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Türkei

Wochenberichte 2009 - Türkei



Bericht 18/09

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Gisela Rüegg

von Gisela Rüegg, Taşucu, Türkei


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Die Calypso hat uns von Nordzypern in die Türkei gebracht Zurück auf dem Kontinent, parken im Hafen von Taşucu Kilometerlanger Sandstrand im Vogelschutzgebiet LoGi in der Einsamkeit Besuch von Zafer und Behlül

SA 25.4.2009 - FR 1.5.2009

Bericht vor einem Jahr    Bericht in einem Jahr

12° / 25°
Samstag, 25.

9° / 27°
Sonntag, 26.

11° / 28°
Montag, 27.

11° / 25°
Dienstag, 28.

14° / 31°
Mittwoch, 29.

14° / 26°
Donnerstag, 30.

14° / 26°
Freitag, 1.

Ankunft in der Türkei

Nachts um 1.00 Uhr lief unsere Fähre mit einem riesigen Ruck ins Meer aus. Da ein ziemlich starker Wind blies, waren dementsprechend die Wellen sehr hoch und so schaukelten wir der Türkei entgegen. Um 9.15 Uhr traf die Fähre in Taşucu ein und auch hier wurde unser LoGi bestaunt. Vor allem an den Solarzellen sind die Leute sehr interessiert. Weil unser Fahrzeug bei der Ausreise aus Nordzypern genau kontrolliert wurde, hofften wir auf eine einfache Einreise in die Türkei. Und tatsächlich war es fast ein Klacks. Die Fahrzeuge dürfen dieses Mal sogar länger als wir im Land bleiben. Ganze 6 Monate dürfen sie hier sein, wir hingegen nur 3 Monate. Deshalb überlegen wir uns, ob wir evtl. kurz nach Syrien ausreisen und dann wieder in die Türkei zurückkehren, so dass wir einen Monat länger bleiben könnten. So wären wir nämlich wieder auf Kurs, wie wir es geplant hatten.
Der türkische Zöllner wollte eigentlich unseren LoGi kontrollieren, aber die steile Treppe entsprach wahrscheinlich nicht seinem Geschmack. So schaute er einfach bei beiden Türen hinein und lies uns dann weiterziehen. Nach einer kurzen Angewöhnungsfahrt auf der rechten Strassenseite, parkierten wir unseren LoGi und nahmen den Roller heraus, um ein tolles Plätzchen zu finden. Ein unendlich langer Sandstrand und ein wundervolles blaues Meer fanden wir vor. Dabei lernten wir ein italienisches Ehepaar kennen, welches an diesem schönen Platz eine Nacht verbrachte. Da sie weiter nach Griechenland reisen, werden wir nun dieses Plätzchen in Beschlag nehmen.
Der Unterschied zu Zypern ist doch ziemlich frappant. Die Häuser sind einfacher gebaut. Die Männer tragen die speziellen «Schlabberhosen» bzw. ihre traditionellen Baumwollhosen und die meisten Frauen tragen Röcke und Kopftücher. Die Lebensmittel sind etwas günstiger als in Nordzypern.
Die Zitronenbäume werden nach dem altem System bewässert. Zuerst lässt man das Wasser in den Kanal fliessen und danach werden diverse Gräben ausgebuddelt. Eine Arbeit, die den ganzen Nachmittag beansprucht.
Auch hier findet man vorwiegend Autos und Lastwagen älteren Modells. Am Hafen betrachtete ich den Lastwagen neben uns und war ziemlich schockiert, mit was für Reifen der noch herumfährt. Wir hatten eigentlich vor den LoGi neu bereifen zu lassen, doch gemäss einem türkischen Lastwagenchauffeur seien solche Anschaffungen im Iran viel günstiger.
Zur Zeit ist die Erdbeerenernte voll im Gang und ich hoffte, dass auch ich noch ein paar von diesen Früchten probieren kann. Ich musste nicht lange warten. Am nächsten Tag schenkte uns ein junges Paar 3 kg Erdbeeren. Sie wurden innerhalb von 2 Tagen verspeist.

Unser Sorgenkind

Der Roller musste erneut in die Werkstatt. Da die Startschwierigkeiten immer noch vorhanden waren und er einfach nicht mehr anspringen wollte, musste wieder einmal ein «Töffmech» aufgesucht werden. Lolo fand einen in der Nachbarstadt Silifke, von wo er jeweils auch Internetzugang erhält. Die Startschwierigkeiten waren schon länger ein Problem, aber irgendwie kam er immer zum Laufen. Der Mechaniker hatte das Problem schnell eruiert. In der Schweiz würde man einen neuen Anlasser einbauen, fertig. Hier wurde der Anlasser demontiert und ein Wackelkontakt eines Kabels zu einer Kohlebürste festgestellt. Nach einer Stunde Arbeit war das Kabel wieder frisch angelötet und der Anlasser wieder montiert. Kosten: TL 20.00 entspricht ca. € 10.-. Nun funktioniert auch dies wieder einwandfrei.

Naturschutzgebiet

Unser neuer Standort befindet sich in einem Flussdelta, in einem der wichtigsten Brutgebiete im Nahen Osten. So weit das Auge reicht, Sand, kleine Sträucher und das Meer. Viele Vogelarten sind hier zu Hause, sogar Flamingos soll es hier geben. Wir haben sie aber noch nicht gesehen. Neben den Vögeln fühlen sich auch die Schildkröten, die hier ihre Eier ablegen, Krebse, verschiedene Insekten, Eidechsen und Schlangen heimisch. Einer Schlange war ich bereits begegnet, sie floh zum Glück vor mir ins nächste Gebüsch. Nach diesem Erlebnis schaue ich genauer hin, wo ich hintrete. Man kann hier kilometerweit dem Strand entlang spazieren ohne an einer Taverne oder Hotelanlage vorbeizukommen. Spannend sind die vielen Spuren im Sand. So versuchen wir herauszufinden, welches Tier gerade da oder dort vorbeimarschierte oder über die Düne kroch.

Ausgrabungsdienst und Teestube

Seit wir an diesem Platz verweilen, hatten schon mehrmals Leute ihr Auto oder einmal sogar ein Traktor in den Sand gesetzt. Dies war für uns eine willkomene Möglichkeit, um ihnen zu helfen und mit ihnen in Kontakt zu treten. Dank der Schaufel, zwei Brettern und unserer Mannes- bzw. Frauenkraft, waren die Autos schnell wieder auf festem Boden.
Die meisten Türken trinken Tee (Çay). Sofern einige Einheimische hierher kommen um zu fischen oder ein Spaziergang zu machen, laden wir sie zum Tee ein. So lernen wir sie und sie uns kennen und die Angst gegenüber Fremden kann abgebaut werden. Da wir kein türkisch und sie kaum englisch oder deutsch sprechen, wird mit Händen und Füssen gesprochen.

Bericht 19/09

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Gisela Rüegg

von Gisela Rüegg, Taşucu, Türkei


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Zafer, Behül und seine Frau zu Besuch Diese Früchte haben sie mitgebracht: Erik & Yeni dünia Schwemmholz nach dem Sturm... ...wird zum Grillieren genutzt. Mustafa & Onur aus Izmir zu Besuch

SA 2.5.2009 - FR 8.5.2009

Bericht vor einem Jahr    Bericht in einem Jahr

13° / 25°
Samstag, 2.

13° / 36°
Sonntag, 3.

18° / 29°
Montag, 4.

13° / 23°
Dienstag, 5.

15° / 28°
Mittwoch, 6.

14° / 25°
Donnerstag, 7.
Vollmond
14° / 31°
Freitag, 8.

Sonntag war Besuchstag

Gegen Mittag fuhr die Militärpolizei an unseren Platz. Ich dachte schon, oophs, jetzt wollen sie wissen, wie lange wir noch hier verweilen möchten. Doch dies interessierte sie nicht wirklich. Sie wollten einfach einmal bei uns vorbeischauen und den LoGi besichtigen. Wir luden sie dann zum Kaffee ein und plauderten miteinander. Einer von ihnen sprach sehr gut englisch und wir erhielten dadurch einige gute Informationen von ihnen. Sie meinten, wir könnten sie jeder Zeit anrufen oder sie sogar besuchen. Als wir uns erkundigten, wo wir unsere Wasserkanister auffüllen können, sagten sie, sie würden uns das Wasser vorbeibringen. Da sie fast jeden Tag in dieser Gegend herumfahren, um nach Schmugglern Ausschau zu halten, dachten sie wahrscheinlich, dies würde in der selben Fahrt auch noch gehen. Der Kommandant fand unsere Wäscheleine absolut toll. Würde sich die Schweizer Polizei auch so verhalten? ;-)
Danach kam Zafer mit seiner Frau und seinem Sohn Behül vorbei. Vater und Sohn lernten wir bereits am letzten Freitag kennen. Da sie eigentlich auf dem Weg zum Fischen waren und der Wind sehr stark blies, kamen sie bei uns vorbei und packten ihr Picknick aus. Er lud uns ein auch mitzuessen, aber wir hatten bereits unsere Mägen vollgeschlagen. Danach schenkte uns Zafer einige Oliven und ein Brotaufstrich aus Ziegenkäse und Peperoni. Dieses Mal brachte er Bier und zwei Sorten Früchte aus seinem Garten mit. Die deutschen Namen dieser Früchte sind uns unbekannt, da wir sie in der Schweiz noch nie gesehen hatten.

Barber

Diese Woche war wieder einmal Haare schneiden angesagt. Nach fünf Monaten mussten auch meine Haare wieder einmal gekürzt werden. Lolo hat es dieses Mal zu meiner Zufriedenheit hingekriegt. Auch der neue Langhaarschneider wurde gleich getestet und so erhielt auch Lolo einen richtigen Kurzhaarschnitt.

Vom Winde verweht und Land unter

Montags und dienstags tobte ein Orkan. Weil wir mitten im Nichts stehen und wir von keiner Seite von einem Haus geschützt werden, schaukelte unser LoGi so, dass wir das Gefühl hatten, wir befinden uns in einem Schüttelbecher. Am ersten Tag kam der Wind von Osten und brachte uns sehr warme Temperaturen (nachts 18° Grad). In der Nacht legte sich der Wind für ca. 2 Stunden und drehte plötzlich auf einen kühleren Westwind. Die Wellen waren so hoch, dass sie die Umgebung unter Wasser setzten. Rund um uns bildete sich ein See. Zum Glück stehen wir etwas erhöht und das Wasser kam nicht ganz an uns heran. Unsere Frontblache wurde auf einer Seite heruntergerissen. Durch die wuchtigen Schläge gegen das Fahrzeug riss auch noch die Naht auf, die wir exakt vor einem Jahr in Kroatien angenäht hatten. So haben wir nun eine kleine Vorstellung erhalten, wie es sich anfühlt, wenn es so richtig stürmt. Ich denke jedoch, wir werden noch ganz andere Stürme erleben.

Lagerfeuer

Dank des Sturmes, brachte das Meer sehr viel Treibholz an Land. Also sammelten wir einiges Holz zusammen und legten es zum Trocknen. Am Abend entfachten wir ein Feuer und grillierten 2 Olma-Bratwürste und 2 Hähnchenbeine. Vom Grill schmeckt das Essen einfach besser als aus der Pfanne. Es war eine gemütliche Stimmung. Die Grillen zirpten und der Mond beleuchtete unseren Grillplatz. Es wird bestimmt nicht das letzte Lagerfeuer hier gewesen sein.

Kampfjetpiloten zu Besuch

Onur (25) und sein Freund Mustafa (26) aus Ìzmir hatten diese Woche Ferien und wollten einmal baden gehen, da Mustafa´s Eltern in Taşucu wohnen, kamen sie an unseren Strand. Mustafa meinte, dass es ihnen bei diesem Wind jedoch zu kalt sei und sie darum diese Woche nie zum Baden kamen. Aber dafür besuchten sie uns und hatten aus ihrem Leben erzählt. Von Beruf sind sie Offiziere bei der Türkischen Armee und fliegen Kampfjets.
Sie gaben uns noch wertvolle Tipps betreffend des Trinkwassers (in dieser Gegend ist das Leitungswasser trinkbar). Zudem schätzten sie für uns die Sicherheit unserer geplanten Route durch die kurdischen Gebiete im Südosten der Türkei ab. Wir wollen über Adana - Gaziantep - Mardin - Silvan - Yüksekova und dann über die iranische Grenze nach Urmia. Die Gegend sei zur Zeit einigermassen sicher und als Touristen sollten wir keine Probleme haben. In der Gegend ist zur Sicherheit überall Türkisches Militär und auf den Strassen sind immer wieder Checkpoints. Sollten wir trotzdem von Kurdischen Freiheitskämpfern (PKK) angehalten werden, könnte es sein, dass wir diese zu bezahlen hätten. Die Route in den Norden der Türkei und dann über die Seidenstrasse, wäre für uns mit ethlichen Passfahrten verbunden und wäre ein grösserer Umweg.
Am nächsten Tag kamen sie etxtra nochmals vorbei, um uns den Film «Zeitgeist» auf einem Memorystick vorbei zu bringen. Dieser dreiteilige Dokumentarfilm deckt die geheimen Pläne und Absichten des englischen und amerikanischen Imperialismus auf. Gut, dass es noch mehr Menschen auf der Welt gibt, die das aktuelle Weltgeschehen auch kritisch hinterfragen.

Lorenz Rüegg

von Lorenz Rüegg, Taşucu, Türkei


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10 Muscheln für Spieler, 3 Muscheln werfen Schätzen wieviele Muscheln gedeckt werden Differenz zur Ansage geht ins Spiel Was ist eine gedeckte Muschel? Der Verlierer setzt seine «Spielschuld» um

Das Spiel «Muschlogi»

Anzahl Spieler: 1 - 10 (ist abhängig von den vorhandenen Muscheln)
Hilfsmittel: Bei 2 Spielern werden 23 Muscheln benötigt. Für jeden weiteren Spieler braucht es zusätzlich 10 Muscheln. Vielleicht hat man von einem Badeurlaub noch Muscheln vorrätig, oder man kann 53 gewaschene Muscheln bei uns per e-mail bestellen. Preis inkl. Versandkosten: € 15.-
Ziel des Spiels: Wer zuerst keine Kredite (Muscheln) mehr hat, hat verloren. Bei mehreren Spielern wird weiter gespielt bis der Gewinner feststeht. Nach jedem Spiel gibt es eine «Tätigkeitspause». Der Verlierer definiert, was der Verlierer beim nächsten Spiel machen soll. Falls die Tätigkeit dem Gewinner zu «absurd» erscheint, kann er intervenieren und der Verlierer muss sich etwas Neues einfallen lassen.
Didaktik: Das Spiel ist nicht nur ein Glücksspiel. Da bei jedem Durchgang mehr Muscheln geworfen werden, erhöht sich die Wahrscheinlichkeit der «gedeckten» Muscheln. Dabei wird die Fähigkeit des Abschätzens aufgrund einer vorhandenen Grösse trainiert.
Der Verlierer definiert eine Tätigkeit, was der Verlierer im nächsten Spiel «tun» soll. Kreativität und Ideenreichtum sind dabei gefragt. Sie werden feststellen, dass das Erfinden von Tätigkeiten während dem Spiel die grösste Schwierigkeit darstellt. Das dadurch erworbene Training fördert das Zeitmanagment und erweitert die persönlichen Kompetenzen im Umgang mit der eigenen Freizeit.
Spielanleitung:
  1. Jeder Spieler erhält 10 Muscheln «Kredit».
  2. Da beim ersten Durchgang noch kein Verlierer aus einem letzten Spiel feststeht, gibt es eine «Leerrunde». Ein Spieler sagt an, wie viel Muscheln er glaubt, gedeckt zu werfen.
  3. Beim ersten Durchgang werden 3 Muscheln geschüttelt und geworfen. Stimmt die Anzahl seiner Ansage überein, stehen seine Chancen gut, dass der nächste Spieler sich verschätzt. Je präziser die Ansage, desto besser. Aus der Anzahl der Differenz zwischen der Ansage und den geworfenen Muscheln werden «Kredite» ins Spiel gegeben. Daduch werden mit immer mehr Muscheln gespielt und die Kredite der Spieler nehmen ab.
  4. Der nächste Spieler sagt an, wie viel er glaubt, gedeckt zu werfen. Ergibt sich keine Differenz unter den Spielern, wird so lange weitergespielt, bis ein Verlierer und ein Gewinner feststeht.
  5. Im zweiten Durchgang sind nun im Minimum 4 Muscheln im Spiel, weil im letzten Durchgang mindestens eine Differenz entstanden sein muss, mit denen geworfen wird. Der Verlierer aus dem letzten Durchgang definiert nun eine Tätigkeit, was der Verlierer nach diesem Spiel machen soll. Der Kreativität sind dabei keine Grenzen gesetzt. Nur, er muss abschätzen, ob der Gewinner des letzten Durchgangs mit dieser Tätigkeit einverstanden ist oder nicht, da dieser intervenieren kann.
  6. Der Verlierer beginnt und sagt an, wie viel Muscheln geworfen werden. Die Differenz der Muscheln gehen immer wieder ins Spiel, etc.
  7. Es wird solange gespielt, bis der zweitletzte Spieler keine Kredite mehr hat und ein Gewinner feststeht. Ein Gewinner wird deshalb benötigt, da eine Tätigkeit auch den Gewinner betreffen könnte (z.B. wurde festgelegt, dass der Verlierer dem Gewinner die Schuhe putzen muss oder der Verlierer muss dem Gewinner ein Kompliment machen etc.).
  8. Neue Runde, neues Spiel....viel Spass!

Bericht 20/09

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Gisela Rüegg

von Gisela Rüegg, Taşucu, Türkei


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Hier gibt es anscheinend keine Lastgrenze Gisi mit ihrem Geburtstagsglacé Etli-Ekmek bei Yasin Lebensfreude auch im Alter mit türkischer Musik Grillieren und ein EFES

SA 9.5.2009 - FR 15.5.2009

Bericht vor einem Jahr    Bericht in einem Jahr

13° / 29°
Samstag, 9.

15° / 29°
Sonntag, 10.

10° / 35°
Montag, 11.

12° / 31°
Dienstag, 12.

13° / 30°
Mittwoch, 13.

17° / 30°
Donnerstag, 14.

17° / 31°
Freitag, 15.

Einkaufen

In der Türkei nimmt man eigentlich an, dass die Lebensmittelgeschäfte z.B. «Süpermarket Mustafa» oder so ähnlich genannt werden. Doch von weitem leuchtet einem das grosse orange «M» entgegen. Ja, sogar die Migros ist hier vertreten. Vor einigen Jahren, versuchte die Migros in anderen Ländern Fuss zu fassen, doch ohne Erfolg. Die Migros-Schweiz zog sich zurück, aber hier behielten sie das Geschäft mit ihrem Namen aufrecht. Wir kaufen nun ab und zu bei der Migros ein. Sie ist jedoch etwas teurer als der «Bim», welcher um Einiges günstiger ist.

Geburtstag

Während dieser Woche wurde ich um ein Jährchen älter. Da ich mir jeweils an diesem Tag ein Glacé (Eis) wünsche, fuhren wir nach Taşucu in eine Pastanesi (Confiserie). Das Glacé war hausgemacht und schmeckte ganz gut. Wir schlenderten noch etwas herum und trafen zufällig Yasin. Ihn lernten wir vor 3 Wochen kennen, als wir ihm seinen kleinen Traktor aus dem Sand befreiten. Zum Dank lud er uns in sein Restaurant «Liman tontuni» ein. Als wir uns an den Tisch setzten, stellte er Salat, Peterli, scharfe Peperoncini und ein 1.20 m grosses «Etli-Ekmek» hin. Mmmh, war das gut und vor allem eine Überraschung.
Zurück beim LoGi, entfachten wir ein Feuer, um unser Fleisch zu grillieren. Während dieser Zeit, waren noch einige junge und ältere Männer am Strand, welche den Abend bei einem Bier bzw. Raki genossen. Kurz bevor sie abfuhren, waren sie in einer ziemlich angeheiterten Stimmung. Sie stellten die Musik in ihrem Auto ein und begannen, gemeinsam auf traditionelle Art zu tanzen. Das fanden wir ganz toll, denn so kamen wir auch noch zu einem Geburtstagstänzchen. Danach genossen wir wieder die Ruhe an unserem Feuer bis spät in die Nacht hinein.

Sommer

Bei uns ist jetzt der Sommer eingetroffen. Am Morgen haben wir bereits über 23° Grad im LoGi, deshalb stehen wir auch um einiges früher auf. Bei diesen Temperaturen nimmt man dann auch gerne ein erfrischendes Bad im Meer. Wir haben nun auch unser Vorzelt aufgestellt, so dass die Sonne nicht mehr unseren Eingang zu sehr aufheizt.

Bericht 21/09

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Gisela Rüegg

von Gisela Rüegg, Taşucu, Türkei


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Eine Nebelbank zog über LoGi-City Tolga lehrte uns die türkische Gastfreundschaft Marianne & Josef aus Österreich zu Besuch LoGi-Auszeichnung für den saubersten, türkischen Strand Yusuf, Bari & Ilayda haben uns besucht, morgen besuchen wir sie

SA 16.5.2009 - FR 22.5.2009

Bericht vor einem Jahr    Bericht in einem Jahr

18° / 30°
Samstag, 16.

20° / 33°
Sonntag, 17.

19° / 31°
Montag, 18.

19° / 32°
Dienstag, 19.

19° / 31°
Mittwoch, 20.

20° / 35°
Donnerstag, 21.

18° / 36°
Freitag, 22.

19. Mai - Gedenken an Atatürk

Dieser Tag ist ein Feiertag der Jugend, des Sports und vor allem an das Gedenken an Atatürk, den Staatsgründer der heutigen Türkei. Da sein Geburtstag nicht bekannt war, wählte er den 19. Mai, an dem er 1919 in der Küstenstadt Samsun eingetroffen war, um die Kräfte für die Befreiung des Landes von den Besatzungsmächten und Sultanat zu sammeln. Deshalb sind während 3 Tagen die Geschäfte geschlossen. Am 21.5. fand sogar eine Parade in Silifke statt und es wird eine Woche mit verschiedenen Aktivitäten weiter gefeiert. Atatürk ist für die Türken wie die Queen für die Engländer.
An diesem Tag besuchte uns Tolga, ein Lehrer aus Silifke. Lolo lernte ihn während einer Einkaufstour kennen. Er brachte uns viele Leckereien mit. Sıkma, eine Art Omelette mit Kartoffeln gefüllt, drei verschiedene Brötchen, Baklava, eine Süssspeise aus Blätterteig mit einer Nussfüllung und viel Zucker, Wasser und einen Fruchtsaft. Das ist wahre Gastfreundschaft, welche übrigens im Islam heilig ist.

Tierwelt

In der Zwischenzeit hat Lolo die Flamingos entdeckt. Ganz in der Nähe befindet sich ein Salzsee und dort sind sie zu Hause. Ebenfalls sah er auch eine Schlange, die in einem enormen Tempo beinahe über den Sand flog. Wir haben erfahren, dass zwei Arten von Schlangen sich in dieser Umgebung aufhalten und beide giftig sind. Eines Tages tauchte ein deutscher Biologe auf und erzählte uns, dass sich hier Mönchsrobben aufhalten. Lolo hatte nun tatsächlich einer dieser Burschen im Meer gesichtet.

Besuche

Während Lolo sich auf der Internet- und Einkaufstour befand, lernte ich ein österreichisches Paar kennen, welches in Taşucu ihre Ferien verbringt. Marianne Goder und Josef Frauscher sind zwei reiselustige Menschen. Sie kurven gerne mit ihrem Motorrad durch die Gegend und reisen auch ganz gerne mit ihrem Wohnmobil von Sankt Marienkirchen nach Taşucu. Ein Traum von ihnen wäre, einmal mit dem Wohnmobil in den Tibet und weiter nach Peking zu fahren. Doch dazwischen liegen einige Länder, die ihnen etwas zu gefährlich erscheinen. Wer weiss, vielleicht erfüllen sie sich ihren Traum doch noch irgendwann.
Bahri führt in Taşucu ein Laden für Lebensmittel und Baumarktartikel. Sein Bruder Yusuf lebte 16 Jahre in Minnesota und spricht daher perfekt englisch. Beim Plaudern kamen sie auf Lolo´s Projekt zu sprechen, um einen zusätzlichen Dieseltank am LoGi zu bauen. Er will ihm dazu eine Firma vermitteln, bei welcher sie jeweils Baustoffe einkaufen und wir dadurch günstigere Konditionen erhalten. Die beiden besuchten uns eines Abends mit dem Roller, zusammen mit der Tochter von Bahri, der Ilayda.

Bericht 22/09

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Gisela Rüegg

von Gisela Rüegg, Taşucu, Türkei


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Zu Besuch bei Yusuf. Lolo und Ilayda am Esstisch. Kopftuch und gesticktes Badetuch von Yusuf´s Mutter, den Stöffelbrand vom Sepp. Yusuf´s Familie Marianne & Josef´s Aprikosenkuchen beim Verzerr Nachmittagsbad der Flamingos am Salzsee

SA 23.5.2009 - FR 29.5.2009

Bericht vor einem Jahr    Bericht in einem Jahr
Leermond
17° / 28°
Samstag, 23.

17° / 27°
Sonntag, 24.

18° / 30°
Montag, 25.

16° / 32°
Dienstag, 26.

17° / 36°
Mittwoch, 27.

18° / 29°
Donnerstag, 28.

17° / 31°
Freitag, 29.

Besuch bei Yusuf und seiner Familie

Am Samstagabend waren wir bei Yusuf und seiner Familie zum Essen eingeladen. Es gab Rinds- und Leberspiesse, Hähnchen, Salat und Gemüse. Zum Dessert wurde uns auch noch ein selbstgebackener Kuchen und Tee serviert. Das Essen war hervorragend und die ganze Familie ist sehr liebenswert. Als wir über das Thema Kleider im Iran sprachen, schenkte mir Yusuf's Mutter ein Kopftuch und ein selbstgesticktes Handtuch. Sie zeigte mir dann, wie ich das Kopftuch auf einfache Weise zusammenknoten kann. Auf diesem Weg, möchten wir uns nochmals ganz herzlich für die Geschenke und eure Gastfreundschaft bedanken. Es war ein sehr schöner Abend. Als wir nach Hause kamen, hing eine Tüte an einem Haken. Da wir hier an dem Strand regelmässig den Müll beseitigen, dachte ich zuerst, dass jemand hier seinen Abfall deponiert. Doch beim Hineinschauen, entdeckten wir, dass uns Marianne und Josef einen selbstgebackenen Kuchen, ein «Stöfflbrand» und ein Döschen mit Minzbonbons vorbeigebracht hatten. Schade, dass wir uns verpasst haben. Recht herzlichen Dank für alles. Der Kuchen wurde dann am nächsten Tag mit Hochgenuss verspeist.

Dieseltanks

Ein weiteres grosses Projekt liegt nun vor uns. Wir lassen zwei zusätzliche Dieseltanks herstellen, welche zusammen fast 500 Liter fassen, damit wir diese im Iran mit günstigem Diesel auffüllen können. Yusuf und sein Bruder Bahri, die einen Laden und ein Baugeschäft in Taşucu besitzen, stellten den Kontakt zu einem Kollegen her, welche solche Arbeiten ausführt. Letzten Samstag kam Yusuf mit diesem Kollegen vorbei. Lolo hatte zuvor einen Plan und zwei Muster aus Papier gefertigt. Anhand dieser Angaben konnte der Preis für das Material und die Arbeitsstunden berechnet werden. Doch Lolo stellte fest, dass hier niemand Pläne lesen kann. Jeder macht aus den Angaben seine eigene Zeichnung, um die Dimension zu begreifen. Es liegt anscheinend daran, dass jeder sein Handwerk, ob Schneider oder Metallbauer, mit zusehen und nachmachen erlernt. Deshalb musste Lolo bei der Endverarbeitung mit dabei sein, um dann, wenn es darauf ankommt zu zeigen, wo er zum Beispiel die Löcher für die Verbindungen genau haben möchte. Am nächsten Sonntag werden dann die beiden Tanks montiert. Vorgesehen ist, dass ein paar Jungs vorbeikommen und hier in der Pampa die Kardanwelle entfernen, die Tanks einlegen und befestigen. Man kann sich ja gut vorstellen, dass die Jungs lieber bei uns am Meer, mit Badepausen und Grillparty, die Arbeiten ausführen wollen, als an einer Verkehrsstrasse in der Stadt. Wie diese Geschichte zu Ende geht, erfährt ihr dann im nächsten Bericht.

Moskitonetz der Extraklasse

Zur Zeit sind auch wieder die Mücken sehr aktiv und die werden voraussichtlich, im malariaverseuchten Indien, weiter zunehmen. Deshalb haben wir uns entschlossen, ein riesiges Moskitonetz herstellen zu lassen, so dass wir gemütlich draussen sitzen können, ohne von diesen Biestern gestochen zu werden. Es soll 4m hoch, 4m breit und 4m weit herausragen. Mit einem Modell aus Papier, welches einem Zelt ähnlich sieht, fragte Lolo bei verschiedenen Geschäften an, ob sie uns so etwas herstellen könnten. Doch alle waren an einer so grossen Arbeit nicht interessiert, da der Aufwand für sie zu gross war. Auch in diesem Fall wurden wir von Yusuf und seinem Bruder Bahri unterstützt. Sie fuhren dann gemeinsam mit Lolo zu einer Schneiderei, welche uns nun dieses Netz anfertigt. Bahri feilschte dann ganz schön wegen des Preises, die wurden bei der Preisverhandlung richtig laut, bis Lolo irgendwann Eingriff und meinte, der Preis wäre schon in Ordnung (TL 150.- = € 75.- für Material und Arbeit). Dafür erhielten wir noch eine grosse Rolle Jeansfaden dazu. Am nächsten Montag können wir es bereits abholen.

Bericht 23/09

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Gisela Rüegg

von Gisela Rüegg, Taşucu, Türkei


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Montage des Dieseltanks mit Mevci, Emruhan und Hakan. Zum gemütlichen Teil kamen dann noch Yener und Mustafa. Fledermaus im LoGi. Erste Montage des neuen Moskitonetz für aussen. Şule, Bahri, Ilayda, Gülnur, Begümruya, ĺlker und Yusuf zu Besuch.

SA 30.5.2009 - FR 5.6.2009

Bericht vor einem Jahr    Bericht in einem Jahr

14° / 33°
Samstag, 30.

16° / 33°
Sonntag, 31.

17° / 37°
Montag, 1.

17° / 35°
Dienstag, 2.

20° / 33°
Mittwoch, 3.

19° / 30°
Donnerstag, 4.

17° / 29°
Freitag, 5.

Tankgeschichte

Da die beiden Dieseltanks am Samstag noch nicht ganz fertig wurden, war am Sonntagmorgen in Mevci´s Werkstatt Hochbetrieb. Um sicher zu gehen, dass alle Schweissnähte dicht waren, füllten sie die Tanks mit Wasser auf und besserten die undichten Stellen aus. Kurz nach 12.00 Uhr kamen Mevci der Chef, Emruhan sein Angestellter und Hakan sein Lernender mit den beiden Dieseltanks angefahren. Als Erstes schraubten sie die Kardanwelle ab und entfernten dann eine Zwischenstütze. Immer wieder hörte ich das Wort «Problem, Problem», doch irgendwann hatten sie es doch geschafft. Lolo besorgte vorgängig noch eine Spachtelmasse, um die Schweissstellen zusätzlich abzudichten und zu schützen. Hakan grundierte dann die Tanks und übermalte diese mit Hammerit. Der Hunger meldete sich, wir assen Salat und 1 kg Brot wurden vertilgt. Die Türken essen zu allem sehr viel Brot, ausser wenn Ramadan ist, dann verzichten viele anscheinend darauf. In der Zwischenzeit war die Farbe trocken und der erste Tank konnte eingesetzt werden. Bei der Planung für die Montage des zweiten Tanks stellten sie plötzlich fest, dass dieser zu gross war, weil die Verbindungsrohre zu weit aussen angeschweisst wurden. Fazit: Der zweite Tank muss wieder in die Werkstatt, um ihn einige Zentimeter zu kürzen. Die Montage wurde nun auf den nächsten Sonntag vertagt. Danach grillierten wir noch Hähnchen, dazu gab es Zucchetti, Peperoni , Broccoli, Chips, Pistazien, Raki und Bier. Ausser dem Gemüse hatte es ihnen, glaube ich, geschmeckt.
Unter der Woche hat Lolo den ersten Tank angeschweisst. Davor mussten noch einige Löcher gebohrt und die Kabel zum Schutz in Alufolie eingepackt werden. Am Donnerstag blies der Wind sehr heftig und so entschieden wir uns, die Kardanwelle wieder zusammenzusetzen. Zuerst musste sie gereinigt werden, da sehr viel Sand an ihr klebte. Danach hievten wir sie mit einem Strick nach oben, setzten sie zusammen und schraubten sie dann wieder fest. Puuh, war das streng, denn dieses Teil hat ein ganz schönes Gewicht. Dann war nochmals Überlegen angesagt. Braucht es den zweiten Tank wirklich? Der ganze Aufwand, das Risiko, dass während der Fahrt die Verbindungsrohre Lecke aufweisen, das Problem den zweiten Tank so zu fixieren, dass er einerseits bei Pannen demontiert werden könnte und andererseits ca. 300 kg Gewicht aushält....dass war Lolo zuviel. Er entschloss sich, auf den zweiten Tank zu verzichten und dafür den einen so zu befestigen, dass er ein paar Jahre hält. Immerhin haben wir nun einen 170 Liter Reservetank.
Er fuhr dann zu Mevci, um das Projekt zu stoppen. Nicht, dass dieser den Tank für nichts extra kürzt. Dafür wollte er für die ganze Arbeit nur TL 80 (€ 40) anstatt deren TL 100. Das Material mussten wir bereits vorher bei der Beschaffung bezahlen und war TL 230.- (€ 115.-). Lolo hat den zweiten Tank an Mevci verschenkt, weil in ihrer Werkstatt die Toilettenspülung mit einem Eimer vorgenommen wird. Deshalb können sie diesen sicher gut brauchen.

Netz gegen Ungeziefer

Unser Moskitonetz, welches wir für draussen anfertigen liessen, konnte am Montag abgeholt werden. Am Abend bei 37° Grad und null Wind hingen wir es auf. Danach mussten wir noch zwei Laschen annähen, so dass wir den hinteren Teil am LoGi befestigen konnten. Wir gedenken, an den Ecken noch eine Stoffverstärkung mit Ösen anzunähen, um dem Ganzen noch etwas mehr Stabilität zu geben.
Ein grosses Rätsel entstand eines Morgens für uns, als bei einem Fenster eine Fledermaus hing. Wie um alles in der Welt ist diese auf die Innenseite des Moskitonetzes gelangt? Wir wissen es nicht.

Platztest im LoGi

Eines Abends besuchten uns Yusuf und seine Familie. Denn Şule und ihr Sohn ĺlker hatten unseren LoGi bis dahin noch nicht von inen gesehen.

Bericht 24/09

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Gisela Rüegg

von Gisela Rüegg, Tuzla, Türkei


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Der Chefgrilleur am Feuer. Der neue Dieselreservetank zwischen dem Chassis des LoGi. Abschied von Yusuf bei seinem Laden. Unser neuer Platz am Strand bei Tuzla. Der Kommandant der Militärpolizei mit seiner Familie und einem Soldaten.

SA 6.6.2009 - FR 12.6.2009

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21° / 31°
Samstag, 06.
Vollmond
19° / 31°
Sonntag, 07.

19° / 36°
Montag, 08.

20° / 36°
Dienstag, 09.

20° / 37°
Mittwoch, 10.

20° / 35°
Donnerstag, 11.

22° / 34°
Freitag, 12.

Aufenthaltsverlängerung

Unsere Türkeivisa ist am 24.7.09 abgelaufen und wir müssen die Türkei dann verlassen, respektive wir fahren dann in den Iran. Wir freuen uns bereits auf den Besuch aus der Schweiz von Dani und Bernhard. Sie fliegen in 3 Wochen über Istanbul nach Adana und bleiben bis zum 13.7.09 bei uns. Dadurch haben wir nur noch ca. 10 Tage Zeit, um von Adana an die Iranische Grenze zu fahren. Ein ziemlicher Stressfaktor, da wir uns zur Zeit geografisch erst in der Mitte von der Türkei befinden. So dachten wir, dass wir schnell in ein Nachbarland der Türkei ein- bzw. wieder ausreisen können, um so 1 Monat länger zu bleiben. Nach verschiedenen Abklärungen wurden wir an die Fremdenpolizei in Mersin verwiesen, da diese unseren Aufenthalt verlängern könnten. So ging unsere Reise weiter bis nach Mersin. Mit allen Dokumenten machten wir uns frohen Mutes zur Fremdenpolizei auf. Sie erklärten uns, dass wir die Möglichkeit haben eine Verlängerung zu beantragen, so wie es viele Ausländer machen die in der Türkei wohnen. Das Ganze ist natürlich mit Kosten verbunden. Der Betrag beläuft sich für uns beide auf ca. € 300. Unser Vorhaben das Land über Zypern oder Syrien kurz zu verlassen hat sich nun auch als schlechte Idee erwiesen. Der Beamte empfahl uns, dies nicht zu tun, da wir bei der Einreise nur noch ein Transitvisa von 1 Woche erhalten würden. Somit waren wir froh, dass wir dieses Prozedere noch nicht vorgenommen haben. Ein Deutsches Paar hat uns erzählt, dass sie vor Jahren einmal die Türkei zu spät verlassen haben und dann mit € 400 gebüsst wurden. Wir lassen es nun darauf ankommen. Die Verlängerung kann man in jeder Türkischen Provinzhauptstadt vornehmen, falls uns die Zeit effektiv nicht ausreichen sollte, können wir die Verlängerung immer noch beantragen.

Abschied von Taşucu

Bevor wir uns nach Mersin aufmachten, verabschiedeten wir uns von Yusuf und Bahri. Dabei lernten wir noch ihre Schwester Methap (Mondlicht) kennen. Da unser Wasservorrat etwas zur Neige ging, durften wir bei ihnen unsere Wassertanks auffüllen. Dabei füllten wir auch unseren neuen Dieseltank mit Wasser auf, um die Dichtung auch während der Fahrt zu testen. Bei Tee und Cola plauderten wir bis zum frühen Abend. Dann hiess es definitiv «Güle Güle Taşucu» (Auf Wiedersehen, Taşucu).

Am nordöstlichen Mittelmeer

Ca. 40 km südlich von Adana entfernt, haben wir ein neues Plätzchen in der Nähe des Dorfes Tuzla gefunden. Um einen idealen Standort zu finden, parkten wir zuerst auf dem Dorfplatz von Tuzla. Unser Fahrzeug war natürlich für die Dorfkinder eine grosse Attraktion. Jeder wollte einen Blick hineinwerfen und sie bestürmten uns mit vielen Fragen. Da tauche auch Ahmed, der 23 Jahre in Deutschland lebte, auf. So konnten wir uns problemlos miteinander unterhalten. Orhan, ein Junge aus Tuzla, brachte plötzlich eine Wasser- und eine Honigmelone vorbei, eine übliche, türkische Geste der Gastfreundschaft. Bevor wir den LoGi zum Strand beförderten, erkundete Lolo mit Orhan die Gegend. Er besuchte uns am Abend und wir zeigten ihm einige Fotos von unserer Reise. Freitags kam er mit seinem Cousin Doğan zum Schwimmen vorbei und lud Lolo zum Fussball spielen ein. Der versprach ihm vorbeizuschauen und ihn anzufeuern. Am Nachmittag wurden wir von Ahmed und seinem Onkel, der einige Meter von uns entfernt wohnt, zum Kaffee eingeladen. Sie sagten uns, dass sie uns beschützen würden und wenn wir ein Problem haben, sollten wir sie kontaktieren. Ahmed betrachtet uns wie Bruder und Schwester, das gibt uns ein gutes Gefühl.
Abends fand das Fussballspiel bei der Miltärpolizei (Jandarma) statt. Übrigens eine sinnvolle Idee, denn so herrscht ein guter Kontakt zwischen der Dorfjugend und der Polizei und die Jugendlichen werden beschäftigt. Während des Spiels zeigte der Kommandant Lolo sein Büro und erklärte ihm, für was er alles zuständig ist. Lolo lud ihn zu einem Raki ein und er versprach, später bei uns vorbeizukommen. Er besuchte uns mit seiner Frau, seiner Tochter und einem Soldaten, welcher als Dolmetscher fungierte. Sie brachten eine Wassermelone mit, so dass wir in der nächsten Zeit, uns nur noch von Melonen ernähren müssen. Bei ein paar Bier, Wasser und Tee wurde dann tiefgründig politisiert.

Bericht 25/09

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Gisela Rüegg

von Gisela Rüegg, Tuzla, Türkei


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Die Mutter von Orhan mit Gisi im Salwar Orhan mit seiner Schwester und der Grossmutter. Gigek und Ziya verloben sich am Samstag. Lorenz hat 23 Krebse gefangen... ..und die wurden dann vom Fischer «Ali» zubereitet

SA 13.6.2009 - FR 19.6.2009

Bericht vor einem Jahr    Bericht in einem Jahr

22° / 32°
Samstag, 13.

23° / 37°
Sonntag, 14.

22° / 36°
Montag, 15.

21° / 33°
Dienstag, 16.

21° / 35°
Mittwoch, 17.

21° / 35°
Donnerstag, 18.

22° / 35°
Freitag, 19.

Ahmet Kaya, Ibrahim Tatlises oder doch was anderes

Seit wir hier in Tuzla sind, vergeht kein Tag ohne Besuch. Orhan, sein Bruder Cumali und ihr Cousin Doğan kommen fast jeden Tag vorbei. Da geht es nicht ohne die türkische Musik. Ihr Favorit ist eindeutig Ahmet Kaya. Am Samstagabend besuchten uns Bekir, Osman, Ertan, Fehmi und Ziya und sie wollten, wie der Kommandant der Jandarma, ĺbrahim Tatlıses hören. Dann ging so richtig die Post ab. Bei einigen anderen Jungs setzte sich Lolo dann einmal durch und wir hörten unsere Musik. Für meine Ohren eine wahre Wohltat.

Und täglich heisst es Lorenz, Lorenz...

Fast jeder hier ist stolz, wenn er mit Lolo ein paar Worte sprechen kann. Meistens ist es nur «Hello, what's your name?» Viele können nicht abwarten bis sie an der Reihe sind, immer wieder heisst es Lorenz, Lorenz bla, bla, bla.... Jeder möchte seine Aufmerksamkeit auf sich lenken. Es kommt mir manchmal vor, als wenn ein kleines Kind «Mami, Mami» ruft. Mit der Ruhe ist es definitiv vorbei. Also Dani und Bernhard, freut euch auf eure Ferien in Tuzla, denn das halbe Dorf weiss Bescheid, dass und wann ihr zu Besuch kommt. Sie werden bestimmt auch euch mit vielen Fragen bestürmen.

Zu Besuch bei Orhan's Familie

Am Dienstagabend luden uns Orhan's Familie zum Nachtessen ein. Wir wurden auch da ganz herzlich empfangen. Das typische türkische Essen bestand aus Reis, Hähnchen, gefüllten Zucchetti und Auberginen, eine Art Bohnen, Salat, Peperoncini und viel Brot. Es schmeckte alles sehr gut.
Gigek, die Schwester von Orhan, bediente uns und ihre ganze Familie mit Kaffee, Tee, Kuchen und Cola. Ich denke, dass die Familie dies so richtig genossen hat, weil am nächsten Samstag Ziya heiratet und danach in sein Haus umzieht. Die Mutter und die Grossmutter trugen die traditionelle Kleidung den «Salwar», eine Art Pluderhosen. Da wir ihnen erzählten, dass wir bald in den Iran reisen, meinten sie, dass diese Kleidung dafür bestens geeignet wäre. So kam es, dass sie mir ein paar von diesen Hosen zum Probieren gaben. Ich kam mir vor, wie ein Clown.

Krabbenfänger

Da die Fische nicht anbeissen und die Tintenfische sich nicht fangen lassen, versuchte Lolo mit seinem selbsthergestellten Speer, einige Krabben zu fangen. In der Nähe befindet sich ein See, wo sich die Krabben aufhalten. Also versuchte er dort sein Glück. Nach 1 ½ Stunden kam er voller Stolz mit einem ganzen Eimer gefüllt zurück. Er brachte sie dann Ali, unserem Nachbarn, vorbei. Dieser kochte sie im Essigwasser 1 Stunde lang auf. Doch zuerst mussten sie die Krabben aussortieren, da anscheinend nur die Männchen geniessbar sind. Sehr viel Fleisch geben sie nicht her und der Abfall ist riesig, aber es hat sehr gut geschmeckt.

Unser Sorgenkind

Einmal mehr, landete unser Roller beim «Töffmech». Als Lolo ins Dorf fuhr, um einige Dinge einzukaufen, fing der Roller an zu stottern und danach ging nichts mehr. Der ganze Motorenblock musste einmal mehr auseinander genommen werden. Dabei sahen sie, dass eine Kette herausgefallen war. Als sie alles wieder zusammenschraubten, liess er sich immer noch nicht starten. Die Mückenplage begann und so wurde das Unternehmen auf den nächsten Tag verschoben.

Bericht 26/09

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Gisela Rüegg

von Gisela Rüegg, Tuzla, Türkei


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Achmed schleppt unseren Roller nach LoGi-City Gisi tanzt an der Verlobungsfeier von Gigek und Ziya Lorenz an der Verlobungsfeier Ziya und Gigek beim Tanz. Müfit und Lorenz in Adana.

SA 20.6.2009 - FR 26.6.2009

Bericht vor einem Jahr    Bericht in einem Jahr

21° / 37°
Samstag, 20.

21° / 37°
Sonntag, 21.

24° / 35°
Montag, 22.

22° / 32°
Dienstag, 23.

21° / 35°
Mittwoch, 24.

22° / 35°
Donnerstag, 25.

22° / 37°
Freitag, 26.

Hochzeit oder doch nicht...

Am Samstag fand die Hochzeit von Gigek und Ziya statt. Sie luden uns zum Tanz ein, der von 20.00 bis 24.00 Uhr stattfand. Also zogen wir uns chic an und stellten ziemlich schnell fest, dass wir etwas «overdressed» angezogen waren. Nebst dem Bräutigam und den beiden Vätern trug nur noch Lolo eine Krawatte, die er dann schnell ablegte. Das ganze Spektakel fand auf dem sandigen Dorfplatz statt. Die Braut und einige Frauen tanzten gerade im Kreis herum und ich wurde gleich aufgefordert, auch mitzumachen. Die Schrittfolge hatte ich zwar nicht ganz im Griff, aber es machte mir trotzdem viel Spass. Etwas später konnte jeder nach Lust und Laune tanzen. Lolo und ich wurden dann von den anderen Tanzenden so richtig angefeuert. Sie freuten sich, wenn sie mit uns um die Wette tanzen konnten. Manchmal tanzten Gigek und Ziya alleine und die Familie warf Dollarscheine über sie, die dann wieder eingesammelt wurden, um das Ganze etwas später zu wiederholen. Wir nehmen an, dass dieser Brauch dem Hochzeitspaar viel Geld bescheren soll. Es war eine einfache Feier, denn für die Getränke war jeder selber verantwortlich. Alkohol durfte man nur mit einem Familienmitglied und etwas abseits trinken. Am Dienstagabend, als Orhan's Familie uns einen Besuch abstattete, erfuhren wir dann, dass die beiden sich verlobt hatten und erst im nächsten Jahr heiraten. Da war uns einiges klar...

3 Würmer - 3 Vögel

Letzte Woche war gleich dreimal der Wurm drin; der Roller hatte einen Totalausfall, der Server unserer Homepage in Deutschland wurde lahmgelegt und unsere Batterien für das Indoor-System waren am Ende. Doch am Mittwoch wurden alle Würmer von den Vögeln gefressen.
Die möchtegern Mechaniker von Tuzla versuchten ihr denkbarstes, um den Roller zu reparieren. Doch leider hatten sie keinen Erfolg. Der Roller musste nach Adana zu einem richtigen «Töffmech» gebracht werden, der die Ersatzteile evtl. an Lager hat oder sie besser beschaffen konnte. Kerem, ein Türke, welcher in Deutschland aufwuchs und nun mit seiner Frau ein Lebensmittelladen und das Internetcafé führt, organisierte für uns den Roller zu einem Mechaniker zu transportieren. Lolo wollte dann am nächsten Tag mit dem Minibus nach Adana fahren, um bei der Reparatur dabei zu sein. Doch in Tuzla traf er Orhan, der mit seinem Vater und einem defekten Mofa ebenfalls nach Adana fuhren. So nahmen sie Lolo mit und verbrachten den Tag mit warten, essen und plaudern. Die defekten Steuerventile für einen «Daelim» gab es in Adana leider nicht an Lager und so bestellten sie diese in Istanbul. Diese wurden dann mit dem Bus über Ankara nach Adana versandt.
Somit kamen die Männer ohne unseren Roller zurück. Die Warterei ging in die nächste Runde. Bereits am nächsten Mittag kam Kerem vorbei und teilte uns mit, dass der Roller repariert sei. Sie fuhren dann mit dem Auto nach Adana, so dass Lolo mit dem Roller wieder zurück fahren konnte. Jetzt schnurrt unser Roller wieder wie eine Katze und man hat das Gefühl, er wäre wie neu. Tekim, der Mechaniker in Adana, und Freund von Kerem, arbeitete die halbe Nacht an unserem Roller. Das Ganze kostete dann TL 300.- (€ 150.-).
Während dieser Woche stellten wir fest, dass unsere vier Batterien, welche für das Licht, die Wasserpumpen, die Stereoanlage und die Alarmanlage Strom liefern, den Geist aufgaben. Jeden Abend waren wir froh, wenn wir unser Nachtessen noch bei Licht verspeisen können. Nach kurzer Zeit fiel das System zusammen und wir sassen im Dunkeln. Die Batterien sind nun seit 4 Jahren in Betrieb und waren nun am Ende. Dank Kerim konnten wir die Batterien zu einem guten Preis austauschen. Deshalb war eine weitere Fahrt, diesesmal mit dem Roller, nach Adana angesagt.
Ebenfalls in dieser Woche hatte uns Seline per Mail mitgeteilt, dass man nicht mehr auf unsere Homepage gelangte. Anscheinend war der Server unseres Anbieters abgelegen. Nachdem der Server wieder funktionierte, war auf unserer Homepage der Stand von ende März 09 online. Deshalb musste Lolo nochmals ins Internetcafé, um die neuen Daten wieder zu aktualisieren.
Lieber Kerem, für deine Hilfe und deine Grosszügigkeit möchten wir dir ganz herzlich danken. Ohne deinen Einsatz wären unsere «Würmer» nicht so schnell gefressen worden, chapeau der türkischen Gastfreundschaft!

Bericht 27/09

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Gisela Rüegg

von Gisela Rüegg, Tuzla, Türkei


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Kerem und Elem zum Mangal bei uns...Scheräfä! Bei Kerem im Internetcafe Hoher Besuch aus der Schweiz... Die Sabancı-Merkez-Moschee in Adana Bernhard und Daniel beim Welcome-Drink.

SA 27.6.2009 - FR 3.7.2009

Bericht vor einem Jahr    Bericht in einem Jahr

20° / 32°
Samstag, 27.

20° / 31°
Sonntag, 28.

23° / 33°
Montag, 29.

20° / 35°
Dienstag, 30.

21° / 33°
Mittwoch, 1.

23° / 37°
Donnerstag, 2.

22° / 38°
Freitag, 3.

Mangal, das türkische Barbecue

Am Samstag gegen Mitternacht besuchten uns Kerem und seine Frau Elem. Sie brachten Hähnchen und selbstgemachte Köfte zum Grillieren mit. Dazu gab es Salat und natürlich Brot. Nach knapp 2 Stunden mussten sie leider schon nach Hause, da sie ihren Lebensmittelladen um 5.30 Uhr wieder öffnen. Das Geschäft hat 365 Tage geöffnet und da Elem jeden Tag bis gegen 23.00 Uhr arbeitet, schickt Kerem sie nun für 1 Woche in die Ferien. Liebe Elem, wir wünschen dir jetzt schon eine erholsame Zeit.

Fischessen

Ahmet und Eşref kamen bei uns vorbei und hatten dabei unseren Grill entdeckt. So hatten sie die Idee, dass wir einige Fische grillieren könnten. Sie besorgten die Fische und wir den Rest. Am Schluss waren wir 7 Leute, die Fische schlemmten; Orhan mit seinem Kollege, unser Nachbar Celal, der Fischer.

Bazar

Mittwochs ist Markt, der sich etwas ausserhalb von Tuzla befindet. Da ich noch spezielle Kleider für den Iran benötige, fuhr ich mit dem Roller dahin. Ich probierte eine gemusterte Pluderhose, einen langen Jupe und diverse langärmlige Shirts, die jedoch alle zu eng geschnitten waren. Mit Händen und Füssen versuchte ich den Händlern klar zu machen, dass ich möglichst weite Kleider benötige. Sie taten ihr möglichstes und zeigten mir immer wieder neue bunte Shirts. Am Schluss entschied ich mich für den langen schwarzen Jupe, aber ein passendes und vor allem weites Oberteil muss ich mir noch irgendwo organisieren.

Willkommen in Tuzla

Kurz nachdem wir hier in Tuzla unseren Platz bezogen hatten, begann Lolo mit der Organisation, um ein Auto zu besorgen, damit er unsere beiden Gäste Dani und Bernhard am Flughafen in Adana abholen konnte. Orhan und Ziya waren sofort bereit, diese Fahrt zu unternehmen. Da Lolo oft mit einigen etwas abgemacht hatte und die dann nicht erschienen sind, waren wir nicht sicher, ob dies nun wirklich klappen würde. Und tatsächlich sind sie zur gewünschten Zeit bei uns eingetroffen. Sie sagten, dass sie nicht mehr nach Tuzla zurückfahren und alle in Ziya's Wohnung übernachten würden. Tatsächlich dachten sie, dass Dani und Bernhard dies eine super Idee finden. Lolo war mit diesem Vorschlag nicht einverstanden. Er hatte zum Glück noch eine andere Option offen. Ein Kollege von Kerem hätte ihn, sofern alle Stricke reissen würden, zum Flughafen gebracht. Er teilte den beiden mit, dass er sonst mit Müfit nach Adana fährt. Da waren die beiden wahrscheinlich in ihrem Stolz verletzt und sagten, sie würden in diesem Fall wieder nach Tuzla zurückkehren. Gegen 3.30 Uhr trafen sie in LoGi-City ein. Bei Bier und Raki tauschten wir die neusten Informationen aus. Kurz vor 6.00 Uhr badeten die Jungs noch im Meer, bevor es dann ins Bett ging. Lange konnten wir nicht schlafen, denn sobald die Sonne aufgeht, wird es im LoGi ziemlich warm. So wurde der Freitag zum Relax- und Bescherungstag erkoren, da die beiden einige Dinge aus der Schweiz besorgen mussten. Euch beiden, vielen lieben Dank für die Mühe und eure Organisation dafür.

Bericht 28/09

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Daniel Forster

von Daniel Forster, Tuzla, Türkei   zu Dani`s vorherigem Bericht   zu Dani`s nächstem Bericht


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Dani beim LoGi-Berber Lorenz´s böses Knie. Zwei Freunde in Adana. Besuch bei Kerem und Elem, mit Videoschaltung nach Deutschland Einweihung von Dani´s neuer Nargile

SA 4.7.2009 - FR 10.7.2009

Bericht vor einem Jahr    Bericht in einem Jahr

22° / 35°
Samstag, 4.

24° / 33°
Sonntag, 5.
Vollmond
18° / 37°
Montag, 6.

22° / 33°
Dienstag, 7.

20° / 36°
Mittwoch, 8.

20° / 34°
Donnerstag, 9.

22° / 33°
Freitag, 10.


Schon einige Male gab es auf dieser Homepage eine Woche Logi-Ferien zu gewinnen. Nur wenige haben bisher an den entsprechenden Wettbewerben teilgenommen. Um die LoGi-Ferien etwas populärer zu machen, werden im Folgenden die meist gestellten Fragen beantwortet.

Wo finden die Ferien statt?
Der Preis kann natürlich nur dort eingelöst werden, wo der LoGi zur Zeit steht. Gisela und Lorenz versuchen jedoch auf die persönlichen Wünsche der Gäste Rücksicht zu nehmen. In unserem Fall zum Beispiel auf den gewünsten Mittelmeerblick.

Muss bei diesem Preis mit versteckten Kosten gerechnet werden?
Für die Reisekosten muss jeder selber aufkommen. Achtung, je länger Sie warten, desto teurer wird der Flug! Da der LoGi meist an der Sonne steht, wird zudem eine Sonnencrème empfohlen.

Sind Sprachkenntnisse erforderlich?
Natürlich ist es gut, wenn man etwas Englisch kann. Vor Ort hilft Lorenz aber gerne beim Übersetzen. Unterdessen bespricht er höchst komplexe Themen auf türkisch - es sieht lustig aus und die Geräusche «tschg», «summ», «wumm», «päng» sind auf der ganzen Welt anerkannt.

Wie ist die kulinarische Verpflegung im LoGi?
Gisela verwöhnt ihre Gäste mit ausgewogener, abwechslungsreicher und auch regionaler Küche. Das heisst, dass zur Zeit auf Schweinefleisch verzichtet wird - dies wäre übrigens auf dem Schwarzmarkt erhältlich. Teilweise wird auch auswärts gegessen. Dies kann aber auch in einem Abenteuer enden. Um zum Beispiel einen Börek zu kaufen benötigten wir drei Versuche. Zuerst war die Bäckerei, trotz vorhergehender Bestellung, geschlossen. Beim zweiten Versuch gabs nur einen gewürzten Fladen, erst dann haben wir erfahren, dass man die Zutaten selber mitbringen muss. Mit einer Lira pro Börek, war das Ganze aber auch ein Schnäppchen.

Wird im LoGi viel Wert auf körperliche Hygiene gelegt?
Es wird viel Wert darauf gelegt, dass jeder so leben kann, wie es ihm gefällt. Zum Beispiel rasieren sich die einen Nomaden eine halbe Ewigkeit, die Anderen gar nicht.

Können die sanitären Anlagen uneingeschränkt benutzt werden?
Da der LoGi nicht unendlich Wasser mitführt, ist das WC-Spühlwasser selber mitzubringen.

Kann man in so einem Lastwagen gut schlafen?
Wenn der Windgenerator auf dem Dach aufgestellt ist, kann man es mit einer Nacht unter einem Windrad vergleichen.

Wie sieht es mit der medizinischen Versorgung aus?
Die LoGi-Apotheke ist aufgefüllt. Seit dieser Woche hat man auch freien Zugriff auf rezeptpflichtige Medikamente. Da alle das kleinere oder auch grössere Bebechen hatten, gab es Tage, an denen wir richtige Pillenjunkies waren.

Gibt es bei diesen LoGi-Ferien auch Verpflichtungen?
Vor der Abreise sollte man sich ein wenig Zeit reservieren, denn meist erhält man eine lange Liste mit Produkten aus der Schweiz, die im LoGi benötigt werden. Diese müssen organisiert, verpackt und zum LoGi transportiert werden. Ist man in den Ferien angekommen, gibt es keine Verpflichtungen mehr. Man kann die Zeit in vollen Zügen geniessen und so richtig entspannen.

Wird es einem denn nicht langweilig?
Im LoGi kann man sich mit einfachen Mitteln vergnügen, denn es gibt immer etwas zu tun. Roller flicken, Abwassertank leeren, einkaufen etc. Auch gibt es noch viele Strände die gereinigt werden müssen. Lorenz hat aber entschieden, dass unser Strand nicht mehr weiter gereinigt wird. Dies wäre eine typische Sisyphos-Arbeit. Daher erhält dieser Strand kein Logi-Beach-Cleaning-Zertifikat (Fünfsteinemann - fünf Steine auf einem Haufen ;-)

Werden noch Zusatzservices angeboten?
Ja, Gisi und ich haben uns die Haare schneiden lassen. Lorenz wollte jedoch nicht, dass ich ihm den doofen Guru-Büschel abschneide. Zudem werden Massagen, Open-Air-Kino, Geldwechsel etc. angeboten.

Lernt man auch Land und Leute kennen?
Durchaus, wir haben zum Beispiel Kerem kennengelernt. Seine Jugend hat er in Deutschland verbracht. Unterdessen führt er einen Laden und ein Internetcafé - ein erfolgreicher Unternehmer. Bei Problemen hat er uns stets unterstützt. Dank ihm war auch der Wasserpfeifenkauf in Adana ein Kinderspiel.
Auch die Gastfreundschaft wird uns sehr positiv in Erinnerung bleiben. Wasser, Tee oder Kaffee wird einem eigentlich immer angeboten.

Gibt es Rituale, die man kennen sollte?
Naja, es gibt schon Dinge, die sich eingelebt haben. Zum Beispiel gibt es nach der Ankunft ein Besäufnis mit einheimischen Spirituosen. In den frühen Morgenstunden findet meist ein Nacktbaden statt.
Auch der Vollmond wird mit Tänzen und Wolfsgehäul ausgiebig gefeiert. Vollmondnächte sind am Meer extrem speziell, der gesamte Strand und das Meer wird taghell erleuchtet.
Die Teilnahme an diesen Ritualen ist jedoch freiwillig - jeder kann, keiner muss.

Ist das Leben im LoGi gefährlich?
Eigentlich nicht, die grössten Gefahren birgt das Schwimmen in angetrunkenem Zustand in sich. Zumahl wir teilweise mit über zwei Meter hohen Wellen zu kämpfen hatten.

Ich hoffe einige der Vorbehalte, die einer Reise nach LoGi-City im Wege stehen könnten, sind nun entkräftet. Mit Baden, Lesen und interessanten Gesprächen vergehen unsere Ferien im Flug. Einen Besuch bei Lorenz und Gisela können wir allen von Herzen empfehlen, denn so lernt man neben schönen, friedlichen Stränden auch interessante Menschen und Religionen kennen. An dieser Stelle möchten wir uns auch ganz herzlich für die Gastfreundschaft bedanken!

Bericht 29/09

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Gisela Rüegg

von Gisela Rüegg, Edremit, Türkei


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Gisi beim LoGi-Berber Bye bye Dani und Bernhard, danke für euren Besuch. Wasserbüffel beim Abkühlen. Passüberquerug auf 2200 m.ü.M.(LoGi´s Höhenrekord) Der Vansee bei Edremit.

SA 11.7.2009 - FR 17.7.2009

Bericht vor einem Jahr    Bericht in einem Jahr

22° / 36°
Samstag, 11.

25° / 32°
Sonntag, 12.

26° / 37°
Montag, 13.

18° / 38°
Dienstag, 14.

19° / 34°
Mittwoch, 15.

13° / 27°
Donnerstag, 16.

15° / 37°
Freitag, 17.

Meerrauschen ade, Fluglärm ahoi

Nach mehr als einem Jahr Meersicht, mussten wir uns vom Mittelmeer definitiv verabschieden. Bevor es aber soweit war, veranstalteten Bernhard, Dani, Lolo und ich noch eine Abschiedsparty. Das Bier und einige Schnäpse mussten noch getrunken werden, denn in den Iran dürfen wir keinen Alkohol einführen. Wir schafften es jedoch nicht mehr, alle Flaschen leer zu trinken. Zum Glück kam am nächsten Tag Kerem noch vorbei und Lolo packte die Chance, um ihm die vielen Flaschen zu schenken. Sonntags genossen wir den letzten Tag am Mittelmeer und brachen langsam unser Zelt ab. Gegen 20.00 Uhr fuhren wir nach Adana. Dort hatte sich Lolo vorgängig nach einem geeigneten Platz in der Nähe des Flughafens umgesehen. Ca. 200 m vom Eingang des Flughafengebäudes parkten wir unseren LoGi, sodass unsere Gäste nicht zu früh aufstehen mussten und die Strecke zum Flughafen zu Fuss gehen konnten. Bernhard und Dani luden uns zum Abschied noch zu einem Adana Kebap ein. Herzlichen Dank nochmals, es war eine schöne Zeit mit euch. Hoffentlich sehen wir uns wieder in Indien, Nepal oder Thailand ;-).

...und die Reise geht weiter

Während Bernhard und Dani auf ihren Flug nach Istanbul warteten, fuhren wir weiter ostwärts. Die Landschaft veränderte sich von saftig grünen Wiesen, lila farbigen Oleander, diversen Föhren über abgebrannte und sandfarbige Felder zu kantigen Gebirgsketten. Nach über 400 km Fahrt übernachteten wir bei einer Tankstelle zwischen Şanlıurfa und Hilvan. Die Fahrt von Tatvan nach Van führte uns über die Berge. Es sah teilweise so aus wie im Tessin oder in den Bündner Alpen. Auch ein Pass, welcher auf 2234 m ü.M. liegt, musste erklommen werden. Obwohl der LoGi schon 27 Jahre auf dem Buckel hat, überholten wir einige Lastwagen, als es bergauf ging. Das sah in der Schweiz ganz anders aus. Bevor wir in der nächsten Woche in den Iran einreisen, geniessen wir nun die letzten Tage am Vansee. Er ist der grösste See in der Türkei, siebenmal grösser als der Bodensee und befindet sich auf 1719 m ü.M. Dadurch sind die Temperaturen auch merklich gesunken.

Auf und ab

Kaum hatten wir die «kurdische Hauptstadt Diyarbakır» verlassen, waren die Strassen teilweise in einem katastrophalen Zustand. Es ging auf und ab, wie bei einer Achterbahn. Diverse Schlaglöcher und ungeteerte Strassen sorgten zusätzlich für ein Chilbi-Feeling. Es reihte sich Baustelle an Baustelle. An ein zügiges Vorwärtsfahren war nicht zu denken. Ein kleiner Vorgeschmack auf die Strassen in Pakistan und Indien.

Kurden

Weltweit gibt es ca. 32-42 Mio. Kurden, dies entspricht der Hälfte der Einwohner in der Türkei. Das Kurdengebiet erstreckt sich ca. von der Mitte der Türkei bis zur iranischen Grenze. Bereits in Tuzla leben 80% Kurden, wobei die meisten gegen die PKK sind. Dies änderte sich dann schlagartig, als wir weiter ostwärts fuhren. Bei allen Übernachtungsstellen wurden wir sehr herzlich aufgenommen und in Eskiocok organisierte Dirges für uns drei ein spezielles kurdisches Essen. Hier bekennen sich alle zur PKK und schwärmen für ihren Anführer Öcalan. So erzählten sie uns, dass sie von den Türken schikaniert werden und nicht einmal ihre eigene Sprache, eben Kurdisch, sprechen dürften. Deshalb wird der Kampf um ein eigenes Land noch lange weitergehen.

Blog

Daniel Forster, Zürich
Nach rund 10 Tagen trennen sich unsere Wege wieder. Zurück in der Schweiz und nach zwei tollen Tagen in den Bergen wurde ich vom Alltag wieder eingeholt - dazu gehört zweifelsohne auch das schlechte Wetter ;-)
Ihr dagegen begebt euch in die andere Richtung - eurer Weg geht weiter. Täglich lernt ihr neue Regionen und Kulturen kennen zudem kommt ihr mit immer wieder anderen Menschen ins Gespräch.
Was Nomaden und Daheimgebliebene jedoch verbindet ist die Ungewissheit - stets lebt man in der Gegenwart und weiss nicht, was für Überraschungen die Zukunft bringt. Einziger Unterschied: ihr lebt den Moment viel intensiver.
In den nächsten Monaten seid ihr mehrheitlich auf Achse. Dafür wünsche ich euch viel Kraft und Energie. Ich hoffe, dass ihr trotz der kahlen Landschaft und dem stetigen Brummen des Motors nicht vergesst jeden einzelnen Augenblick zu geniessen!

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