Wochenberichte 2014 – Malaysia 4

Feiertage wie Sand am Meer

In Malaysia gibt es insgesamt 48 Feiertage, wobei diese je nach Bundesstaat an anderen Tagen zelebriert werden. Neben Feiertagen der Moslems (7), Hindus (9), Buddhisten/Taoisten/Sikh (3) und Christen (3), Chinesischen (6) werden auch die Geburtstage der 7 Sultane, der Malaysiatag und der Unabhängigkeitstag gezählt. Somit ist Malaysia ein weltweiter Spitzenreiter in Sachen Feiertage. Im Bundesstaat Perak - wo wir leben - werden 19 Feste gefeiert und die Läden geschlossen.
In dieser Woche haben die Malaien das Opferfest gefeiert, welches jeweils zwei Monate nach Ende des Ramadans zelebriert wird. Diese Feierlichkeit haben wir schon im letzten Jahr miterlebt, als die Dorfbewohner neben der Moschee eine Kuh geschlachtet haben. Doch dieses Mal hat niemand ein Tier gestiftet und deshalb erleben wir nur den Rummel am Strand.
Für ein paar Tage herrscht nun wieder etwas Ruhe, aber der nächste Feiertag steht schon bald vor der Türe.

Werktage

Das Gerüst für die Rollergarage wird aufgestellt und Jaris und Yamin nutzen die Gelegenheit, um darauf herumzuklettern. Wow, es hält dieser Belastung stand.
Von der Grösse her könnten wir die Garage sogar zu einem Bungalow umbauen und vermieten, denn bei einigen Bungalowanlagen sind die Unterkünfte um einiges kleiner und die Preis enorm hoch. Wir lassen es aber besser bleiben.

Lorenz, Jaris und Yamin verlegen die neuen Spezialsteinplatten für die Treppe. Der Boden wird mit Sand aufgefüllt. Nun ist der ganze Platz eben und wir können ohne zu stolpern die Treppe hochsteigen.

Die Sonne wandert unaufhörlich weiter südwärts und die Solarzellen müssen wiederum in eine andere Lage ausgerichtet werden, was mit dem Holzgerüst auf dem LoGi-Dach nun ein Kinderspiel ist.

Katzenparadies oder Katzenjammer

Seit der Kater «Adolph» uns verlassen hat - wir vermuten, dass ihn der Waran geholt hat - tauchen immer mehr Katzen auf. Nebst den zwei Weibchen macht sich nun auch noch ein getigerter Kater bei uns breit. Er hält die Weibchen ganz schön auf Trab, denn sobald er sich der schwarz-weiss gefleckten Katze nähert, sucht sie das Weite und klettert panikartig den nächsten Baum hoch. Bei ihrer ersten Kletterpartie sprintet sie so weit hinauf, dass Lorenz sie vom Baum herunterholen muss. In der Zwischenzeit hat sie jedoch die Technik raus und kommt ohne Hilfe auf den Boden zurück.
Es spricht sich anscheinend herum, dass es unter und auf dem LoGi gute, schattige Plätzchen gibt, wo man ungestört ein Schläfchen machen kann. Ende der Woche tummeln sich noch mehr Katzen herum. Obwohl ein Katzenfreund, hat Lorenz nun definitiv genug von dem ständigen Gejaule der Kater und verscheucht sie alle. Wie lange wohl werden sie wegbleiben?

Werktage ohne Ende

Das Garagengerüst wird mit zusätzlichen Längs- und Querstangen stabilisiert. Eine weitere Schweissaktion steht also noch bevor. Zudem müssen die Stangen entrostet, grundiert und gestrichen werden. Es gibt noch einiges zu tun.
Jetzt warten wir noch auf die Lieferung der Abdeckplatten für das Dach und die Wände. Sofern es so abläuft, wie wir es uns vorstellen, kann der Roller tatsächlich Ende der nächsten Woche in sein neues Heim umziehen. [Red: Was die Autorin übersieht ist, dass der Roller auf Sand nicht stehen kann und zuerst noch Steinplatten gegossen werden müssen.]

Feiertage

Dipavali oder Diwali wird das Lichterfest der Hindus genannt und kann mit den Weihnachten der westlichen Welt verglichen werden. Diverse Lichterketten werden aufgehängt, welche die Wohnungen und Strassen beleuchten. Teilweise stellen die Hindus auch Kerzen vor die Häuser, sodass die Göttin Lakshmi den Weg in deren Wohnungen findet, um sie da zu begrüssen. Sie soll den Menschen Erfolg und Glück bringen und deshalb nehmen viele der Hindus an diversen Glücksspielen teil. An diesem Feiertag werden auch überall Knallfrösche und Feuerwerk entzündet.
In Malaysia leben um die 6% Hindus und dadurch wird der gesamten Bevölkerung im Land ein weiterer Feiertag beschert.

Jubilar

Am 22.10. feiert Nadine's jüngster Sohn Malik seinen 1. Geburtstag. Seit über zwei Monaten steht er auf seinen eigenen Füsschen und watschelt in einem höllischen Tempo durch die Gegend. Nichts ist mehr vor ihm sicher und deshalb hält das fixe, schlaue Kerlchen alle ganz schön in Atem.

Die Hoffnung stirbt zu Letzt

Ende letzter Woche war ich ein bisschen zu euphorisch, indem ich glaubte, dass der Unterstand für den Roller vielleicht schon während dieser Woche fertiggestellt werden kann. Da habe ich mich absolut geirrt, denn zum einen kommt die Steinplattenproduktion vollständig zum Erliegen und zum anderen gehen auch noch die Schrauben zur Befestigung der Wellblech- und Dachplatten aus. Bleiben wir also auf dem Boden der Tatsachen! Die Fertigstellung dauert bestimmt noch einige Wochen.

Appartements auf Penang

Schon bald beginnt Nadine an der Uni auf der Insel Penang ihren neuen Job. Um ein tägliches Pendeln zu vermeiden, möchte sie auf der drei Stunden entfernten Insel ein Appartement mieten. So begeben Nadine, Malik und ich, uns am Donnerstag auf eine Wohnungsbesichtigungstour.
Die Häuserschluchten mit mehreren Eingängen und ihren 32 Stockwerken erschlagen einem beinahe. Aber der Ausblick von weit oben ist absolut gigantisch. Wir bekommen da so einiges zu sehen, von luftig moderner bis altertümlichen und überladenen Einrichtungen.
Die Besichtigungstour von sechs Wohnungen in drei verschiedenen Komplexen und diversem Treppen steigen, Rundgängen durch die Anlagen, sind wir alle total erledigt. Die Entscheidung fällt Nadine nicht besonders leicht, doch schlussendlich macht die Wohnung in einem Hochhaus im 26. Stockwerk das Rennen.

Auf Trekkingtour

Wie ein Bild von letzter Woche zeigt, hat das Barfusslaufen so seine Tücken. Den Medikamentencocktail hat der Wurm nicht überlebt und der Patient ist wieder wohlauf.
Saufi und ein paar Kumpels unternehmen eine kleine Trekkingtour zu einem nahegelegenen Wasserfall. Lorenz ist bei diesem Unternehmen auch dabei. Lange Hosen und gutes Schuhwerk sind gefragt. Kein Problem, denn alles ist bei uns vorhanden, jedoch nicht in Griffnähe. Aus der hintersten Ecke von unserem Stauraum ziehe ich ein Paar Sicherheitsschuhe hervor und die Tour kann beginnen. Doch als Lorenz die Schuhe anzieht und losmarschieren will, fallen die Gummisohlen ab. Was nun? Soll es jetzt Barfuss oder mit den Sandalen oder doch mit den Sicherheitsschuhen weitergehen? Er entscheidet sich schlussendlich für letzteres, was sich jedoch während der Wanderung nicht sonderlich als vorteilhaft erweist, denn der Pfad ist glitschig. Der Kampf ums Vorwärtskommen hat sich dann gelohnt, denn ein erfrischendes Bad im Wasserfall wartet auf ihn.

Wohnungsübernahme

Erneut geht es auf die Insel Penang. Der Mietvertrag von Nadine's Wohnung liegt zur Unterschrift bereit. Dieses Mal sind auch Jaris und Yamin mit von der Partie. Die beiden freuen sich vor allem auf den grosszügig angelegten Swimmingpool, welcher zum riesigen Kompleks gehört. Während wir die Wohnung auf Herz und Nieren prüfen, entdecken die zwei Jungs das elektronische Piano und drücken auf allen Tasten herum. Da es nicht eingeschalten ist, bleibt uns das Gedudel erspart. Als nächstes nehmen sie die Matratze im Schlafzimmer in Beschlag und hüpfen wie die Wilden darauf herum. Nachdem der Vertrag unterzeichnet ist, geht es endlich auf ins Plantschvergnügen. Jaris und Yamin haben den ganzen Swimmingpool für sich alleine und Kosten dies auch aus. Folglich sind sie dann auch nicht besonders begeistert, als wir weiterziehen möchten. Doch in zwei Wochen beginnen für sie die sechswöchigen Ferien und da haben die beiden genügend Zeit, das Schwimmbad so richtig auszukosten.

Abends steht ein Barbecue zusammen mit Nadine's Studenten, Saufi und seinen zwei Kollegen auf dem Programm. Nebst frischen Fisch und Hähnchen gibt es Punsch und Bier in Hülle und Fülle. Einige der Mädels schauen etwas zu tief ins Glas und deshalb herrscht am folgenden Tag eine kleinere bis grössere Katerstimmung.- «Bitte nicht stören».

Es lebe der Künstler

Dank der rotbraunen Grundierungsfarbe ist die Rollergarage schon von weitem gut sichtbar. Dies muss natürlich schnellstens geändert werden. Der Erbauer, des farbenfrohen Häuschens hat die Kunstszene etwas genauer studiert und ist zum Schluss gekommen, dem Unterstand eine neue Farbe zu verpassen. Die Wände werden nicht etwa planlos angestrichen, sondern ein Baum im Militärlook entsteht. Die grünen Blätter an den Ästen fehlen im Moment noch, aber die Tarnung ist jetzt schon perfekt.

Backe, backe K....

Kaum zu glauben, dass ich 6 ½ Jahre lang ohne Backofen ausgekommen bin. Jetzt ist der Ofen beinahe täglich im Einsatz. Jeden zweiten Tag backe ich Brot und mit Käsekuchen, Pizza etc. kann ich den Menuplan, um einige Leckereien bereichern. Dadurch habe ich mir auf Weihnachten nun vorgenommen, verschiedene Kekse und Teigmännchen herzustellen.

Auf zum Inselhüpfen

Nächsten Dienstag läuft die Aufenthaltsgenehmigung für Malaysia ab und wir dürfen einmal mehr eine Reise unternehmen. Dieses Mal lassen wir den Saurer etwas länger alleine stehen, denn wir haben geplant für vier Wochen einige Inseln von Indonesien zu bereisen. Am Montag in der Früh geht es los und wir fahren mit dem Bus zum Flughafen von Kuala Lumpur. Danach geht es mit dem Flugzeug nach Padang auf Sumatra weiter. Dort wollen wir ein paar Tage bleiben und die vorgelagerte Mentawai-Inselgruppe erkunden.