Am Wochenende haben die Kinder schulfrei und fast alle haben die glorreiche Idee, bei uns vorbeizuschauen. Als sich zusätzlich eine Gruppe Mädchen zu uns gesellt, ist das Geschrei und Gezeter vorprogrammiert. Bin ich froh, keine 12 Jahre alt mehr zu sein. ;-)
Bevor wir wieder auf die Piste gehen, wollen wir noch einiges erledigen. Nach langer, langer Zeit wasche ich die komplette Bettwäsche wieder von Hand. Es ist genügend Wasser vorhanden und somit macht es mir sogar Spass. Die Matratze tragen wir nach draussen und klopfen sie ordentlich durch. Diese Arbeit hinterlässt schöne Spuren an unseren Händen.
Das Drahtmoskitonetz aus Kambodscha hat auch schon bessere Tage gesehen und muss ersetzt werden. Noch vieles mehr erledigen wir an diesem Tag und als wir uns gegen Abend eine Pause leisten, sind wir überrascht, als die Jungs vollzählig bei uns eintreffen, um sich bei uns zu verabschieden.
Mit Vollgas dem Meer entgegen
Wir sind wieder unterwegs und rauschen auf dem Highway 1 dem noch weit entfernten Meer entgegen. Nach der Stadt Tak verabschieden wir uns endgültig von Nordthailand. Die neue Umgebung präsentiert sich sehr flach und etwas eintönig. Doch plötzlich tauchen einige Felsformationen auf und es sieht fast so aus, als hätte jemand diese hier speziell platziert, um die Landschaft etwas reizvoller zu gestalten. Eine Dunstschicht liegt über dem Land, so dass wir keine klare Fernsicht mehr geniessen können. Herzlich Willkommen in Zentral-Thailand!
Als wir die Stadt Phetchaburi erreichen, verändert sich die Landschaft erneut. Wir haben den tropischen Gürtel erreicht, alles wirkt viel lieblicher. Wir sehen saftig grüne Wiesen, Palmen, welche die Strasse säumen und eine würzige Meeresbrise weht uns um die Nasen.
Am Freitagabend erreichen wir unser Ziel am Thung Wua Lan Strand in der Nähe von Chumphon. Dort treffen wir uns mit Urs und seiner Freundin Corrie. Ihn kennen wir bereits aus Sihanoukville, Kambodscha. An diesem Platz steht noch ein weiteres Wohnmobil. Sina, André und ihre Kinder Eva und Luis aus Deutschland sind mit einem Mercedes Benz 911 unterwegs. Mit ihnen und noch drei weiteren Reisenden Marie-Claire, Olivier und Angus verbringen wir den letzten Abend dieser Woche.
Hino hin, Hino her
Mitten auf dem Highway lässt sich plötzlich die Kupplung nur noch mit sehr viel Kraftaufwand eindrücken. Wir haben Glück, grad um die Ecke befindet sich eine Hino-Lastwagengarage. Unsere Vermutung, dass sich ein Loch im Luftschlauch befindet, hat sich nicht bestätigt, sondern beim Zylinder strömt Luft heraus. Im Geberzylinder hat sich die Mutter gelöst. Der Zylinder muss zerlegt werden und die Mutter wieder angezogen werden. Der Werkzeugchef wollte dann partout nichts für die Arbeitsleistung haben.
Wenn alles gut gelaufen wäre, hätten wir bereits am Mittwochabend Meerluft schnuppern können, aber es sollte nicht sein. Kurz nachdem wir unseren Dieseltank aufgefüllt haben, hat der LoGi bei der höheren Gangschaltung keine Zugkraft mehr. Lolo drückt das Gaspedal vollständig durch, doch wir gewinnen nicht etwa an Geschwindigkeit, sondern wir verlieren sie für eine kurze Zeit. Da wir nicht genau wissen, wo sich das Problem befindet, kippen wir einmal mehr unsere Fahrerkabine. Nach einem ersten Check ist nichts Bestimmtes zu erkennen. Wenn die Kabine schon mal gekippt ist, füllt Lolo noch Motorenöl und Bremsflüssigkeit nach und reinigt alles. Mehr können wir vorläufig nicht tun. Die Testfahrt ist dann leider nicht vom Erfolg gekrönt.
Bevor wir uns auf die nächsten Bastler-Mechaniker einlassen, möchte Lolo bei ausgebildeten Fachexperten Informationen einholen. Dafür braucht es Zeit und so machen wir uns auf den Weg weiter südwärts. Unterwegs schauen wir uns trotzdem nach irgendeiner Werkstatt um und entdecken dabei wieder eine Hino-Lastwagengarage.
Dort angekommen werden wir als erstes herzlich empfangen und während Lolo unser Problem erläutert, serviert man uns Wasser, Kaffee und Kekse. Um die Problematik besser zu verstehen, drehen der Chef und sein Mechaniker mit Lolo eine Runde. Als sie zurückkommen, ist es bereits Mittag und der Chef lädt uns so gleich zum Essen ein. Danach wird der Dieselfilter ausgebaut. Eigentlich müsste dieser ersetzt werden, doch die Gewindegrösse der hiesigen Filter stimmen nicht mit den unsrigen überein. Deshalb reinigen die Mechaniker die beiden Filter mit Luft und setzen sie wieder ein. Die Testfahrt ist erfolgreich und wir können weiterziehen. Und wieder wollte der Chef für die Arbeitsleistung nichts haben. «Freunde helfen Freunde» war dann sein Kommentar und wünschte uns eine gute Weiterreise. Wir sind einmal mehr überrascht über eine solch grosszügige Geste. Welche Firma in Europa würde wohl dasselbe tun?
Die Freude über den Ausgang der Geschichte währte nicht lange. Bereits am Freitag beginnt der Verlust der Zugkraft erneut und die Suche nach einem Ersatzfilter wird unumgänglich. Doch hier am «Wua Luan Beach» wollen wir eine Weile stehen bleiben und haben so Zeit, um die Filter im schlimmsten Fall irgendwo zu bestellen.
Ist eine kleine, ruhige Ortschaft an der Ostküste Thailands. Obwohl zur Zeit Hochsaison ist, verirren sich nur wenige westliche Touristen an den «Thung Wua Luan Strand». Die meisten zieht es in die 200 km nördliche Feriendestination Hua Hin, wo es von Geschäften, Restaurants und Hotelanlagen nur so wimmelt. Die Einheimischen tauchen erst am Wochenende auf und deshalb gehört uns der Strand unter der Woche fast alleine.
Im Dezember und Januar herrscht hier ein starker Ostwind, so dass die Kite-Surfer voll auf ihre Kosten kommen. Andre und Urs sind leidenschaftliche Kiter und geniessen dies in vollen Zügen. Wir schauen den beiden dabei gerne zu. Jetzt kommt bei einigen der Gedanke auf, dass wir nur gemütlich herumsitzen und das Strandleben auskosten. Dies trifft natürlich nicht ganz zu. Die alltäglichen Arbeiten müssen trotzdem erledigt werden und verschiedene Projekte stehen noch an. Also nichts mit «Sonne, Spass und nichts zu tun» ;-).
Der LoGi wird auf Vordermann gebracht
Eines dieser Projekte bezieht sich auf die schlechte Beleuchtung des Saurers, denn bei Nachtfahrten ist er kaum zu erkennen. Bei den thailändischen Bussen und Lastwagen blinken die Lampen in den buntesten Farben und dadurch sind diese stets von weit her gut sichtbar. Dies veranlasst uns, die hintere Beleuchtung etwas aufzumotzen.
Eine noch wichtigere Aufgabe war, die entsprechenden Dieselfilter zu organisieren. Wir hatten Glück, denn in der nächstgelegenen Stadt Chumphon fanden wir doch tatsächlich Filter mit unserer Gewindegrösse. So weit so gut, die Filter wurden ausgetauscht und der LoGi zum Starten gebracht, die Testfahrt steht jedoch noch aus.
In der nächsten Woche steht uns der Visarun in Ranong bevor. Nach diversen Erkundigungen bei Reisenden, welche dies schon hinter sich haben, ist es am einfachsten, wenn wir bei einem Reisebüro eine speziell organisierte Tour dafür buchen. Eine gute Adresse haben wir bereits erhalten und werden im Verlaufe der nächsten Woche dieses Prozedere durchziehen.
Am Samstag ist grosser Zügeltag. Während Sina und Andre nordwärts ziehen, fahren Corrie, Urs und wir ans Ende des Thung Wua Luan Strandes. Dieser Stellplatz befindet sich etwas abseits der Restaurants und Resorts und ist daher sehr ruhig gelegen.
Davor stand der LoGi gleich neben der Strasse, was nicht ganz ungefährlich war, denn sobald wir die Treppe herunterstiegen, mussten wir höllisch aufpassen, dass wir nicht vor ein Motorrad oder ein Auto gerieten. Es war leider der einzige Platz in der Nähe, wo die anderen Fahrzeuge geparkt waren. Na, ja, dies ist nun Geschichte.
Für am Sonntag haben wir nun den Visarun nach Ranong gebucht und zwei Tage danach müssen Corrie und Urs ihren Aufenthalt in Thailand verlängern. Dann trennen sich unsere Wege. Die beiden fahren nordwärts weiter, während wir uns südlich, in Richtung Westküste aufmachen.
Grillplausch....einmal anders
Die Sonne scheint vom fast wolkenlosen Himmel herunter und wir entscheiden uns, am Abend ein Grillabend zu veranstalten. Jegliches Holz in der näheren Umgebung wird zur Feuerstelle geschleppt und ein gigantisches Feuer entsteht. Kaum brutzeln die Gemüsespiesse und das Fleisch auf dem Rost, beginnt es doch tatsächlich zu regnen. Es schüttet wie aus Kübeln. Mit je einem Schirm bewaffnet, stehen Urs und Lolo beim Feuer, wo ein Flüsschen mitten durch die Feuerstelle sich einen Weg bahnt und sich auf der ganzen Fläche unseres Platzes ausbreitet. Die beiden versuchen unser Abendessen zu retten und obwohl wir in einer rötlichbraunen, matschigen und klebrigen Masse sitzen, lassen wir es uns schmecken.
Pechsträhne
Lolo ist im Begriff, die neu hergestellte Hinterbeleuchtung mit den LED-Streifen zu montieren. Doch so schnell, wie ursprünglich gedacht, geht es dann doch nicht. Die Stange, an der die bestehende Beleuchtung und das Nummernschild befestigt sind, bricht bei der Schweissnaht ab. Es ist nicht das erste Mal, dass dies geschieht. Also kommen der Generator und das Schweissgeräte einmal mehr zum Zuge. Der Generator lässt sich aber partout nicht mehr starten. Lolo versucht der Ursache auf den Grund zu gehen, jedoch ohne Erfolg - ab zum Mechaniker.
Ein weiteres Malheur lässt nicht lange auf sich warten. Bei der Montage der LED-Beleuchtung fällt das ganze Teil herunter und ein Strang davon bricht in der Mitte ab und muss ersetzt werden.
Regenwolken ziehen auf. Doch bevor es zu regnen beginnt, suchen zwei verschiedene Sorten Ameisen Zuflucht im LoGi und unser Insektenspray ist im Nu leer.
Es beginnt zu regnen und der Vorplatz steht erneut unter Wasser. Sand wird angeschleppt, so dass wir der matschigen Sauce definitiv den Gar ausmachen.
Der Tag ist noch nicht vorbei... Bei der Zubereitung des Abendessens gibt der Ventilator beim Abzug den Geist auf und fast gleichzeitig ist die Gasflasche leer.
Am Ende der Woche ist alles wieder im Lot und wir sind gespannt, was uns in den nächsten Tagen an tollen Erlebnissen erwartet.
04.30 Uhr, der Wecker schrillt und draussen ist es noch stockdunkel. Wir müssen trotzdem aufstehen, denn um 05.30 Uhr geht in der Stadt die Fahrt an die Westküste nach Ranong los. Mit dem Roller fahren wir nach Chumphon zum Reiseveranstalter «Fame». Als wir eintreffen, stehen bereits zwei Minibusse bereit. Wie es scheint, sind wir nicht die Einzigen, die freiwillig so früh auf den Beinen sind, denn 20 weitere Personen begleiten uns auf diesem Trip. Zwei Stunden später erreichen wir Ranong. Unsere Fahrer lotsen uns zum Zollschalter, wo sich bereits eine lange Schlange gebildet hat. Nachdem der Zollbeamte unsere Pässe mit dem Ausreisestempel versehen hat, übergeben wir diese unseren Fahrern, die sich um das weitere kümmern. Danach geht es mit dem Visa-Express Boot nach Myanmar. Auch da läuft alles wie am Schnürchen, denn nach einem 10-minütigen Aufenthalt fahren wir schon wieder zurück. Erneutes anstehen am thailändischen Zoll und sobald die Formalitäten erledigt sind, werden wir in die Busse verfrachtet und die Rückreise beginnt.
Das ganze Prozedere verlief sehr schnell - und wird dem Begriff «Visa-RUN» wirklich gerecht. Um 13.00 h sind wir bereits wieder an der Ostküste in Chumphon. Ein Trip, denn wir auf jeden Fall weiterempfehlen können; Kostenpunkt inkl. $ 10.- Gebühr für den Zoll in Myanmar: 1100 Baht (€ 27.50).
Nicht in Eile
Uns zieht es doch noch nicht so schnell weiter, wie ursprünglich vorgesehen. Wir stehen immer noch mit Corrie und Urs am Thung Wua Luan Strand. Es gefällt uns hier – ein ruhiger Platz, Restaurants, kleine Shops, Internetanschluss und eine Selbstbedienungswaschmaschine sind in Reichweite. Was wollen wir mehr? Wir haben uns nun trotzdem vorgenommen am Freitag weiterzuziehen.
Am Valentinstag ist deshalb grosser Wasch- und Aufräumtag. Unseren letzten gemeinsamen Abend geniessen wir an unserem Standplatz. Passend zum Land besteht unser Abendessen aus einem grünen Curry-Gericht, Reis und Salat. Corrie und ich schlemmen gerne ein Eis und deshalb spazieren wir nach dem Essen zum nächst gelegenen Laden und kaufen für alle ein Eis ein. Der Magnum-Eisstengel hat es uns besonders angetan und wir lassen diesen genussvoll auf der Zunge zergehen.
Am darauffolgenden Morgen sind wir nicht in Eile und es ist bereits schon Mittag, als wir uns voneinander verabschieden.
Dem Süden entgegen
Auf der Fahrt Richtung Süden versuchen wir unsere kambodschanische Gasflasche bei einer LPG-Tankstelle aufzufüllen, jedoch ohne Erfolg. Obwohl sie exakt einer thailändischen Flasche entspricht, ist es laut Gesetz verboten eine ausländische Flasche wieder aufzufüllen. Anscheinend hatten wir beim letzten Mal einfach Glück gehabt und hoffen nun, dass wir in Surat Thani auf Einheimische treffen, die in dieser Angelegenheit ein Auge zudrücken. Dabei muss noch erwähnt werden, dass es in ganz Südostasien sehr viele LPG-Tankstellen gibt, da die meisten Auto kombiniert mit Benzin und Gas fahren. Der Adapter für die Autos passt auch perfekt für die Koch-Gasflaschen...
Unterwegs zieht ein Gewitter auf und es regnet wie aus Eimern. Wir unterbrechen die Fahrt und decken uns mit Lebensmitteln ein. Als wir den Supermarkt verlassen, ist der Spuk vorbei und die Strasse ist schon fast wieder trocken. Was wir jedoh auf unserer Weiterfahrt zu sehen bekommen, kann man kaum glauben, wenn man es nicht mit eigenen Augen gesehen hat. Es reiht sich ein Unfall nach dem anderen ein. Einige Autos liegen auf dem Dach, während die anderen links und rechts verstreut neben der Fahrbahn auf der Wiese oder im Graben zum stehen kamen. Es ist schwierig sich vorzustellen, was hier passiert ist.
Es ist bereits früher Abend als wir in Surat Thani eintreffen. Wir sind immer noch auf der Suche nach einer Gasabfüllstation. Die Leute, die wir danach fragen, schicken uns einmal in die eine Richtung und dann wieder in die andere. In der Zwischenzeit setzt die Abenddämmerung ein und die Suche nach einem Übernachtungsplatz hat nun Vorrang.
Unsere Gasflasche ist immer noch leer und wir peilen eine weitere LPG-Tankstelle an. Das Glück bleibt uns einmal mehr verwehrt, denn auch dort wird unsere Flasche partout nicht aufgefüllt. Das Personal gibt uns wenigstens eine Adresse einer Abfüllstation bekannt, welche wir jedoch nicht finden. Als Lolo bei einem Militär-Checkpoint nachfragt, hilft uns eine Frau weiter. Als sie unser grosses Gefährt sieht, fährt sie mit dem Roller und unserer leeren, kambodschanischen Gasflasche zu der Abfüllstation - ist ja klar, dass sie dafür 200.- Baht (€ 5.-) will. Aber auch als Einheimische hat sie kein Glück und verzichtet deshalb - aus eigenen Stücken - auf die 200 Baht! Ein Versuch war es auf jeden Fall wert und dadurch ist für uns nun definitiv klar, dass wir eine thailändische Flasche organisieren müssen. Beim nächsten Gasgeschäft kaufen wir eine Austauschflasche und sind froh, dass die leidige Sucherei ein Ende gefunden hat. Kostenpunkt; 2100 Baht (€ 52.50).
Zurück am indischen Ozean
Als wir Surat Thani hinter uns lassen, ist es schon Nachmittag. Zügig fahren wir durch eine traumhafte, hügelige Dschungellandschaft und erreichen gegen Abend den Bangsak Strand an der Westküste. Schnell laden wir den Roller aus, um unser eigentliches Ziel, den Phakwip Strand zu erkunden. Was wir da zu Gesicht bekommen, schockiert uns vollkommen. Auf unserem ehemaligen Standplatz stehen Restaurants, Massagesalons und das damals im Bau befindliche Resort. Ein hässlicher Betonbau mit vielen Bungalows hat man aus dem Boden gestampft und am Strand stehen diverse Reihen von Liegestühlen.
Am nächsten Tag begeben wir uns auf die Suche nach einem geeigneten Stellplatz. Wir erkunden jede Strasse die zum Meer führt. Schlussendlich landen wir am legendären Bang Niang Strand, von dem wir durch andere Reisende immer wieder gehört haben.
Seit letzten November stehen auch die beiden Berliner Ana Laura und Hubert an diesem Strand und haben es sich gemütlich eingerichtet. Die zwei kennen wir aus der Zeit am Otres Strand in Kambodscha.
Der Stellplatz ist perfekt. Um jedoch dahin zu kommen, bereiten uns einige Äste von zwei Zierbäumen etwas Sorge. Wir gehen das Wagnis trotzdem ein. Dank unserem Bambusstab gelingt es uns, diese Äste wegzudrücken. Hier im Palmenwald wollen wir nun eine Weile stehen bleiben.
Lust auf Wärme?
Bang Niang ist ein kleines Touristendorf in Khao Lak. Nichts berauschendes, aber wir stehen ja schliesslich nicht mitten im Dorf, sondern am kilometerlangen Sandstrand unter Palmen. Diverse Hotels, Gästehäuser und Restaurants für jedes Budget sind von uns aus bequem zu Fuss zu erreichen. Am Strand sind genügend Schattenplätze vorhanden und das türkisblaue Meer lädt zum Baden ein. Der internationale Flughafen auf Phuket befindet sich nur 60km von hier entfernt.
Eine super Gelegenheit, um sich kurzentschlossen der europäischen Kälte zu entziehen und wir würden uns auf Besuch sehr freuen. Ab April ist es eher unwahrscheinlich, dass wir im laufenden Jahr wieder an einem Touristenstrand parken und damit Übernachtungsmöglichkeiten ausserhalb des LoGis zur Verfügung stehen.
Eine Wäscheleine zwischen dem LoGi und einer Palme dient Tausenden von grossen, schwarzen Ameisen als Weg, ins trockene Innere zu marschieren. Ja, diese Woche gab es jeden Abend ein Gewitter und wir wurden so richtig mit Wasser eingedeckt. Das ganze Debakel wird uns erst so richtig bewusst, als die Tierchen nachts um uns herum krabbeln. Der Schock ist gross, als wir auf den Boden herunter blicken. Es wimmelt nur so von diesen Riesenameisen. In diesem Fall hilft nur noch der Giftspray und mit Sprühen wird nicht gespart. An Schlaf ist kaum noch zu denken, denn die Biester müssen schleunigst weg und die Giftwolke, die sich im ganzen Raum verteilt hat, macht uns zusätzlich noch Sorgen.
In den folgenden Tagen entdecken wir immer noch ein paar vereinzelte Ameisen, die wir jedoch schnell zur Strecke bringen. Gegen Ende der Woche kehrt diesbezüglich endlich wieder Ruhe ein.
Erfreulicher Besuch
Susanne und René aus Freiburg im Breisgau reisen für ihr Leben gern in der Weltgeschichte umher. Afrika, Indien und Südostasien sind begehrte Reiseziele der beiden. Im Herbst 09 lernen wir die zwei in Diu, Indien kennen und halten seit da, den Kontakt aufrecht. Es vergehen 1 ½ Jahre bis wir sie in Phuket wieder treffen und nun zogen zwei weitere Jahre ins Land, als sie uns nun am Bang Niang Strand einen kurzen Besuch abstatten. Eigentlich sind sie unterwegs nach Phuket und unterbrechen ihre Reise nur wegen uns. Beim gemeinsamen Abendessen und einigen Flaschen Bier plaudern wir über die vergangene Zeit. Schade, dass der Aufenthalt so kurz war, aber vielleicht haben die beiden beim nächsten Mal etwas mehr Zeit.
Die Zeit vergeht viel zu schnell und eine weitere Woche neigt sich dem Ende entgegen. Was soll ich von dieser Woche bloss berichten? Gar nicht so einfach - der Alltag hat uns fest im Griff.
Aufstehen – Kaffee trinken – abwaschen – kehren – aufräumen – putzen - über das Internet die neusten News reinziehen – Strandspaziergang – baden – kochen – einkaufen – Kühlschrank abtauen – Wäsche waschen – sich mit den Nachbarn und Touristen unterhalten – Reparaturarbeiten vornehmen etc., etc. und schon ist es wieder Abend – Zeit für das Abendessen – Feierabend oder den Sonnenuntergang geniessen – duschen – Film anschauen – lesen und ab ins Bett. Schlafen? Es ist entweder zu heiss, die Musik von dem angrenzenden Restaurant viel zu laut oder die Mücken plagen uns. Doch das Rauschen des indischen Ozeans lässt alles vergessen und der Schlaf kommt über uns. Ist das Leben nicht wunderbar?
Eine ungewisse Reise
Auf dem Gelände, wo wir zur Zeit stehen, gibt es viele Mäuse. Vorsorglich stellen wir die Mausefalle unter dem Fahrzeug auf, so dass sich keine in unseren LoGi verirrt. Es dauert auch nicht lange und die erste Maus sitzt in der Falle. Drei Tage später staunen wir nicht schlecht, als die Klappe erneut zu ist, jedoch sich keine Maus darin befindet. Zwei bewegliche Muscheln bzw. Krebse sind in die Falle getappt. Keine zwei Tage vergehen und eine weitere Maus sitzt im Käfig. Was machen wir bloss mit so vielen Mäusen? Kurzerhand schnappt Lolo die Mausefalle und nimmt sie auf seine Einkaufstour mit. An der Hauptstrasse wird die Maus in die Freiheit entlassen, doch die Hektik und der Lärm ist für sie so ungewohnt, dass sie sich fürs erste unter unseren Roller verkriecht. Plötzlich jedoch sprintet die Maus unter ein Fahrzeug, klettert flugs auf die Ladefläche und das Auto setzt sich just zu diesem Zeitpunkt in Bewegung. Die sehen wir wohl nie wieder. ; - )
Es ist stockdunkel und wir werden durch einen hellen Lichtstrahl aus unserem Tiefschlaf aufgeschreckt. Morgens um 4.00 Uhr haben Einheimische die glorreiche Idee, ihr Fahrzeug so zu parken, dass die Scheinwerfer des Autos unser Schlafzimmer beleuchten. Wir finden dies nicht besonders witzig, da sie gleichzeitig irgendwo um unser Fahrzeug schleichen und sich in einer merkwürdigen Tonlage unterhalten. Das Ganze kommt uns nicht ganz koscher vor und wir beobachten vorerst die Szene. Nach einer Weile düsen sie endlich ab und wir können uns beruhigt wieder unter die Decke kuscheln.
Bei Tageslicht sehen wir keine fünf Meter von uns entfernt ein Motorrad am Boden liegen. Weshalb sie genau diesen Ort ausgesucht haben, um das Motorrad zu entsorgen, darüber können wir nur spekulieren. Lolo meldet die Geschichte dem Besitzer des Grundstücks und im Verlaufe des Nachmittags tauchen zwei junge Thais auf und nehmen das Motorrad mit. Ende gut, alles gut.
Sonntagsausflug
Während Lolo sich auf eine Entdeckungstor aufmacht, quälen mich starke Kopfschmerzen und Schweissausbrüche. Mein Bewegungsspielraum ist dadurch ziemlich eingeschränkt. Ich schleppe mich von der Hängematte, zum Kühlschrank und wieder zurück. Viel mehr liegt zu diesem Zeitpunkt nicht drin, doch nach zwei Tagen ist alles wieder im Butter.
Ein Tipp eines Berliners folgend, erkundet Lolo die Insel Ko Khao, welche sich etwa 20 km nördlich von unserem jetzigen Stellplatz befindet. Viele traumhafte und beinahe menschenleere Strände sind dort zu entdecken. Die Touristen verirren sich eher selten auf diese Insel, da seit dem Tsunami nur wenige Resorts wieder aufgebaut wurden und auch sonst keine gut erschlossene Infrastruktur vor Ort zu finden ist. Umso besser, somit sind genügend ruhige Stellplätze für unser eins vorhanden, weil da gibts sogar einen Fährbetrieb.
Klein, kompakt und Oho...
Gegen Ende der Woche bekommen wir Gesellschaft von Susanna und Peter aus der Schweiz. Sie sind mit einem Bremach, einem, italienischen Fahrzeug, auf Reisen. Das kleine, kompakte Gefährt wurde rundherum in einem ausgeklügelten System ausgebaut. Ihre Route nach Südostasien führte sie über Russland, die Mongolei und China nach Laos. Ihr Plan nach Australien zu verschiffen, möchten sie bereits im Mai/Juni in die Tat umsetzen und in ein, zwei Jahren soll es wieder in die Schweiz zurück gehen.
Open-Air
Am folgenden Montag findet ein Reggae-Konzert auf unserer Wiese statt. Zur Zeit kann uns niemand genau mitteilen, wo die Bühne und die Essens- bzw. Getränkestände aufgestellt werden. Es sieht nach einem Umzug aus. Deshalb schaut Lolo sich vorsorglich nach einem Alternativstellplatz in der näheren Umgebung um.
Ob wir nun an diesem Platz stehen bleiben können oder unser Fahrzeug um einige Meter in Richtung Restaurant und Müllhalde verschieben müssen oder den Ort definitiv verlassen werden, erfährt ihr im nächsten Bericht.
Die heisseste Woche in diesem Jahr liegt nun hinter uns, aber es werden noch heissere folgen, denn die Temperaturen steigen stetig an und wir schwitzen bereits schon morgens in der Früh, ohne uns gross zu bewegen. Zum Glück weht während des Tages ein Lüftchen, ansonsten wäre es kaum auszuhalten.
Live-Konzert
Sonntags sollten wir wegen des Reggae-Konzerts eigentlich umziehen. Da jedoch die Organisationsverantwortlichen auf dem Platz erscheinen, erkundigen wir uns bei ihnen, ob wir vielleicht stehen bleiben können. Beim genaueren Betrachten des Geländes finden sie den LoGi mit dem Vorzelt eine tolle Hintergrundkulisse und wir dürfen bleiben.
Vier Uhr morgens des folgenden Tages wird die Bühne, keine 20 Meter von uns entfernt, aufgebaut. Da haben wir uns ja was Schönes eingebrockt. Wir dürfen aber nicht meckern, da wir schliesslich in den Genuss eines Gratiskonzerts kommen. Während des Tages herrscht reges Treiben und einige Arbeiter klettern sogar auf die Palmen hinauf, um Palmwedel für die Bühnendekoration abzuschneiden.
Um 20.00 Uhr geht es los und als dann die berühmte thailändische Reggae-Band auf der Bühne erscheint, ist das Publikum völlig aus dem Häuschen. Auch wir wippen zur Musik mit und geniessen es an vorderster Front dabei zu sein.
Neues Entrée
Das Rollo-Moskitonetz bei unserer Eingangstüre weist schon diverse Flickstellen auf und das ständige Rauf- und Runterlassen beim Hinein- bzw. Hinausgehen ist auch nicht besonders vorteilhaft. Es muss eine einfachere Lösung geben und siehe da eine Moskitonetztüre entsteht. Wow, wie ist es jetzt doch um Einiges komfortabler hinaus oder hinein zu spazieren und zudem sieht es freundlicher und einladender aus.
Von «Down under» nach Europa
Innerhalb weniger Tage kreuzen neue, grosse und sehr luxuriös eingerichtete Wohnmobile aus Australien bei uns am Coconut Beach in Bang Niang auf. Die fünf Pärchen sind unterwegs nach Europa bzw. in die Türkei. Gemeinsam werden sie für fast zwei Monate durch China reisen. Danach geht es über die Mongolei und Russland weiter westwärts. Über die Winterzeit lassen sie ihre Fahrzeuge in der Türkei stehen und fliegen für ein halbes Jahr in ihr Heimatland zurück.
Eine gegenseitige Besichtigungstour bei allen Wohnmobilen findet statt. Dadurch vergeht die Zeit so schnell, dass unsere geplanten Projekte verschoben werden müssen. Nicht so tragisch, wir haben schliesslich Zeit und Gespräche unter Gleichgesinnten sind immer sehr interessant.
Susanna und Peter zieht es weiter und sie machen sich auf den Weg Richtung Phuket. Kaum haben sie den Platz hinter uns frei gemacht, erscheinen die nächsten Reisenden mit Fahrzeug. Verena und Wolfi mit ihrem Hund Apollo stammen aus Kärnten in Österreich. Die drei reisten mit der «Seabridge Reisegruppe», welche in den letzten Monaten Geschichte schrieb, denn sie durchquerten als erste Gruppe Myanmar auf dem Landweg mit ca. 25 Wohnmobilen. Für die vielen Reisenden in Indien bzw. Südostasien erscheint nun ein Hoffnungsschimmer am Horizont, um irgendwann auf eigene Faust Myanmar mit dem eigenen Fahrzeug zu bereisen. Somit ist Südostasien nun - ohne durch's teure China fahren zu müssen - auf dem Landweg erreichbar. Die Chancen stehen nicht schlecht, dass künftig auch unorganisierte Gruppen zugelassen werden, da im Jahre 2015 die neuen Zollbestimmungen der «ASEAN», der asiatischen Zollunion in den zehn südostasiatischen Ländern, in Kraft treten.
Aufbruch in Richtung Krabi
Auch wir brechen unsere Zelte ab und fahren nach Krabi, um unsere Visen für einen Monat zu verlängern. Die Einwanderungsbehörde in Krabi ist in einen modernen Neubau umgezogen. Hinter dem Schalter sitzen vier junge Frauen, die sich um unsere Visa-Verlängerungen kümmern. Wir können nur noch die Pässe, die gewünschten Kopien und ein Passfoto abgeben. Das Formular wird von einer Angestellten ausgefüllt und wir müssen nur noch unterschreiben und bezahlen. ;-)
Es ist bereits später Nachmittag und wir machen uns auf die Suche nach einem sonnigen Platz am Meer. Unser Navi lotst uns kreuz und quer durch ethliche moslemische Dörfer. Kurze Zeit danach erreichen wir einen grossen Stellplatz, wo wir den LoGi problemlos an die pralle Sonne stellen können, um unsere Batterien wieder voll aufzuladen. Wer jedoch die Strände in Khao Lak und Phuket kennt, wird hier eher enttäuscht sein, da das Meer sehr flach ist und man nur bei Flut zu einem Badevergnügen kommt. Aber eine Alternative ist der Platz auf jeden Fall. Es ist ruhig und die Menschen sind ausserordentlich freundlich.
Tauchpumpen haben uns erreicht
Wir sind wieder im Besitz von vier 12 Volt-Tauchpumpen. Nein, die haben wir nirgends in Thailand gekauft, weil die kriegt man hier nicht, die wurden uns frei Haus nach Bang Niang geliefert. Denn Ana Laura's Bruder Stefan verbringt mit seiner Familie die Ferien in Khao Lak und er hat extra einen Platz für unsere Pumpen in seinem Koffer frei geschaufelt. Herzlichen Dank nochmals.
Schnellst möglich werden die Pumpen montiert. Weil der Druck der Pumpe nicht mehr so hoch ist, um unsere Wasserleitung zu sprengen, können wir nun beruhigt das Duschen in vollen Zügen geniessen.
Brechöpf
Susanna und Peter besuchen uns nach ihrem Kurztrip in Phuket und dem «James Bond Felsen» in Krabi am neuen Stellplatz. Sie bleiben für ein paar Tage an bester Strandlage mit dem «Brech» stehen. Wir geniessen die gemeinsame Zeit beim Kaffee trinken und einem heissen Grillabend.
Sie wollen noch die Insel Ko Lanta erkunden und wir sind gespannt, was sie uns beim nächsten Treff darüber zu erzählen haben.
Der April ist der heisseste Monat in Südostasien. Während es in der Schweiz noch bitterkalt ist, schwitzen wir bereits schon früh morgens ohne uns gross zu bewegen. Dank des Windes, welcher im Verlaufe des Tages aufkommt, ist die Hitze jedoch besser zu ertragen. Leider denkt Petrus nicht an die Nächte und stellt den Wind kurz vor dem zu Bett gehen ab. Der Ventilator läuft dann auf Hochtouren.
Wir feiern mit
Unsere Schweizer Nachbarn «d'Chöpf» (die Köpfe) - wie sich Susanna und Peter selber nennen - haben einiges zu feiern. 333 Tage unterwegs und seit 16 Jahren gehen sie gemeinsam durch dick und dünn. Das gibt Anlass zum Feiern. Beim Spaghettiplausch und Rotwein lassen wir das Paar «hochleben».
Besuchstag
Sonntags erhalten wir Besuch von Kaew und Leo aus Trang. An diesem Wochenende fand eine Versammlung des Vereins «Swiss Society of Phuket» statt. Leo ist dort Sekretär und fährt regelmässig zu Besprechungen und an die verschiedenen Anlässe, welche in Phuket statt finden. Während ihrer Rückfahrt nach Trang machen die beiden einen kleinen Abstecher bei uns am Yao-Strand. Wir freuten uns sehr über das Wiedersehen und hatten uns einiges zu erzählen.
Da wir am Freitag an den ehemaligen Stellplatz am Rajamangala Strand, welcher sich nicht allzu weit von Trang befindet, fahren, werden wir die beiden noch öfters treffen.
Unseren Aufenthalt am Yao-Strand haben wir um einige Tage verlängert. Es gefällt uns da, ein perfekter Ort für ruhige und erholsame Stunden. Bei Ebbe und Flut kann man meistens ganz alleine kilometerweit am Strand auf und ab spazieren. Westliche Touristen begegnet man kaum und wenn, dann bevorzugen sie den Swimming Pool in einem der wenigen kleinen Bungalow-Anlagen, die sich auf der einen Seite des Strandes befinden.
Zigeunertreff
Freitags ziehen wir weiter. Wir fahren zum Rajamangala-Strand bei Sikao, wo sich ein Leuchtturm und ein Aquarium befindet. Es gibt da auch Wasser in Hülle und Fülle und so füllen wir unsere fast leeren Wassertanks wieder auf. Kaum haben wir mit dem Wasserpumpen angefangen, fahren Verena, Wolfi und ihr Hund Apollo mit ihrem Fahrzeug vor. Dies war eine grosse Überraschung, da wir überhaupt nicht mit ihnen gerechnet haben. Leider läuft ihr Thai-Visum am 6.4.13 ab und deshalb können sie nur eine Nacht hier verbringen. Die beiden werden wir das nächste Mal bestimmt irgendwo in Malaysia wieder sehen.
Es dauert nur zwei Stunden und die beiden Schweizer Susanna und Peter tauchen auch hier auf. Was für ein Halli, Hallo. Für Gesprächsstoff ist also gesorgt.
Am 6.4.13 sind wir fünf Jahre unterwegs auf 12 Rädern und feiern den Anlass zusammen mit den «Köpfen (Chöpf)». Wir begiessen dieses Jubiläum mit Rotwein, entfachen ein Feuerchen und grillen Würste und Steaks.
Wir blicken auf eine schöne, spannende Zeit mit vielen interessanten Begegnungen und tollen Erlebnissen zurück. Nach wie vor sind wir hungrig danach, auf der Welt als Vagabunden umherzuziehen, es gibt noch so vieles zu sehen.
Die Lagerfeuerromantik geht weiter
Kaew mit ihrem Vater und Leo besuchen uns am Leuchtturm-Strand und bringen riesige Rinds- und Schweinesteaks zum Grillen mit. Wir essen so viel bis unsere Bäuche fast platzen und an Bewegung ist da nicht mehr zu denken. Aber lecker war es...
Die Köpfe rollen wieder
Dienstags brechen Susanna und Peter auf und ziehen weiter südwärts. Am Freitag soll es über die westliche Grenze nach Malaysia gehen und bis dahin gibt es noch einiges zu sehen. Eine lockere und lustige Zeit mit vielen witzigen Sprüchen geht zu Ende. Die Chance, dass wir die beiden in Malaysia wieder treffen, ist sehr gering, da die zwei anfangs Juni ihr Fahrzeug entweder von Penang oder Singapur verschiffen werden. In unserem langsamen Lebensstil schaffen wir es bis dann gerade mal an die malayische Ostküste. Aber, wer weiss...
Rajamangala wird zum Vagabundenstrand
Nachdem Susanna und Peter abgereist sind, vergehen keine 12 Stunden und die nächsten Gleichgesinnten treffen ein. Ana Laura und Hubert sind ebenfalls unterwegs zur Grenze nach Malaysia. Sie werden die kommenden Feiertage - Songkran, das thailändische Neujahr- oder Wasserfest - mit uns und den zig Einheimischen verbringen.
Zurückgeblickt ins fünfte LoGi-Reisejahr - Begegnungen auf Reisen
Songkran, das thailändische Neujahrs- bzw. Wasserfest haben wir heil überstanden. Während diesen Festtagen haben uns die Thais mit ihren Autos komplett eingekeilt. Wir mussten unseren Tisch und die Stühle im Auge behalten, so dass die Einheimischen diese nicht noch über den Haufen fuhren. Der Nachbarsstrand und unsere kleine Bucht waren komplett mit Menschen und Autos überfüllt. Trotz des hohen Alkoholkonsums verliefen diese Tage absolut friedlich ab.
Ana Laura, Hubert und wir liessen uns wegen dieses Trubels nicht aus der Ruhe bringen und genossen gemeinsam die Abende stets mit einem leckeren Essen.
Mittwochs ging unser Aufenthalt am Rajamangala-Strand zu Ende. Wir verabschiedeten uns von den beiden Berlinern, die wir höchstwahrscheinlich gegen Ende dieses Jahres wieder irgendwo in Südthailand treffen werden und machen uns auf den Weg nach Trang zu Kaew und Leo. Da wollen wir eine Woche verweilen, bevor es an die Ostküste weitergeht.
Siedlungsleben
Kaew und Leo wohnen in einer ruhigen und bewachten Einfamilienhaus-Siedlung am Rande der Stadt Trang. Mit unserem LoGi dürfen wir auch dieses Mal problemlos ins Gelände fahren und parken direkt gegenüber von Leo's Haus. Wir ziehen ein Kabel vom Haus zu unserem Fahrzeug, so dass die fast entladenen Batterien wieder aufgeladen werden. Für die Stromversorgung ist also gesorgt. Bis tief in die Nacht beschäftigt sich Lolo dadurch einmal mehr mit Filme kopieren und die dazugehörenden Cover herunterzuladen.
Bei Lolo stand auch ein Zahnarzttermin auf dem Programm. Diese Geschichte ist jedoch noch nicht ausgestanden, da er eigentlich eine Krone benötigt und der ganze Aufwand bestimmt 14 Tage oder mehr dauert und einen so langen Aufenthalt in Trang haben wir nicht geplant.
Die iranischen Scheinwerfer bei unserem Saurer sind vollständig durchgerostet und müssen ersetzt werden. Zeno, ein Schweizer, den Lolo an einem Männerabend kennen gelernt hat, kann uns in dieser Angelegenheit weiterhelfen. Am folgenden Tag machen sie sich auf die Suche nach neuen Scheinwerfern.
Abends muss ich mich ein weiteres Mal nicht um das Essen kümmern, denn Leo lädt uns zum Racletteessen ein. Mmmh, dies war wieder ein Festessen...
Der Aufenthalt bei Kaew und Leo ist immer ein Genuss und hinterlässt stets sichtbare Spuren. Jeden Abend geniessen wir bei ihnen zu Hause oder im Restaurant ein feines Essen. Die Portionen sind jeweils nie zu knapp und unsere Bäuche werden von Tag zu Tag dicker und dicker. Eine Fastenkur wäre eigentlich empfehlenswert, aber Lolo hat kurz vor unserer Weiterreise nochmals grosszügig eingekauft und es sieht so aus, als müssten wir die Diättage auf ein weiteres Mal verschieben.
Gegenüber des Eingangs zu Leo's Wohnsiedlung ist ein neuer Wohnmarkt «Home Pro» eröffnet worden. Wir sind dort regelmässig Kunde und finden immer wieder was nützliches, günstige Werkzeuge, klingende Bewegungsmelder, ein automatischer Türschliesser, ein Schloss für die Moskitotüre und vieles mehr.
Die Woche ist schnell vorbei und es heisst einmal mehr Abschied nehmen von den zwei herzensguten Gastgebern aus Trang. Unser Abschiedsessen findet bei einem Japaner statt und anschliessend schlemmen wir eine, zwei oder drei Kugeln Eis bei einer Gelateria. Die Auswahl ist gigantisch, so dass ich am liebsten von jeder Sorte ein wenig probieren möchte.
Donnerstag geht es weiter. Während Kaew und Leo nach Phuket zur Monatsversammlung des «Swiss Society of Phuket» reisen, zieht es uns in die entgegengesetzte Richtung. An der Ostküste etwas oberhalb von der Stadt Songhkla lassen wir uns für 14 Tage nieder, bevor wir voraussichtlich um den 9. Mai die Grenze nach Malaysia überqueren.
Wieder am südchinesischen Meer
Trotz den Annehmlichkeiten der Stadt und der Gastfreundschaft von Kaew und Leo sind wir froh, wieder am Meer zu sein, denn die extreme Hitze dort, machte uns arg zu schaffen.
Jetzt atmen wir wieder die salzige Meeresbrise ein und lauschen, wie sanft die Wellen an den Strand plätschern. Es gibt in dieser Gegend viele schöne Plätze zum Stehen, doch bei den meisten befinden sich Bäume, welche zu viel Schatten spenden, also nichts für unseren Saurer mit den festmontierten Solarzellen. Aber wir haben doch noch einen tollen Platz an der Sonne gefunden ;-)
In regelmässigen Abständen erklingt morgens um 08.00 Uhr die thailändische Nationalhymne. Dies hat weder mit ihrem Nationalstolz noch mit einem Weckdienst zu tun. Zu diesem Zeitpunkt sind übrigens die Einheimischen schon lange auf der Matte. Nein, in diesem Fall werden die Lautsprecheranlagen für das Warnsystem getestet, welche nach dem Tsunami im Dezember 2004 von den Thailändern überall in der Nähe der Strände aufgebaut wurden.
Zwei Exoten an Thailands Ostküste
Es gibt sie noch, die Strände, die vom westlichen Tourismus verschont geblieben sind. Wir sind hier zwei Exoten, denn der Sai Kaew Strand wird hauptsächlich von Fischern und Muschelsammlern frequentiert. Sobald die Morgendämmerung hereinbricht, herrscht am Strand reges Treiben. Die Fischer brausen mit ihren Motorrädern heran und plaudern in einer Lautstärke, die uns regelmässig aus dem Tiefschlaf herausholt. Zwei Stunden später heizt die Sonne die Landschaft auf, so dass sich die Menschen in ihre Häuser zurückziehen oder schattenspendende Plätze aufsuchen. Während der Tageszeit gehört uns dann der Strand fast alleine. Nur eine Kuhherde wandert täglich bei uns vorbei, frisst das wenige Gras und ein Helikopter fliegt mehrmals seine Runden über dieses Gebiet.
Wenn einer von uns einen Spaziergang unternimmt, werden wir oft etwas misstrauisch beäugt. Während verhüllte Musliminnen Lorenz unverhohlen etwas zu rufen, sind es bei mir die jungen Männer oder eine Kinderschar, die sich gegenseitig anstacheln, um mir «Hallo» oder die alles entscheidende Frage «Wohin gehst du?» zu stellen. Sie freuen sich diebisch darüber, wenn sie von uns eine Antwort erhalten.