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Warten
Am Montagmorgen um 9:00 Uhr telefonierten wir mit unserer Cargo-Firma und erkundigten uns, wie nun das weitere Vorgehen ist. Die teilten uns mit, wir sollten in einer ½ Stunde nochmals anrufen, was wir dann auch taten. Eine Dame erklärte uns, dass der Streik nun begonnen hatte. So fuhren wir zum Cargo-Hafen und erkundigten uns dort, wie´s nun weitergeht. Ein kompetent wirkender Angestellter konnte uns schon etwas mehr erzählen, wie das ganze Prozedere funktioniert. Doch wie lange gestreikt wird, wusste zur Zeit niemand. Jeden Morgen fuhren wir zum Hafen und erkundigten uns, wann es losgeht. Keiner hat eine Ahnung, das Warten geht weiter.
Endlich... Das Warten hatte eine Ende. Am Freitagmorgen erhielten wir das erlösende Telefon, dass am Abend die Reise Richtung
Zypern losgehen kann und wir konnten erst noch als Passagiere mitfahren. Als erstes Fahrt ins Büro der Cargo-Firma, danach zur Passkontrolle, zurück zum LoGi, Roller verstauen, alles befestigen, und dann fuhren wir zum anderen Hafen. Nach sechsstündigem Aufenthalt, konnten wir gegen 18:00 Uhr endlich auf das Deck fahren. Zuerst wurde das Schiff erkundet, danach wurde uns das Abendessen serviert und später zeigten sie uns unsere Kabine, welche wir jedoch nur zum Duschen benutzten. Kurz nach 21.00 Uhr fuhr das Schiff ins offene Meer hinaus. Athen bzw. Piräus verabschiedete sich mit einem heftigen Gewitter. Waren die etwa traurig, dass wir sie verliesen? Das Personal auf dem Schiff war sehr freundlich. Ein Inder war sogar um unsere Wäsche besorgt, das fand ich einfach toll. Wir besuchten auch die Kommandobrücke, wo uns der philippinische Steuermann alles erklärte. Die Essenszeiten passten nicht ganz mit unserem Hunger überein, Frühstück 07:00 - 08:30, Mittagessen 12:00 - 13:00 und das Abendessen von 17:00 - 18:00 Uhr. Sonntags gegen 11:00 Uhr kamen wir in Limassol (Zypern) an. Dann ging die Warterei von neuem los. Als wir endlich hinausfahren konnten, mussten wir zum Zoll und danach die Rechnung für die Überfahrt bezahlen. Wir bekamen fast einen Schock, als der Mann von der Cargo-Firma uns mitteilte, dass wir anstatt 1000 nun € 2500 bezahlen müssten. Damit waren wir natürlich nicht einverstanden und so warten wir auf dem Hafenareal bis Montagmorgen, um im Büro der Firma Salamis alles zu klären.
Der Streik
Die griechische Regierung hat ihrem Zollpersonal den Lohn gekürzt. Darum traten die Zollangestellten am 22.9.08 in den Streik. Sämtliche Cargo-Schiffe von und nach Griechenland sind nun blockiert und dürfen nicht mehr ein- bzw. auslaufen, da kein Schiff vom Zoll mehr abgefertigt wird. Dies führte bereits am Mittwoch zu den ersten Versorgungsengpässen, vorwiegend beim Öl und Benzin. Die Tanker stehen bereits in kilometerlanger Schlange vor dem Hafen. Es bleibt abzuwarten, wer den längern Atem hat.
Abwägen
Wir haben uns überlegt, was dann passiert, wenn die den Streik beenden. Dann wird ein grosses Chaos ausbrechen, weil alle die am Warten sind, schnellst möglich auf ein Schiff wollen. Deshalb klärten wir einmal ab, wie es wäre, wenn wir unseren Plan nach Zypern zu reisen, fallen lassen und auf Kreta überwintern würden. Mit dem Schiff dahin zu gelangen, wäre kein Problem, da diese Inland-Fähren täglich fahren. (Kosten
€ 630) Danach müssten wir einen sicheren Platz für den LoGi suchen und mit dem Flugzeug nach
Zypern fliegen, da Anita, Seline und Livia dort ihre Ferien verbringen. (Kosten
€ 500) Im nächsten Frühling müssten wir dann von
Kreta in die
Türkei reisen (Kosten ca.
€ 1200) Für den geplanten Trip nach Zypern, zahlen wir jedoch
€ 1300 plus ca.
€ 300 von Zypern zum türkischen Hafen von Tasucu. Fall klar, wir warten.
Pumpe
Kurt rief uns an und erzählte, dass die Firma Alde Liferschwierigkeiten hat und die die Preise extrem anhoben. Zudem hätten die Pumpen nach 2 Jahren ihren Geist aufgegeben. So nutzten wir die Wartezeit, um uns nochmals auf die Suche zu machen. Und wir fanden tatsächlich eine geeignete Wasserpumpe in einem Yachtladen. Sie war zwar sehr teuer, aber dafür ist sie sehr leise und vor allem hitzebeständig (Jabsco
Kreiselpumpe 59540 Serie). Auch zwei 12 V-Zeitschaltuhren von Conrad sind anscheinend bei Anita eingetroffen. Somit sind nun unsere Pendenzen in Athen erledigt, die Zöllner können wieder arbeiten...
Blog
Anonymus, [Name der Redaktion bekannt (und wird für sehr wenig Geld bekannt gegeben: Konto: 90-53467-7)], Schweiz, 18.9.08, 3:18
Hallo professioneller Däumchendreher
A: Was ist ein Blog?
B: Wie stellt man das her?
und vor allem C: Blogverfasser sind frustrierte ex-Leserbriefschreiber, die unter einem enormen Aufmerksamkeits-Defizit leiden.
Anders gesagt, ich, kein Blog.
Lorenz Rüegg, Piräus, 24.9.08, 22:45
Ich habe obige/r Anonymus angefragt, ob sie/er einen Blog verfassen wolle. Diese Person hat anscheinend überhaupt nicht begriffen, um was es geht. Unsere Homepage ist ja keine Zeitung, und der Link «logi.cc.nu» haben wir ja nur gebildeten, und von uns als würdig gewerteten Leserinnen und Lesern abgegeben. Diese Leute teilen uns mit, was auf der Welt und bei ihnen passiert. Das interessiert uns! Wir haben sonst keine Informationskanäle, selten Internet, keine Zeitungen, kein Fernsehen, kein Radio, selten SMS. Klar, es gibt auch Dinge, die man nur uns mitteilen will, und das ist ja über Mail auch möglich. Trotzdem bin ich davon überzeugt, dass auch «Anonymus» alle Blogs gelesen hat. Dabei hat sie/er sich vermutlich heimlich köstlich amüsiert und unterhalten. Also für alle die, welche nicht nur konsumieren, sondern auch produzieren wollen, die Antworten nun zu obigen 2 ½ Fragen:
- Antwort habe ich im Bericht 22/08 als letzter Blog verfasst (sogar mit Link zu Wikipedia, wo u.a. die Entstehungsgeschichte von Blogs beschrieben ist). Zudem ist Gisi´s Reisebericht nichts anderes als ein Blog!
- Man nimmt sich ein paar Minuten Zeit und denkt über sich und die Welt nach. Dann verlässt man die introvertierte Welt und teilt sie schriftlich anderen Menschen mit.
- Das kann nicht sein, weil Menschen mit Aufmerksamkeitsdefiziten erhalten mit dem Schreiben von Blogs nicht mehr Aufmerksamkeit (oder zumindest spühren sie es nicht). Diese Leute halten in der Öffentlichkeit die «grossen» Vorträge und prahlen über ihre grossen Taten. Vermutlich meinte die/der Verfasser/in: «...die unter einem enormen Mitteilungsbedürfnis leiden.»....;-)
Was haltet ihr von Anonymus´s Aussage?
Bernhard Dütschler, Rüti ZH, 23.8.08, 20:13
Hallo Lolo, salü Gisi, ich hoffe, dass ihr gestern Montag auch mit auf´s Schiff konntet und ihr nun auf dem Weg Richtung Zypern seid. Wie ihr ja wisst, absolviere ich zur Zeit die Schule mit dem Endziel mein eidg. Dipl. zu erhalten. Wir hatten letzte Woche die ersten Prüfungen. Die Erste lief meines Erachtens nicht sehr gut, obwohl wir noch kein Resultat erhalten haben. Die zweite und dritte Prüfung sind gefühlsmässig super verlaufen.
Die Ekzeme, welche ich am Bein hatte, sind inzwischen auch gut verheilt, ich muss zwar die Wunde am Knie noch verbinden, die Anderen kann ich aber ohne Pflaster offen lassen. Die Ursache für dieses aussergewöhnliche Phänomen konnten mir jedoch die Ärzte bis heute nicht sagen.
So, ich hoffe wir werden weiterhin in Kontakt bleiben, und auch ich bin gespannt, wie der Bericht in 3 Monaten heisst: 01/09 oder doch 40/08/09 und dann 41/09. Aber bis dann hoffe ich, werdet ihr noch ein spannendes und lehrreiches Nomadenleben geniessen können. Mit freundlichen Grüssen Bernhard
Lorenz Rüegg, Piräus, 24.9.08, 22:06
Lieber Berni, super, dass ich dein Mail verbloggen darf. Da kann sich der oben aufgeführte «Anonymus» ein Vorbild nehmen. Du hast übrigens den Jackpot geknackt und eine Woche Ferien im LoGi gewonnen! Du hast als erster herausgefunden, wie der Bericht durchgezählt in der ersten Neujahrswoche heisst ;-) (du könntest diese ja dann gleich live miterleben und Sylvester auf Zypern feiern).
Ich hoffe, deine weiteren Prüfungen werden zu deinen Gunsten verlaufen und wünsche dir dafür viel Erfolg!
Lieber Gruss Lorenz
James aus Manchester, Berlin, Deutschland, 18.8.08, 11:57
My Dear friends Lorenz and Gisela, I am looking at your website and thinking back to the good time we spent on Lefkada beach. It was unforgettable and I will always cherish the moments and the talks we had. I enjoyed your company so much I talked about it for the rest of my holiday to family and friends.
It was a time of peace and tranquillity which showed me who I am and what I am, and I found out things about myself that perhaps I would not have otherwise experienced. Now I am writing this e-mail from Germany. I am in Berlin with the lovely lady I told you about and I am spending a few days here in Berlin. It’s a place I like to visit and I know sometime I will return.
I wish you all the very best on your trip and hope this e-mail finds you in good health.
Take care my good friends and keep in touch. James