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Iran Pakistan

Wochenberichte 2009 - Iran - Pakistan



Bericht 30/09

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Gisela Rüegg

von Gisela Rüegg, Bostanabad, Iran


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Vansee auf 1700 m.ü.M. Saray auf 2300 m.ü.M. Kurdisches Dorf in den türkischen Bergen. Welcome Iran. Fahrt Richtung Tabriz. Wasserquelle bei Bostanabad.

SA 18.7.2009 - FR 24.7.2009

Bericht vor einem Jahr    Bericht in einem Jahr

16° / 39°
Samstag, 18.

15° / 41°
Sonntag, 19.

16° / 37°
Montag, 20.
Leermond
17° / 35°
Dienstag, 21.

14° / 34°
Mittwoch, 22.

13° / 38°
Donnerstag, 23.

20° / 39°
Freitag, 24.

Besichtigungstour

Sonntags war immer und überall viel los, auch am Vansee. Der LoGi war ebenfalls eine Attraktion. Die Einheimischen nutzten die Gelegenheit mit dem Fahrrad, dem Auto oder dem Lastwagen einmal, um unseren LoGi zu fahren. Wir hätten unser «Kässeli» ganz schön aufstocken können, wenn wir für eine Umrundung etwas verlangt hätten ;-).

Endstation

Der Jandarma-Kommandant von Tuzla empfahl uns die Route über Şanlıurfa - Diyarbakır - Van und über Özalp in den Iran zu fahren. Er telefonierte sogar mit irgendwem, welcher ihm versicherte, dass die Grenze offen sei. Also fuhren wir durch das wunderschöne Tal Richtung Iran. Doch dann endete die Strasse abrupt und wir standen vor einem eingezäunten und verlotterten Gebäude. Das Militär ist dort stationiert, jedoch der Grenzübergang war da definitiv geschlossen. Deshalb ging unsere Reise wieder zurück nach Van und von dort nach Norden. Sie führte uns durch bunte Blumenwiesen und karge Felsformationen. So kamen wir doch noch auf die Seidenstrasse und sahen den Ararat, der 5165 m ü.M. liegt. Auf diesem Berg war anscheinend die Arche Noah gestrandet.

Grenzüberquerung in den Iran

An der Grenze benötigt man viel Zeit und vor allem Geduld. Ständig wird man von Männern angesprochen, die den Touristen helfen möchten, das ganze Prozedere schneller abzuwickeln. Dafür zocken sie die Touristen dann so richtig ab. Wir wollten jedoch keine Sonderbehandlung, sondern genau wie die anderen in der Schlange anstehen. Ein Zöllner kam dann doch auf uns zu, als er sah, dass Lolo den beiden Männern sehr bestimmt erklärte, dass wir keine Hilfe benötigen. So schaute nun der Zöllner für uns und gleichzeitig erhielten wir von ihm noch einige wichtige Informationen (z.B. dass man zum Tanken eine Diesel-Karte benötigt). Eine solche Karte hätten wir eigentlich gratis bei der Registrierung der Fahrzeuge beim «Road office» erhalten sollen. Doch leider wurde Lolo wieder von diesen beiden aufdringlichen Männern begleitet. Der dortige Angestellte arbeitet anscheinend mit denen zusammen, weil er lieferte Lolo keine Karte aus, da sie anscheinend ausgegangen seien. Die Touristenhelfer verkaufen die Karten jedoch für € 150. Da wir das Angebot ablehnten, gingen sie mit dem Preis herunter und wollten noch € 100 dafür. Wir gingen aber nicht auf den Deal ein. Im Versicherungsbüro dasselbe Prozedere. In Anwesenheit des «Touristenhelfers» (Lolo nennt sie Grenzmafia), sollte die Haftpflichtversicherung für den Saurer während einem Monat € 170 kosten. Das war Lolo zu viel und marschierte Schnurstracks aus dem Gebäude heraus. Während der Warterei beim Ausfahr-Gate kam plötzlich der Versicherungsangestellte zu uns und erklärte, dass dies «bad guys» seien und die Versicherung für € 60 erhältlich ist. Also doch die reinste Mafia.
Ich möchte aber doch erwähnen, dass alle am Zoll, ausser diesen beiden lästigen «Touristmanager», wirklich sehr nett und zuvorkommend zu uns waren. Mir wurde sogar ein Tee angeboten. Während dieser Zeit hatten wir auch Geld gewechselt 1 € entspricht in etwa 14 000 Rial oder wie die Leute sagen würden 1 Khomeini. Denn auf jeder Note ist Ajatollah Chomeini abgebildet. Für € 140 haben wir nun fast 2 Millionen Rial bekommen. Man kann sich ausrechnen, wie gross der Geldberg bei uns nun ist, wenn man nur 10 000- und 20 000-Scheine hat.
Nach 6 Stunden konnten wir den Zoll verlassen und endlich losfahren. Unterwegs finden immer wieder Polizeikontrollen statt. Auch wir mussten einmal anhalten, da wir nicht angegurtet waren. Doch vor 30 Jahren war bei einem Lastwagen noch keine Gurten obligatorisch, deshalb besitzt unser LoGi auch keine. Kein Problem, wir durften weiterziehen.

Diesel im Überfluss

Unmittelbar nach der Grenze, also im Norden des Irans, ist Diesel tanken gar nicht so einfach. Wir wurden bei allen Tankstellen wieder weggeschickt und zu einer anderen verwiesen (wir haben ja keine Dieselkarte und müssen den Diesel auf dem Schwarzmarkt beschaffen). Ca. 300 km südlicher ist es dann kein Problem mehr. Unsere ersten 150 Liter erhielten wir sogar gratis, da ein Lastwagenchaffeur unseren Diesel auf seine «Firmen-Dieselkarte» belastete. Bei einer weiteren Tankstelle zahlten wir für 170 Liter ca. € 11.90 (cash und ohne Karte). Zudem konnten wir für ca. € 55.- eine 500 Liter Dieselkarte kaufen.

Bericht 31/09

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Gisela Rüegg

von Gisela Rüegg, Teheran, Iran.


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In den Bergen Gisi beim Wasser holen. Ein paar Jungs im Süden von Teheran Moderne Kleidung auch bei Frauen möglich. Alles ist in Faarsi angeschrieben. Die Zahlen kennen wir nun. Iranischer Badeplausch bei Lavasan.

SA 25.7.2009 - FR 31.7.2009

Bericht vor einem Jahr    Bericht in einem Jahr

12° / 38°
Samstag, 25.

14° / 42°
Sonntag, 26.

24° / 38°
Montag, 27.

24° / 41°
Dienstag, 28.

23° / 41°
Mittwoch, 29.

25° / 40°
Donnerstag, 30.

22° / 46°
Freitag, 31.

Verkehr

Auf der Autobahn werden sehr viele Geschwindigkeitskontrollen durchgeführt. Sei es, dass die Polizei vor Ort ist oder diverse Überwachungskameras vorhanden sind. Der Pannenstreifen dient dazu, auch einmal zu parken oder mit dem Motorrad dem Verkehr entgegenzufahren. Ab und zu springen auch die Menschen über die Fahrbahn. Was natürlich alles verboten ist. Obwohl einige Parkplätze zur Verfügung stehen, fahren viele rechts über den Pannenstreifen auf ein Feldweg, wo es schattig ist und wo es auch oft Wasser hat, um zu rasten. Auch wir nutzten eine solche Gelegenheit und übernachteten auf einem Wald- und Wiesenweg zwischen der Autobahn und den Feldern.

Teheran

Am Sonntagabend trafen wir in Teheran ein. Hier hatten wir geplant, die Visen für Pakistan und Indien zu organisieren. Es war nicht ganz so einfach in einer 14 Millionenstadt, einen Abstellplatz zu finden. Wir fuhren sogar mitten durch einen Bazar. Deshalb waren wir jeweils am späten Abend, wenn der Verkehr etwas nachgelassen hat, auf der Suche nach einem geeigneten Platz. Die Menschen sind sehr freundlich und hilfsbereit. An unserem ersten Abstellplatz, der sich neben einem Park befand, schenkte uns jemand Kuchen und ein anderer brachte Tee vorbei. Wir sind jeweils mit Taxis unterwegs und so kommen wir auch zu einer «Sightseeingtour». Eine schöne Stadt mit vielen interessanten Gebäuden und wunderschönen Parkanlagen.

Reparaturen

Da auch im Iran die Strassen teilweise in einem holprigen Zustand sind und die vielen Äste in Teheran nicht auf 4 m zurückgeschnitten werden, geht hie und da etwas in die Brüche. An einem Abend litten unsere Solarzellen ganz schön, immer wieder musste ich die stämmigen Äste nach oben drücken. Dank eines jungen Iraners, der uns aus den engen Strassen hinauslotste, blieb bei unserem LoGi soweit alles heil. Doch irgendwann gab es einen riesigen Knall. Ein Schrank war auf den Tisch gefallen. Bei 40° Grad musste dann der Schrank befestigt und die Tischplatte wieder repariert werden.

Visabeantragung

Montags suchten wir die beiden Botschaften Pakistan und Indien auf, um die Antragsformulare zu holen. Da teilten sie uns mit, dass wir zum Visaantrag noch ein Empfehlungsschreiben von der Schweizer Botschaft benötigen. Also zuerst in den Norden der Stadt. Diese zwei Briefe kosteten uns $ 73.-. Wir erhielten von der Schweizer Botschaft auch eine Einladung zum Nationalfeiertag. Da findet ab 18.00 Uhr ein Empfang statt. Eigentlich wollten wir dahingehen, doch die Hitze vertrieb uns aus der Stadt. Danach füllten wir die Formulare aus, so dass wir am folgenden Tag den Antrag einreichen konnten. Erste Station war Pakistan. Da sie noch eine Kopie des Passes benötigten und sie kein Fotokopierer besitzen, musste Lolo diese noch organisieren. Danach war warten angesagt. Nach knapp 2 Stunden wurden wir zum Interview aufgeboten, welches nur gerade 2-3 Minuten dauerte. Der Antrag ist nun unterwegs nach Pakistan zur Überprüfung. Am nächsten Samstag können wir mit der Botschaft Kontakt aufnehmen, um nachzufragen, ob das Visum erteilt wurde. Bei der indischen Botschaft standen wir nur an zwei Schaltern an, danach hiess es, dass wir in 5 Tagen wieder anrufen können. Für uns war dies fast ein bisschen zu einfach, da wir die indische Administration doch etwas kennen. Wir nehmen nun an, dass die Unterlagen nach Indien geschickt werden und die entscheiden, ja oder nein und erst, wenn es okay ist, werden wir zu einem Interview eingeladen. Und die Warterei kann von neuem beginnen.

Iranisches Leben

Die Kleidervorschriften sind nicht mehr so extrem, wie es oft beschrieben wird. Vor allem die jungen Frauen sind sehr modern angezogen. Chice Schuhe und Hosen, darüber eine lässig geschnittene Jacke, die bis zur Mitte der Oberschenkel alles abdeckt und ein Kopftuch, wobei man doch schon sehr viel Haare sieht. Auch die Männer tragen lange Hosen und oft ein langärmeliges Hemd. Die Jungen dagegen tragen sehr häufig T-Shirt und topmoderne Jeans. Kurze Hosen sind absolut tabu.
Eigentlich wollten wir uns für diesen Monat im Iran eine SIM-Karte zu legen. Doch in einem Geschäft teilte man uns mit, dass dies für Ausländer nicht gestattet sei. Wegen der angespannten politischen Lage ist die Regierung sehr nervös. Ihrer Meinung nach ist die ausländische Hetze für die aktuelle Misere verantwortlich. Deshalb sind auch alle ausländischen Mobiltelefone gesperrt. Das heisst für uns, keine Telefonmöglichkeit, auch nicht zu den Botschaften. Zudem ist unser GPS-Tracker, welcher die Koordinaten vom LoGi rücksendet und die SMS-Sendung unserer Alarmanlage ausser Betrieb.
Bei Internetempfang und e-mail Versand sind wir noch nicht so sicher ob und wie lange dies funktioniert. Auf der Schweizer Botschaft sagte man uns, dass die Internet-Cafés geschlossen seien. Doch beim Punak-Square fand Lolo ein Internet-Café, und wie ihr seht hat es auch funktioniert.
Geld wechseln bei einer Bank ist auch nicht ganz so einfach. Der Pass wird verlangt und kopiert. Danach muss ein Formular ausgefüllt und unterschrieben werden. Die Noten, die wir zum Wechseln abgaben, wurden ebenfalls kopiert. Auf der Kopie musste Lolo abermals unterschreiben. Nach etwa einer halben Stunde waren wir dann endlich im Besitze von einigen Millionen Rials.
Wegen den Kleidervorschriften verbringen wir eine grosse Zeit im LoGi, da es bei dieser Hitze draussen, mit langen Hosen und Kopftuch, kaum auszuhalten ist. Uns ist jedoch aufgefallen, dass dafür diese Privatsphäre sehr respektiert wird. In keinem anderen Land erlebten wir bis jetzt diesen ausgesprochenen Anstand. Obwohl man durch die Fenster hineinsehen könnte, schauen die Passanten sofort in eine andere Richtung. Wenn man sich jedoch vor dem LoGi befindet, wird man sofort angesprochen und im Iran herzlich begrüsst.

Laut, aber sicher

Wegen der Abklärungen unserer Visaanträge waren wir in Warteposition. Weil die Hitze in der Stadt unerträglich wurde, entschieden wir uns, etwas nordwärts in die Berge zu fahren. Schlussendlich landeten wir auf der Autostrasse, die ans Kaspische-Meer führt. Es ging auf und ab. Ein Platz in den Bergen an einem See war unser Ziel. Doch die Polizei schickte uns wieder zurück, da sich ein Tunnel auf dieser Strecke befindet, wo wir mit unserer Höhe nicht durchpassen würden. Auf der Rückfahrt suchten wir nach einer Strasse, die rechts in die Berge hinaufführt. Bei einer Ausfahrt Stand «Bus Terminal». Wir probierten es aus und kamen bis auf 1800 m.ü.M. zu einer Aushubdeponie. Dort hatte man eine geniale Aussicht auf die Stadt Teheran und die Umgebung. Etwa 100 Afghanen arbeiten dort und leben in einfachen Behausungen. Lolo kam mit denen ins Gespräch und lies sich in ihrem «Dorf» herumführen. Kurz bevor er zurück kam, tauchte die Polizei bei unserem LoGi auf. Sie meinten, dass es da nicht sicher für uns wäre und boten uns an, eine Nacht bei ihrer Polizeistation zu stehen. Also räumten wir alles wieder zusammen und fuhren ca. 3 km talwärts. Doch diese Station liegt unmittelbar neben der Zufahrtstrasse hinauf zur Aushubdeponie. Nachts, wenn der Verkehr in der Stadt etwas nachlässt, wird dann der ganze Aushub von Baustellen dort hinauf gefahren. Die ganze Nacht fuhren darum Lastwagen um Lastwagen im Schritttempo an unserem LoGi vorbei.

Lavasan

Also probierten wir am Freitag nochmals an einen See zu gelangen. Und siehe da, dank der Beschreibung des, übrigens sehr freundlichen, Polizisten, kamen wir nach Lavasan. Ein kleines Dorf in einem Tal hinter einer Bergkette, nördlich von Teheran. Ein kleiner Fluss schlängelt sich durch das Tal in einen See. Der einzige für unseren LoGi fahrtaugliche Abstellplatz war am Flussufer. Freitag ist Frei-Tag. Und so war von Teheran nach Lavasan ein riesen Stau, es machte den Anschein, dass alle Teheraner an´s kühle Nass wollten. Es ist schon speziell, die iranische Badekultur. Die verhüllten Frauen getrauen sich im besten Fall kurz mit den Füssen ins Wasser. Die wenigen Männer, die sich ins Wasser gesellten, taten dies mit langen Hosen und T-Shirt. Von den Hunderten von Besuchern haben wir etwa 3 Männer, oben ohne mit Boxershorts gesehen. Also für unsere Auffassung von Baden, macht es hier nicht wirklich Spass. Dafür sind hier die Temperaturen wieder erträglicher, da zwischendurch ein kühler Wind durchs Tal bläst und die 46° C gleich wieder abkühlen.

Bericht 32/09

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Gisela Rüegg

von Gisela Rüegg, Teheran, Iran.


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In Lavasan Lorenz beim Wasser holen. Eine laute Nacht in der Nähe der indischen Botschaft. Gasi und Rollo nach dem Batteriewechsel für den Saurer. Bei Gasi zu Hause zum Nachtessen. Amrihussein, Hedie mit Satschede zu Besuch im LoGi.

SA 1.8.2009 - FR 7.8.2009

Bericht vor einem Jahr    Bericht in einem Jahr

13° / 43°
Samstag, 1.

16° / 41°
Sonntag, 2.

16° / 44°
Montag, 3.

16° / 43°
Dienstag, 4.
Vollmond
24° / 35°
Mittwoch, 5.

26° / 42°
Donnerstag, 6.

24° / 44°
Freitag, 7.

Fluss in der Wüste

Während wir in Lavasan warteten, bis wir das Okay der beiden Botschaften bekamen, vertrieben wir die Zeit mit Ausbesserungen, waschen, lesen und iranischem «Sünnele und Bädele». Auch die Polizei kam eines Tages vorbei. Da sie für unsere Sicherheit zuständig wären, mussten wir mit ihnen auf das Revier. Nachdem der Pass, das Visum kopiert und überprüft wurde, durften wir wieder gehen. Sie wollten eigentlich, dass wir zu unserer Sicherheit bei ihnen auf dem Polizeirevier parkten. Doch Lolo intervenierte, weil wir wollten ja am kühlen Wasser und nicht in einer Betonwüste stehen. Ein definitives Okay, dass wir am Fluss bleiben könnten, erhielten wir auch nach mehrmaligen Fragen nicht. Jedoch zwangen sie uns auch nicht, bei ihrem Polizeiposten zu stehen. Also blieben wir. Eines Abends war gleich neben unserem LoGi, ein Autofahrer mit seinem Fahrzeug in einen Graben gefahren. Lolo half ihm mit unseren Brettern, wieder aus seiner misslichen Lage zu befreien. Er war sehr dankbar und schenkte ihm zwei Fladenbrote. Und am folgendem Morgen kam er nochmals vorbei und brachte ein frisches und noch warmes Fladenbrot mit. Mmmmh, war das gut. Obwohl wir eigentlich nie frühstücken, verspeisten wir das Fladenbrot mit Hochgenuss. Seine Mutter wollte uns auch noch zum Nachtessen einladen, aber wir waren bereits startklar, um nach Teheran zu fahren.

Iranisches Telefon und «Welcome in India»

An unserem Nationalfeiertag erfuhren wir, dass wir das Visum für Pakistan erhalten werden. Bei der indischen Botschaft mussten wir mehrere Male telefonieren. Denn jedes Mal baten sie uns, am nächsten Tag wieder anzurufen, da anscheinend unser Antrag noch in Bearbeitung war. Es war für uns nicht ganz so einfach, mit den Botschaften Kontakt aufzunehmen. Denn für Ausländer ist es ja nicht gestattet, eine SIM-Karte zu kaufen und unsere Schweizer Handys sind im Iran für ausgehende Anrufe gesperrt. Deshalb musste Lolo immer irgendwelche Menschen ansprechen, ob er kurz telefonieren könne. Ein Iraner hatte sich grosszügigerweise bereit erklärt, auf seinen Namen eine SIM-Karte zu beschaffen und fuhr mit Lolo extra zu einer Verkaufsstelle. Die Telefonnummer lautet: +98 93 684 289 78. Jetzt sind wir glücklich, dass wir nicht mehr auf Andere angewiesen sind, um zu telefonieren. Der Antrag für das indische Visum bereitete uns etwas Sorgen, deshalb reisten wir wieder nach Teheran zurück. Wir wollten vor Ort mit dem Botschafter sprechen. Wir schrieben extra noch einen Brief und brachten einen Bankauszug mit. Nach einem kurzen Gespräch entschieden sie, dass wir für Indien ein Touristenvisum für 6 Monate, mit mehrmaliger Möglichkeit zur Ein- und Ausreise, erhalten. Es ist ab sofort bis zum 5. Februar 2010 gültig. Puuh, war das eine Erleichterung. Die beiden indischen Visen kosteten uns ca. € 55. Weil sie unsere Pässe behielten und wir diese erst ab 16.00 Uhr wieder abholten konnten, mussten wir nochmals einen Tag warten, um die Visen bei der pakistanischen Botschaft abzuholen.

Aus Ölfiltern wurde ein iranisches Essen

Am Donnerstagmorgen gingen wir dann voller Zuversicht zur pakistanischen Botschaft, aber dort war geschlossen. Donnerstags und Freitags ist die Botschaft anscheinend zu. Nun waren wir gezwungen, zwei weitere Tage zu überbrücken, so dass wir am Samstag endlich die Visen abholen und dann in südlicher Richtung weiterfahren können.
Wir nutzten die Zeit, um zwei Ölfilter und neue Lastwagenbatterien zu besorgen. So fuhren wir südwestlich aus der Stadt und kamen nach Achmed Abad. Bei einer Autowaschstelle fragten wir nach nach diesen Servicearbeiten. Der Sohn vom Geschäftsführer hat sich bereit erklärt, mit Lolo die Batterien zu besorgen und die Filter auszuwechseln. Und so standen wir den ganzen Tag an diesem Platz. Zwischendurch wurden wir mit Küchlein und alkoholfreiem Bier versorgt. Für alles zusammen bezahlten wir ca. € 200. Der Chef wollte uns unbedingt zu sich nach Hause einladen. Also nahmen wir die Einladung an und lernten «Gasi»s Familie – sein Sohn, seine drei Töchter und seine Frau – kennen.
Sie verköstigten uns mit weiteren Küchlein, Glacé, einem erfrischenden Kiwidrink, Safranreis, Kabab, Hähnchen, einer leckeren Kräutersauce und Ayran. Die Gastrituale waren wirklich sehr interessant. Nach der Begrüssung - die Männer geben den Frauen nicht die Hand und die Frauen nicht den Männern - gingen die Männer nach draussen und tranken dort den Kiwisaft. Sobald die Männer draussen waren, wurden sofort die Kopftücher abgenommen und wir machten es uns im klimatisierten Haus gemütlich. Das Essen wurde dann wieder gemeinsam, nachdem wir Frauen uns wieder «anzogen», auf dem Boden eingenommen. Eine neue Erfahrung für uns. Am nächsten Morgen besuchten wir sie nochmals. Da wir unseren Laptop dabei hatten, zeigten wir ihnen einige Fotos von Zypern, der Türkei und natürlich vom Iran. Sie hatten am Abend zuvor noch ein paar Fotos gemacht, die wir gleich abspeicherten. Der Verlobungsfilm ihrer ältesten Tochter schauten wir uns an und gleichzeitig lernten wir wieder viele neue Wörter in Farsi kennen, die wir gleich aufschrieben. Wir wurden wieder mit Tee, Küchlein, Melonen, leckeren Datteln und verschiedenen Früchten verköstigt. Als wir ihnen erklärten, dass es nun Zeit für uns war, wieder nach Teheran zu fahren, wollten sie uns gar nicht gehen lassen. Sie wollten uns unbedingt noch zum Essen einladen. Wir lehnten aber dankend ab, denn wir hatten ihre Gastfreundschaft schon viel zu lange in Anspruch genommen. Sie konnten es jedoch nicht lassen, uns noch einige Früchte und etwas zum Essen, auf den Weg mitzugeben.

Weil wir in der Zwischenzeit einige Strassen in Teheran kannten, fanden wir glücklicherweise die pakistanische Botschaft gleich auf Anhieb und waren schon bald wieder in Teheran Jamshidiyeh. Jetzt stehen wir 30 m vom Eingang entfernt und freuen uns, dass wir am Samstag die schöne, aber viel zu heisse Stadt wieder verlassen können.

Bericht 33/09

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Gisela Rüegg

von Gisela Rüegg, Zeynalabad, Iran


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Religiösität im Iran: ausserhalb von Teheran. Übernachten in der Wüste. 1´000 km in 3 Tagen. Raststätte in der Wüste. Reparaturen auf 2400 m.ü.M.

SA 8.8.2009 - FR 14.8.2009

Bericht vor einem Jahr    Bericht in einem Jahr

27° / 40°
Samstag, 8.

26° / 43°
Sonntag, 9.

14° / 44°
Montag, 10.

25° / 44°
Dienstag, 11.

16° / 44°
Mittwoch, 12.

17° / 43°
Donnerstag, 13.

17° / 38°
Freitag, 14.

Endlich....Visen komplett

Schlussendlich entpuppte sich die pakistanische Botschaft als die kompliziertere, als die indische. Wir warteten eine geschlagene Stunde, nur um eine Kontonummer zu erhalten, um die Visagebühr auf der Bank einzuzahlen. Die Visen kosteten uns umgerechnet ca. € 42.--. Danach hiess es, wir könnten um 15.00 Uhr wieder anrufen, ob unsere Visen abholbereit wären. Es waren somit weitere heisse Stunden in Teheran zu verbringen. Kurz nach 15.00 Uhr konnten wir sie dann endlich abholen. Wir erhielten ein Touristenvisum für eine einmalige Einreise mit den von uns gewünschten 45 Tagen. Angestellte der Botschaft erzählten uns, dass die Hauptstrassen teilweise 3-spurig und in einem guten Zustand sind. Wir werden es sehen.

1001 Kilometer durch den Iran

Während des Feierabendverkehrs in Teheran suchten wir eine Strasse, die uns nach Qom führte. Es war gar nicht so einfach. Als wir in die Autobahn einfahren wollten, sahen wir ein Lastwagenverbotsschild. Wir mussten bei der Mautstelle wieder umdrehen. Die Lastwagen dürfen hier nur die Hauptstrasse benutzen, die auch durch viele Dörfer und Städte führt. In Europa wäre dies undenkbar, da möchte man, dass die «Brummis» möglichst auf der Autobahn fahren. Auf der Suche nach dem richtigen Öl für unseren LoGi kamen wir bei einer Tankstelle vorbei, wo wir versuchten, unseren Ersatztank zu füllen. Ein schwieriges Unterfangen, da unser Einfüllschlauch viel dünner war, als das Einfüllrohr der Zapfsäule. Aus diesem Grund war der Tank nur gerade mit 40 Litern aufgefüllt worden. Wir werden es bei einer weiteren Tankstelle mit einem anderen Schlauch nochmals probieren. Sogar unsere Schweizer Gasflasche wurde mit viel «Tüftelei» mit ca. 8 Litern Propangas nachgefüllt. Das Öl für die Lenkhydraulik - SAE 10W30 - erhielten wir nirgends, obwohl Lolo bei diversen Geschäften nachfragte.
Unsere Reise führte uns durch Wüstenlandschaften, markante Bergketten, Lehmdörfer und an einigen bewundernswerten Moscheen vorbei. Eigentlich wollten wir einige Kilometer hinter uns bringen, aber jedes Mal hinderte uns etwas daran. Als wir an einer Wasserquelle vorbeifuhren, wurden die Wassertanks aufgefüllt und gleichzeitig der LoGi abgespritzt. Dies braucht jeweils viel Zeit und so kam es zu einer Nachtfahrt. Am folgenden Tag stimmte etwas mit der Kupplung nicht. Ab zu einem Mechaniker, aber leider war keiner da, der uns helfen konnte. Also lag es einmal mehr an Lolo, das Ganze anzuschauen und evtl. zu reparieren. Mit der Bedienungsanleitung und diversen Werkzeugen lag er unter dem LoGi und fing an zu werken. Nach einer rasanten Testfahrt war dieses Problem vorläufig behoben. Zudem haben wir nun ein Liter Hydrauliköl, statt das SAE 10W30 nachgefüllt.
Je südlicher wir kamen, umso öder wurde die Landschaft. Trockene Erde mit Sand vermischt, ein paar hellgrüne und viele ausgedörrte Sträucher, waren zu sehen. Zwischendurch gab es auch wieder Oasen mit saftig grünen Sträuchern und Bäumen. Da wir sehr gut vorankamen, gönnten wir uns auf 2400 m ü.M. eine dreitägige Fahrpause. Diverse Schränke mussten besser verschraubt werden, da von den Vibrationen und Schlägen während der Fahrt die Schrauben bei den Aufhängungen aus dem Holz gerissen wurden. Da sich der Holzboden wegen der Feuchtigkeit am Mittelmeer ca. 2 cm absenkte, musste der Bettaufbau wieder angehoben werden. Ebenfalls war eine Spezialreinigung mit dem Kompressor angesagt. Viel zu tun, packen wir es an.

Noch 600 Kilometer nach Pakistan

Zwei Städte im Iran liegen nun noch vor uns; Bam und Zahedan. Letztmals im Iran, versuchen wir in Bam einen Internetanschluss zu finden. Dies war in den letzten Wochen gar nicht so einfach. Manchmal konnten wir nur die Fotos hochladen und die Mails checken, ein anderes Mal, ging nur der ftp-Zugang für die Homepage.
Zahedan soll gemäss Reiseberichten eine sehr gefährliche Stadt sein. Der Südosten vom Iran sowie der ganze Süden von Pakistan wird von Belutschen bewohnt, welche als einzigen lohnenswerten Wirtschaftszweig, dem Handel mit Drogen aus Afghanistan, nachkommen. Also werden wir Zahedan umfahren und so wird Bam unsere letzte Stadt sein, wo wir versuchen, die letzten iranischen Tage zu verbringen. Zudem läuft in einer Woche, dem 21. August, unser Visum im Iran ab, so dass wir dann sowieso in Pakistan einreisen werden.

Bericht 34/09

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Gisela Rüegg

von Gisela Rüegg, Chauter, Pakistan


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Warteschlange beim Tanken. Kalaschnikow-Begleiter in Pakistan. Künstlerische Lastwagen. Herdentransport auf pakistanisch. Polizeicheckpoint auf 3000 m.ü.M.

SA 15.8.2009 - FR 21.8.2009

Bericht vor einem Jahr    Bericht in einem Jahr

15° / 45°
Samstag, 15.

27° / 47°
Sonntag, 16.

28° / 50°
Montag, 17.

21° / 42°
Dienstag, 18.
Leermond
27° / 46°
Mittwoch, 19.

27° / 44°
Donnerstag, 20.

23° / 39°
Freitag, 21.

LoGi's neue Beleuchtung

Schon lange wollten wir unsere Frontbeleuchtung verbessern und nutzten die günstigen Einkaufsmöglichkeiten im Iran. Für den Luxus von zwei Lampen und fünf Meter Kabel bezahlten wir € 9.-. Dafür hat die Montage einen ganzen Nachmittag in Anspruch genommen, da die Lampen an einen Schalter in der Fahrerkabine angeschlossen wurden und die Kabel verlegt werden mussten.

Tanken nach iranischer Art

Kurz nach Bam versuchten wir unseren Ersatztank endlich aufzufüllen. Doch als wir dort ankamen, standen ca. 200 m weit Lastwagen vor der Zapfsäule. Stundenlang anstehen? Wenn es geht, lieber nicht und so parkten wir erst mal ausserhalb der Reihe, in der Hoffnung, dass es sich in einigen Stunden etwas beruhigen würde. Gegen 22.15 Uhr starteten wir einen Versuch. Doch kurz vor der Zapfsäule hiess es «Feierabend». Auf eine komplizierte Art und Weise wurden die Lastwagen in eine Reihe gelotst. Erst am nächsten Morgen um 8.00 Uhr öffnete die Tankstelle wieder, also legten wir uns schlafen. Um 5.00 Uhr morgens war ein riesiger Krawall. Als wir aufstanden, sahen wir, dass sich die Lastwagen bereits in Richtung Tankstelle formiert hatten. Also starteten wir den Saurer und stellten uns in eine Reihe. Danach erfuhren wir, dass dies eigentlich der Weckdienst für das Morgengebet war, denn tanken konnte man erst ab 8.00 Uhr. Um 8.30 Uhr kamen wir tatsächlich schon an die Reihe. Obwohl wir dieses Mal einen breiteren Schlauch zum Auffüllen benutzten, klappte es auch beim zweiten Versuch nicht. Das Einfüllrohr von der Zapfsäule war leider ebenfalls breiter. Der Ertrag für das lange Anstehen, war deshalb ziemlich ernüchternd. Es reichte gerade für 175 Liter, welche wir dann in den normalen Tank auffüllten. Beim nächsten Übernachtungsplatz pumpten wir den Diesel in unseren Ersatztank um, so dass dieser nun voll war. In Zahedan, der Grenzstadt zu Pakistan, wollten wir unseren Tank nochmals auffüllen, was ja bis jetzt kein Problem war. Aber...

Tanken mit Polizeieskorte

Wir standen in die Lastwagenreihe, die im Süden des Landes wirklich auffällt. Doch als wir bei der Zapfsäule ankamen, konnten wir keinen Beleg für einen Cargotransport vorweisen. Kein Diesel! Es hiess, wir müssten uns eine Bestätigung bei der Polizei holen. Bei der Polizei waren sie über unseren Wunsch etwas überfordert. Ein Polizeiauto brachte uns zur nächsten Polizeistation. Zuerst wurde Lolo's Pass kontrolliert, dann fuhr ein «Polizeitöff» voraus, danach warten bei einem Kreisel. Eine neue Polizeieskorte begleitete uns zu einer Tankstelle. Dort gab es aber kein Diesel. Es ging weiter bis zu einer grösseren Kreuzung, wo sich eine weitere Polizeistation befand. Der Pass wurde wieder dem nächsten Polizisten übergeben und erneut kontrolliert. Dabei wollten wir eigentlich einfach Diesel tanken. Eine weitere Rundfahrt in der Stadt Zahedan war angesagt. Dann ging es zu einem Amtshaus, welches uns einen Beleg zum Tanken von 200 L legitimierte. Endlich nach 25 km Stadtrundfahrt durften wir bei einer Tankstelle unseren Tank auffüllen.

Goodbye Iran, welcome Pakistan

Ab Zahedan wurden wir von einem Polizisten mit Funk und «Käppli» bis zur nächsten Polizeistation begleitet. Neun Polizisten diskutierten dann, ob wir nun bei ihnen übernachten durften. Sie stimmten zu, doch in der folgenden Nacht und vor allem am Morgen sahen wir, weshalb es zu dieser Diskussion wegen der Übernachtung kam. Nachts um 3.00 Uhr hörten wir Schüsse. Also standen wir auf und sahen nach, was los war. Was uns da geboten wurde, hatten wir noch nie gesehen. Hunderte von Menschen überrannten die Polizeistation. Mit Autoreifen, Diesel- und Benzinkanister fuhren und rannten sie bei unserem LoGi vorbei. Schmuggeln auf iranische Art. Bis zur Grenze wurden wir wieder begleitet, aber die Schmuggler sahen wir nicht mehr. Wie vom Erdboden verschwunden. Für die Ausreise benötigten wir bedeutend länger als für die Einreise.
Während wir auf pakistanischer Seite ein Einreiseformular ausfüllten, erhielten wir von einem Zöllner Tee und Guetzli. Für die Fahrt nach Quetta begleitete uns jeweils ein Polizist, welche sich ca. alle 50 km ablösten. In dieser Zeit lernten wir 10 Polizisten kennen, doch keiner sprach englisch. Unterwegs kamen wir bei diversen Checkpoints vorbei, wo wir uns jeweils registrieren mussten. Gegen Ende wurde es dann ziemlich mühsam, da bereits nach 3-4 km wieder ein Checkpoint war und ein neuer Begleiter zu uns sties. Kurz vor Quetta waren wir die Begleiter endlich los, weil wir möglichst schnell diese Stadt hinter uns lassen wollten, und die Wechsel jeweils sehr viel Zeit in Anspruch nahmen.
Doch kurz danach touchierte ein entgegenkommender Lastwagen unseren rechten Aussenspiegel. Wo kriegen wir nun einen neuen Spiegel her? Natürlich in Quetta. Für ca. € 1.- erstanden wir einen Aussenspiegel und mit einigen Zuschauern wurde er montiert. Danach hiess es so schnell wie möglich raus aus der Stadt. Es wurde dunkel, keine Wegweiser waren vorhanden und der Verkehr eine Katastrophe. Von überall fuhren Fahrräder, Motorikschas, Autos und Lastwagen auf die Fahrbahn. Ein kleiner Vorgeschmack auf die indischen Strassen. Wir kamen bei vielen Checkpoints und Verkehrspolizisten vorbei, die uns immer wieder aufhielten und in eine andere Richtung schickten. Doch wir schafften es doch noch, aus dieser Stadt zu kommen. Weil keine Wegweiser vorhanden waren, folgten wir den vielen Lastwagen und erwischten so die Strasse nach Afghanistan. Die Grenze liegt nur ca. 100 km von Quetta entfernt. 17 km mussten wir wieder zurückfahren, um im Dorf Kuchlak die richtige Strasse zu erwischen. Ein Schild war weit und breit nicht zu sehen. Gegen 23.00 Uhr fuhren wir zu einer Tankstelle und übernachteten dort.
600 Kilometer sind wir durch Belutschistan, durch die Wüste, entlang der Afghanischen Grenze gefahren. Wir setzten die Reise fort. Es ging stetig bergauf und nun verbringen wir zwei Nächte auf 3000 m.ü.M. neben einem Polizeicheckpoint. In dieser Gegend leben ausschliesslich Paschtunen (Pers: Afghanen). Anscheinend gibt es in Pakistan nur in dieser Gegend Wald. Wir fühlen uns hier so richtig wohl zwischen den vielen Bergen und dem frisch duftenden Wald. Zwei kühle Nächte verbringen wir hier, bevor es wieder ins Tal geht.

Strassen

Die meisten Strassen in Pakistan sind in einem absolut desolaten Zustand. Nichts von dreispurigen gut ausgebauten Strassen, welche uns die pakistanische Botschaft in Teheran versprach. Es wird zwar an verschiedenen Stellen gebaut, aber wenn man sieht, wie dies vor sich geht, wird es noch lange dauern bis sie in einem guten Zustand sind. Mit einem kleinen Besen wird die Erde flach gewischt. Die grossen Steine werden von vielen Männern mit einem Hammer klein gehackt. Also kein effizienter Strassenbau. Obwohl wir auf einer Hauptstrasse fuhren, die nur gerade so breit war wie ein Lastwagen, wimmelte es von Schlaglöchern und Erhebungen. Aus diesem Grund ging bei uns so vieles in die Brüche, so dass wir froh waren, hier oben einen sicheren und vor allem kühlen und ruhigen Übernachtungsplatz gefunden zu haben. Hier reparierten wir einen ganzen Tag lang die beschädigten Sachen.

Staunende Polizisten

Die Männer vom Polizeicheckpoint wollten natürlich unseren LoGi besichtigen. Sie waren alle total begeistert. Einer von ihnen kam fast nicht mehr aus dem Staunen heraus. Er begutachtete unseren Wasserhahnen und benutzte ihn auch. Der Novilonboden wurde auch genau betrachtet sowie das Bett, das Fahrrad und das Motorrad. Als er dann noch den Feldstecher sah, wollte er wissen, was dies ist. Anscheinend hatte er noch nie einen Feldstecher gesehen. Wir fingen danach mit den ersten Reparaturen an, sie setzten sich 10 Meter von unserem LoGi auf den Boden und schauten gespannt zu.

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