Werkarbeiten
Lorenz beginnt mit der Montage der neuen Spot-Lampen für den LoGi. Nachdem die Schweissarbeiten bei der Befestigungsstange für die Beleuchtung erledigt sind, steigt prompt der Generator aus. Die Ursache kann nicht euriert werden und die Zeit für die Reparaturarbeit in einer entsprechenden Werkstatt in Thailand ist nicht mehr vorhanden. Auch die Salzluft und die hohe Luftfeuchtigkeit bekommt dem Saurer nicht so gut. An jeglichen Ecken und Enden setzt der Rost an. Eine aufwendige Arbeit steht an, die Lorenz mit viel Elan und Akribie ausführt.Überraschung
Sonntags taucht aus der Versenkung ein «Farang» auf und steuert schnurstracks auf unseren LoGi zu. Die Überraschung ist gross, als sich diese Person als Kai entpuppt, den wir vor acht Monaten in Sihanoukville, Kambodscha kennengelernt haben. Er lebt mit seiner Frau Nittaya auf der kleinen Insel Yo nicht weit von unserem Stellplatz entfernt. Die beiden verbringen ihren freien Tag am Swimmingpool, der einzigen Hotelanlage an diesem Strandabschnitt. Wir treffen sie dort zum Apéro, bevor es gemeinsam zu uns zum Spätzleessen zurückgeht.Mit dem Roller auf Entdeckungstour
Kai lädt uns zu einer Besichtigungstour auf die Insel Yo ein. Wir fahren kreuz und quer über die Insel. Er zeigt uns sein zu Hause und die sehenswerten und interessanten Ecken darauf. Als wir die Insel hinter uns lassen, düsen wir weiter in die Stadt Songhkla. Die Fahrt geht unter anderem dem Stadtstrand entlang und dann ein letztes Mal auf einen Hügel hinauf, wo wir eine tolle Aussicht geniessen. Die Zeit vergeht so schnell. Wir verabschieden uns von Kai und versprechen ihm, sobald wir wieder in dieser Gegend aufkreuzen, uns zu melden. Dann geht es ab auf die Fähre und zurück zum Strand, wo noch eine Menge Arbeit auf uns wartet, um unsere Abreise vorzubereiten.Abschied
Der sechsmonatige Aufenthalt in Thailand geht zu Ende und der Abschied fällt uns nicht besonders leicht. Am Mittwoch nehmen wir die letzte Etappe in Angriff und fahren südwärts an der Ostküste entlang über die Provinz Pattani, Yarang, Mayo bis zum Grenzübergang nach Su Ngai Kolok. Eine Strecke, die nicht ganz ungefährlich sein soll, denn die auswärtigen Ämter der europäischen Staaten warnen Reisende vor dieser Gegend im Südosten Thailands. Eine Extremistengruppe möchte sich von Thailand abkoppeln, um einen eigenen Staat zu gründen. Um ihrer fixen Idee Gewicht zu verleihen, versuchen sie Aufmerksamkeit zu erlangen, indem sie fast täglich Bombenanschläge durchführen, wobei sie meistens behördliche Einrichtungen als Ziele auswählen. Die Medien blenden diese Ereignisse aus, um kein schlechtes Image für's Land zu kreieren. Es sollen bereits um die 5000 Menschen den Anschlägen zum Opfer gefallen sein.Warum lassen wir uns trotzdem auf dieses Unternehmen ein? Zum einen möchten wir die ersten drei Monate in Malaysia an der Ostküste verbringen und die Anfahrt auf diese Seite ist in Thailand viel bequemer zu bewältigen, denn wir ersparen uns eine Passfahrt, die wir im übrigen bereits schon kennen. Und zum anderen soll der Streckenabschnitt im Südosten Thailands aus landschaftlicher Sicht wirklich sehenswert sein. Einheimische versichern uns, dass eine Durchfahrt tagsüber problemlos verlaufen wird und raten uns Übernachtungen und nächtliche Fahrten ab.
Die sechsstündige Fahrt haben wir ohne nennenswerte Geschehnisse hinter uns gebracht und es hat sich wirklich gelohnt. Die Landschaft ist bedeutend schöner als auf der Strecke zur Hauptgrenze in Sadao. Auf dieser Etappe passieren wir zig Checkpoints, wo wir jedes Mal um Fässer und Barrieren Slalom fahren müssen. Einige davon werden auch von Soldaten mit schussbereiter Waffe bewacht und an Kreuzungen von noch so kleinen, verarmten Ortschaften sind Kameras in jede Richtung installiert. Ob sich die Menschen dabei noch wohl fühlen?
Grenzübertritt
Wir lassen es langsam angehen und überqueren die Grenze nach Malaysia erst am folgenden Tag. Es geht alles zügig voran, denn die Grenze ist nicht besonders gross und die Zöllnerin auf der malaysischen Seite hat das «Carnet de passage» noch nie zu Gesicht bekommen. Kein Problem, wir erklären ihr genau, was sie zu tun hat und sie hält sich strikt daran. Auch wir werden problemlos in das Land hereingelassen. Kein lästiges Formular ausfüllen und auch keine Fingerabdrücke benötigen sie von uns. Obwohl wir von anderen Reisenden gehört und auch in einer Zeitschrift gelesen haben, dass Malaysia seit Juni 11 Fingerabdrücke von allen Einreisenden verlangen (verkaufen sie diese Daten in die USA?). Wir dürfen uns mit dem Stempel im Pass 90 Tage im Land aufhalten und benötigen dazu kein Visum.Malaysia zum Dritten
Die Weiterreise führt uns zuerst nach Kota Bahru, weil wir dort eine Versicherung für die beiden Fahrzeuge abschliessen möchten. Eine geschlagene Stunde benötigen wir nur einmal, um die uns bekannte Versicherungsgesellschaft «Uniasia» zu finden. Dort erklären sie uns, dass sie keine ausländischen Fahrzeuge mehr versichern. Nach langem Hin und Her sind sie dann doch bereit eine einjährige Police auszustellen. Doch das nächste Problem stellt sich bei der hohen Zahl des Hubraums. Es wir viel zu teuer und die Chefin empfiehlt uns eine andere Gesellschaft aufzusuchen. Um 14.00 Uhr treffen wir bei der Multi-Purpose Versicherung ein. Lorenz füllt verschiedene Formulare aus und während wir gleich nebenan im Tesco einkaufen, verspricht die Filialleiterin die Policen bis in einer Stunde auszustellen. 1 ½ Stunden später waren immer noch keine Policen erstellt.. Die Zeit vergeht und der Plan noch an diesem Tag nach Mangkuk an den Strand zu fahren, fällt definitiv ins Wasser. Wir dürfen also in dieser idyllischen Umgebung übernachten. Das Glück steht auf unserer Seite, denn anderntags um die Mittagszeit telefoniert uns die Filialleiterin und wir erhalten tatsächlich die Policen für das Wohnmobil und den Strassenroller. Es war nicht selbstverständlich, dass wir diese an einem Freitag bekommen, da hier an Freitag nicht gearbeitet wird und die Filialleiterin an ihrem «Sonntag» extra ins Geschäft kam, um uns die Policen zu erstellen.Nachmittags geht unsere Fahrt dann definitiv gegen Süden weiter und wir freuen uns auf ein luftigeres und angenehmeres Klima am Stand, denn es ist zur Zeit sehr heiss und schwül.
120 km später erreichen wir unseren bekannten Strand in Mangkuk. Schön! Es sieht alles noch ganau so aus wie vor 2 Jahren. Gerade als wir auf den Platz auffahren, graben wir unsere 12 Räder in den Sand. 2 Stunden haben wir geschaufelt, den Einheimischen eine super Show geboten, mit dem Wagenheber das Fahrzeug langsam angehogen und plötzlich war es dunkel und wir stehen immer noch schräg im Sand. Na ja, wir haben ja Zeit und morgen ist auch noch ein Tag...