Einreise nach Nordzypern
Am Montag überquerten wir bei strömenden Regen die Grenze nach Nordzypern. Da wir vom britischen Hoheitsgebiet einreisten, winkte uns dieser Zöllner einfach durch. Auf der anderen Seite mussten wir zuerst für unsere beiden Fahrzeuge eine Versicherung abschliessen, welche 3 Monate gültig ist. Danach füllten wir für uns ein 3 Monate gültiges Visum aus. Weil wir auch auf dieser Seite der Insel «Carnets» für die Fahrzeuge benötigten, mussten wir als nächstes zur Zollbehörde fahren. Wir wurden freundlicherweise von einem Zöllner gelotst, der zugleich als unser Dolmetscher fungierte. Auch hier spürt man, dass die Regierung die Bürokratie von den Engländern übernommen haben. Lolo wurde von einem Büro ins andere geschickt. Nach 1 ½ Stunden waren wir im Besitze eines Carnet, aber nur für einen Monat. Da wir aber zwei Monate im Norden verbringen möchten, müssen wir diese in Gazimağusa (Famagusta) verlängern, weil es in nicht möglich ist.Unser Roller war an diesem Morgen auch noch ausgestiegen, so dass wir in Gazimağusa einen «Töffmech» aufsuchten. Gleich hinter dem Geschäft befand sich ein grosser Parkplatz auf dem viele Lastwagen und Busse standen, wo wir dann parkten. Als wir unseren Roller ausluden, kam ein Lastwagenchauffeur zu uns und bat um ein Überbrückungskabel. Nach einer Weile brachte er es wieder zurück und schenkte uns einen Sack voll köstlicher Orangen. Wegen der Reparatur verbrachten wir dort unsere erste und zweite Nacht.
Menschen in Nordzypern
Fünf mal am Tag und das letzte Mal kurz nach Sonnenuntergang ruft der Muezzin zum Gebet. Wir sind nun in einer komplett anderen Kultur. Die Menschen sind sehr freundlich und hilfsbereit. Unser Saurer ist auch hier ein Blickfang und wird rege bestaunt. Viele Busse und Lastwagen sind ältere Modelle und teilweise schon ziemlich rostig. Somit ist unser LoGi altersmässig voll auf Kurs.Als wir unseren Roller aus der Werkstatt von Emrah (Çilgin Motorcu, Gazimağusa) holten und ihn gleich im LoGi verstauten, lernten wir Sedat kennen. Er ist Türke und in Deutschland aufgewachsen. Da er in Deutschland keinen Job mehr fand, versuchte er sein Glück in der Türkei. Nun kauft und verkauft er Kleider in Nordzypern und ist dadurch selbstständig. Später hatten wir mit ihm ein Käsefondue gegessen und plauderten bis in die Morgenstunden. Wir sollen im Juni, wenn wir in der Türkei sind, zu ihm nach Adana kommen. Da diese Grossstadt auf unserem Weg in den Iran liegt, werden wir bestimmt bei ihm vorbeischauen.
Geldwechsel
In Nordzypern wird mit der Türkischen Lira bezahlt. Wir wollten unsere restlichen Schweizer Franken umtauschen und staunten nicht schlecht, dass dies bei keiner Bank und keinem Wechselbüro möglich war. Man konnte uns zwar den Wechselkurs bekannt geben, aber die Noten sind hier schlicht unbekannt. Eigentlich ja schön zu Wissen, dass der Ruf der Schweizer Banken noch nicht in allen Teilen der Erde zerstört ist. Es wissen sogar nur wenige, wo die Schweiz überhaupt liegt. So wechselten wir halt mit Euro um und erhielten wegen dem zweifachen Wechselkurs 1€ = 2.22 TL (Türkische Lira) = sFr. 1.60 und somit 1TL = 72 Rappen.Besuch aus der Schweiz
Ein weiterer Besuch hat sich bei uns angemeldet; Robin wird uns vom 19. April bis 24. April besuchen kommen. Er fliegt mit der Türkischen Fluggesellschaft über Istanbul nach Lefkoşa zum internationalen Flughafen Ercan.Neue Telefonnummer
Wir haben uns eine Sim-Karte von Turkcell zugelegt. Die Telefonpreise sind nun im Vergleich zu den supergünstigen Tarifen in Südzypern wieder merklich angestiegen. Die neue Nummer lautet: +90 533 885 14 25Mitten in der Kultur
Mittwochs ging die Reise weiter. Etwas ausserhalb von der antiken Stadt Salamis haben wir ein neues Plätzchen gefunden. Zwischen Sträuchern und kleinen Bäumchen ist unser LoGi parkiert. Leider hatte es auch hier sehr viel Müll. Somit war unser erster Job, die vielen Pet- und Glasflaschen zu beseitigen. Jetzt sieht der Platz schon viel gemütlicher aus.Salamis hatte unter den zyprischen Stadtkönigtümern ab dem 11. Jahrhundert v. Chr. die Führungsrolle. Von der Stadt sind heute nur noch einige Ausgrabungen vorhanden, darum ist um uns herum nur Busch. Zudem stammt Apostel Barnabas von hier ab. Er soll Apostel Paulus auf einer Missionsreise durch Zypern und das südliche Kleinasien begleitet haben. Er wird anscheinend in der Bibel mehrfach erwähnt und hat nach späten Traditionen zu den Jüngern Jesu, jedoch nicht zu den innersten Zwölf Aposteln gezählt. Ihm zu Ehren befindet sich gleich in der Nähe das Kloster St.Barnabas.