Abbindungen ⇒
Aberglauben ⇒ ⇒⇒ ⇒ ⇒
Abführmittel ⇒ ⇒ ⇒
Abszess ⇒
Adrenalin ⇒
AIDS ⇒
Akne ⇒
Allergie ⇒ ⇒
Allergieauslöser ⇒
Allergischer Schock ⇒
Amöben ⇒ ⇒
Amöbenruhr ⇒ ⇒
Ampicillin ⇒ ⇒ ⇒ ⇒ ⇒
Anämie ⇒ ⇒ ⇒
Anfall ⇒ ⇒
Jodmangel ⇒
Juckreiz, Behandlung ⇒
Kalzium ⇒
Katheter ⇒ ⇒
Kindbettfieber ⇒
Kinder ⇒ ⇒
Klitoris ⇒
Kloset ⇒
Knochenbruch ⇒
Königin der Nacht ⇒
Kohlehydrate ⇒
Koliken ⇒ ⇒
Kompressen, heisse ⇒
Kopfgrind ⇒
Kopfmykose ⇒
Kopfschmerz, einfacher
wiederkehrender ⇒
Krämpfe durch Hitze ⇒
Krätze ⇒ ⇒
Krankheitsbilder ⇒
Kropf ⇒
Läuse ⇒ ⇒ ⇒ ⇒
Leberabszess ⇒
Leberamöbenabszess ⇒
Lebra ⇒
Lungenentzündung ⇒ ⇒ ⇒ ⇒
Magendarmgrippe ⇒ ⇒
Magengeschwür ⇒ ⇒
Magenschmerzen ⇒
Malaria ⇒ ⇒ ⇒ ⇒
Malaria-Anfall ⇒
Wer die Original-Ausgabe dieses Buches kennt, weiss, dass es nicht für Touristen, Traveller oder was für Reisende auch immer geschrieben wurde, sondern für die einfache Landbevölkerung unterentwickelter Länder, die häufig ohne ausreichende medizinische Versorgung auskommen muss.
Konsequenterweise orientiert es sich an den realen Gegebenheiten und Möglichkeiten dieser Gegenden und verzichtet in vielen Fällen auf akademische Erklärungen oder modernste Behandlungsweisen. Was hilft es schon dem Kranken zu wissen, dass man mit dem Medikament «xy» schneller gesundet, wenn es nicht zu bekommen ist.
Der Reisende befindet sich in der gleichen Situation wie der Einheimische, wenn er dann erst einmal die ausgetretenen Pfade des Tourismus verlassen hat.
Zwar ist er in der Regel «aufgeklärter» als der einfache Bauer der dritten Welt, aber wenn er erst einmal krank geworden ist, muss er sich doch mit den gleichen Unzugänglichkeiten «herumschlagen» wie sein Gastgeber.
Da findet er schlecht ausgebildete «Ärzte», unzureichend ausgerüstete «Apotheken» und bekommt einen Haufen Ratschläge von Leuten, deren Kompetenz schwer zu bewerten ist.
Natürlich kann man von zu Hause für alle möglichen Eventualitäten Medikamente etc. mitbringen, aber (das weiss ich aus eigener Erfahrung) rechnet man häufig doch mit dem Falschen, bzw. bekommt man gerade die Krankheit, auf die man nicht vorbereitet war.
In genau dieser Situation hilft dieses Buch. Es ist in dem Fall der Fälle nützlich, in dem man nicht «mal eben kurz» in den Rucksack greifen kann, um das passende Medikament herauszuholen, sondern genauso hilflos da steht wie der einfache Reisbauer.
Trotzdem ist dies kein reines «Notfall-Buch», vermittelt es doch einen tiefen Einblick in die reale Situation vieler Menschen in der dritten Welt.
So überflüssig es auf den ersten Blick auch erscheinen mag, wie ausführlich z.B. auf Ernährung und Hygiene eingegangen wird, so wichtig erscheint es mir doch. Zeigen doch gerade diese Ratschläge sehr deutlich, warum (!) viele Krankheiten überhaupt existent sind. Und geben sie doch dem Reisenden die Möglichkeit, den einen oder anderen Tipp weiterzugeben, der vielleicht das Leben der Besuchten verbessert, und sich dabei an deren Situation orientiert.
Und damit kommen wir vielleicht dem Ideal des «Weitergebens von Wissen» entgegen. Dieses Buch hat nicht nur die Aufgabe, den Reisenden vor Krankheiten zu schützen, sondern eigentlich wurde es geschrieben, um das Informationsgefälle zwischen Einwohnern entwickelter und unterentwickelter Länder abzubauen. Der Reisende kann dazu seinen Teil beitragen.
Die vielen Bilder in diesem Buch habe ich genau aus diesem Grunde wiedergegeben, da so auch mit rudimentären Sprachkenntnissen Zusammenhänge klargemacht werden können.
So gesehen ist dieses Gesundheitshandbuch eines der wenigen «Reisebücher», die nicht nur dem Reisenden selbst, sondern auch dem Besuchten helfen können.
In diesem Zusammenhang möchte ich auf die Möglichkeit hinweisen, das komplette Buch in den entsprechenden Landessprachen als Gastgeschenk mitzubringen (sie dazu die Bezugsadressen im Anhang).
Die hier vorliegende Ausgabe ist gekürzt. Das Original hat über 400 Seiten im Format DIN-A4 und wiegt fast ein Kilo. Es war nicht ganz einfach zu entscheiden, welche Kapitel für den Reisenden überflüssig sind. Guten Gewissens konnten die Kapitel entfallen, die sich direkt an den Gesundheitshelfer des Dorfes richten und sich mit Aufklärung, Didaktik, Hygieneunterricht etc. befassten. Das gleiche galt für die Kapitel Geburtenkontrolle, Geburt, richtige Ernährung von Kleinkindern und Altersversorgung.
Schwerer fiel die Entscheidung bei dem Kapitel «Kinderkrankheiten». Da habe ich Abschnitte über Krankheiten wie Masern, Windpocken, Geburtsfehler etc. herausgenommen, andere wie «Durchfall bei Kinder» unter anderem beibehalten.
Besonders froh bin ich über die Kapitel, die Brigitte Geh in Zusammenarbeit mit dem Münchner Tropenmediziner Herbert Sommerfeldt als Zeitschriftenbeiträge verfasst hat. So konnte das Informationsdefizit der Themen «Reisevorbereitung« und «moderne, westliche Medizin» ausgeglichen werden. Bedanken möchte ich mich auch bei Frau Dr. med Wilhelm, die die Originalvorlage durchgesehen hat und viele Verbesserungsvorschläge machte, ohne das Grundkonzept des Buches zu verändern. Ausserdem hat Dr. med Rainer Lössl dazu beigetragen, Fehler auszumerzen und Christian Jäck hat die Medikamentenliste im Anhang des Buches erstellt.
Sollte man am besten das ganze Buch durchlesen. Die meisten Unannehmlichkeiten lassen sich vermeiden, wenn die Vorbeugungshinweise beachtet werden. Im Anhang des Buches befindet sich eine Adressenliste der wichtigsten Tropeninstitute aus Deutschland. Dort bekommt man weitere Informationen. Im Anhang finden Sie auch die «Reise-Apotheke» und einen Impfkalender: Wer gezielt gegen im Buch beschriebene Krankheiten Medikamente mitnehmen will, muss wissen, dass häufig nicht die Warennamen der Medikamente sondern deren Wirkstoff (Freinamen) angegeben ist. Das ermöglicht die Auswahl zwischen evtl. verschiedenen Herstellern, nicht uninteressant, wenn man die teilweise erheblichen Preisunterschiede bedenkt. Zur Erleichterung siehe 8.11 - Medikamenten-Listen im Anhang.
Sollten Sie unterwegs krank werden, so benutzen Sie am besten das Stichwortregister und das Inhaltsverzeichnis, um möglichst alle im Buch befindlichen Informationen zu finden.
Wie gesagt, stehen bei Behandlungsvorschlägen meistens die Wirkstoffe. Gerade im Ausland ist dies sinnvoll, da die Markenbezeichnungen häufig andere sind als in Deutschland und auch von Land zu Land wechseln können. Ganz abgesehen davon, dass es identische Medikamente von verschiedenen Herstellern unter anderem Namen gibt.
Durch die Lektüre dieses Buches wird niemand zum Arzt!!! Wenden Sie Behandlungsmethoden nur an, wenn Sie sicher sind, das Richtige zu tun. Es ist in jedem Fall besser, einen ausgebildeten Arzt zu befragen. Überschätzen Sie sich nicht. Wenden Sie Ihnen zweifelhaft erscheinende Methoden nur an, wenn es keine bessere Möglichkeit gibt. Nutzen Sie alle Informationen dieses Buches, um erst gar nicht krank zu werden, bereiten Sie sich gut auf Ihre Reise vor, damit Sie gesund und munter bleiben.
Ich wünsche Ihnen eine Reise, die den Gebrauch dieses Buches überflüssig macht.
Peter Rump
Vorbeugen ist besser als heilen. Wir können die meisten Krankheiten verhindern, wenn wir vernünftig essen, unseren Körper sauber halten, ebenso Haus und Umwelt, und indem wir uns und unsere Kinder impfen.
Hygiene ist unerlässlich, um viele Infektionen zu verhindern, wie etwa Darm-, Haut-, Augen-, Lungen-, und Ganzkörperinfektionen. Die eigene und äussere Sauberkeit (des Gebietes, in dem wir wohnen) ist sehr wichtig.
Viele Infektionen werden von Person zu Person übertragen, weil die Körperhygiene und die sanitären Verhältnisse zu wünschen übrig lassen. Bakterien und Würmer (oder deren Eier) übertragen sich in den meisten Fällen über die Ausscheidung infizierter Personen. Diese Bakterien oder ihre Eier wandern von den Ausscheidungen über ungewaschene Hände oder verunreinigtes Wasser oder Lebensmittel zu anderen Menschen.
Krankheiten die so übertragen werden, sind:
Das kann z.B. so geschehen: Ein Kind, das Würmer hat, vergisst sich nach dem Klogang die Hände zu waschen und bietet einem anderen Kind einen Keks an. Die ungewaschenen Hände sind aber über und über behaftet mit Wurmeiern aus dem Kot (sie sind so klein, dass man sie nicht mit blossem Auge erkennen kann). Ein paar dieser Eier bleiben am Keks hängen. Wenn der kleine Freund diesen Keks isst, schluckt er sie hinunter. Nach kurzer Zeit hat er dann auch Würmer. Seine Mutter könnte sagen, dass das eher daher kommt, dass er Kekse gegessen hat. Nein, er hat in Wirklichkeit eine ganz winzige Menge Kot gegessen.
Viele Infektionstypen und auch Wurmeier werden auf die gleiche Art von Erwachsenen zu Erwachsenen übertragen. Wenn man die nachstehenden Vorsichtsmassnahmen getroffen hat, kann man die Übertragung verhindern:
Wenn es in einem Dorf viele Fälle von Durchfall, Würmern oder anderen Darmparasiten gibt, dann liegt das daran, dass die Leute nicht ausreichend auf Sauberkeit geachtet haben. Wenn viele Kinder an Durchfall sterben, dann kommt noch dazu, dass eine mangelhafte Ernährungslage vorherrscht.
Um den Durchfalltod zu verhindern, muss man sowohl auf eine gute Ernährung als auch auf Sauberkeit achten.
Oft übertragen Schweine, Hühner, Hunde und andere Tiere Wurmeier.
Immer morgens nach dem Aufstehen, nach dem Klogang und vor dem Essen die Hände mit Seife waschen.
Tägliche Körperpflege. Nach der Arbeit oder wenn man verschwitzt ist, duschen oder baden. Häufiges Waschen schützt gegen Hautkrankheiten, Juckreiz, Schuppen, Pickel, Ausschlag. Auch Kranke und Babies müssen gewaschen werden.
Die Larven dieses Wurmes dringen durch die Fusssohlen in den Körper ein.
Die Zähne müssen jeden Tag nach den Mahlzeiten, auch nach dem Genuss von Süssigkeiten geputzt werden. Wenn du keine Zahnbürste und -pasta hast, reibe die Zähne mit Salz und Bikarbonat ab (siehe Kapitel 6.2 - Zähne, Zahnfleisch).
Schweine und andere Tiere nicht ins Haus lassen oder dorthin, wo Kinder spielen.
Tiere dürfen Kinder oder Erwachsene nicht abschlecken oder in den Betten herumspringen. Hunde und Katzen sind auch Krankheitsüberträger.
Wenn Kinder oder Tiere in der Nähe des Hauses einen Haufen machen: sofort wegräumen und den Kindern den Gebrauch eines Klos beibringen.
Laken und Decken oft in der Sonne lüften. Wenn Wanzen drinnen sind, noch am gleichen Tag die Betten mit heissem Wasser waschen und das Bettzeug auswaschen.
Läuse vor der ganzen Familie fernhalten. Flöhe und Läuse übertragen Krankheiten. Tiere, die verlaust oder verfloht sind, nicht ins Haus lassen. Nicht auf den Boden spucken. Die Spucke kann Krankheiten übertragen. Wenn du husten musst, halte die Hand vor den Mund oder ein Tuch. Danach Hände waschen. Taschentücher oft wechseln und oft waschen.
Das Haus regelmässig putzen (Fussboden, Wände, unter den Möbeln). Verschliesse Löcher im Boden oder an den Wänden, die zu Schlupflöchern von Wanzen werden können.
Das wichtigste für die Gesundheit ist, alles Trinkwasser abzukochen. Das ist vor allem für Kinder wichtig und wenn in der Gegend viele Fälle von Durchfall, Hepatitis, Typhus oder Cholera aufgetaucht sind. Selbst wenn das Wasser sauber aussieht, kann es Krankheiten übertragen.
Lasse keine Insekten über Lebensmittel laufen. Sie haben Bakterien an den Füssen, die Krankheiten verursachen können. Lass Speisen nicht in gebrauchten Tellern schlecht werden, weil das die Fliegen anzieht und Mikroben wachsen lässt. Schütze Lebensmittel, indem du sie zudeckst oder im Schrank lagerst.
Obst immer vor dem Essen gut abwaschen. Kinder dürfen nichts vom Fussboden essen.
Iss gut gekochtes oder durchgebratenes Fleisch. Vorsicht bei halbgarem Fleisch, vor allem Schweinefleisch. Es kann gefährliche Krankheiten übertragen, auch Würmer, z.B. den Bandwurm.
Iss keine alten, schlecht riechende Speisen. Sie können giftig sein. Keine Dosenkost essen, wenn sie warm geworden ist, oder dir beim Öffnen die Flüssigkeit entgegen spritzt. Fleisch- und Fischkonserven sind am gefährlichsten.
Leute mit Tuberkulose, Grippe, Schnupfen oder einer anderen ansteckenden Krankheit müssen separat essen. Ihr Geschirr und Besteck sollte abgekocht werden, bevor es ein anderer benutzt.
Ein krankes Kind sollte getrennt von anderen Kindern schlafen. Das gilt auch für kranke, verwundete, von Läusen oder Juckreiz geplagte Kinder. Ein Kind mit einer ansteckenden Krankheit wie Keuchhusten, Masern oder Grippe sollte in einem anderen Raum schlafen und nicht mit Babies oder Kleinkindern in Kontakt kommen.
Bewahre die Kinder vor Tuberkulose. Jemand, der seit langem hustet und andere Tuberkulosezeichen aufweist, sollte beim Husten immer ein Taschentuch vor den Mund halten und sich anschliessend die Hände waschen. Er darf nie mit Kindern in einem Raum schlafen, sondern muss so schnell wie möglich zum Arzt. Kinder, die mit tuberkulösen Leuten zusammen wohnen, müssen untersucht werden, ob sie sich schon angesteckt haben. Diese Untersuchung muss mindestens 1 Jahr lang alle 6 Monate wiederholt werden. Wenn das Kind nicht krank ist und der Test negativ ausgefallen ist, muss es gegen Tuberkulose geimpft werden.
Bade Kinder jeden Tag und wechsle ihre Wäsche ebenso oft. Und schneide ihre Fingernägel häufig ab. Unter langen Nägel können sich Bakterien und Wurmeier befinden.
Bringe Kinder mit ansteckender Krankheit so früh wie möglich in Behandlung, um eine Übertragung auf andere zu vermeiden.
Befolge alle Hygieneregeln dieses Kapitels. Bringe sie auch anderen Kindern bei und erkläre ihnen den Sinn der Sache. Ermuntere die Kinder dazu, sich für die Gesundheit ihrer Angehörigen und ihres Volkes einzusetzen. Vergewissere dich, ob die Kinder gut ernährt werden. Gute Ernährung schützt den Körper vor Krankheiten. Ein gut ernährtes Kind ist gegen Infektionen resistent, die für ein schlecht ernährtes Kind tödlich sein können.
Halte Brunnen, Wasserreservoirs und Quellen sehr sauber. Tiere dürfen nicht in die Nähe der Wasserstellen, aus denen die Menschen Trinkwasser holen. Wenn möglich, sollten diese Stellen durch einen Zaun geschützt werden. Nicht in der Nähe von Wasserstellen die Notdurft verrichten, auch keinen Müll dorthin werfen. Tut alles, um die Quellen der Flüsse und Bäche, aus denen Wasser geschöpft wird, sauber zu halten, bzw. wenigstens den oberen Teil des Flusses (= alles, was vor der Wasserstelle fliesst).
Verbrenne allen Müll, der verbrannt werden kann. Alles übrige muss in ein eigens dafür vorgesehenes Loch vergraben werden. Wann immer Müll in die Abfallgrube geworfen wird, muss darüber ein wenig Erde gestreut werden. Wenn man keine Abfallgruben schaffen kann, dann muss der Müll weit entfernt von Häusern und Wasserstellen aufgehäuft werden.
Baut Klosetts (Klohäuschen), denn nur so werden Schweine und andere Tiere gehindert, menschlichen Kot zu fressen. Ein tiefes Loch mit einem Sichtschutz ist bereits ausreichend.
Achtung: Wenn du kein Klo hast, achte darauf, dass man sich weit ab von Häusern oder Wasserstellen einen Platz sucht. Das muss man auch den Kindern beibringen.
Das nachstehend beschriebene und abgebildete Klohäuschen ist sehr einfach und mit wenig Aufwand zu bauen.
Jedes Klosett muss eine Latrine mit einer Öffnung haben, damit die Exkremente hindurchfallen können. Diese Latrine wird über das eigentliche Loch gelegt (gestellt), in das die Ausscheidungen hineinfallen. Das erschwert Fliegen und anderen Insekten den Zugang und hält auch den Geruch in Grenzen. Sie kann aus Holz oder Zement gefertigt werden. Zement ist der bessere Baustoff, weil er fester ist, nicht verdirbt und sich leichter säubern lässt.
Der ausgeschiedene Urin und Kot tritt durch das Erdloch in die Erde ein und kann auch ins Trinkwasser gelangen. Um zu verhindern, dass Bakterien aus den Exkrementen in das Wasser gelangen und es verunreinigen, muss ein Klosett mindestens 20 m von allen Häusern und von allen Wasserstellen entfernt liegen. Wer in der Nähe eines Flusses lebt, vergewissere sich, dass das Klosett unterhalb der Stelle liegt, an der Wasser geschöpft wird.
Der Grund des Erdloches darf nicht mit dem Wasserspiegel der umliegenden Quellen oder Flüsse gleich sein. Das heisst, wenn man beim Graben auf Grundwasser stösst, darf man das Klosett dort nicht bauen, sondern an einem geeigneteren Ort. Wenn nämlich die Ausscheidungen ins Wasser fallen, wird das gute Gebrauchswasser anderer Quellen verseucht. Deshalb sind Klosetts, die nicht stinken, keine guten Klosetts. Wenn du in einer Gegend wohnst, in der man dauernd auf Grundwasser stösst, erkundige dich nach einer passenden Klosettbauweise. Siehe auch das Kapitel 4.1 - Würmer und andere Darmparasiten.
Die Ernährung ist wichtig, damit der Mensch gut wächst, arbeiten kann und gesund bleibt. Viele der üblichen Krankheiten kommen daher, dass man nicht das isst, was der Körper benötigt.
Schlechte Ernährung ist die häufigste Ursache für nachstehende Gesundheitsprobleme:
Obwohl folgende Probleme andere Ursachen haben, so werden sie durch eine falsche Ernährung verschlimmert:
Falsche Ernährung kann nicht nur zu den bereits erwähnten Problemen führen, weil der Körper geschwächt wird und seine Widerstandskraft, vor allem gegen Infektionen, aber auch gegen jede anderen Erkrankungen verringert wird:
Richtiges Essen hilft dem Kranken, gesund zu werden.
Gutes Essen stärkt nicht nur den Körper gegen Krankheiten, es hilft auch beim Heilen. Deshalb muss ein Kranker nahrhafte Kost bekommen.
Unglücklicherweise hören viele Mütter auf, ihren Kindern gutes Essen zu geben, wenn die Kinder krank sind - somit werden sie nur noch schwächer, können nicht gegen die Krankheit ankämpfen und sogar daran sterben. Ein krankes Kind braucht reichhaltige Kost. Wenn ein krankes Kind nicht essen will, muss es dazu ermuntert werden.
Oft tauchen die Signale einer schlechten Ernährung erst auf, wenn jemand erkrankt ist. Z.B. bekommt ein an Durchfall erkranktes Kind nach ein paar Tagen geschwollene Füsse oder ein dickes Gesicht, verbunden mit roten Flecken oder Reaktionen auf den Beinen. Das sind Anzeichen von Unterernährung. Das Kind braucht eine ausgewogene Kost.
Während und auch nach einer Krankheit ist es wichtig, nahrhaftes Essen zu sich zu nehmen.
Die Zeichnungen auf den Armen dieser Mutter sind ein Signal für Pellagra, eine Krankheit, die durch schlechte Ernährung entsteht. Sie hat vor allem Reis, Brot, Kartoffeln und Nudeln gegessen und nicht genug Nahrungsmittel wie Fleisch, Eier, Leber, Nieren (vom Rind), Milch, Käse, Früchte und Gemüse.
Da sie sich selbst schlecht ernährt hatte, konnte sie keine Milch mehr für ihr Baby produzieren. Deshalb leidet es unter schwerer Unterernährung. Das Kind auf dem Foto ist 2 Jahre alt. Es ist sehr klein, dürr, hat einen aufgeblähten Bauch, wenig Haare und wird vermutlich Zeit seines Lebens geistig behindert sein.
Um zu verhindern, dass so etwas geschieht, müssen Mütter und Kinder gesünder essen.
Um gesund und kräftig zu sein, braucht unser Körper jeden Tag bestimmte nahrhafte Lebensmittel. Bei jeder Mahlzeit sollten wir ein Gemisch aus folgenden Substanzen zu uns nehmen:
Proteine sind Eiweisse, die den Körper aufbauen, so wie man mit Ziegeln ein Haus baut. Sie sind wichtig für das Wachstum, einen gesunden Geist, starke Muskeln und allgemeiner Gesundheit. Deshalb müssen wir jeden Tag viel proteinhaltige Nahrung zu uns nehmen. Vor allem Kinder und Schwangere brauchen viel Eiweiss.
Stärke und Zucker sind Elemente, die uns Energie verschaffen zum Gehen, Sprechen, Muskelbewegungen. Sie sind wie das Holz für den Ofen oder der Brennstoff für die Maschine. Je mehr jemand arbeitet, umso mehr energiehaltige Speisen muss er erhalten. Allerdings verursachen Kohlenhydrate ohne jede Zugabe von Eiweissen eine Schädigung des Menschen.
Stärke: Weizen, Reis, Haferflocken, Nudeln, Brot, Bohnen, Linsen, Maniok, Süsskartoffeln, Mais, Bananen.
Zucker: Zucker und Honig, Zuckerrohr in jeder Form, Kuchen, Kekse, Marmelade, Schokolade.
Beachte: braunen Zucker und Honig kann unser Körper besser verwerten als weissen Zucker.
Fett ist ein Energielager. Unser Körper verwandelt Fett in Zucker, wenn es nötig wird. Viel Fett zu essen, kann schaden, wo gegen ein wenig Fett oder Öl zu jeder Mahlzeit sinnvoll ist.
Küchenöl (Speiseöl), Olivenöl, (Pflanzenöl ist besser als Schweineschmalz), Speck, Butter, Margarine, fette Fische, fetter Käse, Kokos, Kastanien.
Vitamine sind schützende Wirkstoffe. Sie helfen dem Körper zu arbeiten. Wir werden krank, wenn wir nicht die nötigen Vitaminen zu uns nehmen. Mineralien sind nötig für Blut, Knochen und Zähne.
Früchte, Gemüse (vor allem dunkles und gelbes), Getreide, Milch und Käse, Leber, Meeresfrüchte.
Richtig essen heisst: Genug essen. Und es heisst auch, das zu essen, was der Körper braucht. Um gesund zu sein, muss der Mensch in richtigen Mengen jeden Tag die voran beschriebenen Nahrungsmittel zu sich nehmen. Viele Leute essen Unmengen von energiespendenden Speisen wie Reis, Kartoffeln, Brot, Nudeln und Bananen, aber dafür fehlen ihnen die aufbauenden Stoffe wie Eier, Fleisch, Fisch, Bohnen, Früchte und Gemüse. Diese Leute können schlecht ernährt sein, trotz der grossen Menge energiespendender Speisen, die sie essen und trotz ihrer eventuellen Fettleibigkeit.
Kwashiorkor
(«Nasse» Unterernährung)
Marasmus
(«Trockene» Unterernährung)
Viele Leute ernähren sich von faserreichen oder süssen Speisen und nicht von eiweiss-, vitamin- oder mineralhaltigen Lebensmitteln. Das kommt daher, dass diese «besseren» Speisen teurer sind. Eier, Milch und Fleisch sind zwar eiweisshaltiger, aber eben teuer. Versuche Tiere zu züchten, die dir Fleisch, Eier oder Milch einbringen.
Die meisten Leute haben nicht die Mittel, um sich tierische Produkte zu leisten. Aber sie können die pflanzlichen Nahrungsmittel ausnutzen, indem sie das pflanzen oder einkaufen, was viel pflanzliches Eiweiss enthält: Erbsen, Linsen, Erdnüsse; die sind billiger als tierische Speisen.
Man kann gesund und kräftig sein, wenn man sich mit pflanzlichem Eiweiss ernährt.
Trotz allem ist es besser, wenn man sich zu jeder Mahlzeit ein wenig tierisches Eiweiss gönnt, weil selbst sehr eiweisshaltige Pflanzen nicht alles das an Proteinen enthalten, was unser Körper braucht. Versuche wenigstens verschiedene Pflanzen zu essen. Z.B. ist es besser, mal Bohnen und mal Mais zu essen als ausschliesslich Bohnen oder Mais. Wenn dann noch Früchte, Pflanzen etc. hinzukommen - umso besser!
Das ist das billigste, beste, gesündeste und vollständigste Nahrungsmittel für ein Baby. Die Mutter sollte viel pflanzliches und tierisches Eiweiss essen, um es in Muttermilch umzuwandeln. Stillen ist nicht nur besser fürs Baby, sondern auch eine Sparmassnahme.
Oft sind Hühnereier die preisgünstigste Form von tierischem Eiweiss. Man kann sie mit anderen Speisen vermischen und dann den Kindern geben, die nicht gestillt werden.
Kleingestampfte, aufgeweichte Eierschalen sind auch gut für Schwangere, die Zahnschmerzen oder Muskelkrämpfe haben. Das darin enthaltene Kalzium ist auch für Kinder und alte Leute gesund. Hühner sind auch ein guter Proteinspender, oft billig und erst recht dann, wenn man sie selbst hält.
Sie sind reich an Vitaminen, Eiweiss und Eisen (gegen Anämie) und auch billiger als anderes Fleisch. Fische sind oft billiger und sehr nahrhaft. In Industriestaaten sollte man Leber und Nieren nicht häufiger als 1mal pro Monat essen.
Sie sind sehr gute Proteinspender, vor allem die Sojabohnen. Wenn wir Bohnen keimen lassen und danach die Keime kochen und essen, erhalten wir noch mehr Vitamine. Bohnen kann man auch Babies geben, wenn sie kleingehackt, geputzt und gut durchgekocht sind. Oben genannte Pflanzen liefern nicht nur billiges Eiweiss, sie sind auch für den Boden gut, das heisst, die nachfolgenden Anpflanzungen entwickeln sich besser.
Enthalten wenig Eiweiss, etwas Eisen und viel Vitamin A. Die Blätter von Süsskartoffeln, Bohnen, Erbsen, Kürbis sind sehr nahrhaft. Man kann sie trocknen, pulverisieren und Babies ins Essen bröseln, um ihre Protein- und Vitaminration zu erhöhen. Hellgrüne Blätter wie Kopfsalat oder Kohlköpfe haben wenig Vitamine oder Proteine. Deshalb sind sie nicht besonders wert, angebaut zu werden. Maniokblätter enthalten 7mal mehr Proteine als die Wurzel. Wenn man sie also mitsamt der Wurzel verzehrt, haben sie noch mehr Nährwert. Ganz abgesehen von den eingesparten Kosten. Junge Blätter sind am besten. Achtung: niemals die Blätter essen, ohne sie abzukochen, sie sind sonst giftig
Wenn er erst in Kalk getaucht wird (so wie z.B. in den meisten Ländern Südamerikas üblich), ist er reicher an Kalzium. Ausserdem erreicht man damit, dass mehr Vitamine und Proteine vom Körper verarbeitet werden.
Ist ungeschält sehr nahrhaft. Natürlicher Reis oder Weizen mit Schale ist vitaminhaltiger als blankpolierte weisse.
Koche Gemüse, Reis und andere Nahrungsmittel in wenig Wasser. Zerkoche sie nicht. Dadurch verlieren sie nämlich Vitamine und Proteine. Das Gemüsewasser sollte als Suppenbrühe weiterverwendet werden.
Niemals gekochten Spinat aufbewahren, um ihn am nächsten Tag aufzuwärmen. Selbst im Eisschrank verwahrt, entwickelt Spinat giftige Substanzen.
Viele Waldfrüchte sind reich an Vitamin C und natürlichem Zucker. Sie geben eine gute Vitaminquelle ab. (Natürlich dürfen wir nur die ungiftigen essen). Die CashewnussCashewnuss und die Weintraube sind sehr vitamin-C-haltig.
Leute, die gut essen, bekommen alle Vitamine, die sie brauchen. So lebt es sich auf jeden Fall gesünder, als wenn man seinen Vitaminhaushalt medikamentös aufbaut. Schlecht ernährte Leute sollten versuchen, so gut wie möglich zu essen und nötige Medikamente aufzutreiben. Man sollte orale Medikamente den Injektionen vorziehen. Das Beste aber sind Lebensmittel!
Willst du Vitamine, iss Eier oder nahrhaftes Essen,
anstatt Pillen oder Injektionen
Viele Einheimische glauben, dass bestimmte Speise schädlich sind oder einem Kranken schaden. Andere glauben an Einflüsse «kalter» und «heisser» Speisen, indem sie Kranken keine heisse Nahrung geben, die eine «heisse Krankheit» haben, oder denen keine kalte Nahrung geben, die unter einer sogenannten «kalten Krankheit» leiden. Dann glauben viele an die Schädlichkeit bestimmter Speisen, sofern sie einer Wöchnerin gegeben werden. Die meisten dieser Annahmen sind falsch, denn oft handelt es sich gerade bei diesen «verbotenen» Speisen um genau das, was ein Kranker braucht.
Dieselben Nahrungsmittel, die wir als Gesunde benötigen, brauchen wir auch als Kranke.
Entsprechend schaden also dem Kranken dieselben Stoffe, die ihm auch als Gesunden schaden, so z.B.
Alkohol, Zigaretten, scharfe Gewürze, zu viel Zucker oder Fett, Kaffee. Alkohol verursacht Leberschäden und einen nervösen Magen.
Tabak schädigt die Lungen bis hin zum Lungenkrebs und schadet vor allem den Leuten, die schon an einer Lungenkrankheit leiden, wie z.B. Tuberkulose, Asthma, Bronchitis. Auch schwangere Frauen sollten nicht rauchen.
Ein zu viel an Kaffee, Fett oder Zucker kann zu Magengeschwüren führen oder andere Störungen des Verdauungstraktes verursachen. Zucker hemmt den Appetit, zerstört die Zähne, macht dick und kann zu Herzbeschwerden führen. Die künstlichen Stoffe, die in Süssigkeiten enthalten sind, können zu Darmkrebs bzw. Erkrankungen am Blasentrakt führen. Kleine Mengen Zucker können dagegen einer geschwächten Person oder einem Kind zu Kräften verhelfen.
Einige Krankheiten erfordern natürlich einen bestimmten Speiseplan. So dürfen z.B. Leute mit hohem Blutdruck, einer Herzkrankheit oder geschwollenen Beinen keine Unmengen Salz essen. Salz ist sowieso nicht sehr empfehlenswert. Diabetiker oder Leute mit Magengeschwüren müssen auch eine bestimmte Diät einhalten.
In vielen Gegenden existiert die gefährliche Vorstellung, dass eine Frau, die geboren hat, bestimmte Nahrungsmittel nicht essen darf. Es handelt sich aber meistens um genau die Speisen, die verhindern könnten, dass sie anämisch, schwach etc. wird. Statt dessen soll sie dann nur noch Nudeln, Reissuppe, Maisbrei und Hühnerbrühe essen. Das kann tödlich werden, weil sie keine Abwehrstoffe gegen Infektionen zu sich nimmt.
Nach der Entbindung braucht die Frau die nahrhaftesten Speisen, die sich überhaupt auftreiben lassen.
Um gegen Infektionen und Blutungen gefeit zu sein und auch, um dem Neugeborenen Milch geben zu können, braucht die Mutter proteinhaltige Nahrung: Fleisch, Eier, Milch, Fische, Obst, Gemüse, Bohnen, Huhn. Nichts davon schadet ihr, sie wird im Gegenteil gekräftigt.
Genauso irrig ist die Annahme, dass Orangen, Ananas und anderes Obst einem Grippe- oder Hustenkranken schaden. In Wirklichkeit enthalten diese Früchte viel Vitamin C, das dem Körper gegen Infektionen hilft.
Es stimmt nicht, dass man Schweinefleisch, Gewürze oder Früchte nicht essen darf, solange man unter Medikamenten steht. Fette Speisen, scharfe Gewürze etc. können den Zustand eines Magenleidenden oder irgend eine Störung des Verdauungstraktes ungünstig beeinflussen - unabhängig ob man nun Medikamente nimmt oder nicht.
Gezielte Ernährung ist die beste Methode, um Krankheiten zu heilen oder gegen sie vorzubeugen. Hier einige Beispiele:
Wer an Anämie leidet, hat ein «schwaches» Blut, genauer er verliert/verbraucht mehr Blut, als er produziert. Blutverlust durch grosse Wunden, blutende Geschwüre oder Dysenterie kann zur Anämie führen. Auch zu starke Monatsblutung kann Anämie verursachen, wenn die Frau nicht entsprechende Lebensmittel isst.
Ein Speisezettel, auf dem Fleisch, Leber, Eier und andere eisenhaltige Nahrungsmittel fehlen, begünstigt eine Anämie bzw. verschlimmert eine bestehende Anämie.
Kinder können an Anämie erkranken, weil sie nicht genug eisenhaltige Nahrung bekommen. das kann auch geschehen, wenn ein Kind (ab 4 Monaten) ausser Milch nichts anderes mehr bekommt. Andere häufige Ursachen für Anämie bei Kindern sind chronischer Durchfall, Dysenterie und Hakenwurmbefall (ancylostoma duodenale).
Malaria kann auch zur Anämie führen, weil rote Blutkörperchen zerstört werden.
Anämiezeichen: blasse, durchsichtige Haut, Blässe an den Lidern, helles Zahnfleisch, weisse Nägel, Schwäche, Ermüdung; bei schwerer Anämie kann die Person unter geschwollenen Beinen/Gesicht, schnellem Herzschlag und Kurzatmigkeit leiden.
Eisenreiche Nahrung zu sich nehmen: Fleisch, Huhn, ihre Brühen, Eier und vor allem Rindleber und -nieren.
Wenn man keine eisenhaltige Nahrung auftreiben kann oder die Anämie stark ist, kann man Eisenpräparate verabreichen. Das gilt vor allem für schwangere, anämische Frauen. Bei fast allen Anämie-Fällen eignen sich Eisensulfat-Präparate besser als Leberextrakt oder Vitamin B12. Allgemein gilt: Eisen oral verabreichen, nicht spritzen. Eiseninjektionen sind gefährlich.
wird die Anämie trotz des Eisensulfats nicht besser, Arzt aufsuchen, vor allem bei Schwangerschaft
Es gibt viele anämische Frauen. Das liegt daran, dass sie nicht genug eisenhaltige Nahrung aufnehmen, um das Blut, das sie während der Monatsblutung oder einer Geburt verloren haben, wieder aufzubauen.
Frauen brauchen genauso viel Eisen wie Männer und wenn sie schwanger sind brauchen sie 3mal so viel. Anämische Frauen riskieren Fehlgeburten oder gefährliche Blutungen während der Entbindung. Deshalb ist es wichtig, dass eine Frau, vor allem eine schwangere, viel Eisen bekommt. Familienplanung, das heisst 2 - 3 Jahre Abstand zwischen jeder Schwangerschaft verstreichen zu lassen, hilft der Frau zu Kräften zu kommen und sich gegen Anämie zu schützen.
Wenn die Anämie durch Dysenterie (mit Blutausscheidungen), Malaria oder Hakenwürmern verursacht wurde, müssen wir die Ursachen bekämpfen.
Das kann zu verschiedenen Herz-, Nieren-, oder Gehirnkrankheiten führen. Dicke Menschen sind besonders anfällig für hohen Blutdruck.
Alle aufgeführten Beschwerden können auch andere Ursachen haben. Wenn aber Verdacht auf hohen Blutdruck besteht, sollte schnell jemand aufgesucht werden, der den Blutdruck misst.
Sehr dick sein ist nicht gesund. Fettüberschuss kann zu Herz- und Hirnschäden, hohem Blutdruck, Gallenblasensteinen, Diabetes, Gelenkentzündungen und anderen Problemen führen.
Ein dicker Mensch nimmt ab...
Wer Diabetes hat, hat zuviel Zucker im Blut, darum wird sie auch Zuckerkrankheit genannt.
Dauernder Durst, häufiges, reichliches Wasserlassen, unerklärbare Müdigkeit, schwer zu heilende Hautprobleme.
In schweren Fällen: Gewichtsverlust, Lähmung oder Schmerzen in Händen und Füssen, Bewusstseinsverlust.
Alle aufgeführten Signale können auch andere Ursachen haben. Um Diabetes sicher zu diagnostizieren, muss der Urin der Person untersucht werden. Ist er zuckerhaltig, sieht man das an der Verfärbung eines Spezialpapiers, nachdem es in den Urin getaucht wurde.
Eine andere Möglichkeit besteht darin, den Urin zu probieren. Wenn er süss zu schmecken scheint, lasse es dir von anderen Helfern bestätigen. Diese gleichen Leute sollten zur Sicherheit den Urin von 3 anderen Personen zum Vergleich probieren. Wenn dann der eigentliche Testurin immer noch der süssere ist, kann man davon ausgehen, dass die Person Diabetes hat.
Wenn jemand über 50 Jahre alt ist und an Diabetes erkrankt, braucht er meistens keine Medikamente. Eine richtige Diät hilft auch, sie ist sehr wichtig für Diabetiker und muss ihr Leben lang eingehalten werden.
Dicke Diabetiker müssen abnehmen, bis sie auf ihr Normalgewicht kommen. Diabetiker dürfen keinen Zucker essen. Sie sollten sich eiweissreich aber stärkearm ernähren. Manche Diabetiker - vor allem junge - müssen ein bestimmtes Medikament bekommen: Insulin (wird injiziert).
Diese Beschwerden stellen sich manchmal nach dem Genuss von schwerverdaulichen, fetten Speisen oder von viel Alkohol ein. Der Magen muss dann nämlich mehr Säure produzieren und das macht ein brennendes Gefühl im Magen oder in der Brustmitte. Manche Leute verwechseln diese Schmerzen mit einem Herzfehler und haben in Wirklichkeit Sodbrennen. Häufiges und schubweises Sauerwerden ist ein Anzeichen für ein Geschwür.
Ein Magengeschwür ist eine chronische Wunde im Magen oder Zwölffingerdarm, das durch Übersäuerung entsteht. Man kann es an anhaltenden Schmerzen erkennen, die sich manchmal akut und dumpf in der Magengrube äussern. Oft verschwinden die Schmerzen für eine Weile, sobald die Person etwas isst oder Milch trinkt. Sie kommen 2-3 Stunden nach den Mahlzeiten wieder oder wenn eine Mahlzeit ausgelassen, fetthaltige Speisen oder Alkohol eingenommen wird. Der Schmerz verschlimmert sich meist nachts. Bei vorangeschrittenem Geschwür kann es zu blutigem Erbrechen kommen. Der Stuhlgang dieser Leute ist ebenfalls blutig, manchmal pechschwarz.
Speisen essen, die das Geschwür heilen statt attackieren!
Das tut gut: abgekochte Milch, Käse, Sahne, Haferflocken, Bananen.
Das schadet nicht: gekochte Eier, Salzkekse, Nudelsuppe, gekochte Kartoffeln, Kürbis, reife Bananen.
Das schadet: Alkohol, Kaffee, Zigaretten, Gewürze/Pfeffer.
Milch ist oft eines der besten Lebensmittel bei Sodbrennen und Magengeschwüren, kann aber bei manchen Menschen die Beschwerden auch verschlimmern. Versuch bei grossen Schmerzen, einige Tage lang jede Stunde ein Glas Milch zu trinken und iss nur das was «gut tut». Wenn es dann besser geworden ist, kannst du auch essen was «nicht schadet». In den folgenden Monaten täglich sechs mal Milch trinken.
Eine andere Möglichkeit ist eine Kamillen-Rollkur: auf nüchternen Magen trinkt man 2 Tassen ungesüssten Kamillentee. Danach legt man sich je 5 Min. auf die linke Seite, dann auf den Rücken, dann auf die rechte Seite und zum Schluss auf den Bauch, drei mal täglich.
Magnesiummilch oder Aluminiumhydroxid (säurebeständig) helfen auch. Bei starken Schmerzen nützt ein Schmerzmittel.
Auch wenn das Geschwür erfolgreich behandelt wurde, darf die Person niemals aus der letzten Gruppe essen, trinken oder rauchen. Davon kann das Geschwür wiederkommen.
Wenn möglich, sollte die Person vor dem Schlafengehen Milch trinken oder säurebeständige Mittel einnehmen. Es ist sehr wichtig, ein Geschwür so schnell wie möglich zu behandeln. Es kann nämlich auch eine gefährliche Blutung, oder eine Bauchfellentzündung daraus werden.
Geschwüre heilen besser, wenn man vernünftig isst und trinkt. Wut, Angespanntheit und Nervosität verschlimmern Geschwüre. Man muss lernen sich zu beherrschen und zu entspannen. Man muss dafür sorgen, dass das Geschwür nicht mehr wiederkommt.
Das allerbeste ist, mit Verstand zu essen und zu trinken (Alkohol) und nicht zu rauchen, damit sich ein Geschwür gar nicht erst bildet.
Wer harten Stuhlgang hat oder seit zwei Tagen nicht abführen kann, leidet unter Darmverstopfung. Das kommt vor, wenn man faserarme Speisen isst oder sich zu wenig bewegt.
Es ist viel besser, viel Wasser zu trinken, Obst, Gemüse und andere naturfaserhaltige Nahrung aufzunehmen, als Abführmittel zu benutzen. Ein älterer Mensch muss sich vielleicht mehr bewegen und trainieren, um regelmässiger abzuführen.
Niemals starke Abführmittel oder ähnliches nehmen - erst recht nicht bei Bauchschmerzen oder «akutem Bauch».
Wer länger als 3 Tage nicht abführen kann, darf ein leichtes Abführmittel nehmen, sofern er nicht unter Symptomen eines «akuten Bauches» leidet. Abführmittel nur selten verwenden.
Ein Kropf ist eine Schwellung am Hals, die durch die anomale Vergrösserung der Schilddrüse hervorgerufen wird.
Im allgemeinen entsteht ein Kropf aus Jodmangel. Das kann bei einer Schwangeren zum Absterben der Leibesfrucht führen. Die Babies können auch geistesschwach oder taub werden. Das ist unabhängig davon, ob sich bei der Mutter ein Kropf bildet.
Wer in einer Gegend wohnt, wo es viele Leute mit Kropf gibt, sollte anstatt herkömmlichem Salz jodhaltiges Salz verwenden. es heilt eine bestimmte Kropfart, die sehr häufig vorkommt und hilft auch gegen andere arten. Ein alter, harter Kropf lässt sich nur chirurgisch entfernen, aber meistens ist eine Operation unnötig.
Wenn es kein Jodsalz gibt, nimm Jodtinktur (1 Tropfen in einem Glas Wasser täglich trinken).
Achtung: zuviel Jodtinktur ist giftig! Nur 1 Tropfen pro Tag! Das Glas an einem Ort aufbewahren, der Kindern unzugänglich ist. Jodsalz ist daher das sicherere Mittel.
Wer aus Jodmangel einen Kropf hat, darf Kohl, Soja, Blumenkohl, Kopfkohl oder Rüben nicht essen. Er sollte Meeresfrüchte und andere jodhaltige Speisen essen und sich hüten, zuviel Kalzium zu sich zu nehmen. Einige Meeresalgen im Essen erhöhen schon den Jodgehalt. Aber es ist auch kein Umstand, Jodsalz zu besorgen. Es kostet nur wenig mehr als normales Salz und ist besser. Wenn jemand mit Kropf zittert, nervös ist und hervorstehende Augen hat, dann ist das eine andere Kropfart. Arzt aufsuchen!
Will man einen Kranken gut versorgen, muss man zuerst einige Fragen stellen, die Anzeichen (was man sieht) und Symptome (worüber der Patient klagt) herausfinden. Dann lässt sich die Art der Erkrankung leichter analysieren.
Alle Untersuchungen müssen bei guten Lichtverhältnissen, nicht im dunklen Zimmer, vorgenommen werden.
Es gibt ein paar Dinge, auf die man bei Kranken immer achten muss. Dazu gehört alles, was er erzählt und alles, was man sieht. Vor allem Kinder und Menschen, die sich aus irgendeinem Grund nicht richtig ausdrücken können, müssen sorgfältig beobachtet werden. Das Wort «Anzeichen» wird im folgenden sowohl als «Symptom» als auch für «Signal» benutzt.
Wird jemand untersucht, so macht man sich über alle Details Notizen und verwahre diese gut.
Beginne die Person über ihre Krankheit zu befragen:
Setze die Fragen auf diese Weise fort, damit du möglichst viel über die Krankheit erfährst.
Wenn der Patient z.B. Schmerzen hat, frage:
Handelt es sich um ein Kind, beobachte es auf Schmerzäusserungen hin. Achte auf seine Bewegungen und auf sein Weinen.
Beispiel: Kinder mit Ohrenschmerzen reiben sich die entsprechende Kopfseite und zupfen am Ohr.
Bevor man den Patienten berührt, sieht man ihn erst einmal genau an. Sieht er schwach aus? Wie atmet er? Wie bewegt er sich? Wie ist sein Bewusstseinszustand? Gibt es Anzeichen für Schock oder Dehydration (Austrocknung)?
Beobachte den Ernährungszustand. Hat der Patient Gewicht verloren? Wer ständig Gewicht verliert, kann eine chronische Krankheit haben. Achte auch auf folgende Merkmale:
Es ist immer richtig, die Temperatur zu messen, selbst wenn der Patient gar kein Fieber hat. Bei Schwerkranken misst man mindestens 4mal täglich und schreibt die Werte auf.
Man kann die Temperatur auch ohne Thermometer ermitteln, indem man eine Hand an die Stirn des Kranken und die andere an die eigene Stirn (oder an die eines Gesunden) hält. Falls der Patient fiebert, lässt sich ein Unterschied spüren.
Es ist wichtig zu erfahren, wann und wie das Fieber auftrat, wie lange es anhält, wann es abfällt. Solche Informationen helfen bei der Diagnose.
Achtung: Bei Neugeborenen können sehr hohe oder sehr niedrige Temperaturen auf eine schwere Entzündung hinweisen!
Jede Familie sollte ein Thermometer besitzen. Bei einem Kranken misst man 4mal täglich die Temperatur und notiert die Werte.
34 - 37 = Untertemperatur
37 = Normaltemperatur
37 - 40 = Fieber
40 - 42 = Hohes Fieber
Stelle genau fest, wie jemand atmet - Intensität (tief/oberflächlich)? Frequenz (wieviel Atembewegungen)? Schwierigkeiten? Beobachte, ob sich beide Seiten des Brustkorbs gleichmässig heben und senken.
Wenn du eine Uhr oder einen anderen Zeitmesser besitzt, zähle die Atemzüge pro Minute. Man zählt nur die Einatemzüge.
Normal sind bei Erwachsenen und grösseren Kindern zwischen 12 - und 20 Zügen.
Kinder und Babies atmen 30 - 40 mal in der Minute. Fieberkranke oder Personen mit Atemstörungen atmen schneller als normal. Über 40 Züge pro Minute weisen generell auf Lungenentzündung hin.
Wie hört sich die Atmung an?
Prüfe, ob sich die Haut hinter dem Schlüsselbein, dort wo sich Rippen und Halsdreieck treffen, beim Einatmen spannt. Das bedeutet Atemnot, weil vielleicht ein Fremdkörper steckengeblieben ist oder Pneunomie, Asthma oder Bronchitis vorliegen.
Wenn der Kranke hustet, muss man fragen, ob er schlafen kann und ob er ausspuckt. Wenn ja, frage nach der Menge, Farbe des Auswurfs und ob dieser evtl. blutig oder «lebendes» Blut herauskommt.
Man fühlt ihn am
Prüfe Stärke, Schnelligkeit und Regelmässigkeit des Pulses. Sofern ein Zeitmesser vorhanden ist, notiere die Pulsschläge pro Minute.
Normaler Ruhepuls:
Erwachsener: 60 - 100 Schläge/Minute
Kinder: 80 - 100 Schläge/Minute
Babies: 100 - 140 Schläge/Minute
Der Puls wird schneller nach körperlicher Betätigung, bei Angst oder Fieber. Mit jedem Fiebergrad mehr, steigt der Puls um 20 Schläge an. Bei Schwerkranken muss mehrmals am Tag gepulst werden. Die Werte, zusammen mit den Temperatur- und Atmungswerten, müssen notiert werden.
Es ist wichtig, Veränderungen am Puls festzustellen:
Betrachte das Weisse in den Augen: ist es normal, gelb oder rot gefärbt? Notiere alles.
Bitte den Patienten, die Augen langsam nach oben und zur Seite zu verdrehen. Ungleiche Bewegungen könnten auf einen Hirnschaden hinweisen.
Betrachte die Pupillenweite. Sehr grosse Pupillen entstehen durch einen Schock oder durch Drogeneinwirkung. Bedenke aber, dass sich Pupillen bei Licht verkleinern und im Dunkeln weiten.
Unterschiedlich weite Pupillen signalisieren eigentlich immer einen Notfall
Bei allen Bewusstlosen und allen Kopfverletzungen muss man sich die Pupillen ansehen.
Versäume nicht, nach Ohrenschmerzen oder -infektionen zu suchen. Das gilt vor allem für Kinder mit Fieber oder Erkältung. Kinder, die sich die Ohren reiben, leiden oft an einer Infektion.
Ziehe behutsam am Ohr, wenn das weh tut, befindet sich vermutlich im Hörkanal eine Entzündung.
Suche nach eitrigen oder geröteten Stellen am Ohr. Ein kleine Lampe ist dabei sehr nützlich.
Nie darf man mit Zahnstochern, Haarnadeln oder Draht im Ohr herumstochern!
Prüfe, ob der Patient gut oder schlecht oder nur einseitig hört.
Es ist wichtig, auch die Haut eines Patienten ganz und gar und genau anzusehen, selbst wenn nichts Krankhaftes oder nur kleine Schrammen vorzuliegen scheinen. Kinder müssen zu diesem Zweck ganz entkleidet werden. Man sucht vorsichtig nach allem möglichen:
Bei Kindern muss immer zwischen den Pobacken, an den Genitalien, zwischen den Fingern und Zehen, hinter den Ohren und auf dem Kopf nachgesehen werden (Kopf: Läuse? Grind? Kopfmykose? Wunden? Ausschlag?!!)
Hat jemand Bauchschmerzen, versuche, den Schmerz genau zu lokalisieren. Frage, ob der Schmerz dauernd oder plötzlich auftaucht, ähnlich wie bei Koliken oder Krämpfen.
Beim Untersuchen des Bauches sucht man zunächst nach Schwellungen oder Geschwulsten.
Die Lokalisierung führt meist auf die Ursache. Bitte den Patienten, mit dem Finger auf die schmerzende Stelle zu zeigen. Dann beginne auf der gegenüberliegenden Seite den Bauch einzudrücken und zwar an den verschiedensten Stellen, um den Schmerz genau einzukreisen.
Ist der Bauch weich oder hart? Kann der Patient seine Bauchmuskeln anspannen? Ein harter Bauch deutet auf ein akutes Abdomen, also auf Blinddarm- oder Bauchfellentzündung hin. (siehe 7.6.9 - Blinddarm, - Bauchfellentzündung)
Wenn man nicht sicher weiss, ob eine Blinddarm- oder eine Bauchfellentzündung vorliegt, macht man einen Schmerz - Reflex - Test.
Taste den Bauch nach Geschwulsten und anomalen Veränderungen ab. Wenn jemand über konstanten Bauchschmerz, verbunden mit Übelkeit und Verstopfung klagt, horche seinen Bauch ab: sind keine Darmgeräusche zu hören, auch nicht nach 2 Minuten, so droht Gefahr.
Ein stiller Bauch ist wie ein Hund, der nicht bellt! Vorsicht!
Wenn jemand über Benommenheit, Lähmung, Schwäche oder den Verlust der Kontrolle über einen Körperteil klagt, beobachte seine Art sich zu bewegen oder zu gehen. Man bittet die Person, sich ganz gerade hinzustellen, hinzusetzen oder zu legen. Dann vergleicht man beide Körperhälften.
Der Patient soll lächeln, die Augenbrauen hochziehen, die Augen weit öffnen und danach zusammenkneifen. Achte dabei auf jede ein- oder beidseitige Erschlaffung.
Falls das Leiden ziemlich plötzlich aufgetreten ist, muss man an Hirnverletzungen oder ein Blutgerinnsel im Hirn oder an eine Gesichtsnervenlähmung denken.
Falls es langsam begonnen hat, denke an mögliche Tumore. Suche einen Arzt auf.
Kontrolliere auch, ob sich die Augen normal bewegen, ob die Pupillen normal sind und ob der Patient gut sehen kann.
Suche nach Muskelschwund. Man muss also die Umfänge der einzelnen Extremitäten messen.
Achte auf jedes Zittern oder Schwächezeichen!
Liegt eine allgemeine Abmagerung des Körpers oder ein allgemeiner Schwächezustand vor, könnten schlechte Ernährung, chronische Krankheiten wie z.B. Tuberkulose unter anderem die Ursachen sein.
Findet sich eine nur einseitige Magerkeit oder Lähmung, so denkt man bei Kindern an Kinderlähmung, bei Erwachsenen an eine Verletzung der Wirbelsäule oder des Kopfes oder an einen Schlaganfall, infolge eines Blutgerinnsels im Hirn.
Prüfe, ob die Muskeln steif sind:
Lasse den Patienten die Augen schliessen. Berühre oder pikse die fragliche Körperpartie und lasse dir mit «Ja» bestätigen, dass der Patient es gespürt hat.
Krankheiten schwächen den Körper. Man muss bestimmte Dinge tun, um diese Kräfte wieder herzustellen und um eine schnelle Genesung zu erreichen.
Auf Medikamente kann man oft verzichten, aber die Pflege ist immer wichtig.
Die Pflege, die ein Kranker erfährt, ist meist der wichtigste Teil seiner Behandlung.
Ein kranker Mensch muss sich an einem stillen und angenehmen Ort ausruhen können. Dort sollte es an frischer Luft und ausreichendem Licht nicht fehlen. Der Kranke darf weder frieren noch schwitzen. Falls die Witterung kalt ist oder der Kranke Schüttelfrost hat, muss man ihn zudecken. Wenn es draussen heiss ist oder der Kranke fiebert, deckt man ihn auf.
Bei fast allen Erkrankungen, vor allem Fieber und Durchfall, braucht ein Kranker viel zu trinken: Wasser, Tee, Saft, Brühe...
Ein Kranker muss sauber gehalten werden. Er sollte jeden Tag baden. Wenn er so krank ist, dass er nicht aufstehen kann, muss man ihn im Bett mit einem Waschlappen und warmen Wasser waschen. Wäsche und Bettzeug sollten immer sauber sein. Achte darauf, dass keine Krümel oder ähnliches im Bett liegen.
Gute Ernährung ist unerlässlich. Wenn der Kranke essen will, dann lass ihn. Der überwiegende Teil aller Krankheiten erfordert keine bestimmte Diät.
Ein Kranker soll viel trinken und nahrhaftes Essen zu sich nehmen, damit dem Körper geholfen wird, wieder gesund zu werden: Milch, Käse, Geflügel, Eier, Fleisch, Fisch, Bohnen, Gemüse, Früchte.
Sehr geschwächten Patienten gibt man diese Nahrungsmittel in Suppen- oder Breiform.
Man muss dem Kranken energiespendende Nahrung geben: Reisbrei, Haferflocken, Kartoffeln oder Maniok. Wenn man etwas Zucker und Pflanzenöl beimengt, erhöht sich der Energiegehalt noch. Gerade wenn der Kranke nicht essen mag, braucht er gesüsste Getränke. Nur ein zuckerkranker Patient darf keine süssen Getränke bekommen.
Folgende, später genauer besprochene Erkrankungen, erfordern eine Diät:
Schwerkranke müssen viel trinken. Wenn ihnen das Schwierigkeiten bereitet, muss man ihnen die Getränke langsam und schluckweise einflössen (alle 5 - 10 Minuten 1 Schluck).
Man muss aufschreiben, wieviel der Patient täglich trinkt. Ein Erwachsender sollte etwa 2 Liter am Tag trinken und ca. 3 - 4 mal täglich Wasser lassen.
Sobald ein Schwerkranker nicht genügend trinkt oder uriniert oder er Dehydrationszeichen aufweist, muss er mehr trinken. Er sollte Brühe aus aufbauenden Nahrungsmitteln mit einer Prise Salz zu sich nehmen. Falls er das nicht akzeptiert, muss man es mit dem später beschriebenen Rehydrationsgetränk versuchen. Wenn auch das nicht geht, sollte eine geschulte Person einen Venenweg legen. Man kann darauf aber solange verzichten, wie der Patient trinkt.
Wenn der Kranke nichts Festes zu sich nehmen kann, bietet man ihm Suppen, Brühen, Säfte, Milch und andere Getränke an. Maisbrei und andere stärkende Breie sind gut, sofern sie zusammen mit eiweisshaltigen Lebensmitteln zubereitet werden. I die Suppen gibt man zerkleinertes Fleisch, Huhn oder Fisch, auch Eier oder Bohnen. Patienten, die nur kleine Portionen essen können, müssen einfach häufiger am Tag etwas bekommen.
Einem Schwerkranken ist die eigene Sauberkeit sehr wichtig. Er sollte täglich mit warmen Wasser gewaschen werden. Die Bettwäsche wechselt man täglich und immer dann, wenn sie schmutzig ist
Wer zu schwach ist, um sich selbst umzudrehen, braucht jemanden, der ihm mehrfach am Tag dabei hilft. Durch das häufige Umlagern des Kranken im Bett verhindert man wundgelegene Hautstellen.
Kranke Kinder sollten oft in den arm genommen werden.
Das häufige Umlagern eines Bettlägrigen ist zugleich eine Vorbeugung gegen Lungenentzündung. Gerade schwache und ans Bett gefesselte Menschen müssen vor dieser Komplikation bewahrt werden. Falls ein Kranker fiebert, hustet und schnell und flach atmet, könnte er an einer Lungenentzündung leiden.
Man muss den Kranken daraufhin beobachten, ob sich irgendeine Veränderung zum besseren oder schlechteren anbahnt. Jeden Tag müssen von neuem Vitalfunktionen (Temperatur - Puls - Atmung) gemessen und notiert werden.
Man notiert auch, wieviel der Kranke isst und trinkt und wieviel er wieder ausscheidet am Tag. Diese Informationen werden für einen sachverständigen Helfer aufgehoben.
Man sollte unbedingt erkennen können, ob der Kranke eine schwere oder gefährliche Krankheit hat.
Falls er eines der folgenden Signale aufweist, suche sofort einen Arzt auf:
Schon beim leisesten Verdacht auf eine gefährliche Krankheit sollte man zum Arzt gehen. Man sollte nicht solange zögern, bis der Patient womöglich transportunfähig wird.
Wenn sich der Zustand des Kranken auf dem Weg zum Arzt hin verschlechtern könnte, bitte den Arzt zu dir zu kommen. Im Notfall oder wenn eine spezielle Behandlung oder eine Operation nötig sein wird, warte nicht auf den Arzt. Bringe den Kranken sofort ins Krankenhaus.
Falls der Kranke auf einer Trage transportiert werden muss, vergewissere dich, dass er bequem liegt und nicht herunterfallen kann. Falls er einen Knochenbruch hat, muss dieser vor dem Transport geschient werden. Falls die Sonne zu heiss brennt, baut man dem Kranken mit Tüchern einen Sonnenschutz - aber Vorsicht: er darf darunter nicht ersticken!
Wenn der Arzt sich den Kranken nicht selbst ansehen kann, muss jemand zu ihm geschickt werden, der die Krankengeschichte genau kennt. Das heisst also: niemals ein Kind oder gar einen Geistesschwachen.
Bevor jemand losgeschickt wird, muss der Kranke noch einmal ganz gründlich untersucht und die Ergebnisse notiert werden. Diese Notizen gibt man dem Boten mit.
Wenn man um Hilfe schickt, muss immer ein Krankenbericht mit!
Viele der im Handel erhältlichen Medikamente können sehr nützlich sein, andere nicht. Es passiert immer wieder, dass Menschen die besten Heilmittel falsch benutzen und sich damit eher schaden als nutzen. Medikamente müssen korrekt benutzt werden, wenn sie wirken sollen.
Immer wieder gibt es unter den Ärzten solche, die gern mehr verschreiben als nötig. Auf diese Art ist schon viel Leid und manches Mal sogar der Tod über Menschen gekommen.
Einige Medikamente sind gefährlicher als andere. Unglücklicherweise schlucken die Leute oft viel zu starke Mittel gegen Bagatellen. Das muss aufhören.
Denk daran, Medikamente können töten!
Achtung: Viele Ärzte stellen Rezepte aus, nur um den Patienten zufrieden zu stellen. Man sollte ihnen deshalb sagen, dass man nur dann ein Medikament möchte, wenn es nicht anders geht. Das spart Geld und fördert die Gesundheit.
Medikamente sollen nur gebraucht werden, wenn es nicht anders geht und man mit ihnen umgehen kann.
Im folgenden soll eine Liste der gröbsten Fehler im Umgang mit modernen Medikamenten erstellt werden. Der Missbrauch der aufgeführten Medikamente hat über Jahre hinweg schon zum Tod vieler Menschen geführt.
Chloramphenicol (z.B. Paraxin, Leukomycin) - dass dieses Antibiotikum gegen Durchfall und andere Bagatellen eingesetzt wird ist wirklich tragisch. Dieser Stoff ist äusserst gefährlich und sollte nur gegen Typhus verwendet werden. er darf niemals einem Neugeborenen gegeben werden!
Oxytocin (Syntocinon®, Methergin, Ergotrat) - leider haben es sich einige Hebammen zur Gewohnheit gemacht, diese Mittel bei der Geburt zu geben, um das Geschehen zu beschleunigen. Mutter und Kind können dabei sterben; man sollte es daher nur nach der Geburt einsetzen, um Blutungen zu kontrollieren.
Injektionen - es ist falsch zu glauben, dass eine Injektion besser ist als die orale Verabreichung des gleichen Stoffes. Meistens zeigen beide Arten die gleichen Effekte. Man muss bedenken, dass ein gespritztes Medikament dem Körper auch sehr gefährlich werden kann. Deshalb muss der Gebrauch von Injektionen in der 3. Welt begrenzt bleiben.
Penicillin - hilft nur gegen bestimmte Infektionstypen. Gegen Verstauchung, Quetschungen, Grippe oder irgendeinen Schmerz ist es völlig sinnlos. Im allgemeinen gilt, dass eine Quetschung, selbst in Verbindung mit grossen Blutergüssen nicht infektionsgefährdet ist, solange die Haut nicht verletzt wurde. Sie muss also auch nicht mit Penicillin oder einem anderen Antibiotikum behandelt werden.
Vitamin B 12 und Leberextrakte - sie wirken nur in seltenen Fällen gegen Anämie oder «Schwäche» und im Injektionsfall bestehen Risiken. Diese Präparate sollten erst nach einer Blutuntersuchung verabreicht werden. Gegen fast alle Anämieformen helfen Eisenpräparate.
Vitamine - generell sollte man Abstand von Vitaminspritzen nehmen. Sie bergen Gefahren, sind teuer und oft wirkungsloser als Tabletten.
Leider verschwenden manche Leute ihr Geld für vitaminhaltige Stärkungsmittel. Dabei fehlen vielen der angebotenen Pillen gerade die wichtigsten Vitamine. Und selbst wenn nicht, ist es doch viel klüger, die richtigen Nahrungsmittel zu essen. Vollwertige Nahrung kräftigt die Kranken besser als vitamin- oder mineralhaltige Medikamente.
Calcium - in die Vene gespritzt, kann einen Menschen töten! Wenn es wirklich benötigt wird, dann muss es extrem langsam gespritzt werden. Eine Injektion in den Gesässmuskel kann zu schweren Infektionen führen. Niemals Calcium ohne medizinischen Rat spritzen!
Infusionen - mancherorts glauben Schwerkranke oder geschwächte Menschen, ihre letzte Rettung bestünde in einem Liter Infusionslösung. Sie meinen, dass dadurch ihr Blut vollwertiger und sie selbst kräftiger würden. Das ist falsch!
Eine schwache Person kann schlimmstenfalls an einer falsch gehandhabten Infusion sterben. Die Gefahr einer Blutvergiftung durch Keime ist in der 3. Welt hoch. Man sollte also nur dann zu dieser Massnahme greifen, wenn der Patient absolut keine Nahrung durch den Mund aufnehmen kann, oder wenn er schwerkrank ist - etwa bei Dehydration, schwerer Verbrennung. Infusionen dürfen nur von Ärzten vorgenommen werden. Solange ein Mensch noch schlucken kann, gibt man ihm täglich 2 - 3 Liter abgekochtes Wasser mit Zucker und Salz (genaue Zubereitung später) das hilft ihm genauso wie eine Infusion. Wer isst, bleibt kräftiger als jemand, der Infusionen bekommt.
Abführmittel, Einläufe - immer besteht Gefahr, wenn man einem Kind, einem geschwächten und von Leibschmerzen gepeinigten Menschen Abführmittel oder Einläufe gibt. Leider ist der Glaube weit verbreitet, dass eine solche Rosskur den Körper reinigen und Gesundheit bringen würde.
Es gibt Leute, die glauben, dass sie bestimmte Dinge nicht tun und bestimmte Lebensmittel nicht essen dürfen, solange sie Medikamente einnehmen. Sie setzen daher einfach ihr Medikament ab. In Wirklichkeit schaden Medikamente nicht, nur weil sie mit irgend welchen Lebensmittel gemeinsam in den Körper gelangen. Das gilt für alle Lebensmittel. Es ist vielmehr so, dass die sehr fetten oder sehr scharfen Speisen dem Magen-Darmtrakt schaden können und zwar ob mit oder ohne Arznei.
Alkohol in Verbindung mit Medikamenten kann allerdings schlimme Auswirkung haben.
Antibiotika sind, richtig eingesetzt, ein wertvolles Heilmittel. Man kann mit ihrer Hilfe bestimmte Infektionen und bakteriell bedingte Erkrankungen heilen. Die bekanntesten Antibiotika heissen Penicillin, Tetracycline, Streptomycin und Chloramphenicol.
Wir behandeln hier die Sulfonamide gleich den Antibiotika.
Jedes Antibiotikum geht auf seine Weise gegen spezielle Infektionen vor. Alle aber enthalten einen Risikofaktor und manche sind sogar gefährlich. Man muss also bei der Auswahl und Anwendung von Antibiotika höchst umsichtig vorgehen.
Es gibt viele verschiedene Antibiotikatypen, die dann noch unter sehr verschiedenen Namen gehandelt werden. Immerhin lassen sich die wichtigsten Antibiotika in Gruppen einteilen:
*Amoxicillin (Clamoxyl®, Augmentin®) gehört zur Gruppe der Penicilline, tötet aber mehr Bakterien ab, als gewöhnliches Penicillin.
Wenn man aus dem Handelsnamen nicht schlau wird, muss man im Waschzettel nachforschen, ob irgendwo die Zugehörigkeit des Medikaments gedruckt ist. So kann man z.B. «Binotal» im Kleingedruckten finden: Amoxicillin (Clamoxyl®, Augmentin®).
Man muss ausserdem aufmerksam durchlesen, in welchen Fällen das betreffende Antibiotikum eingesetzt werden darf. So wird z.B. Chloramphenicol finden: Typhus.
Antibiotika dürfen unter keinen Umständen eingesetzt werden, ohne ihre Übergruppe, ihre Wirkungsgebiete und die beim Patienten zu treffenden Vorsichtsmassregeln zu kennen!
Die meisten der üblichen Infektionskrankheiten bessern sich schon nach 2 Tagen Antibiotikatherapie. Falls aber nicht, kann folgendes geschehen sein:
Alle Medikamente sollten nur begrenzt gebraucht werden. Das gilt aus folgenden Gründen besonders für Antibiotika:
Vergiftung und allergische Reaktion - Antibiotika töten nicht nur Bakterien ab. Sie können auch zu Vergiftungen führen oder allergische Reaktionen zur Folge haben. Jedes Jahr sterben Menschen, weil sie Antibiotika einnahmen, die sie gar nicht gebraucht hätten.
Das natürliche Gleichgewicht wird gestört - längst nicht alle der im Körper befindlichen Bakterien sind schädlich. Manche braucht unser Körper sogar um zu funktionieren. Diese gutartigen Bakterien werden unter Umständen von Antibiotika mit vernichtet. Man kann das manchmal an Babies beobachten. Sie zeigen nach einer Antibiotikabehandlung oft Infektionen im Mund- Rachenraum, weil eben auch Bakterien abgetötet wurden, die irgendeine ganz normale Funktion im Mund übernommen haben.
Aus dem gleichen Grund bekommen andere Menschen Durchfall nach Amoxicillin (Clamoxyl®, Augmentin®) (Ampicillin) oder einem anderen Breitbandantibiotikum.
Unempfindlichkeit gegen Antibiotika - auf lange Sicht ist eine begrenzte Verwendung von Antibiotika deshalb wichtig, weil sie ihre Wirkung verlieren, je öfter sie zur Anwendung kommen.
Die Bakterien gewöhnen sich an sie, sie werden resistent. Deshalb sind heutzutage einige Krankheiten, darunter auch Typhus, so schwer zu heilen. Weltweit werden Antibiotika grosszügig gegen Bagatellerkrankungen angewandt. Sie verlieren somit ihre Wirkung auf die echten, antibiotikafordernden Krankheiten.
Wenn wir mit Antibiotika weiterhin Menschenleben retten wollen, dann muss ihr Gebrauch noch mehr eingeschränkt werden, als es zur Zeit der Fall ist.
Das ist sowohl für Fachleute, als auch für Laien eine Aufgabe. Gegen die meisten der nicht so tragischen Infektionen braucht man kein Antibiotikum. Viele Hautinfektionen können auch mit Wasser, Seife und Kaliumpermanganat kuriert werden. Gegen Atemwegsinfekte trinkt man am besten viel, isst vernünftig und ruht ausreichend. Gegen die meisten Durchfallerkrankungen sind Antibiotika sogar auch schädlich.
Nimm niemals Antibiotika gegen Krankheiten, die der Körper auch selbst heilen kann. Bewahre dir Antibiotika für die Fälle auf, in denen sie wirklich nötig werden.
Für die meisten Krankheiten braucht man keine Medikamente. Unser Körper weiss sich zu verteidigen, sich abzuschirmen und sich gegen eine Krankheit zu wehren. Meistens ist das die viel gesündere Methode.
Der Mensch heilt sich in den meisten Fällen selbst am besten, völlig ohne Medikamente.
Man braucht oft nur drei Dinge zu beachten:
Sauberkeit, genug Ruhe, vernünftige Ernährung
Der Körper muss sich immer selbst heilen, Medikamente helfen ihm nur dabei. Deshalb sind eben auch die oben genannten Regeln so wichtig. Gesundheit hängt zwar zu grossen Teilen von Medikamenten ab, sollte aber nicht ausschliesslich auf sie angewiesen sein.
Man kann ohne jedes Medikament auf die Vorbeugung gegen manche Erkrankung hinarbeiten und die meisten herkömmlichen Krankheiten kann man selbst kurieren - man muss nur wissen wie.
Wenn wir nur den korrekten Gebrauch von Wasser begreifen, können wir uns besser gegen Krankheiten schützen und uns heilen, als mit Hilfe so mancher Medikamente, die wir stattdessen benutzen - womöglich auch noch falsch.
Die meisten von uns kommen ohne Medikamente aus, aber keiner ohne Wasser. Über die Hälfte des menschlichen Körpers besteht aus Wasser. Wenn wir nur richtig mit Wasser umzugehen wüssten, könnte man schon die Hälfte aller Erkrankungen und Todesfälle vermeiden.
Beispiel: Wasser kann gegen Durchfall, der in vielen Ländern Hauptursache für Kindersterblichkeit ist, vorbeugend und heilend eingesetzt werden. Nämlich indem es vor dem Trinken abgekocht wird. Dann bekommt man erst gar keinen Durchfall und benötigt auch keine Medikamente, um ihn zu heilen. Deshalb ist es wichtig, Wasser abzukochen bevor man es in der Küche oder als Trinkwasser verwendet. Prinzipiell müssen alle Bestandteile des Kindergeschirrs abgekocht werden, also Fläschchen, Löffel, Schnuller, Essnäpfe ect. Selbstverständlich sollte das Händewaschen nach dem Gang zur Toilette und vor dem hantieren mit Lebensmitteln sein.
Der Grund für den Durchfalltod heisst Dehydration, also Austrocknung. Reichlich Wasser mit etwas Zucker und Salz vermengt hilft dagegen!
Jedes Kind, das ausreichend Wasser trinkt, braucht im Normalfall kein Medikament gegen Durchfall mehr.
gegen Durchfall, Würmer, Darminfektionen | Trinkwasser abkochen, Hände waschen... |
gegen Hautinfektionen | sich täglich waschen |
gegen entzündene Wunden, Tetanus | Wunden gründlich mit sauberem Wasser auswaschen |
bei Durchfall | viel trinken |
bei Krankheiten mit Fieber | viel trinken |
bei hohem Fieber | den Körper mit lauwarmem Wasser kühlen |
bei Harnwegsinfekten (gilt vor allem für Frauen) | viel trinken |
bei Husten, Asthma, Bronchitis, Keuchhusten, Entzündung der Lungen | viel trinken, heissen Wasserdampf inhalieren |
bei infizierten Wunden, Furunkeln, Abszessen | heisse Kompresse, die befallene Stelle «einweichen», danach Sekrete abziehen |
bei Gelenk- und Muskelschmerzen | heisse Kompressen (nicht bei Entzündungen der Gelenke) |
bei juckenden oder brennenden Hautstellen | kalte Kompressen |
bei leichten Verbrennungen | Kaltwasser bis der Schmerz nachlässt |
bei Mandel- oder Halsentzündungen | mit lauwarmem Wasser und Salz gurgeln |
bei Fremdkörpern, Säure, Lauge, Schmutz im Auge | schnell mit viel Wasser spülen (zur Wange hin!) |
bei verstopfter Nase | Salzwasser vorsichtig durch die Nase «einatmen» |
bei Verstopfung, hartem Stuhlgang | viel trinken; spülen ist besser als ein Abführmittel. |
Alle aufgezählten Fälle können mit Hilfe von Wasser behandelt werden. Medikamente müssen hier nur verwendet werden, wenn gar nichts anderes geht.
Überall auf der Welt kennen die Menschen Hausmittel. Die Heilmethode haben sich vielerorts von den Eltern auf die Kinder über Generationen hinweg erhalten.
Viele dieser Hausmittel sind sehr wertvoll oder haben erstaunliche Wirkungen; und wiederum viele sind gefährlich für den, der sie anwendet. Hausmittel müssen, genau wie moderne Medikamente, mit Vorsicht genossen werden.
Bei vielen Krankheiten zeigt sich, dass Hausmittel über eine lange Zeit verwendet, genau so gut helfen wie moderne Medizin, wenn nicht sogar besser. Zuweilen sind sie sogar billiger und weniger riskant.
Viele hausgemachte Kräutertees etwa helfen sehr gut gegen Husten und Schnupfen und sind obendrein weniger problematisch als Hustensäfte oder stärkere Medikamente.
Auch süsse Tees oder schlichtes Wasser lassen sich bei Durchfallerkrankungen von Kindern besser anwenden als die meisten modernen Medikamente. Das wichtigste gegen Durchfall ist, viel Flüssigkeit zu sich zu nehmen.
Manche Krankheiten lassen sich durch Hausmittel heilen. Andere lassen sich besser mit moderner Medizin heilen. Das ist z.B. bei allen Infektionen der Fall. Krankheiten wie Lungenentzündung, Tetanus, Tbc, Blinddarmentzündung, Typhus, Geschlechtskrankheiten oder Kindbettfieber müssen so schnell wie möglich mit modernen Medikamenten behandelt werden. Wir dürfen hier keine Zeit durch Experimentieren mit Hausmitteln verschwenden.
Häufig ist es schwer herauszufinden, welche Hausmittel gut tun und welche schaden. Wir müssen viel studieren, um der Sache sicher zu sein.
Man sollte schwere Erkrankungen wenn möglich unter Anleitung eines Arztes und mit modernen Methoden kurieren.
Bis vor kurzem hielten alle die Muttermilch für die beste Säuglingsnahrung - und recht hatten sie. Dann aber begannen grosse Milchpulverfabrikanten zu verbreiten, die Flaschennahrung sei hochwertiger. Das stimmt nicht, aber viele Mütter sind doch dazu übergegangen, ihre Kinder mit der Flasche aufzuziehen. In der Folge sind erst recht viele Kinder an Infektionen oder an Hunger gestorben. Muttermilch ist aus vielen Gründen besser.
Manche Hausmittel wirken direkt auf den Körper, andere wirken nur, weil die Menschen an sie glauben. Dieser Glaube kann einer Heilung wunderbar dienen.
Beispiel: Ein Mann mit starken Kopfschmerzen erhält von einer Frau ein Stückchen Süsskartoffel, das nach ihrer Aussage bestimmt helfen wird. Der Mann glaubt ihr und ist nach kurzer Zeit von seinen Schmerzen befreit. Klar, dass er durch seinen Glauben und nicht durch die Süsskartoffel geheilt wurde.
So ist es mit vielen Hausmitteln - sie helfen, weil die Menschen an sie glauben. So gesehen sind sie wirklich gut, denn sie wirken gegen alle eingebildeten Krankheiten, die sich durch Aberglauben, Sorgen und Ängste in den Köpfen der Leute eingenistet haben.
Zu diesen Krankheiten gehören der böse Blick, Hexen, Zauber, unklare Angstgefühle, unbestimmtes Unwohlsein (vor allem bei jungen Mädchen und alten Frauen), Angespanntheit, Angstgefühle (durch Schlaflosigkeit, Beklemmung in der Brust, Seufzen, Nervenschwäche), einige Asthmaformen, Schluckauf, Verdauungsstörungen, Migräne und Warzen.
Gegen alle diese Erkrankungen können die Gebete, Segnungen und Berührungen eines Heilers Wunder wirken. Er gibt dem Kranken meist nichts als die schlichte Zuwendung, die diesen beruhigt und an seine Genesung glauben lässt.
Hin und wieder glauben die Leute an etwas, das überhaupt nicht hilft, so z.B. werden in manchen Gegenden folgende Mittel gegen Schlangenbiss oder Skorpionstich verwendet:
Wir wissen, dass in Wirklichkeit keines dieser Mittel gegen einen Schlangenbiss hilft. Wer behauptet, dass ihm davon besser würde, ist sicher nicht von einer Giftschlange gebissen worden.
Kein Hausmittel hilft gegen Bisse und Stiche von giftigen Tieren wie Schlangen, Skorpionen, Spinnen.
Dagegen nimmt man besser ein modernes Medikament.
Glaube kann Berge versetzen - er kann auch schaden. Wenn jemand fest daran glaubt, dass ihm irgendetwas schadet, kann z.B. folgendes geschehen:
Eine Frau, die nach einer Fehlgeburt stark blutet, soll Orangensaft trinken (weil das Vitamin C den Blutfluss unterstützt). Sie tut es, trotz ihrer Befürchtung, der Saft könnte ihr schaden. Bald darauf wird sie krank, obwohl ihr Körper keinerlei Anzeichen für eine aufkommende Erkrankung zeigte. Sie erhält als «Behandlung» eine Spritze destillierten Wassers und nun geht es ihr bald besser. Aqua dest. wirkt nicht, aber der Glaube der Frau an der Wirkung einer Spritze überhaupt ist eben so stark, dass sie gesund wird. Es zeigt sich: viele Leute glauben vielen Unsinn.
Wer daran glaubt, dass ihm ein anderer etwas Böses tun kann, dem stösst häufig wirklich etwas Böses zu. Jeder, der an Zauberei und den bösen Blick glaubt, ist im Grunde ein Opfer seiner eigenen Angst.
Der Magier hat keine Macht über andere; aber manchmal gelingt es ihm die Leute glauben zu machen, er hätte sie. Deshalb: Man kann niemanden verzaubern, der nicht an Zauberei glaubt.
Manche Menschen glauben, sie seien verzaubert, weil sie an sich eine seltsame Krankheit entdeckt haben (z.B. Geschwulst an den Geschlechtsteilen oder Leberzirrhose). Diese Krankheiten haben ihre Ursachen im natürlichen und nicht im übernatürlichen Bereich.
Man sollte kein Geld für jemanden ausgeben, der einen angeblich vom Zauber befreien kann. Man soll sich auch nicht rächen wollen. Das hilft auch nicht weiter. Wenn man wirklich krank ist, muss man einen Arzt aufsuchen.
Stimmt es, dass ein Kind mit stark vertiefter Fontanelle an Durchfall sterben kann? - Im Allgemeinen vertieft sich die Fontanelle immer dann, wenn dem Kind Flüssigkeit fehlt; also: Flüssigkeit geben!
Stimmt es, dass Mütter behinderte Kinder gebären, wenn sie sich um behinderte Kinder kümmern? - Nein, wenn dann liegt es daran, dass die Mutter kein jodhaltiges Salz isst oder an ganz anderen Gründen.
Stimmt es, dass Mütter bei Dunkelheit gebären sollen? - Weniger Licht ist angenehmer, aber die Hebamme muss genug sehen können.
Stimmt es, dass Babies nicht gebadet werden dürfen, bis der Nabel abfällt? - Nein, das Baby kann sofort nach der Geburt mit einer Nabelklemme gebadet werden.
Wie lange nach der Geburt darf die Mutter nicht baden? - Sie kann sich vom nächsten Tagen an waschen. Baden aber erst wenn kein Wochenfluss mehr auftritt. Unsauberkeit kann Infektionen hervorrufen.
Welche Speisen soll eine Mutter im Wochenbett essen? - In den ersten Wochen nach der Geburt soll sie leichte Kost essen: Früchte, Gemüse, Fleisch, Eier und Getreide.
Verringert Holundertee Fieber und Schmerzen? - Ja. Er wirkt ähnlich wie Aspirin®.
Weil es schwer ist, gute und schlechte Hausmittel voneinander zu unterscheiden, merke dir folgende drei Regeln:
Viele Pflanzen besitzen Heilkräfte - viele Medikamente werden aus Heilpflanzen hergestellt.
Allerdings besitzen nicht alle gebräuchlichen Pflanzen auch Heilkräfte - und viele, die sie besitzen werden falsch angewandt.
Achtung: Manche Heilpflanzen sind hochgiftig, wenn sie zu hoch dosiert verabreicht werden. Aus diesem Grund bietet sich moderne Medizin an, weil sich mit ihrer Hilfe die Dosierung besser kontrollieren lässt.
Natürlich gibt es in allen Regionen der Welt andere, ebenso wirksame Pflanzen und Kräuter. Die Auflistung hat also nur beispielhaften Charakter:
Die Blätter der Engelstrompete und bestimmte andere der Gattung der Königin der Nacht helfen gegen Bauchschmerzen, Magenschmerzen und zuweilen gegen Gallenblasenprobleme.
Zubereitung: 1 - 2 Blatt der Pflanze in 7 Esslöffel Wasser zerstossen und einen Tag einweichen lassen.
Dosierung: Alle 4 Stunden 10 - 15 Tropfen für Erwachsene.
Achtung: Eine Überdosis ist hochgiftig. Falls verabreicht krampflösendes Medikament geben.
Gemeint sind die grünlich glitzernden, seidigen Haare des Maiskolbens. Tee aus diesen Fasern hilft manchmal gegen Wassereinlagerungen in den Beinen, z.B. bei Schwangeren.
Zubereitung: 1 grosses Haarbüschel waschen und in Wasser erhitzen.
Dosierung: Ein halbes Glas genügt. Dieses Mittel ist ungefährlich.
Der Saft dieser Kakteen (Pachycereus pringlei/Pachycereus shottii) können als Desinfektionsersatzmittel verwendet werden, wo keine Möglichkeit zum Wasserabkochen besteht.
Zubereitung: Mit einem sauberen Messer eine Scheibe abschneiden und fest auf die Wunde legen. Sobald die Wunde nicht mehr blutet, bindet man die Kaktusscheibe mit einem sauberen Tuch fest. Nach 2 - 3 Stunden löst man den Verband und wäscht, sofern vorhanden, die Wunde mit Seife und abgekochtem Wasser aus.
Um eine Blutung zu stillen, eignet sich auch der Saft (Milch) der Paraguaypinie. Weitere Anweisungen zu diesem Thema folgen später.
Gegen Bandwürmer lässt man Kürbiskerne in der Sonne trocknen oder man zerhackt sie und vermischt sie mit Zucker. Morgens früh, auf nüchternen Magen, gibt man den Kindern eine Handvoll zu kauen und dann dürfen sie den ganzen Tag nichts anderes ausser der Kerne essen, bis der Wurm ausgeschieden wird.
Bei Spulwürmern bereite einen Tee aus frischer Minze und einigen Knoblauchzehen. Die Kinder müssen ihn solange trinken bis die Würmer ausgeschieden sind.
Reife Papayas sind reich an Vitaminen und helfen bei der Verdauung. Sie zu essen ist besonders schwachen und alten Menschen zu empfehlen, die Verdauungsprobleme nach Genuss von Fleisch, Huhn oder Eiern haben. Papaya erleichtert die Verdauung dieser Lebensmittel.
Papaya hilft auch gegen Würmer im Darm, obwohl moderne Medizin zuverlässiger ist: Nimm 3 - 4 Teelöffel (15 - 20 ml) der «Milch» die austritt, wenn der Stamm oder die grüne Frucht angeritzt wird. Mische die gleiche Menge Honig dazu und löse beides in einer Tasse heissem Wasser. Trink es wenn möglich mit einem Abführmittel.
Getrocknete Papayakerne helfen zudem bei Durchfall.
Viele Leute sind zu schnell mit Darmspülungen oder Abführmittel bei der Hand. Diese beliebten Mittel können sehr schaden. Manche Leute glauben, dass Einläufe oder Abführmittel den Körper entgiften. In Wirklichkeit schädigen diese Massnahmen den kranken oder geschwächten Körper häufig. Sie helfen selten und sind oft sogar gefährlich. Laien sollten wegen des grossen Risikos niemals Einläufe machen.
Sie sind aber angebracht zur Darmreinigung, beispielsweise vor Operationen.
Sie dürfen niemand verabreicht werden, der unter starken Bauchschmerzen, einer möglich Blinddarmentzündung oder einem akuten Abdomen leidet. auch nicht, wenn der betreffenden seit Tagen keinen Stuhlgang mehr hatte.
Sie sind verboten bei Schuss-, Messer- oder ähnlichen Verletzungen im Darmbereich. Eine geschwächte Person darf keine starken Abführmittel erhalten. Das wird sie nicht verkraften!
Kinder mit Fieber, Erbrechen, Durchfall oder Anzeichen für Dehydration dürfen keine Abführmittel oder Darmspühlungen bekommen.
Das sind Abführmittel, die die Darmwand reizen und eher schaden als nutzen. Sparsam gebrauchen.
Das sind salzhaltige Abführmittel. In kleinen Mengen gut gegen Verstopfung. Nicht zu oft verwenden und nicht bei Bauchschmerzen!
Man kann auch warmes Wasser, manchmal auch Kamillentee dafür verwenden. Als Zusatz kann Heilerde verwendet werden.
Irrigator zur Anwendung eines Einlaufs
Der Irrigator mit der vorbereiteten temperierten Flüssigkeitsmenge auffüllen und den Schlauch anstecken. Den Irrigator etwas erhöht des Patienten aufgehängten und der Verschlusshahn öffnen, so dass sich der Schlauch ganz mit Flüssigkeit füllt und keine Luft mehr enthält. Anschliessend wird bei Einläufen das Darmrohr in den Anus eingeführt und der Verschlusshahn geöffnet, so dass die Flüssigkeit in den Darm einfliesst. Durch Höher- oder Niedrigerhängen des Irrigators kann die Einflussgeschwindigkeit geregelt werden.
Es gibt schwache und starke Abführmittel. Die schwachen lösen den Stuhl und sorgen für weichen Stuhlgang. Die starken verwandeln ihn in «Flitzkacke»!
Das Beste gegen Verstopfung sind faser- zellulosehaltige Nahrungsmittel (Maniok, Getreide, Vollkorn...). Man sollte viel Wasser trinken und Obst essen (Avocados, Früchte) und Gemüse (vor allem Blattgemüse). Wer solche Speisen isst, erkrankt seltener. Wenn man seinem Darm Gutes tun will, sollte man statt der raffinierten modernen Speisen lieber Ungeschältes, Vollwertiges essen.
Folgende Aufstellung ist hauptsächlich dazu gedacht, Einheimischen den Gebrauch von Medikamenten zu erklären. Darum auch die vielen Bilder (manche können ja nicht lesen).
Medikamente werden normalerweise in Gramm (g) oder Milligramm (mg) gemessen. 1000mg = 1 g (tausend Milligramm ergeben ein Gramm), 1mg = 0,001 g (ein Milligramm ist ein tausendstel Gramm) z.B.:
Es ist häufig wichtig, die genaue Grammzahl zu wissen. Z.B. wenn du einem Kind Aspirin-Junior geben willst, musst du wissen, dass Aspirin® 500mg, Aspirin-Junior 100mg Wirkstoff enthält. (5 Aspirin-Junior = 1 Aspirin® für Erwachsene).
Das heisst also, dass eine Tablette für Erwachsene 5-mal mehr Wirkstoff enthält als die für Kinder.
Achtung: Viele Medikamente, gerade auch Antibiotika, werden in verschiedenen Grössen hergestellt mit unterschiedlich angegebenen mg-Menge für Tabletten, Löffel oder Injektionen. Z.B. gibt es zwei Grössen Amoxicillin (Clamoxyl®, Augmentin®) (500mg oder 250mg).
Achte auf die Grösse und mg-Angabe. Wenn es im Rezept z.B. heisst: «Nimm Binotal, 1 Tablette zu 500mg, 4mal pro Tag», du hast nun aber 250mg-Tabletten, dann musst du natürlich 2 Tabletten zu 250mg 4mal täglich nehmen.
Säfte, Sirupe, Tinkturen und Liköre werden in ml gemessen:
ml = Milliliter
1 Liter = 1000 ml
Oft findet man Löffelangaben in den Rezepten.
1 Suppenlöffel = 15 ml
1 Teelöffel = 5 ml
1 Suppenlöffel = 3 Teelöffel
Wenn es im Rezept heisst «Nimm einen Teelöffel» dann sind damit 5 ml gemeint. Teelöffel haben eine Kapazität von 3 - 8 ml. Du brachst aber einen, der ganz genau 5 ml fasst, nicht mehr und nicht weniger.
Also: Kaufe einen Mass- Teelöffel, der genau 5 ml fasst oder: Kaufe einen Saft, der einen Plastiklöffel in der Packung hat. Auf diese Löffel sind 5 ml und die Hälfte davon, 2.5 ml, eingeritzt. Mit diesem Löffel kannst du dann auch andere Medikamente abmessen.
Oder: Nimm einen kleinen Löffel aus deinem Haushalt, fülle mit einer Spritze 5 ml Wasser in den Löffel und ritze dir selbst eine Marke ein, dort wo der Wasserrand war.
Verschiedene Medikamente kann man sowohl in Tablettenform als auch - für Kinder - in Saftform kaufen. Meistens sind aber die Säfte teurer. Du kannst sparen - indem du deinen eigenen Saft herstellst, und zwar wie folgt:
Auch wenn du den Saft selber mixt, darfst du die angegebene Dosis nicht überschreiten und den Saft erst dann zubereiten, wenn er getrunken werden soll.
Achtung: dies gilt nicht für Medikamente die einen Überzug haben, der z.B. verhindern soll, dass ein Wirkstoff sofort aufgenommen wird.
Generell gilt: Je kleiner (jünger) der Patient, umso kleiner die Dosis. Mehr kann gefährlich werden.
Wenn du weisst, welche Dosis für Kinder nötig ist, dann halte dich genau daran. Wenn du es aber nicht weisst, dann kannst du die Dosis mit Hilfe des Gewichts oder Alters des Patienten bestimmen.
Erwachsener = 1 Dosis – Kind von 8 - 13 Jahren = halbe Dosis
4 - 7 Jahren = viertel Dosis
1 - 3 Jahren = achtel Dosis
Kinder unter 1 Jahr kann man die Dosis eines Einjährigen geben. Immer den Arzt befragen!
Falls du die Dosierung pro Gewicht kennst, aber keine Waage hast, kannst du folgendes machen:
Alter des Kindes mit 2 multiplizieren und 8 dazuzählen. Z.B.: Ein Kind von 3 Jahren wiegt ungefähr 3x2+8 = 14 kg.
Es ist wichtig, Medikamente zur angegebenen Zeit zu nehmen. Manche Medikamente müssen einmal, andere mehrmals am Tage eingenommen werden. Falls du keine Uhr besitzt, ist das nicht tragisch.
Lautet das Rezept: «1 Tablette alle 8 Stunden», dann nimmt man 3 pro Tag: 1 morgens beim Aufstehen, 1 mittags und die dritte nachts vor dem Schlafengehen.
Wenn es heisst: «Alle 6 Stunden», dann nimmst du 4 Tabletten: 1 ganz früh am Tag, eine mittags, 1 am Spätnachmittag und eine nachts. wenn es heisst «Alle 4 Stunden», dann nimm 6 Tabletten und halte einen etwa gleichen Zeitabstand zwischen jeder einzelnen.
Wann immer du anderen Leuten Tabletten gibst, bitte sie, laut vor dir zu wiederholen, wann und wie sie sie einnehmen sollen, damit Fehler vermieden werden.
Manche Medikamente wirken besser, wenn sie auf nüchternen Magen eingenommen werden, d.h.: 1 Stunde vor den Mahlzeiten.
Andere müssen während oder nach der Mahlzeit eingenommen werden. So kann man Sodbrennen oder Magengrummeln vermeiden, z.B. weil das Medikament eben zusammen mit Fett aus den Mahlzeiten verwertet werden muss.
Folgende Medikamente sollten z.B. 1 Stunde vor dem Essen genommen werden:
Folgende Medikamente sollten z.B. während oder nach den Mahlzeiten eingenommen werden:
Magensäurebeständige Mittel sollen am besten mit leerem Magen zwischen den Mahlzeiten oder vor dem Schlafengehen genommen werden.
Bei der Mehrheit der Krankheiten sind Spritzen unnötig. Viele Erkrankungen die fachkundige Hilfe erfordern, lassen sich auf oralem Wege genauso effektiv bekämpfen.
Es ist viel gefährlicher, ein Medikament zu spritzen, als es zu schlucken.
Injektionen sollte also nur benutzt werden, wenn es gar nicht anders geht. Wenn keine Notsituation vorliegt, sollte man das immer einem Profi oder geübten Menschen überlassen.
Wenn das Medikament nur in Ampullenform existiert. Wenn der Patient viel erbricht, nicht schlucken kann oder bewusstlos ist. In einigen Notfällen und untenstehenden Spezialsituationen.
Ärzte und andere Professionelle verschreiben schnell mal eine Injektion und vergessen dabei, dass das viel teurer für den Patienten wird. Und sie übersehen, welche Probleme man auf dem Lande hat.
Bei nachstehenden Erkrankungen suche so schnell wie möglich ärztliche Hilfe. Falls diese Hilfe lange unterwegs sein wird, injiziere das entsprechende Medikament so schnell wie möglich (vorausgesetzt, du weisst wie man das macht). Die Dosierungsangaben stehen später in den entsprechenden Kapiteln. Vergewissere dich vor der Injektion, dass du genau über alle Kreislaufrisiken Bescheid weisst und auch die entsprechenden Gegenmassnahmen vorbereitet hast.
Bei diesen Krankheiten | Injiziere dieses Medikament |
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schwere Lungenentzündung Infektion nach der Geburt (Kindbettfieber) |
Penicillin in hoher Dosis |
Gangrän Tetanus (abgestorbenes Gewebe) |
Penicillin zusammen mit Tetanusserum und Diazepam (Valium®) |
Peritonitis, Verletzungen aller Arten im Bauchraum | Amoxicillin (Clamoxyl®, Augmentin®) in hoher Dosis |
Giftschlangenbiss Skorpion / Spinnenbiss |
Gegenserum |
Meningitis, ohne Verdacht auf Tuberkulose | Amoxicillin (Clamoxyl®, Augmentin®) oder Penicillin in hoher Dosis |
Meningitis, durch Tuberkulose ausgelöst (Verdacht) | Amoxicillin (Clamoxyl®, Augmentin®) (oder Chloramphenicol) zusammen mit Streptomycin und falls möglich anderen «anti - Tbc - Medikamenten» |
Unkontrolliertes Erbrechen | Gegenmittel (Antihistamin) |
Allergischer Schock | Adrenalin und Corticoid |
schweres Asthma allergischer Schock |
Adrenalin |
Tripper Syphilis |
Penicilline |
Die Risiken bei der Injektion eines Medikaments sind:
um die erste Möglichkeit auszuschalten, muss man sehr aufpassen, dass alles steril abläuft. Nadel und Spritze müssen vor Gebrauch abgekocht werden. Nach dem Abkochen darfst du sie nicht mehr mit dem Finger oder einem unsterilen Gegenstand berühren. niemals eine benutzte Nadel wiederverwenden. Vor jedem Gebrauch abkochen, am sichersten sind Einwegspritzen! Triff alle Vorsichtsmassregeln!
Bevor man spritzt, muss man genau über mögliche Nebenwirkungen des Medikaments Bescheid wissen und alles für evtl. Gegenmassnahmen bereit halten. Falls folgende Reaktionen auftreten, darf diesem Patienten nie mehr dasselbe Medikament gegeben werden:
Nur die vorgesehenen Medikamente spritzen und vorher das Haltbarkeitsdatum überprüfen.
Man spritzt in die äussere obere Seite des Gesässes. Bei Kindern unter zwei Jahren in den oberen Teil des Oberschenkels spritzen.
Nachstehende Medikamentengruppen verursachen manchmal eine schwere Reaktion, genannt Allergischer Schock:
Das Risiko einer solchen Reaktion erhöht sich bei Leuten, die das Medikament schon öfter genommen haben, oder bei denen es gleich oder Tage nach der Injektion zu einer solchen Reaktion gekommen war. (Ein allergischer Schock kann auch durch jedes andere Medikament oder z.B. durch den Stich einer Biene ausgelöst werden.)
Falls nur Ausschlag und keine Verschlimmerung:
Antihistamin (z.B. 2mg Clemastin) und Corticoid (z.B. 250mg Prednisolon) jeweils intravenös spritzen. Ersatzweise Tabletten kauen Lassen.
Bei allen anderen Anzeichen besteht Lebensgefahr!
Überwachung der Person für mindestens 24 Std., da eine Wiederholung möglich ist.
Wer unterschiedliche Erfahrungen gemacht hat, wird auch unterschiedliche Erklärungen geben können: Ein Baby hat Durchfall. Warum?
Die Landmenschen sagen vielleicht, dass seine Eltern irgendetwas angestellt haben, oder sie sprechen von Zauberei.
Ein Arzt antwortet vielleicht, dass es eine Infektion hat. Ein Sanitäter sagt vielleicht, dass der Grund in der schlechten Wasserversorgung oder in den schlechten sanitären Verhältnissen zu suchen ist.
Eine Lehrerin würde vielleicht antworten, dass die mangelnde Aufklärung der Bevölkerung Schuld ist. Wir Menschen beurteilen die Wurzel des Übels unseren Erfahrungen entsprechend. Wer von uns recht hat? Vermutlich jeder ein bisschen. Krankheiten entstehen aus den verschiedensten Gründen!
Jeder der oben angeführten Gründe könnte wirklich die Ursache für den Durchfall des Kindes sein.
Um eine Krankheit überhaupt zu bekämpfen, muss man die üblichen Erkrankungen und ihre Ursachen kennen - auf die Gegend bezogen, in der man lebt.
Man muss deshalb einiges über Medizin und Krankheitsbilder wissen, sonst kann man die notwendigen Medikamente und Rezepte nicht sicher verabreichen.
Zunächst muss man zwischen infektiösen und nicht infektiösen Erkrankungen unterscheiden.
Infektiöse Krankheiten sind die ansteckenden. Der gesunde Mensch muss sich vor ihnen hüten. Nicht infektiös heisst also; nicht ansteckend.
Beide Arten haben verschiedene Ursachen. Es ist wichtig, die ansteckenden Krankheiten zu kennen.
Sie haben viele Ursachen, werden aber nie durch Mikroben oder anderer Organismen verbreitet, die den Körper angreifen. Sie werden nicht von Mensch zu Mensch übertragen. Antibiotika taugen nicht gegen nicht infektiöse Erkrankungen! Sie bekämpfen nämlich Mikroben.
Verschleisserscheinungen wie: Rheumatismus, Herzerkrankungen, Epilepsie, Hirnschäden, Migräne, grauer Star, Krebs.
Externe Ursachen: Allergien, Asthma, Gifte, Schlangenbiss, Raucherhusten, Magengeschwür, Alkoholsucht.
Mangelerkrankungen: Eiweissmangel, Unterernährung, Vitaminmangel, Kropf, Hauterkrankungen.
Sie werden von Mikroben oder anderen lebenden Organismen verursacht, die den Körper befallen. Im Körper bereiten sie sich verschieden aus und sie übertragen sich auf unterschiedliche Arten auf andere Menschen.
Ursache | Bakterien |
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eitrige Wunden | die Bakterien gelangen mit dem Schmutz in die Wunde |
Tuberkulose | durch Husten; die Bakterien befinden sich in der Luft |
Tetanus | durch verschmutzte Wunden |
Durchfälle | in manchen Fällen über nicht abgekochtes Trinkwasser |
Tripper, Syphilis | durch sexuellen Kontakt |
Ohrenentzündung | über die Luft, von Mund zu Mund |
Therapie: | Antibiotika |
Ursache | Viren (sind kleiner als Bakterien) |
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Schnupfen, Masern, Grippe, Fieber, Mumps | die Viren gelangen mit der Atemluft oder durch Fliegen oder andere Übertragungstiere in den Körper |
Kinderlähmung, Hepatitis, einige Durchfälle | Körperkontakt oder Nahrungsmittel |
Tollwut | durch Tierbisse |
Warzen | über Hautkontakte |
Therapie: | Aspirin® oder andere Fieber/Schmerzmittel. Keine Antibiotika. Zum Teil sind vorbeugende Impfungen möglich. |
Ursache | Pilze oder Schwämme |
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Grindflechte, Pilzinfektionen (Mykose) | über Haut- und Kleiderkontakte |
Therapie: | Antimykotika (Salben, Lösungen, Tabletten) |
Ursache | innere Parasiten |
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Bandwurm, andere Würmer | durch ungewaschene Hände oder ungewaschene Lebensmittel |
Amöben | durch Trinkwasser und Lebensmittel |
Therapie: | verschiedene Mittel (siehe Kapitel 4.1 - Würmer und andere Darmparasiten) |
Ursache | äussere Parasiten |
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Läuse, Flöhe, Wanzen, Krätze (Scabies, Acarodermatitis) | von Mensch zu Mensch, über die Wäsche |
Therapie: | spezielle Mittel, z.B. Malathion (Prioderm®) |
Bakterien, Viren und alle anderen Organismen, die Infektionen verursachen, lassen sich nur unter dem Mikroskop erkennen.
Antibiotika helfen gegen einige Erkrankungen bakteriellen Ursprungs. Sie sind unwirksam gegen Viren. Nie dürfen Antibiotika bei Viruserkrankungen angewandt werden.
Krankheiten sehr verschiedenen Ursprungs stellen uns trotzdem vor ähnliche Probleme, z.B.:
Die medizinische Behandlung der aufgezählten Krankheiten ist unterschiedlich. Umso wichtiger ist es also, sie unterscheiden zu können.
Auf den ersten Blick ähneln sich viele Krankheiten. Man kann aber durch gezielte Fragen zur richtigen Diagnose kommen.
In diesem Buch werden zahlreiche Erkennungsmerkmale besprochen - sei trotzdem wachsam! Die Krankheiten zeigen immer die hier besprochenen Symptome. Vielleicht bist du jetzt verwirrt... Für die schwierigen Fälle brauchst du die Hilfe eines geübten Fachkundigen. Und manchmal benötigt man ein Labor zur Diagnose.
Arbeite innerhalb deiner eigenen Grenzen! Bedenke, dass man sich immer irren kann. Versuche nicht Dinge zu wissen, die du eben noch nicht weisst.
Bist du dir unsicher oder liegt ein schwerer Fall vor, suche ärztliche Hilfe.
Viele Namen haben die Krankheiten erhalten - lange, bevor irgendetwas über Mikroben und deren Bekämpfung bekannt war. Verschiedene Krankheiten haben wegen ihrer ähnlichen Symptome die gleichen Namen bekommen, z.B. «hohes Fieber» oder «Seitenschmerzen». In vielen Gegenden sind solche Namen immer noch gebräuchlich. Der Arzt in der Stadt kennt mitunter die im Volke üblichen Krankheitsbezeichnungen gar nicht und deshalb meinen viele Leute, sie hätten eine Krankheit, die der Arzt nicht kennt. Sie versuchen es deshalb mit Hausmitteln.
In Wirklichkeit sind diese Krankheiten nur unter anderem Namen bekannt und erfordern unter Umständen sogar eine dringend moderne Behandlung. Z.B. Typhus, Tbc, Kindbettfieber. Man sollte also beide Bezeichnungen einer Krankheit kennen. Gelingt die Diagnose nicht, ist die Krankheit womöglich selten, und man sollte unbedingt einen Arzt zu Rate ziehen.
Bauchweh |
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Darunter fallen diverse Probleme, die einen Bauchschmerz verursachen: Würmer, Unterernährung, Verdauungsstörungen, Magengeschwüre, manchmal ein Darmverschluss. |
Seitenschmerzen |
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Darunter fallen alle Schmerzen, auf nur einer Seite des Bauches oder bei Frauen auch des Rückens oder der unteren Bauchhälfte. Das kann viele Gründe haben: Infektion des Urogenitaltraktes, Infektion, Zyste oder Tumor des Uterus (Gebärmutter) oder der Eierstöcke, Koliken und Gase, Blinddarmentzündung. |
Schock |
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Viele Menschen in Entwicklungsländern meinen, der «Schock» sei durch einen Zauber oder schlechte Geister in sie gefahren. Ein «Schock» kann sich durch auffälliges Betragen, Schlaflosigkeit, Gewichtsverlust bis hin zum Tod des betroffenen äussern. Mögliche medizinische Erklärungen sind:
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Falls eine klar zu erkennende Ursache vorliegt, muss man diese bekämpfen. Hilf der betroffenen Person, diese Ursache zu begreifen. Suche, wenn nötig einen Arzt auf.
Wenn Angst die Ursache für den «Schock» sein sollte, beruhige die Person und versuche ihr klarzumachen, dass die eigene Angst Schuld am Schock trägt. Manchmal helfen in solchen Fällen auch Hausmittel oder magische Mittel.
Wenn die verängstigte Person zu schnell atmet, kann das auf Angst mit Hysterie gekoppelt deuten. Achte auf:
Wer solche Symptome zeigt, muss unter allen Umständen beruhigt werden. Man lässt diese Person etwa 3 Minuten lang in eine Papiertüte atmen und erklärt der Person, dass sie nicht ernsthaft krank ist.
Anfälle |
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Darunter fallen alle möglichen Beschwerden am ganzen Körper. Verschiedene Erkrankungen liegen den «Anfällen» zugrunde.
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Will man genau bleiben, dann bedeutet Fieber nichts anderes als das Ansteigen der Körpertemperatur über den Normalwert. Die Leute nennen aber sehr viele Krankheiten, die mit Fieber einhergehen «Fieber». Man muss die Krankheiten die hinter dem Fieber als Ursache stehen, kennen, um sie bekämpfen zu können.
Es werden nun einige akute Krankheiten aufgezählt, bei denen Fieber ein wichtiges Symptom darstellt. Die Zeichnungen stellen die jeweils typische Fieberkurve dar.
Hohes Fieber und Schüttelfrost, Fieber über wenige Stunden. Die Kranken schwitzen, sobald das Fieber fällt. Im allgemeinen kehrt das Fieber alle 2-3 Tage wieder. An fieberfreien Tagen fühlt sich der Kranke mehr oder weniger gut. (siehe Kapitel: 4.2.5 - Malaria)
Wie eine Erkältung, die Temperatur steigt täglich, der Puls ist langsam. Manchmal Durchfall oder Dehydration als Begleiterscheinung. Der Kranke zittert oder spricht wirr und ist sehr schwer krank. (siehe Kapitel: 4.2.8 - Typhus)
Der Kranke leidet an Appetitlosigkeit, selbst auf Zigaretten. Dazu gesellen sich Übelkeit, gelbe Augen und Haut, brauner oder oranger Urin oder heller Stuhl. Manchmal schmerzhafte, geschwollene Leber. Schwaches Fieber. Die Person ist sehr geschwächt. (siehe Kapitel: 4.0.14 - Hepatitis (Gelbsucht))
Normalerweise fällt das Fieber, sobald die Augen gelblich werden.
Schnelle, oberflächliche Atmung, rascher Temperaturanstieg, Husten mit grünlichem oder gelblichem Auswurf, auch blutig. Evtl. Brustschmerz. Die Person ist sehr krank. (siehe Kapitel: 4.0.13 - Lungenentzündung (Pneunomie))
Häufig bei Kindern und Jugendlichen. Gelenkschmerzen, hohes Fieber. Tritt oft im Anschluss an Halsentzündungen auf. Evtl. Brustschmerz, oberflächliche Atmung.
A: zuerst plötzliches Fieber mit Halsschmerzen.
B: 10-15 Tage später erneutes Fieber mit Gelenkschmerzen und anderen Symptomen.
Ermüdungserscheinungen, Kopf- und Knochenschmerzen. Nachts Fieber und Schweissausbrüche. Diese Anzeichen verschwinden für einige Tage, tauchen dann wieder auf. Das kann sich über Monate und Jahre hinweg ziehen. (siehe Kapitel: 4.2.7 - Maltafieber (Brucellose))
Das Fieber beginnt einige Tage nach der Entbindung. Es ist zunächst schwach, steigert sich häufig und wird begleitet von stinkendem Wochenfluss, evtl. Schmerzen und Blutungen.
A: Beginnt normalerweise mit leichtem Fieber.
B: Dem Patienten geht es schlechter und das Fieber steigt an.
Die meisten Kinder, die an Durchfall sterben, sterben weil ihrem Körper Wasser fehlt.
Wasserverlust entsteht bei einem Ungleichgewicht von Wasseraufnahme und -abgabe. Das geschieht beispielsweise bei starkem Durchfall, kombiniert mit Erbrechen. Auch schwere Krankheiten, die es dem Patienten unmöglich machen zu essen oder zu trinken, haben diesen Effekt.
Personen jeden Alters können an Wasserverlust leiden, es trifft aber am schlimmsten, schnellsten und gefährlichsten kleine Kinder.
Jedes Kind mit wässrigem Durchfall läuft Gefahr des Wasserverlustes.
Es ist wichtig, dass alle, vor allem auch Mütter, die Signale für Wasserverlust erkennen lernen und über Vorbeugung und Behandlung Bescheid wissen.
Hebe die Haut so an... wenn sie sich nicht von selbst glättet, liegt Wasserverlust vor.
Grosser Wasserverlust kann schnellen und schwachen Puls (siehe: 7.2 - Schock), schnelles und tiefes Atmen und Krämpfe auslösen.
Auf 1 Liter abgekochtes Wasser kommen 2 gestrichene Suppenlöffel Honig oder Zucker (Honig ist besser wenn kein Durchfall vorliegt), ¼ Teelöffel Natron und ¼ Teelöffel Salz. Wenn kein Natron vorhanden, noch ¼ Teelöffel Salz nehmen. Wenn möglich, ½ Tasse Orangensaft oder etwas Zitronensaft beigeben.
Der ausgetrockneten Person alle 5 Minuten, Tag und Nacht, schluckweise diesen Trunk einflössen, bis der Patient normal zu urinieren beginnt. Dicke Menschen brauchen 3 und mehr Liter pro Tag, Kleinkinder mindestens 1 Liter.
Dem Kranken diesen Trunk sehr häufig anbieten. Wenn er erbrechen muss oder aus irgendeinem Grund nicht in der Lage ist zu trinken, also der Wasserverlust nicht aufgehalten werden kann, suche einen Arzt auf, der einen venösen Zugang zum Körper schaffen kann, um ihm so zu helfen.
Achtung: Wenn möglich, Bienenhonig anstatt Zucker in den Trunk geben. Honig enthält eine einfachere Zuckerart (Glucose), die der Körper leichter verdauen kann. Noch besser als Honig ist Glucose in Pulverform. Ein Rehydrationstrunk, der auf Honig oder Glucose basiert, ist sehr gut, wenn Kinder starken Durchfall haben. Mancherorts kann man diesen Trunk auch fertig zubereitet als «Serum» kaufen. Man kann ihn entweder flüssig oder in Tabletten- oder Pulverform erstehen, die nur in Wasser gelöst werden müssen. Immer abgekochtes Wasser verwenden. Diese Produkte enthalten die richtige Dosierung von Stoffen gegen den Wasserverlust.
Den «Rehydrationstrunk» kann man in vielen Ländern auch in Pulverform kaufen. Unter jeweils anderen Namen. (In Nepal heisst er z.B. «Jeeven Jal»)
Jemand, der wässrigen Stuhlgang hat, hat Durchfall. Wenn sich aber Blut und Schleim im Kot finden lassen, so hat er Dysenterie.
Durchfall kann leicht oder schwer verlaufen, kann akut oder chronisch auftreten. Der Durchfall stellt die weitverbreiteste und gefährlichste Bedrohung für Kleinkinder dar, erst recht, wenn sie unterernährt sind.
Es gibt viele Ursachen für Durchfall. Manchmal muss man Spezialbehandlungen anwenden, aber meistens lassen sich Durchfälle im Hause kurieren, selbst wenn man ihre genaue Ursache nicht kennt.
Ausser der vielen anderen Gründe für einen Durchfall, sind Infektionen und Unterernährung die häufigsten. Durch Hygiene und gute Ernährung lassen sich die meisten Durchfälle beseitigen und fernhalten.
Lies das Kapitel «Ernährung», um zu lernen, welche Nahrungsmittel unser Körper benötigt, damit er gegen Krankheiten besteht.
Vorbeugung gegen Durchfall bedeutet auch Hygiene. Im Kapitel «Ernährungshygiene» sind schon viele der zu treffenden Massnahmen angesprochen worden
Die meisten Durchfallerkrankungen lassen sich ohne Medikamente heilen. Die grosse Gefahr bei schwerem Durchfall ist der Wasserverlust. Wenn der Durchfall lange Zeit anhält, muss man auf Zeichen von Unterernährung achten. Deshalb ist es das wichtigste, viel Flüssigkeit zu verordnen und die Person zu ernähren. Unabhängig von der Ursache, muss man einfach wissen dass...
Während mindestens 6 Stunden: Reiswasser, Rehydrationstrunk, Tees. Nach der Ernährungspause muss der Patient ausser Flüssigkeiten auch folgendes essen:
Nicht essen oder trinken:
Durchfall und Milch:
Muttermilch ist das beste fürs Baby. Sie verursacht keinen Durchfall und hilft schnell, vorausgesetzt, die voran beschriebene Ernährungspause wurde eingehalten.
Kuhmilch, Pulvermilch und Dosenmilch können gute Proteinspender für Kinder mit Durchfall sein. Wenn ein Kind sehr unterernährt ist, kann Milch eventuell schwer zu verdauen sein und der Durchfall verschlechtert sich. Wenn das passiert, versuche weniger Milch zu geben, oder sie mit anderen Speisen zu vermischen. Denn erinnere dich daran, dass unterernährte Kinder viel Proteine brauchen. Wenn sie also weniger Milch erhalten, muss dieses Minus durch andere Proteine ausgeglichen werden. (Huhn, Eigelb, Fleisch, Bohnen, alles sehr gut gekocht und zerkleinert. Die Bohnen lassen sich besser verdauen, wenn man die Schalen nach dem Kochen aussiebt oder filtert).
Wenn es dem Kind besser geht, kann man ihm normale Mengen Milch geben. Man braucht nicht zu befürchten, dass dann eine neue Durchfallphase einsetzt.
Gegen die Mehrzahl der Durchfälle braucht man keine Medikamente. Aber ab und zu wird es doch nötig, ein entsprechendes Mittel zu geben. Allerdings helfen nicht alle auf dem Markt angebotenen Mittel, manche sind sogar schädlich.
Anti-Durchfall-Mittel, die Tonerde und Pektinstoffe enthalten, verwandeln Stuhlgang in eine härtere Form und bewirken, dass man seltener Stuhlgang hat, sie bekämpfen aber nicht die Infektion. Dazu müssen wir sie schon gemeinsam mit einem anderen Medikament anwenden.
Im Allgemeinen ist es besser, die nachstehenden Mittel nicht gegen Durchfall zu verwenden. Antidurchfallmittel können Infektionen hinauszögern, also besser nur geben, wenn keine Infektion vorliegt.
Antidurchfallmittel, die Neomycin oder Streptomycin enthalten, dürfen nicht verwendet werden, da diese Substanzen den Darm reizen und eher schaden als nützen.
Antibiotika wie Amoxicillin (Clamoxyl®, Augmentin®) und Tetracycline sind nur bei wenigen Durchfallerkrankungen angebracht. Sie verursachen, vor allem bei Kleinkindern, erst recht Durchfall. Wenn also nach der Einnahme eines solchen Medikaments der Durchfall über mehr als 2-3 Tage schlimmer wird, muss man es absetzen, weil es der Urheber sein kann.
Chloramphenicol - Es besteht ein Risiko dabei. Es darf nie gegen schwache Durchfälle gegeben werden, ebenso nie an unter 2 Monate alte Säuglinge.
Abführmittel dürfen niemals einer Person mit Durchfall gegeben werden. Das wird die Sache nur verschlimmern und den Wasserverlust erhöhen.
Obwohl sich die meisten Durchfälle mit viel Flüssigkeitszufuhr und einer Ernährungspause heilen lassen, existieren doch einige Fälle in denen man eine Spezialbehandlung benötigt.
Bei der Wahl der Behandlung muss man sich daran erinnern, dass bei Kindern auch eine Infektion ausserhalb des Darmtraktes der Verursacher der Durchfälle sein kann. Suche also nach Ohren-, Hals-, und Blasenentzündungen. Dann die Infektion behandeln. Denke auch an Masern.
Wenn ein Kind neben dem Durchfall auch noch Schnupfensignale zeigt, handelt es sich wahrscheinlich um eine Magendarmgrippe, die keine Behandlung benötigt. Das Kind muss viel trinken.
Bei einigen schweren Durchfällen muss man eine Stuhluntersuchung vornehmen, um die richtige Behandlungsart heraus zu finden. Aber meistens kann man durch die richtige Fragestellung und einen Blick auf die Ausscheidung die richtige Ursache herausfinden. Hier ein paar Regeln für die Behandlung, wenn folgende Signale aufgetreten sind:
Plötzliche Durchfälle |
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Schwach, ohne Fieber, (Magenbeschwerden? Darmgrippe?)
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Durchfall mit Erbrechen (verschiedene Gründe) |
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Durchfall mit Blut und Schleim |
Oft chronisch ohne Fieber (sehr wahrscheinlich Amöbenruhr; siehe «4.1.7 - Amöben»).
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Durchfall mit Fieber |
Wässriger Stuhl, mit oder ohne Blut. (Bakterielle Dysenterie? Malaria? Typhus?)
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Gelber Stuhl |
Schlecht riechend, schaumig, blasig, ohne Blut oder Schleim.
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Chronische Durchfälle |
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Durchfall - trüb wie Wasser (Cholera?) |
Flüssiger, reiswasserfarbener Stuhl ist ein Zeichen für Cholera. In den Ländern, wo Cholera auftritt, befällt sie gleich mehrere Leute (Epidemie). Der Wasserverlust wird noch tragischer in Verbindung mit Erbrechen. Wasserverlust aufhalten mit der doppelten Dosis Tetracycline oder mit der normalen Dosis Chloramphenicol. Cholera muss amtlich registriert werden. Suche ärztliche Hilfe (siehe «Wann ein Arzt geholt werden muss» |
Ein Cholerabett kann für Personen mit Wasserdurchfall gebaut werden. Beobachte, wieviel Flüssigkeit der Patient verliert und achte darauf, dass er soviel zu trinken bekommt wie er verliert (Rehydrationstrunk).
A: Plastiktüte, die in einem Eimer endet.
Durchfall ist sehr gefährlich für Kleinkinder und Babies. Normalerweise sind Medikamente überflüssig, man muss aber eine bestimmte Pflege beherrschen, weil ein Baby schnell an Wasserverlust sterben kann.
Durchfall und Dysenterie können gerade für Kinder sehr gefährlich werden. in folgenden Situationen muss ein Arzt geholt werden:
Ursache und Wirkung: Mit der Nahrung nehmen wir auch eine Vielzahl von Keimen auf, die zum grössten Teil von der Magensäure wieder vernichtet werden. Kommen bei einer Tropenreise zu viele ungewohnte Keime in den Dünndarm, reagiert das sensible Organ sauer - mit Durchfall.
Auch sensible Menschen zeigen bei Reizüberflutung (Fernreisen!) durchfällige Reaktionen. Der Magen-Darmtrakt ist ein Erfolgsorgan des Nervenkostüms - Störungen werden oft direkt übertragen. Im allgemeinen aber ist nicht die Umstellung der Seele für den typischen Reisedurchfall verantwortlich, sondern die Umstellung der Darmflora, also Infektionen durch andersartige und intensivere Keimbesiedlung. Prominenteste Verursacher sind Bakterien der Gruppe E. coli, gefolgt von Salmonellen, Ruhr- und anderen Bakterien sowie Viren und Darmparasiten.
In den Tropen können zur Umstellung noch (durch Hitze und mangelnde Hygiene) verdorbene Lebensmittel und verseuchtes Trinkwasser als infektauslösende Substanzen hinzukommen. So trifft Montezumas Vergeltung jeden dritten Tropenreisenden, meistens in den ersten 5 Tagen (in denen sich die natürliche Widerstandsreserven verbrauchen und die Umstellung noch nicht erfolgt ist), und hält ihn mit drastischen Formen (Fieber, Krämpfe, Erbrechen, Schüttelfrost) eine knappe Woche in Schach. Wenn Kleinkinder oder Grosseltern unter Montezumas ungnädige Fuchtel geraten, ist dies nicht ganz ungefährlich, weil sie den Verlust von Flüssigkeit und Elektrolyten weniger gut verkraften als gestandene Midlife-Reisende. Bei Reisen von einer Tropenzone in die andere schützt eine gewisse inzwischen erworbene Immunität (oder der höhere Hygienestandard) vor Überraschungen.
Die beste Vorbeugung gegen den tropischen Durchfall sind hygienische Schutzmassnahmen. Grundsätzlich vermeiden lässt er sich auch von den umsichtigsten Globetrottern nicht.
Beliebtester Bakterien-Tummelplatz ist das Trinkwasser. Eiswürfel bieten (wie Gefrorenes überhaupt) keine Gewähr für Keimfreiheit. Verseuchtes Wasser zum Zähneputzen ist schlecht, die paar Tropfen am Geschirr hält man aus. Wasser muss zumindest kurz gekocht werden, ab 3000 Meter etwas länger, weil der Siedepunkt niedriger ist. Tee ist immer ein gutes Getränk, oder Kohlensäurehaltiges aus der Flasche: Durch Schütteln und Kippen kann man sich von der Herstellerabfüllung überzeugen. Wenn der Verschluss manipuliert wurde, zischt es!
Vegetarische Kost ist vorzuziehen, Lob übrigens auf die echte Tropenküche: schmackhafter oft als internationale Mischmasch der Hotels, und gesünder. Niemand weiss so gut wie die Einheimischen, welche Viktualien wie lange gekocht werden müssen, damit aus Genuss- nicht Verdrussmittel werden. Ausserdem regen die höllischen Gewürze die Magensäfte an: eine Möglichkeit zum Schutz vor Infekten. Auch ein Jogurt oder verdünnter Zitronensaft, vor dem Essen genossen, gelten als wirksame Verhüter schwerer Darminfektionen.
Tipp: Die Hygiene des Airline-Essens entspricht in etwa der Hygiene des Landes, das die Bordversorgung übernimmt. Eine gewisse Vorsicht bei «Exoten» ist da angebracht.
Gefährlich: Tartar, Austern, kaltes Fleisch, kalte Meeresfrüchte, Salate und rohes Gemüse, ungeschälte Früchte, Sandwichs, Mayonnaise, offenes Speiseeis, Leitungswasser, Mineralwasser ohne Kohlensäure, Eiswürfel, kalte Milch.
Ungefährlich: Gekochter frischer Fisch (oder Meeresfrüchte), gekochtes frisches Fleisch, gekochtes Gemüse, geschältes Obst, fabrikverpacktes Speiseeis. Abgekochtes Wasser, Säfte aus Flaschen oder Konserven. Heisse Milch, Tee, Kaffee, Wein, Bier.
Medikamentöse Prophylaxe: Antibiotika Vorbeugung (weder notwendig noch zuverlässig) empfiehlt sich allerhöchstens für Kurzreisende in wichtiger Mission. Sonst ist der Schaden (unter anderem massive Schädigung der Darmflora) grösser als der Nutzen. Eine Prophylaxe mit Bioflorin® oder Hefepräparaten wie Perenterol ist ebenfalls möglich, ohne Nebenwirkungen, für den Gesunden aber nicht erforderlich.
Therapie: Zunächst ist die grimmige Darmreaktion ganz sinnvoll, bewirkt sie doch eine natürliche Reinigung von Keimen und Giften. Manche Ärzte empfehlen sogar noch eine Nachhilfe mit Rizinusöl...nur für harte Typen!
Nur bei schweren Durchfällen mit Bauchkrämpfen sollte man zusätzlich zu starken Geschützen wie einem Loperamid greifen (was durch Darmstilllegung zwar den Durchfall stoppt, die Krankheitskeime aber umso länger im Darm hält). Oder (notfalls!) zu Antibiotika wie Bactrim® forte (Trimethoprim und Sulfamethoxazol), 2x1/Tag), wenn zusätzlich Fieber auftritt.
Der Verlust von Wasser und Salzen wird durch reichlich gesalzene im Wechsel mit stark gesüsster Flüssigkeit ausgeglichen. Fertige Elektrolyt-Lösungen sind in vielen Ländern erhältlich, aus Deutschland kann man sich z.B. Elotrans® mitnehmen. Wer trotz aller Pein Hunger bekommt: Mit Zwieback und Haferbrei findet der Darm sein Gleichgewicht am besten wieder. Einheimische schwören auf einen Teelöffel Papayakerne (zerkaut) und Kokosnussmilch zur Darmberuhigung. Wer 24 Stunden fastet (aber viel, möglichst bis zu 3 Liter am Tag trinkt), hat die schnellsten Heilungschancen.
Sobald sich der aufmüpfige Darm an das neue Keimmilieu gewöhnt hat, beruhigt er sich. Das sollte allerdings kein Tropenfahrer zu Leichtsinn bei Speis und Trank verleiten, denn weit grössere Gefahren, wie Hepatitis A, Amöbenbefall, Typhus..., deren Erreger ebenfalls oral aufgenommen werden, lauern weiterhin auf ihn, auch noch nach Wochen.
Übrigens ist jeder chronische Verlauf ernstzunehmen. Er kann Ursachen haben, die auf jeden Fall untersucht werden müssen.
Brigitte Geh
Viele Leute haben Probleme mit dem Magen, vor allem Kinder. Sie erbrechen laufend, ohne ersichtlichen Grund. das kann von leichten Magenschmerzen, Bauchweh oder Fieber begleitet sein. Diese Art Erbrechen ist fast immer ungefährlich und kuriert sich von selbst.
Erbrechen ist aber auch eines der Signale für verschiedene Erkrankungen, mal schwere, mal leichtere. Deshalb ist eine gründliche Untersuchung sehr wichtig. Oft wird Erbrechen von einem Magen- oder Darmproblem provoziert.
Infektion, (siehe 4.0.2 - Durchfall), Lebensmittelvergiftung, akuter Bauch (siehe Blinddarm).
Manche Erkrankugen mit hohem Fieber oder starken Schmerzen können auch zum Erbrechen führen, z.B. Malaria (siehe 4.2.5 - Malaria), Hepatitis (siehe 4.0.14 - Hepatitis), Mandelentzündung, Ohrenschmerzen (siehe 3.1.8 - Ohren), Meningitis (siehe 4.2.4 - Hirnhautentzündung), Blasentraktentzündung (siehe 6.3.2 - Probleme des Blasentraktes), Gallenkoliken, Migräne (siehe 4.0.5 - Kopfschmerzen und Migräne).
Die Meisten Mittel existieren in Tabletten- Saft-, oder Ampullenform, viele sind auch als Zäpfchen auf dem Markt. Tabletten und Säfte können auch rektal eingeführt werden. Die Tablette in etwas Wasser auflösen und dann mit einem Einlauf oder einer Spritze (ohne Nadel!) in den Darm einführen.
Oral werden Medikamente mit einem bisschen Wasser geschluckt und dann darf 5 Minuten lang nichts anderes eingenommen werden. Niemals mehr geben als die vorgeschriebene Dosis. Keine zweite Dosis geben, wenn der Patient als Reaktion beginnt zu urinieren oder der Wasserverlust noch nicht unter Kontrolle ist. Wenn die Medikamentengabe sowohl oral als auch rektal erschwert wird durch Durchfall und/oder Erbrechen, kann man das Anti-Brechmittel auch injizieren. Dabei nicht zuviel einspritzen.
Ein einfacher Kopfschmerz kann mit Ruhe und Aspirin® bekämpft werden. Oft hilft eine heisse Kompresse auf der Stirn oder leichte Massage der Stirn oder Schulter. Auch einige Hausmittel helfen.
Kopfschmerzen sind eine häufige Begleiterscheinung von Erkrankungen mit Fieber.
Bei sehr starken Schmerzen, Meningitissignale suchen (siehe Hirnhautentzündung).
Immer wiederkehrende Kopfschmerze können ein Anzeichen für eine chronische Krankheit oder schlechte Ernährung sein. Man muss gut essen und sich viel ausruhen. Wenn der Schmerz auch dann nicht nachlässt, ärztlichen Rat suchen.
Die Migräne ist ein pulsierender Kopfschmerz. Meist nur auf einer Kopfseite. Migräneattacken können sehr häufig oder zumindest einmal pro Monat oder Jahr auftreten.
Migräne kündigt sich meistens durch eine Art «Sternchen sehen» an, aber auch durch eingeschlafene Füsse oder Hände. Daran schliessen sich sehr starke Kopfschmerzen an, die mehrere Stunden oder Tage vorhalten. Oft von erbrechen begleitet. Migräne ist eine sehr schmerzhafte aber nicht gefährliche Sache.
Bei Auftreten der ersten Migränesignale:
Mexikanische Volksheilkunde vs. Aspirin®
Erkältung und Grippe sind Virusinfektionen. Die Nase läuft, Husten, Halsschmerzen, manchmal Fieber oder Leibschmerzen sind Begleiterscheinungen. Bei Kleinkindern kann leichter Durchfall auftreten. Erkältung und Grippe heilen fast immer ohne Medikamente aus. Keine Antibiotika verwenden! Sie können alles eher verschlimmern anstatt verbessern.
Wenn die Erkältung oder Grippe länger als eine Woche dauert, oder wenn die Person unter Fieber, Husten mit Katarrh, Kurzatmigkeit oder Brustschmerzen leidet, besteht Gefahr einer beginnenden Bronchitis oder Lungenentzündung. Dann ist eventuell ein Antibiotikum zu geben.
Das Risiko, dass sich eine Erkältung in eine Lungenentzündung verwandelt, besteht vor allem bei alten Leuten oder denen, die bereits ein Lungenleiden haben, z.B. chronische Bronchitis.
Es kommt oft vor, dass erkältete Personen Halsschmerzen haben. Dagegen braucht man kein spezielles Medikament zu nehmen. Der Schmerz kann durch Gurgeln mit lauwarmen Salzwasser gelindert werden. Wenn aber die Temperatur plötzlich ansteigt, kann der Halsschmerz durch Bakterien ausgelöst worden sein, die Streptokokken heissen. Eine solche «Streptokokken-Angina» sollte mit Penicillin behandelt werden.
Eine verstopfte oder triefende Nase kann eine Erkältung oder eine Allergie zur Ursache haben. Grosse Schleimansammlungen in der Nase können bei Kindern eine Ohrenentzündung und bei Erwachsenen Nebenhöhlenentzündungen hervorrufen.
Darunter versteht man eine akute oder chronische Entzündung der Höhlen, die es in den Gesichtsknochen gibt.
Immer, wenn man eine Erkältung hat oder die Nase verstopft ist, Nase sauber halten und obenstehende Anweisungen befolgen.
Eine triefende Nase und Juckreiz im Auge können Signale für eine Allergie gegen irgendetwas sein, das man mit der Luft eingeatmet hat. Das kommt in bestimmten Jahreszeiten besonders häufig vor.
Antihistaminika einnehmen. Mittel gegen Brechreiz helfen auch, z.B. Antiemetika, Dimenhydrinat (Trawell®, Gem Voyage®, Dramamine®, Antemin®, Arlevert®).
Versuche herauszufinden, welche Dinge die Allergie auslösen (Staub, Hühnerfedern, Blütenstaub, Schimmel), und halte sie vom Patienten fern.
Sie treten bei Menschen auf, die empfindsam oder allergisch gegen irgendetwas sind (eingeatmet, verschluckt, injiziert, mit der Haut berührt).
Allergische Reaktionen können leicht oder schwer sein und zeigen sich durch:
Eine Allergie ist keine Infektion und überträgt sich nicht von einer Person zur anderen. Allerdings haben Kinder allergischer Eltern die Tendenz, ebenfalls Allergien zu bekommen.
Häufig sind die betroffenen Menschen in einer bestimmten Jahreszeit sehr anfällig oder eben immer, wenn sie mit dem Reizstoff in Kontakt kommen. Einige weitverbreitete Allergieauslöser sind:
Jeder, der Asthma hat, leidet in bestimmten Zeiten unter Atembeschwerden (Anfälle). Man hört beim Ausatmen ein Pfeifen. Beim Einatmen erscheint die Haut zwischen den Schultern und unter dem Hals am Schlüsselbein gespannt. Wenn nicht genug Luft in die Lungen gelangt, werden Nase und Lippen bläulich und die Halsvenen schwellen an. Normalerweise ohne Fieber.
Asthma beginnt meistens in der Kindheit und kann das ganze Leben lang vorhalten. Es ist nicht ansteckend, aber Kinder von Asthmatikern haben auch oft Asthma.
Asthma wird zu bestimmten Jahreszeiten oder nachts schlimmer. Jemand, der lange Jahre an Asthma leidet, kann ein Emphysem bekommen.
Ein Asthmaanfall kann ausgelöst werden durch irgendeine Speise oder eine eingeatmete Substanz, gegen die der Asthmatiker allergisch ist. Bei Kindern beginnt das Asthma oft mit einer einfachen Erkältung. In manchen Fällen kann Asthma durch Nervosität oder Sorgen ausgelöst werden.
Wer an Asthma leidet, muss alles vermeiden, was einen Anfall auslösen kann. Haus und Arbeitsplatz müssen sauber gehalten werden. Keine Hühner oder andere Tiere ins Haus lassen. Kissen und Bettzeug oft in die Sonne hängen. Es ist gut bei offenem Fenster (aber nicht in der Zugluft) zu schlafen. Asthmatiker tut eine kleine Luftveränderung gut.
Wer Asthma hat, darf nicht rauchen, das schadet den Lungen noch obendrein.
Husten an sich ist keine Krankheit, vielmehr eine Folge verschiedener Krankheiten, die Hals, Lungen oder Bronchien befallen haben. Hier einige verschiedene Ursachen für Husten und seine Erscheinungsform:
Trockener Husten, wenig oder kein Katarrh |
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Erkältung oder Grippe (siehe Erkältung und Grippe) Würmer (wenn die Larven die Lungen erklettern), siehe Spulwurm (Ascaris Lumbricoides) Masern Raucherhusten |
Husten mit viel oder wenig Katarrh | Husten mit Pfeifen und Atembeschwerden |
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Bronchitis (siehe Bronchitis) Lungenentzündung (siehe Lungenentzündung) Asthma (siehe Asthma) |
Asthma (siehe Asthma) Keuchhusten Diphtherie Herzprobleme |
Chronischer Husten | Blut husten (Hämoptyse) |
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Tuberkulose (siehe Tuberkulose (TBC, TB) Raucherhusten Asthma (siehe Asthma) chronische Bronchitis (siehe Bronchitis) Emphysem |
Tuberkulose (siehe Tuberkulose (TBC, TB) Lungenentzündung (gelblich-grüner Katarrh, oder mit blutigen Spuren) schwerer Wurmbefall Lungenembolie |
Husten ist das Mittel des Körpers, um die Atemwege zu säubern, um Schleim und Mikroben aus Hals und Lungen zu schleudern. Deshalb darf man kein Medikament nehmen, das den Schleim zurückhält. Unternimm alles, um den Schleim zu lösen und herauszubefördern.
Vermische:
1 Teil Bienenhonig + 1 Teil Zitronensaft + 1 Teil Gin oder Rum. Davon alle 2-3 Stunden einen Teelöffel einnehmen. Wenn es sich beim Patienten um ein Kind oder eine alte Person handelt, lasse den Alkohol weg.
Um gegen Husten vorzubeugen: rauche nicht. Um Husten zu heilen, behandle die Erkrankung, die ihn verursacht und rauche nicht. Um den Husten zu lindern und den Schleim zu lösen, trinke viel Wasser und rauche nicht.
Wenn jemand sehr stark hustet, sehr alt oder schwach ist und den in der Lunge enthaltenen Schleim oder Katarrh nicht alleine abhusten kann, muss diese Person viel Wasser trinken. Man kann auch folgendes machen:
Bronchitis ist eine Entzündung der Röhren (Bronchien), die die Luft in die Lungen leiten. Es entsteht ein geräuschvoller Husten, oft von Schleim oder Katarrh begleitet. Normalerweise wird eine Bronchitis von einem Virus verursacht, deshalb helfen Antibiotika normalerweise also nicht. Gebrauche Antibiotika erst, wenn die Bronchitis länger als eine Woche dauert, nicht besser wird und Signale für eine Lungenentzündung auftreten, oder wenn die Person bereits chronische Lungenprobleme hat.
Das ist eine akute Entzündung der Lungen. Sie tritt als Folge anderer respiratorischer Krankheiten auf (Keuchhusten, Grippe, Bronchitis, Asthma) oder nach irgendeiner schweren Erkrankung wie Masern.
A: Kehlkopf
B: Luftröhre
C: Bronchien
D: Lungenflügel
Das ist eine Virusinfektion, die die Leber angreift. Die Temperatur steigt überhaupt nicht an. Diese Krankheit tritt meistens bei Kindern oder schlimmer bei Erwachsenen auf.
Die Person ist etwa 2 Wochen sehr krank und über 1 - 3 Monate sehr schwach.
Der Virus überträgt sich mit dem Kot über's Trinkwasser oder über Nahrungsmittel von Mensch zu Mensch. Um das zu vermeiden, müssen alle Ausscheidungen des Hepatitiskranken vergraben oder verbrannt werden. Der Kranke muss sehr sauber gehalten werden. Wer einen Hepatitiskranken pflegt, muss sofort nach der Berührung mit dem Patienten oder dessen Habe seine eigenen Hände waschen.
Kleinkinder haben oft eine Hepatitis, ohne eines der Signale zu zeigen. Sie können trotzdem die Krankheit übertragen. Deshalb ist die permanente Befolgung der Hygieneregeln besonders wichtig.
Achtung: Hepatitis kann auch durch eine unsterile Nadel übertragen werden. Nadeln und Spritzen immer gleich nach Gebrauch sterilisieren.
Die höchste Ansteckungs- und Erkrankungsgefahr können (sub)tropische Zonen für sich verbuchen, woran meist die hygienischen Verhältnisse schuld sind. Den Rekord halten Indien und Nepal mit ihrem Höchstaufkommen an «naturverbundenen» Trampern. Zudem verrichten die Menschen in dieser Kultur ihre Notdurft über die ganzen Lande und dies in einer der dicht besiedelsten Gegenden der Erde. Ausserdem gilt: Je schlechter die Wasserversorgung, desto grösser die Gefahr der Hepatitis A (HA)-Infektion. Diese vollzieht sich via Nahrungsaufnahme, die Inkubationszeit liegt bei einem Monat. Aber bereits 14 Tage bevor sich die Krankheit mit den ersten Symptomen bemerkbar macht, sind Speichel und Stuhl des betroffenen infektiös. Bei mangelnder Hygiene gelangen die Erreger-Viren (HAV) erneut in die Nahrung. Andere stecken sich an, und einer lokalen Epidemie steht nichts mehr im Wege.
Laut Statistik sind Austern, Muscheln und Rohkost-Salate der Viren beliebtester Tummelplatz. Selbst Tiefkühlkost ist nicht vor ihnen sicher. Alles über 60°C Erhitzte ist HAV-sicher, da die sensiblen Erreger nur bis zu dieser Temperatur überleben. Die Erkrankungsgefahr bei einer Tropenreise liegt bei 1:1000.
Oft kommt der Infizierte mit der stillen Infektion davon, das heisst, die typische Gelbsucht bleibt aus. Während die Jüngeren zur besonderen Risikogruppe zählen, hat etwa die Hälfte der über 50jährigen in unseren Breitengraden die Infektion hinter sich und damit Anspruch auf lebenslange HAV-Immunität. Dies lässt sich testen: Die körpereigenen Abwehrstoffe können im Serum gemessen werden (Anti-HAV-Test).
Wer nicht über HAV-Antikörper verfügt und besonders gefährdet ist (intensiver Kontakt mit HA-Kranken, häufige oder extreme Reisen in hygienisch schlecht versorgte Gebiete und das passende Alter), für den empfiehlt sich die passive Impfung mit Gamma-Globulin, z.B. Beriglobin S® (5ml kurz vor der Abreise - eine angewärmte Ampulle schont empfindliche Gesässmuskeln). Die injizierten Antikörper blocken den Angriff der Viren ab. Sollte es dennoch zur Infektion kommen, hält sich der Verlauf in milden Grenzen. Die allgemeine Erhöhung der Abwehrkräfte durch Gamma-Globuline ist im übrigen ein Irrglaube.
Wie lange der Impfschutz anhält, ist umstritten, erfahrungsgemäss drei Monate. So kann auch der Anti-HAV-Test frühestens drei Monate nach der Injektion erfolgen. Ein Auffrischen der Impfung in den Tropen ist nicht ratsam. Wie bei allen Injektionen dort, ist die Gefahr der Übertragung anderer Übel gross.
Der Impfstoff wird aus menschlichem Blut gewonnen und enthält entsprechend viel Eiweiss, was auf die Dauer nicht unbedenklich ist: Die Allergieneigung steigt mit jeder Spritze. Nach spätestens zehn Injektionen kann das Mass voll sein. Ein neuer (aktiver) Impfstoff gegen Hepatitis ist in der Versuchsphase und dürfte demnächst zugelassen werden.
Die klinische Erkrankung an Hepatitis A ist unangenehm: Leberentzündung von zwei- bis dreimonatiger Dauer, mit den bekannten Symptomen. Spezielle Medikamente zur Behandlung gibt es nicht - ganz im Gegenteil! Jede verinnerlichte Arznei bedeutet zusätzliche Leberbelastung, ebenso wie Alkohol (mindestens sechs Monate Abstinenz!). Die Chancen für eine komplette Ausheilung der HA stehen jedoch bestens.
Ein ganz anderes Virus ist verantwortlich für die seltenere, aber umso gefährlichere Hepatitis B (siehe Geschlechtskrankheiten).
Gemeinerweise gibt es noch eine Hepatitis-Variante, ansteckend und gefährlich wie die Hepatitis B. Hauptgefahrenquelle für das (seltene) Hepatitis-C-Virus sind seit 1990 (bis dahin hatte man keine Testverfahren für Blutkonserven zur Verfügung) nur noch verseuchte Spritzen wie auch verunreinigte Nadeln für Piercing und Tätowierungen.
Brigitte Geh
Hepatitis B (siehe Geschlechtskrankheiten)
Chronische Gelenkschmerzen, vor allem bei älteren Leuten, lassen sich nicht ganz ausheilen. Folgende Massnahmen können eine Linderung bringen:
Hier gibt es eine Vielzahl an Möglichkeiten. Einige Bespiele:
stehen | schlafen | Gymnastik |
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so: | so: | |
nicht so: |
Gegen den durch Überheben verursachten Rückenschmerz kann man manchmal schnell einwirken:
Die Person mit einem unterm Knie angewinkelten Fuss hinlegen lassen. Halte die Schulter unten und drücke mit Kraft auf das Knie. Das erst zur einen, dann zur anderen Seite durchführen.
Achtung: Das darf nicht gemacht werden, wenn die Schmerzen von einer Wunde oder einem Sturz herrühren!
Das sind geschwollene, verkrümmte, oft schmerzende Venen. Vorkommen: Häufig bei Schwangeren oder mehrfachen Müttern.
Es gibt kein Medikament gegen Krampfadern. Folgendes hilft:
Hämorrhoiden am After können schmerzhaft sein, sind aber nicht gefährlich. Während der Schwangerschaft tauchen sie bisweilen auf und verschwinden danach wieder.
Darunter versteht man eine Öffnung oder einen Riss in den Muskeln, die den Bauch auskleiden. Das erlaubt dem Darm zu einem Teil dort hindurchzuschlüpfen. Es entsteht eine Beule unter der Haut.
Eine Hernie entsteht meistens dadurch, dass man ein schweres Gewicht heben will oder sich überlastet hat (z.B. während der Schwangerschaft). Manche Babies werden mit einer Hernie geboren, bei Männern kommt sie am häufigsten in der Leiste vor. Auch geschwollene, entzündeten Lymphknoten können dort eine Schwellung verursachen, aber:
Die Hernie befindet sich normalerweise hier | Man kann sie so mit dem Finger ertasten | Lymphknoten befinden sich hier |
Die tritt hervor, wenn man hustet oder wenn man ein Gewicht hebt. |
sie treten nicht hervor, wenn man hustet. |
Schwere Gegenstände mit geradem Rücken aus der Hocke heraus anheben und nicht mit gekrümmtem Rücken aus dem Stand.
A = Hier ein kleines Polster anlegen, damit auf den Ort der Hernie Druck ausgeübt wird.
Achtung: Wenn die Hernie sich rasch vergrössert und schmerzt, versuche sie zurückzudrängen, indem die Füsse höher gelagert werden als der Kopf, und man leicht auf die Beule eindrückt. Wenn die Hernie nicht an ihren alten Platz zurück geht, such einen Arzt auf!
Wenn die Hernie sehr schmerzhaft ist, sie Erbrechen und Stuhlprobleme hervorruft, so kann das sehr schlimm sein. Hier könnte eine Operation nötig werden. Eiligst ärztliche Hilfe holen. Bis zum Eintreffen der Hilfe mache das, was im Kapitel über Darmverschluss steht (siehe Akutes Abdomen, Akuter Bauch).
Man spricht von einem Anfall, wenn jemand auf einmal das Bewusstsein verliert und merkwürdig zuckt. Anfälle werden vom Gehirn hervorgerufen. Bei kleinen Kindern sind die häufigsten Ursachen Unterernährung und hohes Fieber. Bei Schwerkranken können Meningitis, Malaria oder Vergiftungen die Ursache sein. Oder aber es ist Epilepsie.
Diese Krankheit verursacht bei sonst völlig gesunden Menschen Anfälle. Diese wiederholen sich innerhalb von Stunden, Tagen, Wochen oder Monaten. Bei manchen Menschen führen sie zu Bewusstseinsverlust oder gewalttätigen Ausbrüchen. Häufig sind die Augen verdreht. Bei einer leichteren Form der Epilepsie können die Betroffenen kurze Anfälle von Abwesenheit haben, sie bewegen sich plötzlich merkwürdig oder verhalten sich komisch. Manchmal verursacht Epilepsie Aggressivität und verändert die Kranken zu Streithammeln. Epilepsie ist in manchen Familien sehr verbreitet (durch Vererbung). Sie kann aber auch durch einen Hirnschaden während der Schwangerschaft, durch hohes Fieber in der Kindheit oder Zysten im Gehirn hervorgerufen werden. Epilepsie ist keine Infektionskrankheit und man kann sich deshalb nicht anstecken.
Höhenflüge sind nicht immer nur ein Genuss. Während der professionelle Klettermaxe seine täglichen Höhenmeter sorgsam rationiert, schwebt der Amateur-Bergsportler oder Traveller oft viel zu schnell per Flieger oder Bergbahn auf Höhen, die ihm nicht gut bekommen, weil er keine Zeit zum Akklimatisieren hat. Bei Anden- oder Himalaya-Reisen zum Beispiel sind 3000 Meter schnell erreicht, und das ist bereits eine kritische Höhe für unseren Organismus.
Wer als Reisender hoch hinaus will, sollte möglichst kleine Schritte machen. Die Sauerstoffsättigung unseres Blutes ist unter anderem abhängig von der Meereshöhe. 80 Meter Höhenunterschied verringern den Luftdruck um ein Prozent, die Luft wird trockener, dünner. Bis 3000 Meter vertragen wir das noch ganz gut, vor allem, wenn wir dem Körper durch langsamen Aufstieg Zeit zur Anpassung geben. Zwar ist der Mensch grundsätzlich für einen ständigen Aufenthalt bis 5000 Meter konstruiert, aber solche Höhen zehren an seiner Gesundheit. Die Anpassungsgrenze liegt bei 7000 Meter, die berühmten Achttausender-Touren ohne Sauerstoff schaffen nur wenige Auserwählte...
Darin, dass die Höhenkrankheit ein Spätzünder ist, liegt ihre besondere Tücke. Man fühlt sich topfit, während die Krankheitssymptome schon längst einprogrammiert sind. Zur Unvorsichtigkeit verleitet auch die Tatsache, dass man die ersten Anzeichen von Erschöpfung beim Aufwärtssteigen gern auf die allgemeine Anstrengung dieser Sportart schiebt, ebenso wie euphorische oder apathische Anwandlungen, die als Symptome der Höhenkrankheit auftreten können.
Der Sauerstoffmangel wird sehr unterschiedlich vertragen. Dem einen wird schon ab 1600 Meter flau, der andere ist bis 4000 Meter noch kreuzfidel. Ab 3000 Meter reagiert jedoch auch der Angepasste mit Atembeschleunigung auf den Sauerstoffmangel (Hypoxie).
Zu den bekannten Risiko-Verstärkern gehören: Anstrengung besonders bei Trekkingtouren), zu wenig Schlaf, falsche (einseitige) Ernährung, geschwächte Gesundheit (die geringste Erkältung kann in grosser Höhe lebensgefährlich sein) und auch psychischer Stress, wie zum Beispiel Angstzustände. Zum Sauerstoffmangel kommt noch der enorme Wasserverlust durch zunehmende Höhe und abnehmenden Luftdruck sowie die schwierige Wasserbeschaffung.
Am besten schützt man sich gegen Höhenrausch durch langsame, etappenweise Gewöhnung an zusätzliche Höhen.
Keinen Aufenthalt über 3000 Meter sollte man länger als nötig geniessen. deshalb zügig, aber vernünftig nach oben streben und nach jeweils 1000 bis 1500 Meter (neue Luftdruckzone) mindestens einen Tag Ruhe einlegen. Auch der «alternative» Aufstieg hat sich bewährt: Vor der Übernachtung noch ca. weitere 500 Meter als Vorschuss für den nächsten Tag erklettern, dann zurück in Lager. Voraussetzung für eine Reise zu hohen Zielen ist ein guter Körper- und Seelenzustand, nur der allernötigste Energieverbrauch und mindestens 1.5 Liter Softdrinks pro 1000 Meter Anstieg, ab 4000 Meter bis zu 6 Liter. Die tägliche Urinmenge sollte dabei nicht unter einen Liter sinken.
Eine medikamentöse Beeinflussung der Höhenkrankheit gibt es praktisch nicht, obwohl einige Mittel auf dem Markt sind, wie Diamox® (Carboanhydrasehemmer und Acetazolamid), das den Atem anregt und dadurch die Sauerstoffzufuhr verbessert. Gleichzeitig wirkt es aber harntreibend, man muss also noch mehr trinken. Auch besteht die Gefahr, dass die an sich sinnvolle Umstellungsreaktion überdeckt wird und der Kletterer sich adaptierter fühlt, als er in Wirklichkeit ist. Ein leichtes Schmerzmittel bei Kopfbrummen kann dagegen den nötigen Schlaf fördern und als Test dienen: Wenn man sich danach nicht besser fühlt, ist ruhiges Abwarten oder Absteigen auf geringere Höhen das Mittel der Wahl. Gegen Reizhusten - ein typisches Trockenluftsyndrom - sollte man ein Eukalyptusbonbon in der Tasche haben.
Je nach Heftigkeit des Höhenkollers helfen: absolutes Energiesparen (tiefes Ein- und Ausatmen in ruhiger Lage), Absteigen oder Abtransport in tiefere lagen, wo sich die Zustände sofort verbessern. Manchmal steht man vor einem Dilemma: Absteigen trotz der damit verbundenen Anstrengung. Oder wenn es nicht um ein Lungenödem geht - in aller Ruhe abwarten...
Brigitte Geh
Es gibt verschiedene Wurmarten und andere winzige Tierchen (Parasiten), die im Darm eines Menschen leben und Krankheiten verursachen. Wenn sie gross sind, kann man sie im Kot erkennen.
Die einzigen Würmer, die wir mit blossem Auge erkennen können, sind Spul-, Band- und Springwurm. Trichocephalus und Ancylostoma/Necator können in grosser Zahl im Darm vorhanden sein, ohne dass es an der Ausscheidung ersichtlich wird.
Grösse: 20 - 30 cm
Farbe: rosa oder weiss
Eier gelangen über den Kot in den Mund. Die Eier gelangen in den Dünndarm. Sind die Larven ausgeschlüpft, perforieren sie die Darmwand und wandern über die Leber zur Lunge und werden ausgehustet, erneut verschluckt und gelangen so in den Darm zurück. Nach sechs Wochen sind sie geschlechtsreif und legen Eier, die wiederum mit dem Kot ausgeschieden werden.
50% der Spulwürmer befallenen Menschen haben Beschwerden wie Übelkeit, Brechreiz, Durchfall, Koliken.
Jedes Mal Klosett benutzen, wenn man abführen muss und anschliessend Hände waschen. Auch vor dem Essen oder vor der Berührung von Lebensmitteln. Speisen gegen Fliegen schützen und Hygieneregeln befolgen (siehe Hygieneregeln - Körperhygiene)
Mebendazol (siehe auch Pfefferminz und Knoblauch)
Grösse: ca. 1 cm, fein wie ein Faden
Farbe: weiss
Synonyme: Fadenwurm, Madenwurm, Springwurm, Pfriemenschwanz oder die Aftermade
Springwürmer legen Millionen Eier in der Aftergegend ab, was zu fürchterlichem Juckreiz, (vor allem nachts) führt. Beim Kratzen gelangen die Eier unter die Fingernägel und werden über's Essen weitergetragen. Das Bettzeug ist auch voller Eier. Auf diesem Weg können die Wurmeier bis zum Mund derselben Person gelangen oder andere Menschen mit anstecken.
Diese Würmer sind nicht gefährlich. Der Juckreiz hindert die Leute aber am Schlafen.
Springwürmer leben nur 6 Monate. Wenn man also die Hygieneregeln befolgt, erledigt sich das Wurmproblem auch ohne Medikamente nach wenigen Monaten ganz von allein.
Grösse: 3 - 5 cm, rundlich
Farbe: rosa oder grau
Synonyme: Trichuris trichiura
Peitschenwürmer übertragen sich, genau die den Ascaris, über den Kot von Mund zu Mund. Normalerweise geschieht bei diesem Wurm nicht viel, er kann aber Durchfall, Appetitlosigkeit, Übelkeit verursachen.
Das gleiche wie bei Spul- und Springwürmer.
Wenn die Würmer stören, Mebendazol geben.
Grösse: 1 cm, rundlich
Farbe: rot
Synonyme: Acylostoma, Ancylostomatidae, Necator, Grubenwurm
Der Nekator verursacht Anämie (Blässe) und lässt sich normalerweise durch eine Stuhluntersuchung diagnostizieren. Dieser Wurm kann zu schwersten Kinderkrankheiten führen. Irgendein blasses Kind (anämisch), das womöglich Erde ist, kann diesen Wurm haben. Wo man keine Stuhluntersuchung vornehmen kann, müssen die Kinder behandelt werde, als ob sie diese Würmer hätten.
Nimm Albendazol (Zentel®), Mebendazol oder Thiabendazol®. Die Anämie ist mit eisenhaltiger Kost zu bekämpfen und wenn nötig mit eisenhaltigen Tabletten.
Bekämpft den Hakenwurm! Geht nicht barfuss. Lasst auch Kinder nicht barfuss laufen.
Im Darm wächst der Bandwurm und kann einige Meter lang werden. Aber die kleinen, weissen und flachen Stückchen (Segmente), die man im Kot erkennen kann, sind nur 1 cm lang und enthalten Milliarden Eier. Sie sehen aus wie gekochte Nudelstücke und sind Teile des Bandwurmkörpers. Man bekommt einen Bandwurm, in dem man rohes oder halbgares Schweine- oder Rindfleisch oder Fisch isst.
A = Ei
B = Zyste
C = ausgewachsener Bandwurm
D = Segmente
Nur ganz gar gekochtes Fleisch essen. Gilt besonders für Schweinefleisch. Vergewissere dich, dass das Fleisch nicht halb roh auf den Tisch kommt. Niemals Schweinefleisch mit Zyste (Grützbeuteln) essen.
Wenn jemand halbgares Fleisch isst, verwandeln sich die Zysten im Darm zu Bandwürmern.
Der Bandwurm verursacht manchmal Verdauungsbeschwerden, Gewichtsverlust bei bestehendem Heisshunger, sonst wenige gesundheitliche Probleme.
Jemand, der einen Bandwurm hat, muss alle Hygieneregeln genau einhalten und sich schnellstens behandeln lassen.
Niclosamid oder Mebendazol.
Diese Würmer kann man nicht im Kot erkennen. Sie gelangen vom Darm der betroffenen Person über den Lymph- und Blutstrom in die Muskeln. Man holt sich Trichinen, wie auch Bandwürmer, wenn man verdorbenes Fleisch isst, vor allem Schweinefleisch.
Abhängig von der verzehrten, infizierten Fleischmenge, geschieht entweder gar nichts oder man wird sehr krank und stirbt. Einige Stunden bis 5 Tage nach Verzehr des Fleisches können Durchfall, Fieber ebenso Bauchschmerzen (Magengegend) auftreten.
Die meisten Würmer sterben ab, einige können aber in den Muskeln über Monate oder Jahre hinweg Schmerzen verursachen.
Sofort Arzt aufsuchen. Thiabendazol® kann helfen.
Achtung: Wenn viele Leute, die vom selben Fleisch gegessen haben, erkranken, denke immer an Trichinose. Arzt holen!
Amöben sind keine Würmer, sie sind jedoch auch kleine Tierchen, die man nur unter dem Mikroskop sieht.
Der Kot einer an Amöben erkrankten Person enthält Millionen dieser winzigen Parasiten. Durch mangelnde Hygiene gelangen sie ins Trinkwasser, an Speisen, Obst etc. und stecken dann andere Menschen an.
Viele gesunde Menschen haben Amöben und das schadet ihnen nicht. Nichts desto trotz sind Amöben bestimmte Erreger starken Durchfalls oder Dysenterie (blutiger Durchfall), vor allem bei geschwächten Personen, die ausserdem an irgendeiner anderen Krankheit leiden oder unterernährt sind. Bestimmte Amöben verursachen einen schmerzhaften und gefährlichen Leberabszess.
Durchfall und Blut kann sowohl von Amöben, wie auch von Bakterien verursacht werden (Shigella).
Die bakteriell begründete Dysenterie tritt plötzlich auf - der Stuhlgang ist flüssiger und die Erkrankung wird fast immer von Fieber begleitet.
Durchfall + Blut + Fieber = bakterielle Infektion (Shigella)
Durchfall + Blut ohne Fieber = Amöben (Amöbenruhr)
Manchmal hat blutiger Durchfall auch andere Gründe. Eine Stuhluntersuchung ist daher nötig.
Manchmal dringen die Amöben in die Leber ein und bilden dort Abszesse (Eiterbeutel). Der Schmerz kann bis in die rechte Brustseite strahlen und verschlimmert sich beim Laufen. Wenn jemand mit diesen Symptomen beginnt, braunen Saft zu spucken, so ist ein Amöbenabszess innerhalb der Lungen geplatzt.
Wenn du Zweifel an der Diagnose einer Amöbenruhr hast, lass den Stuhl untersuchen.
Eine durch Amöen verursachte Infektion des Darms kann mit Metronidazol behandelt werden.
Bei schwerer Dysenterie oder bei Amöbenabszess Arzt aufsuchen.
Hygieneregeln einhalten, nichts ungekochtes trinken und Obst und Gemüse roh nicht mit Schale essen. Trinkwasser sauber halten.
Die Giardia ist, wie eine Amöbe, mikroskopisch klein, lebt im Dünndarm und ist eine weit verbreitete Ursache für Durchfall, vor allem bei Kindern. Der Durchfall äussert sich chronisch oder in periodischen Zeitabständen.
Jemand der gelblichen Durchfall hat, sehr schlecht riechend und unblutig und schleimlos, hat möglicherweise Giardia. Der Bauch schwillt an, ist voller Gase und schmerzt. Der Betreffende hat leichte Darmkoliken, normalerweise kein Fieber.
Eine durch Giardia verursachte Infektion heilt meist von selbst aus. Gute Ernährung unterstützt die Genesung. In schweren Fällen Metronidazol einnehmen.
Spulwürmer: Infektion durch Verschlucken von Spulwurmeiern, woraus sich weissliche «Regenwürmer» entwickeln. Ein massiver Befall tritt oft bei einheimischen Kindern auf und kann vom Erbrechen der Spulwürmer bis zum Darmverschluss führen.
(Menschen-) Hakenwürmer: Infektionen durch Wurmlarven im Boden, die sich durch die Haut bohren. In einigen Ländern gibt es deshalb Programme zur Reduktion des Befalls, indem man die Bevölkerung zum Tragen von Sandalen animiert. Hakenwürmer bohren die Darmwand an und ernähren sich vom Blut. Mit blossem Auge sind die Biester nicht zu erkennen, massiver Befall kann jedoch zu Blutarmut führen.
Peitschen- und Zwergfadenwürmer: Nicht sichtbare Parasiten, die gelegentlich leichte Bauchbeschwerden verursachen.
Therapie bei allen bisher genannten Darmparasiten: 2x1 Tablette Vermox®, drei Tage lang einnehmen (Wirkstoff: Mebendazol).
Lamblien (engl. Giardia): Infektion über die Nahrung. Im Grunde harmlose Parasiten, die keine Schädigung am Darm oder anderen Organen verursachen, allerdings häufig Beschwerden wie Durchfall, Bauchschmerzen oder Übelkeit (Symptome ähnlich wie bei Amöbenbefall). Therapie (nur bei starken Beschwerden) z.b. Tiberal®, (Wirkstoff: Ornidazol) 3 Tabletten als Einmaldosis.
Amöben: Dieser Darmparasit verdient die grösste Beachtung! Amöben (Entamoeba histolytica) sind einzellige Darmparasiten. Ihre bevorzugte Wirtsperson ist der Mensch, den sie auf dem gängigsten Weg benutzen: mit der Nahrung hinein, mit dem Stuhl hinaus. Wie beim Reisedurchfall sind die Erreger zwar weltweit unterwegs, haben aber eine erklärte Vorliebe für tropische Regionen - wegen des heissen Klimas, das jede Vermehrung begünstigt, und der mangelnden Hygiene. Geradezu ein Dorado für jeden Erreger ist die Fäkaliendüngung, die für konstantes Recycling sorgt.
Die Amöben treten als Verwandlungskünstler auf. Als Zysten (geschlossene Dauerform) werden sie aufgenommen, im Dünndarm vermehren sie sich und werden zu vegetativen (offenen) Formen, die sich im Dickdarm wieder in Zysten zurückverwandeln und als solche ausgeschieden werden - wenn alles gut geht. Der Mensch reagiert auf vier verschiedene Weisen auf einen Amöbenbefall (Amöbiasis):
Grundsätzlich sollte sich jeder Tropenbesucher nach der Rückkehr durch eine Stuhluntersuchung vergewissern, ob er Zystenträger ist oder nicht. Bei Beschwerden ist mehrmalige Untersuchung angebracht, da die Treffsicherheit der Diagnose bei 90 Prozent liegt. Verdacht auf blutige Amöbenruhr erfordert eine blitzschnelle Analyse, weil die sehr sensiblen vegetativen Amöbenformen ausserhalb des Körpers oft nur fünfzehn Minuten überleben. Gleichzeitig kann eine Blutuntersuchung auf Amöben-Antikörper den Befund bestätigen. Bei Verdacht auf Leber-Amöbenabszess wird die Diagnose heute zusätzlich durch Ultraschalluntersuchung gesichert (Amöben im Stuhl müssen zu diesem Zeitpunkt nicht mehr nachweisbar sein).
Wichtig ist, dass sich Amöbenabszesse noch lange nach einer Reise und trotz langer Beschwerdefreiheit entwickeln können. Dies wiederum begünstigt die Fehldiagnose, wenn der Arzt nichts vom Tropentrip seines Patienten weiss. Geradezu katastrophal wäre ein chirurgischer Eingriff, um den vermeintlich «normalen» Abszess zu entfernen. Die Amöben würden dadurch in den gesamten Bauchfellbereich verschleppt.
Die beste Vorbeugung ist die Vorsicht: «Naturbelassenes» Obst, Gemüse und Wasser sind in den Tropen wie die Pest zu meiden oder besonders intensiv zu kochen, denn die Amöben sind (in ihrer Zystenform) äusserst widerstandsfähig. Eine medikamentöse Prophylaxe ist auf keinen Fall sinnvoll. Anti-Amöbenpräparate sind starke Geschütze mit bedenklichen Nebenwirkungen - vor allem für die Leber!
Nur bei nachgewiesener Amöbiasis soll (und muss) behandelt werden. Das Mittel der Wahl ist Paromomycin (Humatin®). Alternativ gibt es Tinidazol, Ornidazol, Metronidazol. In tropischen Ländern kann Antiamöbenmedizin problemlos besorgt werden, die Behandlung jedoch gehört hier wie dort in die Hand erfahrener Ärzte.
Salmonellen: Diese Erreger steckt der gesunde Reisende in der Regel ohne wesentliche Krankheitserscheinungen weg, manchmal aber können sie Ursache des akuten Reisedurchfalls sein - und dann kosten sie ihn ein paar Tage seines Trips. Wenn sie im Stuhl nachgewiesen werden, kontrolliert das Gesundheitsamt den Befund. Eine antibiotische Therapie ist in der Regel nicht notwendig. Ist der Salmonellenträger jedoch in der Lebensmittelbranche tätig, empfiehlt sich eine Therapie.
Ruhrbakterien: Diese Keime können manchmal eine akute Erkrankung mit blutigen Durchfällen und Fieber verursachen. In diesem Fall ist eine antibiotische Therapie zu empfehlen. Meistens sind Beschwerden jedoch gering, dass keine Therapie notwendig ist. Auch hier kontrolliert das Gesundheitsamt den Befund.
Brigitte Geh
Bilharziose, die durch einen bestimmten Saugwurm ausgelöst wird, der in die Blutbahn gelangt, kommt nur in bestimmten Erdteilen vor. Dort müssen alle Leute, bei denen Blut im Stuhl oder Urin auftritt, eine mikroskopische Untersuchung ihrer Ausscheidungen durchführen lassen, um zu prüfen, ob sie die Eier des Wurms enthalten (in den amerikanischen Ländern erscheinen sie nicht im Urin).
Die gute Ernährung ist wichtig. Dort, wo die Erkrankung verbreitet ist, werden meistens nur die schweren Fälle behandelt. Das gebräuchlichste Medikament heisst Praziquantel. Es soll nur unter ärztlicher Kontrolle gegeben werden und das erst, wenn eine mikroskopische Untersuchung der Ausscheidungen den Nachweis dieser Wurmeier erbracht hat.
Die Krankheit wird nicht direkt von Mensch zu Mensch übertragen. Die Würmer verbringen einen Teil ihres Lebens in einer kleinen Schnecke, die im Wasser lebt
Will man gegen Schistosomiasis vorbeugen, müssen die Schnecken systematisch vertilgt und infizierte Personen behandelt werden. Aber das allerwichtigste ist: alle müssen lernen, ein Klo zu benutzen, sich niemals nahe eines Gewässers oder im Wasser zu entleeren. Nicht in stehenden Gewässern baden.
Dieses Tropenübel mit chronischem Charakter, das überwiegend in Afrika, vereinzelt auch auf philippinischen und indonesischen Inseln vorkommt, kann man sich durch Hautkontakt mit stehendem oder leicht fliessendem, wohltemperiertem Süsswasser einhandeln. Vor allem in Ufernähe, denn dort wohnt die Wasserschnecke, das Wirtstier der Bilharziose-Eier. In der Schnecke entwickeln sich die Eier zu Larven, den Zerkarien. Sie verlassen ihre Herberge und sausen torpedoartig durchs Wasser, um traumwandlerisch sich einen leichtsinnigen Menschen mit nackter Haut auszumachen, die sie schnurstracks durchbohren.
Jetzt beginnt die Wanderschaft der Erreger in Richtung Venen des Darm- oder Blasengeflechts, wo sie sich sofort an die Produktion von Eiern machen. Diese werden auf natürlichem Wege ausgeschieden und gelangen oft genug wieder in die genannten Gewässer, wo sie sich zu Mirazidien entwickeln, die sich bei der Schnecke einnisten...Und der Kreislauf hat sich auf wundersame Weise geschlossen. Im menschlichen Körper bleiben die eigentlichen Übeltäter als Parasiten zurück, und paarweise in Schmuseposition legen sie fröhlich weiterhin ihre fatalen Eier.
Bilharziose kann also nur durch Hautkontakt mit zerkarienhaltigem Süsswasser übertragen werden. Achtung: Auch Pool- oder Duschwasser kann infiziert sein, wenn es ungefiltert durch die Rohre gepumpt wird. Aber keine Panik! Eine Infizierung und ihre Auswirkung hängen sehr von der Anzahl der eingedrungenen Zerkarien ab. Ein Tourist, der mal kurz in den Nil fällt, wird allerhöchstens eine milde Bilharziose davontragen. Ein Ägypter dagegen, der ein Leben lang im Reisfeld steht, leidet meist unter ihren schwersten Folgen.
Die ersten Symptome treten im allgemeinen nach etwa 40 Tagen auf: Fieber, Hautausschlag, allgemeines Krankheitsgefühl. Allerdings sind viele Traveller infiziert, ohne dass sie etwas spüren. Deshalb empfiehlt es sich für jeden, der hautnahe Bekanntschaft mit einem verdächtigen Gewässer gemacht hat, die Untersuchung nach sechs bis acht Wochen. So lange dauert der Infektionsgang, vorher ist in der Regel nichts nachweisbar.
Anhand eines speziellen Bluttests (Serologie) kann der Befall festgestellt werden, durch Gewebeproben wird die Diagnose gesichert.
Die Therapie: Seit einigen Jahren gibt es ein sehr wirksames (und verträgliches) Mittel, das die komplette Ausheilung der Bilharziose verspricht; dem Biltricide® (Wirkstoff: Praziquantel). Dies ist wichtig, um Dauerschäden an Darm, Blase, Leber zu verhindern
Empfehlung: Schilder mit der schönen Aufschrift «bilharziosefrei» in den betreffenden Ländern ignorieren, entspringen sie doch nur allzu oft einem Wunschdenken! Wenn schon ein Bad, dann nur in der Mitte des Gewässers, und dorthin natürlich mit dem Boot: Auch die Reichweite der am Ufer umherschwirrenden Zerkarien ist begrenzt.
Brigitte Geh
Die im folgenden Kapitel beschriebenen Erkrankungen sind schwer und oft gar nicht ohne einen Arzt zu behandeln. Viele erfordern bestimmte edikamente, die man auf dem lande nur schwer auftreiben kann. Hausmittel heilen diese Krankheiten nicht. Wer eine der aufgeführten Krankheiten hat, sollte so schnell wie möglich ärztliche Hilfe suchen, damit sich die Chance, geheilt zu werden, erhöht.
Achtung: Viele der in anderen Kapiteln aufgeführten Erkrankungen können auch gefährlich sein und ärztliche Hilfe erforderlich machen. Beachte also die Signale gefährlicher Erkrankungen, siehe unter Vitalfunktionen prüfen.
Tuberkulose ist eine chronische und ansteckende Krankheit, die jeder Mensch bekommen kann. Allerdings befällt sie meist Leute, die schwach, schlecht ernährt oder in Gegenden aufgewaschen sind, wo andere Menschen auch unter dieser Krankheit leiden. TB ist heilbar. Aber Tausende sterben trotzdem jedes Jahr daran, obwohl das zu vermeiden wäre. Sowohl bei der Vorsorge als auch bei der Behandlung ist schnelles Handeln wichtig. Deshalb muss man die TB-Anzeichen kennen und nach ihnen forschen.
TB greift in erster Linie die Lungen an, sie kann aber auch jeden anderen Körperteil befallen. Bei Kleinkindern verursacht sie bisweilen Meningitis. Durch TB hervorgerufene Hautprobleme werden später besprochen.
Beim ersten TB-Anzeichen Arzt aufsuchen, um den Auswurf untersuchen zu lassen, bzw. ein Röntgenbild der Lungen oder eventuell einen Mantoux-Test (Tuberkulinreaktion) machen zu lassen. Nur so kann man feststellen, ob eine TB vorliegt oder nicht. Falls du TB hast, wird dir der Arzt drei der folgenden Medikamente geben:
Aus der Gruppe von Tuberkulostatika:
Es ist wichtig, diese Medikamente genau nach Anweisung einzunehmen. Alle drei Medikamente müssen gleichzeitig genommen werden.
Nimm die Tabletten solange bis der Arzt sagt, du bist gesund. Nicht aufhören, weil du dich schon besser fühlst! Bis eine TB verheilt, kann etwa 1 Jahr vergehen.
Ernähre dich so gut wie möglich mit eiweiss-, vitamin-, kohlehydrathaltigen Lebensmitteln.
Ruhe ist nötig. Man sollte wenig arbeiten und sich schonen, bis sich der Zustand bessert. Anschliessend sollte man nicht so viel arbeiten, dass man ausser Atem kommt oder sehr angestrengt ist. Ausruhen und Schlafen ist wichtig.
TB eines anderen Körperteils wird genauso wie die Lungen-TB behandelt. Kinder mit schwerer Rücken-TB müssen vielleicht operiert werden, um einer Lähmung vorzubeugen. TB ist ansteckend, besonders für Leute, die resistenzgeschwächt sind. Leute, die mit TB-Kranken zusammenleben, sollten sich auch untersuchen lassen, da sie Gefahr laufen, sich anzustecken.
Wird ausgelöst durch ein Biss eines tollwütigen Tieres (das den Tollwutvirus hat). Meistens war ein Hund, eine Katze, ein Wolf, Schakal, aber auch eine Fledermaus der Übeltäter. Auch andere Tiere können Tollwut haben (in Deutschland z.B. der Fuchs).
Falls Tollwutverdacht bei dem Tier besteht das zugebissen hat:
Die ersten Anzeichen können in Abständen von 15 Tagen bis zu 1 Jahr nach dem Biss auftauchen (normalerweise nach 40 - 50 Tagen). Die Behandlung muss so schnell wie möglich einsetzen. Ist die Krankheit erst ausgebrochen, kann keine der heute bekannten Mittel (1989) helfen.
Tetanus ist eine akute Vergiftung des Zentralnervensystems durch Tetanustoxin, das von einem bestimmten Bakterium gebildet wird. Die Bakterie ist hitzestabil und weltweit in Boden, Staub und im Darmtrakt (also Kot) der meisten Säuger verbreitet. Über eine Wunde kann er in den Körper gelangen.
Die Tetanuserreger treten infolge mangelnder Hygiene über die Nabelschnur in den Körper des Neugeborenen ein. Die Möglichkeit für Tetanus ist erhöht...
Es ist sehr wichtig, Tetanus beim ersten Anzeichen zu behandeln.
Kniereflexe prüfen. Hüpft das Bein ein wenig in die Höhe, ist das ok. Schnellt es stark hoch, so ist das ein Zeichen für eine Erkrankung wie z.B. Tetanus (auch Meningitis, Medikamenten-, Rattengiftvergiftung).
Tetanus ist eine tödliche Krankheit. Sofort Arzt aufsuchen. Falls Hilfe lange unterwegs sein sollte, mache schon mal folgendes:
Auch in den besten Kliniken sterben die meisten Tetanuspatienten. Es ist viel leichter, gegen Tetanus vorzubeugen als es zu heilen:
Impfung: Das ist die sicherste Massnahme gegen Tetanus. Kinder und Erwachsene sollten durchgeimpft werden. Schwangere, die sich gegen Tetanus impfen lassen, schützen damit auch das ungeborene Kind.
Alle Wunden müssen sauber versorgt werden. Arzt holen bei tiefen, grossen und verschmutzten Wunden. Falls der Verletzte nicht gegen Tetanus geimpft ist, verteile die erste Dosis der Impfung in beide Arme.
Beim Neugeborenen ist Sauberkeit unerlässlich, um Tetanus zu vermeiden. Das Instrumentarium zum Durchtrennen der Nabelschnur muss steril sein, der Nabel wird kurz über dem Kindsbauch durchtrennt und dann sauber und trocken gehalten.
Keine Auslandreise ohne Tetanusschutz!
Das ist eine unter Kindern verbreitete, schwere Infektion der Hirnhäute. Sie kann als Komplikation andere bereits bestehender Grunderkrankungen auftreten, wie z.B. Masern, Lungenentzündung, Nebenhöhlenentzündung, Blutvergiftung des Neugeborenen, Ohreninfektionen. Kinder, deren Mutter oder Nachbarn TB haben, können schon in den ersten Lebensmonaten an tuberkulöser Meningitis erkranken.
So schnell wie möglich einen Arzt holen - jede Minute ist kostbar! Wenn möglich Person ins Krankenhaus bringen. Unterdessen:
Bei hohem Fieber (über 40 Grad) mit kalten Wickeln, Aspirin® (Acetylsalicylsäure) und Paracetamol das Fieber senken. Bei Verdacht auf tuberkulöse Meningitis, vor allem, wenn schon jemand im Haus TB hat, oder ein Kind TB-Anzeichen entwickelt (z.B. Fieber und Husten), schnell Arzt holen.
Will man gegen tuberkulöse Meningitis vorbeugen, muss man ein Neugeborenes, gleich nach der Geburt gegen TB impfen (BCG: werden zusammengefasst als Mycobacterium tuberculosis complex).
Alle «2.1.4 Ernährungs- und Hygieneregeln» befolgen.
Malaria ist eine Blutinfektion, die Schüttelfrost, Zittern, und hohes Fieber hervorruft. Malaria wird von Mücken übertragen. Die Mücke saugt den Malariaerreger einer bereits infizierten Person und gibt ihn durch ihren Stich einer nächsten Person weiter. Es gibt 4 Malaria-Arten:
Am gefährlichsten ist die «Malaria tropica».
Die Anfälle tauchen etwa alle 2-3 Tage auf und entwickeln sich in 3 Phasen:
Normalerweise wiederholen sich die Fieberanfälle alle 2-3 Tage, abhängig vom Malariatyp. Anfangs kann aber auch täglich Fieber auftreten. Bei Kleinkindern und Leuten, die schon einmal Malaria hatten, tritt das Fieber auch unregelmässig auf. Deshalb sollte jeder, der ohne ersichtlichen Grund fiebert und in einem Malariagebiet wohnt, eine Blutuntersuchung machen.
Chronische Malaria verursacht Milzvergrösserung und Anämie.
Bei Verdacht auf Malaria und bei wiederholten Fieberattacken, lass eine Blutuntersuchung machen. Wenn kein Labor in der Nähe ist, behandle Malaria mit Chinin (Wirkstoff: Methanolchinolin), Chloroquin (Wirkstoff: Aminochinolin) oder einem anderen Malariamittel aus deiner Gegend.
Wenn trotz anfänglicher Besserung durch das Medikament nach einigen Tagen wieder Fieber auftritt, suche im nächstliegenden Gesundheitsposten Hilfe, um zu sehen, welche Malariaart vorliegt. Wenn das Fieber erst nach einem Monat wiederkommt, wiederhole die Medikamentenbehandlung.
Wenn jemand mit Verdacht auf Malaria auch Meningitis-Symptome zeigt, handelt es sich vielleicht um Gehirnmalaria. Wenn möglich, schnell Chloroquin (Aminochinolin) spritzen (oral: Nivaquin oder Malarone®.
Malaria ist ein Problem in heissen Gegenden. Wenn alle mitmachen, lässt sie sich kontrollieren. Alle hier aufgeführten Möglichkeiten tragen dazu bei:
Hauptbösewicht bei der Übertragung der Malaria ist das Weibchen der Anopheles-Mücke. Abwechselnd mit dem Menschen wird sie vom Erreger als Gastwirt benutzt. Ihr Geschmack ist exquisit. Sie ernährt sich vornehmlich vom feinen Blut des Menschen. So sticht und saugt sie, was die nackte Haut bietet - allerdings nicht ohne ein Gastgeschenk ihrerseits. Wenn in ihrem Speichelsekret Malariaparasiten leben, was nur allzu oft vorkommt, gibt sie diese bei jede Stich grosszügig in die Blutbahn des Menschen ab. Von dort aus begeben sich die Eindringlinge auf dem schnellsten Weg in die Leber des neuen Hausherrn. Medizinisch betrachtet ist dies eine Gewebsinfektion (oder Leberform der Malaria). Ein einziger Mückenstich genügt übrigens für die Übertragung, aber je mehr Stiche, desto grösser die Chance der Parasiten, Unheil zu stiften.
Während sie sich in der Leber einrichten, hat der Gastgeber keine Beschwerden. Wenn aber die Vielzahl oder Aggressivität der Parasiten oder eine (zum Beispiel auch durch Reisestress) geschwächte Abwehr das Mass zum Überlaufen bringt, werden die Erreger in die Blutbahn ausgeschüttet, wo sie sofort über die roten Zellen herfallen, und das ist nicht gut. Dem Menschen geht es schlecht, er hat einen Malariaanfall. Wird er nun in diesem akuten Stadium (Blutinfektion) erneut von einer Anophelesdame gestochen, so surrt diese nicht nur gesättigt, sondern auch infiziert davon. Das macht ihr selber herzlich wenig, aber der Erregerzyklus hat sich geschlossen.
Malaria kann also nicht von Mensch zu Mensch übertragen werden - ohne Anophelesmücke geht nichts. Keine Mücke, keine Ansteckung (von extrem seltenen Unglücksfällen wie infizierte Bluttransfusionen oder Injektionsspritzen abgesehen).
Die Parasiten: Das Ensemble der Malariaerreger, das vier Mitglieder zählt, ist sehr einfallsreich. Die gefährlichste Rolle spielt das Plasmodium falciparum, das für die Malaria-tropica verantwortlich ist. Das Besondere an dieser Spielart: Für den Erkrankten geht es dabei um Leben oder Tod (Koma, Blutarmut, Nierenversagen). Gleichzeitig arbeiten die Erreger mit allen Tricks, um sich der Wirkung des jeweils gebräuchlichen Malariamittels zu entziehen. Bei Resochin® (Chloroquin) ist ihnen dies fast weltweit gelungen, bei Fansidar® (seit 2008 nicht mehr erhältlich) wird bereits erfolgreich die Politik der kleinen Schritte betrieben. Residenzen gegen Lariam® (Mefloquin) sind praktisch noch nicht bekannt. Verlass ist bisher nur auf eine einzige Spielregel der Falciparum-Parasiten: Ihr Reifeprozess in der Leber dauert maximal sechs Wochen (weshalb die Prophylaxe auch nach Rückkehr nötig ist). Der Vorteil für den Reisenden: Spätestens sechs Wochen nach Verlassen des Malariagebiets weiss er, woran er mit dieser fatalen Variante, der Tropica, ist. Was man von den drei anderen Parasitenformen leider nicht sagen kann. Dafür sind sie harmloser.
Die Plasmodien vivax und ovale sind verantwortlich für die Malaria tertiana, auf das Konto des Plasmodium malariae geht die (seltene) Malaria quartana. Das Besondere an diesen drei Erregern ist, dass die Leberformen Monate und Jahre überdauern können.
Für den Reisenden bedeutet dies, dass ihn ein Tertiana- oder Quartana-Anfall packen kann, obwohl sein tropisches Abenteuer schon in weiter Ferne liegt. Die freundlichen Eigenschaften dieser Parasitenarten: Sie sind nicht tödlich, und sie haben es noch nicht fertiggebracht, Residenzen gegen Resochin® (Chloroquin) zu entwickeln. Zum Glück entscheidet sich meistens nur eine der vier Plasmodienarten zum Angriff auf den Menschen. Mehrfachinfektionen sind selten.
Zweideutige Symptome: Das Wichtigste bei der Malariadiagnose ist, dass der Doktor und sein Patient die Möglichkeit einer tropischen Infektion überhaupt in Betracht ziehen. Die Symptome des Malariaanfalls sind nicht besonders extravagant: Schüttelfrost und hohes Fieber, vielleicht noch Schweissausbrüche mit quälenden Kopf- und Gliederschmerzen. Aber welche anständige Virusgrippe weist nicht dieselben Unbequemlichkeiten auf. Fieberschübe, die jeden dritten Tag ankommen, lassen eine Malaria tertiana vermuten (nomen est omen!) aber auch andere Fieberarten treten in Intervallen auf, oder die Tertiana hat umdisponiert und liefert tägliche Anfälle, wie die Malaria tropica. Nicht einmal untereinander profilieren sich die verschiedenen Malariaarten durch eindeutige Symptome.
Deshalb gibt es keine richtige Diagnose ohne Blutuntersuchung. Werden im Blutausstrich Plasmodien gefunden, ist der Fall klar. Das ist allerdings nur im akuten Stadium (Blutinfektion mit Fieber) möglich. Eine Gewebsinfektion (Leberform) ohne Fieber kann nicht nachgewiesen werden.
Unterwegs, auf Tropensafari, ist die Malariadiagnose auch nicht immer so einfach. Konsultiert der vom Fieber geschüttelte Reisende einen einheimischen Arzt in einem malariaverseuchten Gebiet, wird dieser mit grösster Wahrscheinlichkeit - ohne sich um einen Blutausstrich zu kümmern - eine Malaria feststellen. Nicht selten eine Fehldiagnose - gerade weil der tropische Medizinmann zuviel Erfahrung hat: Bei ständigen Bewohnern gefährdeter Gebiete bricht praktisch mit jeder ernsten Erkrankung auch eine (durch Teilimmunität abgeschwächte) Malaria aus. Kein Europäer sollte sich deshalb an der Malariasituation der Einheimischen orientieren. In malariafreien Gegenden passiert das Gegenteil: Der Doktor übersieht vielleicht eine Malaria, weil er sie (ahnungslos über die Reisefreudigkeit seines Patienten) mit einer der vielen ihm vertrauten Infektionen verwechselt.
Keine Vorsorge ohne Nachsorge: Wie einfach wäre eine Impfung gegen Malaria wenn es sie gäbe. Durch ihre raffinierten Muster und Strukturen haben die Erreger bisher alle Forscher ausgetrickst, wenngleich einige Optimisten behaupten, dass es schon bald ein Malariaserum geben könnte. Zur Zeit jedenfalls gibt es nichts dergleichen, also auch keine obligatorische Vorbeugung. Ob der Globetrotter brav seine Pillen schluckt, ist nicht amtlich kontrollierbar und bleibt seiner Vernunft überlassen. In seinem ureigensten Interesse liegt es allemal!
Voraussetzung für die richtigen Schutzmassnahmen vor, während und nach der Reise ist die richtige Information. Nur Fachleute, die sich ständig mit exotischen Krankheiten beschäftigen, sind auf dem aktuellen Stand der Dinge. Nicht ganz so verlässlich sind die Entwarnungen der malariaverdächtigen Länder selbst. Bei der Auskunft «keine Gefahr» handelt es sich zuweilen um reines Wunschdenken.
Auch der eilige Traveller ist manchmal vergesslich und übersieht, dass Reisen in harmlose Länder sehr wohl - wegen eines (un)freiwilligen Transits - über akute Gefahrenzonen führen können. Oder dass Grossstädte, die im allgemeinen geschützt sind, ihre Flughäfen oft mitten in der Landschaft haben... Höhen über 1500 Meter sind zwar risikoarm, aber erst ab 3000 Meter geht auch der letzten Mücke die Puste bzw. die Lust zum Brüten aus.
Eine Pille, keine Pille: Tabletten, auch die feinste, sind keine harmlosen Bonbons. Bei sehr geringem Malariarisiko kann man schon mal auf ihren Genuss verzichten. Gründsätzlich gilt: Je länger der Aufenthalt im Malariagebiet, desto grösser die Gefahr. Und: Im Zweifelsfall für die Pille!!
Aber auch bei Dauer- oder Wiederholungsaufenthalt in Malariagebieten empfiehlt sich die Dauer-Prophylaxe nur bei hohem Risiko, denn nach einigen Jahren kann die Einnahme von Resochin® (Chloroquin) zu Augenschäden (an der Netzhaut) führen. Deshalb gilt hier: keine Vorbeugung, aber sofortige Behandlung bei Ausbruch der Krankheit.
In Deutschland heisst das Mittel der Wahl Resochin® (Chloroquin). Man nehme 2 Tabletten wöchentlich (empfohlene Dosis entgegen der doppelten des Herstellers). Beginn eine Woche vor Einreise bis sechs Wochen nach Ausreise aus dem Malariagebiet. Die erste Dosis soll einen gewissen Wirkspiegel aufbauen und die letzte einen Tropica-Ausbruch verhindern oder zumindest abschwächen. Nach dem Motto «Tropen weg, Malaria weg» setzt manch argloser Pillenschlucker sein Medikament zu früh ab - ein häufiger, oft fataler Irrtum.
Leider wird das listige Plasmodium falciparum rund um die Welt immer resistenter gegen Resochin® (Chloroquin), so dass zu einem zweiten Mittel gegriffen werden muss: Lariam® (Mefloquin). Bei Malariaausbruch sind sechs Tabletten innerhalb von 24 Stunden einzunehmen. Das früher für diesen Fall empfohlene Fansidar® sollte wegen seiner Nebenwirkungen nur noch eingenommen werden, wenn Lariam® (Mefloquin) nicht zur Verfügung steht. Allerdings wird auch bei diesem Mittel immer häufiger vor zentralnervösen (psychischen) Nebenwirkungen gewarnt, weshalb es zur Prophylaxe nur genommen werden soll, wenn dies unbedingt erforderlich erscheint!
Fazit: Durch die Einnahme der Tabletten kann man weder einen Moskitostich noch das Einnisten der Parasiten in der Leber verhindern. Aber die Folgen kann man stoppen: das Befallen der roten Blutkörperchen, die Blutinfektion. Und das ist die Hauptsache. Das einzige Mittel gegen Malariaparasiten an sich ist, sich nicht stechen zu lassen.
Auch in Malariazonen ist man nicht schutzlos der blutrüstigen Anopheles-Mücke ausgesetzt. Bei Einbruch der Dunkelheit heisst's wachsam sein. Mückennistplätze (Sumpfgebiete, Wasserlöcher, Flussufer) meiden. Anti-Moskito-Kleidung: Möglichst viel der nackten Haut mit möglichst heller Kleidung bedecken. Auf Parfum und andere Duftstoffe verzichten, da sie die Anopheles-Dame provozieren. Und nichts geht über intakte Fenstergitter und ein lückenloses Moskitonetz. Zusätzlicher Mückenschutz wie Räucherkerzen (Coils), Ventilatoren, Insektizide, Einreibemittel etc. schaden so wenig wie sie allein nützen. Richtig ist auch, dass die Anopheles-Mücke besonders in der tropischen Regenzeit aktiv wird - aber ob sich jede Mücke daran hält, ist nicht gewiss.
Im Falle eines Ernstfalles: wenn dem Tropentrotter fieberartig flau wird, soll er sein Blut auf Malariaerreger untersuchen lassen. Werden Parasiten gefunden, muss behandelt werden. Je schneller dies geschiet, desto geringer die Folgen einer Malaria (von Organschäden bis Exitus) und desto grösser die kompletten Heilungschancen. Rückfälle trotz Therapie (und ohne neue Infizierung) sind selten, aber nicht unmöglich, weil einige Erreger auf geheimnisvolle Weise alle Angriffe überdauern. Dass die Malaria jedoch zu lebenslangen Rückfällen führen muss, ist ein Gerücht. Schnell und richtig behandelt, kann sie immer auskuriert werden.
Mitten in den Tropen, ohne sichere Diagnose, ist der Fall schwierig, aber nicht hoffnungslos. Nicht jede erhöhte Temperatur muss einer Sechs-Tabletten-Dosis Lariam® (Mefloquin) bekämpft werden. In Nicht-Resistenz-Gebieten kommt auch eine Extradosis Resochin® (Chloroquin) in Frage - besonders für jene, die das Mittel nicht regelmässig schlucken. Nur wenn's schlimmer wird (Temperatur über 38.5°C) ist eine Behandlung auf Verdacht für den Betroffenen allemal ungefährlicher als eine Malaria, gegen die er nichts tut. Zehn Prozent der Tropica-Erkrankten sterben, wenn sie zu spät oder gar nicht behandelt wurden.
Kalte Wadenwickel und viel Flüssigkeit helfen - wie jeder selbststudierte Abenteurer weiss - im Kampf gegen das Fieber.
Andere Länder, andere Weisheiten: Malariamittel vertragen auch Wärme und längere Lagerung, man kann also getrost mit einem grösseren Vorrat verreisen. Aber alles hat seine Grenzen. In Malariagebieten bekommt man die Pillen in jedem Hotel, wenn nicht bei jedem kleinen Krämer, preiswert und rezeptfrei. Wie lange ein Medikament dort allerdings schon den Laden hütet, ist eine andere Sache. Auch abweichende Dosierungsvorschläge einheimischer Experten kann man getrost ignorieren. Andere Länder, andere Konditionen und andere Mittel. Nicht überall wird man die vertrauten Markennamen vorfinden.
Gewusst wie. Aber im Kampf gegen den winzigen Parasiten liegt der homo sapiens immer noch ziemlich hinten. Die Malaria breitet sich weiterhin aus - woran wir als Transkontinental-Travellers nicht ganz unbeteiligt sind. Vor allem als unverdrossene Verzehrer von Froschschenkeln. Wo die Frösche ausgerottet werden, kann sich ihre Leibspeise, die Anopheles-Mücke, ungehindert vermehren...
Brigitte Geh
Mefloquin ist ein antiparasitärer Wirkstoff aus der Gruppe der Malariamittel zur Vorbeugung und Behandlung der Malaria. Zur Malariaprophylaxe wird das Medikament einmal wöchentlich eine Woche vor bis vier Wochen nach der Reise eingenommen. Unter der Einnahme treten häufig unerwünschte Wirkungen auf. Schwere unerwünschte Wirkungen sind jedoch selten.
Mefloquin ist in Form von Tabletten im Handel (Lariam®, Mephaquin®).
Chloroquin ist ein antiparasitärer Wirkstoff aus der Gruppe der Malariamittel zur Vorbeugung und Behandlung der Malaria. Chloroquin wird auch als Rheumamittel bei rheumatischen Erkrankungen angewandt.
Chloroquin ist in Form von Tabletten im Handel (Nivaquin®).
Einnahme nach einer Mahlzeit mit mindestens einem Glas Flüssigkeit. Die Tabletten können bei Schluckschwierigkeiten auch zerkleinert werden. Malariaprophylaxe: Einmal wöchentlich am selben Wochentag, mindestens 1 Woche vor bis 4 Wochen nach der Reise. Behandlung und Notfallbehandlung: Gemäss Fachinformation oder Packungsbeilage.
Aminochinoline:
Chloroquin (Chlorochin®), Hydroxychloroquin (Plaquenil®), Mepacrin, Primaquin.
Biguanide:
Proguanil, Atovaquon (Wellvone®, Kombimedikament: Malarone®).
Methanolchinoline:
Mefloquin (Lariam®, Mephaquin®).
Diaminopyrimidine:
Pyrimethamin (Daraprim®).
Artemisinin:
Artemisinin, Artemether (Kombimedikament mit Lumefantrin: Riamet®).
Andere:
Halofantrin (Halfan®), Lumefantrin (Kombimedikament mit Artemether: Riamet®), Sulfadoxin, Doxycyclin.
= Frei von Malaria
= Geringes Risiko von Malaria
= Hohes Risiko von Malaria
= Hohes Risiko von Malaria (Chemoprophylaxe empfohlen)
Das Dengue-Fieber ist eine Virusinfektion und tritt vor allem in tropischen und subtropischen Gegenden auf. Übertragen wird das Virus durch den Stich der Gelbfiebermücke (Moskito der Gattung Aedes aegypti) sowie der Tigermücke (Aedes albopticus). Beide Mückenarten sind tagaktiv. Der Erreger gehört zu den Flaviviren, die z.B. auch verantwortlich sind für Gelbfieber, Frühsommermeningoenzephalitis (FSME, durch Zecken übertragen) sowie für das Chikungunya-Fieber.
In etwa 90% der Erkrankungen wird ein stummer Verlauf mit Symptomen ähnlich eines grippalen Infekts beobachtet. Bei den restlichen 10% beginnen die Symptome meist 3 bis 7 Tagen nach dem Stich einer infizierten Mücke mit plötzlichem, sehr hohem Fieber begleitet von Schüttelfrost sowie Kopf- und Gliederschmerzen. Nach 3 bis 4 Tagen kann ein Hautausschlag auftreten, der sich mit Ausnahme des Gesichtes über den ganzen Körper verteilt. Das Dengue-Fieber heilt in der Regel nach 10 Tagen spontan ab. Bei einem schweren Krankheitsverlauf können äussere und innere Blutungen auftreten (hämorrhagisches Dengue-Fieber), was zum Tod führen kann.
Zur Vorbeugung können nur allgemeine Massnahmen gegen Insektenstiche empfohlen werden. Eine Impfung existiert zur Zeit noch nicht.
Es gibt keine spezifische Therapie des Dengue-Fiebers, die Erkrankung wird deshalb symptomatisch behandelt. Es muss besonders auf eine ausreichende Zufuhr von Flüssigkeit und Elektrolyten geachtet werden, um dem Flüssigkeitsverlust aus den durchlässigen Gefässen entgegenzuwirken..
Bei einem schweren Verlauf ist eine Einweisung ins Krankenhaus erforderlich. Zur Fieber- und Schmerzbehandlung wird davon abgeraten Aspirin® (Acetylsalicylsäure) und andere NSAID (Nicht-steroidale Entzündungshemmer) einzunehmen, da sie blutverdünnende Eigenschaften haben und die Schleimhäute reizen können. Stattdessen soll Paracetamol verwendet werden.
Das ist eine Erkrankung, die durch den Genuss von frischer, infizierter Kuh- oder Ziehenmilch verbreitet wird. Die Brucelloseerreger übertragen sich über Schrammen und Hautverletzungen auf Personen, die mit krankem Vieh (Schweinen oder Schafen) arbeiten.
Brucellose kann mit Fieber und Schüttelfrost beginnen, häufiger äussert sie sich schleppend durch Schwäche, Ermüdung, Appetitverlust, Kopf- und Bauchweh, was sich von Tag zu Tag verschlimmert, oft auch Gelenkschmerzen.
Das Fieber kann hoch oder niedrig sein. Meistens beginnt es mit Schüttelfrost am Nachmittag und endet mit Schweissausbrüchen am Morgen. Bei chronischer Brucellose kann das Fieber tagelang versschwinden und dann wieder auftauchen. Ohne Behandlung dauert eine Brucellose womöglich jahrelang. Lymphknotenentzündung ist möglich.
Bei Verdacht auf Brucellose Arzt aufsuchen, da Verwechslung mit anderen Erkrankungen leicht möglich ist. Brucellose wird ca. 4 Wochen lang mit Tetracycline behandeln oder mit Cotrimoxazol.
Nur pasteurisierte oder abgekochte Kuh- oder Ziegenilch trinken. Dort, wo es Brucellose gibt, besser auch keinen Käse essen, der aus purer Milch hergestellt wurde.
Vorsicht beim Umgang mit Vieh, (Kühen, Ziegen und Schweinen), vor allem, wenn man eine Wunde oder Schramme hat.
Ist eine Darminfektion (Erreger: Salmonella typhi), die den ganzen Körper angreift. Typhus verbreitet sich über infizierte Ausscheidungen, Nahrungsmittel und Wasser und wird schnell zur Epidemie. Unter den verschiedenen Infektionen, die Fieber verursachen, ist Typhus die gefährlichste. (engl. Typhoid Fever)
1. Woche: Beginn wie Erkältung oder Grippe, Kopfweh und Halsschmerzen, Reizhusten, Blutungen aus Nase und Darm, Fieber steigt jede Tag weiter an, bis hin zu 40 Grad und mehr. Oft zu langsamer Puls im Verhältis zum hohen Fieber. Puls und Temperatur alle halbe Stunde ablesen. Wenn der Puls weiterhin langsamer wird, während das Fieber steigt, liegt vermutlich Typhus vor. Oft Erbrechen, Durchfall, Schwindel, Schlaflosigkeit, Verstopfung.
2. Woche: Anhaltend hohes Fieber, Puls langsam. Es können rötliche Flecken am Körper auftauchen (für wenige Tage, dann verschwinden sie wieder). Zittern, Delirium, oft Bauchschmerzen, Schwäche, Gewichtsverlust, Dehydration, erbsbreiartiger Durchfall.
3. Woche: Wenn keine weiteren Komplikationen auftauchen, verschwinden Fieber und alle anderen Signale allmählich.
Suche ärztliche Hilfe. Typhus wird mit Antibiotika, Bettruhe und symptomatisch behandelt. Ein Problem stellen die zahlreichen Reistenzen dar. Die früheren Standardmedikamente wie Chloramphenicol, Trimethoprim, Sulfamethoxazol und Amoxicillin (Clamoxyl®, Augmentin®) (Ampicillin) sind heute häufig wirkungslos. Derzeit werden Chinolone, Cephalosporine der 3. Generation wie Cefixim oder Ceftriaxon sowie Azithromycin eingesetzt.
Fieber mit kalten, feuchten Wickeln senken. Viel zu trinken geben: Suppen, Säfte gegen Dehydration. Nahrhafte Kost geben, wenn nötig in flüssiger Form. Bettruhe bis das Fieber weg ist.
Wenn die Person Blut abführt oder Bauchfell- oder Lungenentzündungszeichen entwickelt, sofort ab ins Krankenhaus.
Die wichtigste Vorbeugung ist die orale Schutzimpfung, siehe 8.1.3 - Impfplan für die Fernreise. Nur abgekochtes Wasser trinken. Ursachen der Verseuchung aufspüren.
Gegen Weiterverbreitung der Seuche müssen Typhuskranke separat wohnen. Niemand darf ihr Geschirr benutzen, ihr Kot muss verbrannt und tief vergraben werden. Wer sich um die Kranken kümmert, muss sofort danach Hände waschen.
Auch nach ihrer Heilung scheiden manche Leute die Erreger noch aus und sorgen so für die Weiterverbreitung. Deshalb sollten diese Leute sehr auf persönliche Hygiene achten und nicht in Restaurants oder anderen Lebensmittelabteilungen arbeiten. Manchmal hilft Ampicillin, diese restlichen Erreger abzutöten.
Ist eine Erkrankung ähnlich Typhus aber doch anders. Die Infektion wird von Läusen übertragen. Sie wird auch Epidemietyphus genannt. (engl.: Typhus)
Beginnt mit starker Erkältung. Nach 1 Woche oder mehr tritt Fieber mit Schüttelfrost auf, Kopfweh, Muskel- und Brustschmerz.
Nach einigen fiebrigen Tagen, Ausschlag, zuerst am Körper, dann an Armen und Beinen, aber nicht im Gesicht. Der Ausschlag tritt in Form von kleinen Blutergüssen unter der Haut auf und ist sehr heftig.
Das Fieber dauert 2 Wochen oder Monate an. Es bricht bei Kindern meist schwächer, aber bei Älteren umso stärker aus.
Bei Verdacht auf Fleckfieber suche ärztliche Hilfe. Oft sind spezielle Untersuchungen nötig.
Erwachsene bekommen Tetracycline: 500mg 4mal täglich über 4-10 Tage lang.
Sauberkeit anstreben. Die ganze Familie entlausen. Läuse in der Wäsche z.B. kann man durch erhitzen auf 70-80 Grad vernichten. Tötet Ratten und legt Rattengift in ihre Löcher und Nester.
Diese chronische Krankheit entwickelt sich sehr langsam, oft erst nach Jahren. Sie überträgt sich nicht einfach von Mensch zu Mensch, aber wer lange unter Leprakranken lebt, kann ebenfalls an Lepra (engl. leprosy) erkranken.
Die Signale sind unterschiedlich, je nach der natürlichen Widerstandskraft des einzelnen. Sehr oft ist Sensibilitätsverlust ein grundsätzliches Merkmal, meistens zuerst an Händen und Füssen. Leprakranke verbrennen sich manchmal, ohne es zu merken (z.B. an Zigaretten).
Die Hautveränderungen sind sehr unterschiedlich. Sie enthalten helle, grosse Flecken, da wo die Haut nicht schwitzt oder verstaubt ist. Gefühllose Stellen. Nerven schwellen unter der Haut zu Strängen oder Schwellungen an. Äusserliche chronische Wunden, die weder schmerzen noch jucken. Bei einer Lepraart ist das Gesicht aufgedunsen oder die Ohrläppchen vergrössern oder verlängern sich. Manchmal fallen die Augenbrauen aus. In fortgeschrittenen Fällen können Hände und Füsse erlahmen und sich klauenartig verkrümmen.
Finger und Zehen oder auch der ganze Fuss, die ganze Hand werden mit der Zeit kürzer und zu Stümpfen. Die Finger fallen nicht ab, der Körper verschluckt sie gewissermassen.
Lepra ist heilbar. Der Kranke kann zu Hause behandelt werden und braucht nicht isoliert zu leben. Die Behandlung muss über Jahre hinweg gemacht werden. Das beste Medikament heisst Dapson. Es ist wichtig, die Behandlung nicht zu unterbrechen, damit die Krankheit nicht noch einmal ausbrechen kann.
Die grossen, offenen Wunden und Verletzungen, die man so oft bei Leprakranken sehen kann, lassen sich vermeiden. sie treten auf, weil der Leprakranke die Sensibilität verliert und sich nicht mehr gegen Verletzugen schützt.
Würde jemand der sich Blasen gelaufen hat vor Schmerzen aufhören zu laufen und seine Füsse so vor grösserem Schaden bewahren. Der Leprakranke merkt aber gar nichts. So entwickeln sich grosse infizierte Wunden. Auch das schmerzt den Leprakranken nicht, was die Behandlung immer komplizierter macht.
Die Infektion geht auf die Art langsam an den Knochen und zerstört ihn. Nun folgt die Deformierung, die sich allein durch Sorgfalt verhindern lässt.
Wenn man sich daran hält und früh mit der Behandlung beginnt, können alle Deformierungen vermieden werden.
Manche Hautprobleme werden von Krankheiten oder Infektionen verursacht, die nur die Haut betreffen - etwa wie Pilzinfektionen oder Warzen. Andere sind Anzeichen für Erkrankungen, die den ganzen Körper befallen haben, wie z.B. bei Masern oder Pellagra (Unterernährung).
Bestimmte Wundarten oder Hautprobleme deuten auf eine ernsthafte Krankheit hin, wie TBC, Syphilis oder Lepra.
Dieses Kapitel behandelt nur die auf dem Lande üblichen Hautprobleme. Allerdings existieren hunderte von Hauterkrankungen. Manche gleichen sich untereinander derartig, dass es schwer wird, sie zu unterscheiden - trotzdem können sich ihre Ursachen und Behandlungsmethoden total unterscheiden.
Liegt ein ernsthaftes Hauptproblem vor, bzw. erreicht man trotz Behandlung keine Besserung, suche ärztliche Hilfe.
Viele Hautkrankheiten benötigen eine spezielle Behandlung, aber es gibt ein paar Mittel, die im allgemeinen eine grosse Hilfe sind:
Regel 1Wenn die betroffene Stelle heiss und schmerzhaft ist, behandle das Gebiet mit Hitze. Mache heisse Kompressen.
Regel 1 (genauer)Wenn die Haut Anzeichen grösserer Entzündung aufweist, wie Rötung in der Umgebung der angegriffenen Stelle, Schwellung, Schmerz, sich heiss anfühlt, eitert, mache folgendes:
Gefährliche Signale sind: geschwollene Lymphknoten, eine rote Linie um die entzündete Stelle, schlechter Geruch. Falls durch die Behandlung keine Besserung eintritt, gehe schnell zum Arzt.
Regel 2Wenn die betroffene Stelle juckt, brennt oder suppt, behandle das Gebiet mit Kälte. Mache kalte Kompressen.
Regel 2 (genauer)Wenn die betroffene Hautstelle Blasen bildet, zu suppen, jucken, stechen oder brennen beginnt, mache folgendes:
Wenn sich die angegriffenen Stellen dort befinden, wo ständig die Sonne drauf scheint, schütze diese Körperstellen vor der Sonne.
Regel 4Wenn die angegriffene Stelle immer von Kleidung bedeckt wird, setze diese Stelle den direkten Sonnenstrahlen aus, etwa 2-3 mal am Tag. Beginne mit 5 Min. und erhöhe die Dauer von Mal zu Mal auf 20 Min.
Die Haut hat: | so hat man evtl.: | |||
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kleine Wunden, pickelähnlich mit Bläschen |
Kleine Schwellungen oder Wunden, juckend, - erst zwischen den Fingern, an Handgelenken, Gürtellinie, Achselhöhlen, Brustwarzen oder Penis. | Krätze | öffne Beschrieb | |
Kleine, eitrige Wunden, meist durch aufgekratzte Insektenstiche. Können Entzündungen oder geschwollene Lymphknoten bewirken. | Bakterieninfektion | öffne Beschrieb | ||
Unregelmässige Wunden, die sich verstreuen, mit gelbem Schorf oder glitzernd mit Eiter | Impetigo (Eiterflechte) | öffne Beschrieb | ||
Pickel im Gesicht eines Heranwachsenden, oft auch auf Rücken und Brust, mit eitriger Spitze | Akne, Mitesser, Pickel | öffne Beschrieb | ||
Eine Wunde an den Genitalien ohne Schmerz oder Juckreiz | Syphilis | öffne Beschrieb |
Die Haut hat: | so hat man evtl.: | |||
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grosse, offene Wunden oder Hautgeschwüre |
Grosse, chronische Wunde, die nicht vernarbt, von roter Haut umrandet - am Knöchel oder seiner Nähe, bei älteren Leuten mit Krampfadern | Geschwür, verursacht durch schlechte Durchblutung (evtl. Diabetes) | öffne Beschrieb | |
Wunden, die sich an Knochen oder Gelenken bilden, bei Bettlägerigen | Dekubitus | |||
Wunden mit Sensibilitätsverlust an Füssen und Händen (nicht schmerzhaft, selbst wenn man mit einer Nadel hinein sticht) | Lepra | öffne Beschrieb |
Die Haut hat: | so hat man evtl.: | |||
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Schwellungen unter der Haut |
Schmerzhaft, heisse Schwellung, die sich manchmal öffnet. | Abszess, Furunkel | öffne Beschrieb | |
Heisse und schmerzhafte Anschwellung am Busen einer stillenden Frau | Mastitis (Brustdrüsen- entzündung) |
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Schwellung, die stetig anschwillt. Am Anfang meist nicht schmerzhaft | Krebs | |||
Eine oder mehrere Beulen, rund, am Kopf, Körper oder Schenkel | Onchozerkose | öffne Beschrieb |
Die Haut hat: | so hat man evtl.: | |||
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geschwollene Lymphknoten |
Knötchen an der Halsseite, die dauernd aufbrechen und vernarben | Skrofulose (Haut-TB) | öffne Beschrieb | |
Knötchen in der Leiste, die dauernd aufbrechen und vernarben | Drüsengeschwür | öffne Beschrieb |
Die Haut hat: | so hat man evtl.: | |||
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Warzen |
Normale Warzen, nicht sehr gross | allgemeine Warzen (Virusinfektion) | öffne Beschrieb | |
Grosse Warzen (über 1cm) normalerweise an Armen und Füssen | eine Art Haut-TB | öffne Beschrieb |
Die Haut hat: | so hat man evtl.: | |||
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Flecken oder Male dunkel |
Dunkle Flecken auf Stirn und Gesicht einer Schwangeren | Schwangerschafts- flecken (Chloasma); harmlos |
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Verbrannte Flecken, die nach Sonnenbrand aussehen, an Armen, Beinen, Hals oder Gesicht | Pellagra | öffne Beschrieb | ||
Schuppige Wunden oder violette Flecken bei Kindern mit geschwollenen Beinen | Unterernährung | öffne Beschrieb |
Die Haut hat: | so hat man evtl.: | |||
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Gerötete Stellen |
Rötliche Flecken oder Blasen auf Wangen, Ellbogen oder in Kniekehlen kleiner Kinder | Ekzem | öffne Beschrieb | |
Schmerzhafte, rötliche, heisse Stelle, die sich schnell vergrössert | Erysipel (Wundrose) | öffne Beschrieb | ||
Gerötete Stelle zwischen den Beinen eines Babies | Reizung durch Urin oder Hitze | |||
Rote Flecken mit weisser Absonderung wie geronnene Milch in den Hautfalten | Monoliasis = Soor (Pilzinfektion) | öffne Beschrieb | ||
Hervorstehende, rötliche oder gräuliche Flecken an Ellbogen und Knien schuppig, chronische Erkrankung | Psoriasis (Schuppenflechte) oder TB | öffne Beschrieb |
Die Haut hat: | so hat man evtl.: | |||
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weisse Flecken |
Runde oder unregelmässige Flecken im Gesicht oder am Körper, vor allem bei Kindern | Grind (Infektion oder Schwamm) | öffne Beschrieb | |
Weisse Flecken beginnen mit blauen Schwellungen (Pinta). Vor allem an Händen, Füssen und Lippen. | Pinta (Infektion) Vitiligo |
öffne Beschrieb öffne Beschrieb |
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Streifen oder Eruptionen |
Flecken, Ausschlag, Male, die sehr jucken (können plötzlich auftauchen und weggehen) | allergische Reaktionen | öffne Beschrieb |
Die Haut hat: | so hat man evtl.: | |||
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Ringe (Flecken mit rotem, erhobenem Rand, meist klar in der Mitte) |
Kleine Ringe, die sich ausbreiten und wachsen, manchmal jucken | Mykose, Grind | öffne Beschrieb | |
Grosse kreisförmige Stellen, jucken nicht, haben dicke Ränder | fortgeschrittenes Stadium der Syphilis | öffne Beschrieb | ||
Grosse kreisförmige Stellen deren Mitte schmerzunempfindlich ist | Lepra | öffne Beschrieb | ||
Kleine Ringe, die an Stirn, Nase und Hals auftauchen | Hautkrebs | öffne Beschrieb |
Die Haut hat: | so hat man evtl.: | |||
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Blasen |
Blasen mit schwellung, grossem Juckreiz, feucht (die auslaufen) | Dermatitis (entzündliche Hautreaktion) | ||
Kleine Blasen auf dem ganzen Körper, leichtes Fieber | Windpocken | |||
Fläche schmerzhafter Blasen auf mindestens einer Körperhälfte, wie ein Band oder eine Traube | Herpes Zoster (Gürtelrose) | öffne Beschrieb | ||
Fläche mit Blasen und Lufttaschen; schlechter Geruch, grau - schwarz, breitet sich aus | Gangrän (Gasbrand) (schwere Bakterieninfektion) | öffne Beschrieb |
Die Haut hat: | so hat man evtl.: | |||
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rötliche Punkte am ganzen Körper. Person sehr krank. |
Eruptionen, bei Kindern am ganzen Körper | Gangrän (Gasbrand) (schwere Bakterieninfektion) | öffne Beschrieb | |
Nach einigen Fiebertagen erscheinen rosa Punkte am Körper, Person sehr krank | Typhus | öffne Beschrieb |
Krätze ist bei Kindern sehr verbreitet. Sie verursacht kleine Flecken, die jucken und oft am ganzen Körper auftreten. Meistens befindet sie sich aber:
Krätze oder Scabies (Acarodermatitis), wird von kleinen Tierchen (Milben) verursacht, welche unter der Haut Tunnel graben. Krätze überträgt sich durch Hautkontakt, Kontakt mit Leib- oder Bettwäsche einer infizierten Person. Jemand, der die Krätze aufkratzt, kann damit kleine entzündete, eitrige Wunden hervorrufen, auch geschwollene Lymphknoten oder Fieber.
Anschliessend Hautpflege mit normaler Hautcreme. Bei bleibendem Juckreiz evtl. Cortisonsalbe (vorher Arzt befragen).
Desinfektion der Kleider und der Bettwäsche:
Behandlung der Kontaktpersonen:
1. Nacht: Nach dem Bad (mit Seife, Bürste und heissem Wasser) Mono sulfiram (ist Tetraethylthiuramdisulfid), mit Wasser 1:2 verdünnt, über dem ganzen Körper verteilen. Ausser auf dem Gesicht. Achte darauf, dass du saubere Wäsche und Bettwäsche benutzt. Den Körper gründlich abseifen, danach abspülen und das Medikament vom Hals bis zu den Zehen verteilen.
Nach dem Aufstehen: Saubere Wäsche anziehen, wenn möglich abgekocht und sofort Bettwäsche und Handtücher wechseln.
2. Nacht: ohne Bad, nur Medikament verreiben.
3. Nacht: Baden, ohne Medikament zu verwenden.
4. Nacht: Ein Reinigungsbad nehmen. Bettwäsche, Handtücher am Anfang und Ende der Behandlung wechseln. Wenn der Juckreiz nach 3 Tagen immer noch da ist, Behandlung abbrechen und Arzt aufsuchen.
Kopf-, Körper,- und Filzläuse verursachen Juckreiz, manchmal Hautinfektionen und geschwollene Lymphknoten.
Gegen Läuse hilft vor allem gute körperpflege. Alle Bettwäsche (auch mal die Betten selbst) in die Sonne legen. Jeden Tag waschen und auch die Haare oft waschen. Die Köpfe von Kindern mindestens 1 mal pro Wochen untersuchen. wenn sie Läuse haben, behandle sie sofort. Kinder mit Läusen dürfen nicht zusammen mit anderen schlafen.
Die Kleiderlaus ist ein Parasit des Menschen, wohnt bevorzugt zwischen den Haaren oder in der Bekleidung. Sie ist gut an Menschen angepasst und fühlt sich am wohlsten bei menschlicher Körpertemperatur. Die Stiche der Laus lösen eine meist kleine, juckende Schwellung aus. Kleiderläuse sind sehr zäh und können bei 25°C bis zu 4 Tage ohne Futter überleben. Übertragen wird die Laus durch Körperkontakt oder gemeinsam genutztes Bettzeug und Bekleidung.
Die wichtigste Methode zur Bekämpfung und Vermeidung eines Kleiderlausbefalls ist auf allgemeine Hygiene zu achten. Das bedeutet allgemeine Körperpflege und ein regelmässiges Wechseln und Säubern der Kleidung, da mit dieser die Kleiderlaus übertragen wird. Hat man sie:
Filzläuse sitzen meist im Schamhaar. Das Haar angefeuchten und ein Shampoo mit Malathion (z.B. Prioderm®) einmassieren und mindestens 10 Minuten einwirken lassen. Behandlung nach 7 und 14 Tagen wiederholen, zwischen den Behandlungstagen das Haar mit einem Nissenkamm durchkämmen.
Dies sind sehr kleine, flache, kriechende Insekten, die sich in Matrazen, Bettzeug, Möbeln und Wänden verstecken. Normalerweise beissen sie nachts. Die Bisse sind oft in Gruppen oder Linien angeordnet.
Um Bettwanzen loszuwerden, wasche das Bettzeug und giesse kochendes Wasser über die Bettgestelle. Besprühe Matratzen, Möbelstoff und Teppiche mit Schwefel und benutze sie für 3 Wochen nicht. Danach alles Schwefelpulver gründlich entfernen. Um dem Einnisten von Bettwanzen vorzubeugen, sollte man Bettzeug, Matratzen und Gestelle häufig an er Sonne lüften.
Wenn man eine Zecke, die sich in der Haut festgebissen hat, herauszieht, muss man darauf achten, dass auch ihr Kopf mit herauskommt, um gegen Infektionen sicher zu sein. Niemals am Körper der Zecke ziehen.
Zeckenbisse können gefährlich sein, siehe 4.2.4 Hirnhautentzündung (Meningitis).
Nicht mit Öl oder dergleichen betupfen. Möglichst tief greifen und herausdrehen oder -hebeln. Gegen Schmerzen an der Bissstelle nimm Aspirin®, zur Behandlug des Juckreizes siehe Allergische Reaktionen der Haut.
Gegen Zeckenbisse verreibe, bevor du aufs Feld oder in den Wald gehst, Schwefelpuder, vor allem auf Knöcheln, Handgelenken, Gürtellinie und Armen.
Die Filzlaus (Phthirus pubis) ist eines jener gemeinen Biester, das mit knapp zwei Millimeter Länge mehr Unheil anrichten kann als manch ausgewachsenes Raubtier. Im Gegensatz zur kopf- oder Kleiderlaus sitzt die Filzlaus vornehmlich im Genito-Analbereich, wo sie sich an den Schmahaaren festkrallt und ihre Eier (Nissen) ablegt. Für gelegentliche wanderungen benutzt sie die grossen Haarstrassen des Körpers, gelangt dabei über Achselhöhlen, Bart und Wimpern sogar manchmal bis ins Kopfhaar. Ihr Stich juckt nicht übermässig, deshalb fehlen die Kratzeffekte, und die Verlausung bleibt oft eine ganze Weile unbemerkt. Erst anhaltender Juckreiz und blaue Flecken (durch Speicheldrüsenferment der Filzlaus an der Bissstelle) im Ansiedlungsgebiet, also meistens im Genitalbereich, lassen auf Phthiriasis schliessen.
Die Übertragung erfolgt durch Intimkontakt, Bettwäsche und Toiletten, weshalb man (auch beim Bettpartner) auf bestmögliche Hygiene achten sollte. Die Nissen sind immerhin noch mit blossem Auge, die Läuse praktisch nur mit der Lupe auszumachen und beide tunlichst mit einer Pinzette zu entfernen. Bei Befall ist auch eine Behandlung mit Malathion, z.B. Prioderm® angezeigt, das die Läuseplage beseitigt.
Der Floh ist ein lichtscheuer, aber sportlich durchtrainierter Quälgeist. Allerdings enutzt er unsere nackte Haut nur für seine unverdrossenen Sticheleien, seinen Wohnsitz hat er in unserer Kleidung und Bettwäsche. Die Stiche entwickeln sich zu Papeln und jucken mörderisch. Durch 50 bos 60 Zentimeter hohe Luftsprünge entzieht sch der Floh jedem Zugriff, aber Wäsche oder Reinigung überlebt er nicht. Totaler Wechsel von Keidung ud Bettwäsche ist deshalb die einzige Hilfe. Im Exrem(be)fall ist eine Desinfektion der ganzen Behausung nötig.
Der Sandfloh dagegen liebt den engen Körperkontakt mit seinem Opfer und nistet sich insbesondere zwischen den Zehen und unter den Fussnägeln ein, wo er auch seine Eier ablegt. Der beste Schutz ist entsprechendes Schuhwerk. Sonst ist dieser Teufelsbrut nur mit einer ausgeglühten Nadel beizukommen.
Die Wanze ist, wie der Floh, ein lichtscheues Element, hat allerdings eine Vorliebe für Holz, vor allem Korbgeflecht, wo sie auf ihre Opfer lauert. Verdächtige Möbel sollte man deshalb mit einem Insektizid besprühen und das werte Hinterteil durch untergelegte Zeitung vor dem Rattansessel schützen: durch Papier kann die Wanze nicht beissen. Gelingt ihr ein Biss, so entstehen Quaddeln (wie nach Brennnessel-Kontakt), die man notfalls mit einer Salbe gegen Juckreiz mildern kann.
Die Krätze geht auf das Konto von Milben, die ihre Tunnel durch die menschliche Hornhaut graben, vor alllem zwischen den Fingern und Zehen. Nur wenn die Milben den Hautgang verlassen - was sie vorzugsweise in der kuschligen Wärme unter der Bettdecke tun - ist eine Übertragung möglich. Deshalb sollte man sich vor Haut- und Wäschekontakt mit einem Infizierten hüten (die Übertragung auf den Bettgenossen ist unumgänglich) und sich selbst ebenso wie seine Textilien waschen, was die Wanne hält. Die Krätze-Diagnose ist selbst für den Hautarzt nicht ganz einfach, seine Behandlung bei Befall ist aber unbedingt nötig. Chronischer Juck- und Kratzreiz führt zu Hautschäden, die Krätze muss deshalb gestoppt werden: mit Malathion oder Permethrin.
Die Larva migrans ist die Larve des Hundehakenwurms, die des öfteren irrtümlich in die Haut des Menschen eindringt, wo sie zwar im falschen Wirt sitzt, aber doch einige Verwirrung stiftet. Nachdem sie ihre normale Weiterentwicklung im Menschen nicht vollziehen kann, irrt die Larve in ihrer Ratlosigkeit unter der Haut entlang, gräbt gewundene Gänge und hinterlässt Entzündungen, die sich durch starken Juckreiz bemerkbar machen. Freundlicherweise sterben die Larven nach ein paar Wochen von allein ab, können jedoch durch eine Antiparasiten-Salbe (z.B. Thiabendazol®) vorzeitig ins Jenseits befördert werden. Der beste Schutz: Hautkontakt mit Sandstränden vermeiden, die vorzugsweise von Hunden für ihre Geschäfte benützt werden.
Der Blutegel, einst von grosser therapeutischer Bedeutung, begeistert heute höchstens noch einen Alternativ-Mediziner. In tropischen Feuchtgebieten und entlang mancher Flussläufe (z.B. in den Bergen Nepals) gibt es die fadendünnen, schwarzen Würmer en masse. Ihre Blutgier führt sie auf allen erdenklichen Wegen zu ihrem Opfer, und sei es durch die Schnürsenkellöcher.... Wenn also plötzlich der Schuh drückt, mal nachsehen! Der Blutsauger lockert seinen Biss, wenn man ihn mit Salz bestreut oder mit einer brennenden Zigarette kitzelt. Allerdings bleiben in der Wunde ein paar Spuren Hirudin zurück - für den Egel ein feiner Blutverdünner, für den Befallenen jedoch eine länger blutende Wunde.
Die Mücke ist nicht nur ein Überträger von Krankheitserregern (siehe 8.1 - Wichtige Impfungen: Gelbfieber, Japanische Encephalitis, Malaria, Filariose, Dengue-Fieber), sondern vor allem ein Quälgeist, dem gegenüber sich der homo sapiens mit seiner ganzen wissenschaftlichen Weisheit grundsätzlich und hoffnungslos unterlegen fühlt. Nicht einmal ein Erdbeben kann den friedlichen Schläfer so schnell aus der Ruhe bringen, wie das Surren einer einzigen Mücke. Nacht für Nacht stehen sich - sobald die Sommerzeit beginnt - zwei Einzelkämpfer gegenüber: der Mensch, der trotz aller Angebote zur Bekämpfung seines Erzfeindes Mücke immer noch verzweifelt zu Zeitung, Handtuch oder Pantoffeln greifen muss, um durch einen Mord seinen Schlaf zu retten. Und die Mücke, ein armes schwangeres Weibchen, das seine Brut nur durch entsprechende Proteinzufuhr retten kann, die mindestens alle drei Tage fällig wird und nur von einem Warmblüter gespendet werden kann.
Dieses warmblütige Wirbelgeschöpf macht die Mückendame notfalls auch noch über 25 Meter aus, wobei sie sich an seinem aufregenden (durch diverse Säuren geförderten) Duftmantel orientiert. Das trifft dann schon mal den einen mehr als den anderen, und zum Trost wird ihm «süsses Blut» bescheinigt.
In die Marktlücke zur Mückenbekämpfung sind viele Industriezweige eingestiegen in der Hoffnung auf schnelles Geld, aber ebenso viele Hoffnungen werden enttäuscht. Über UV-Fallen, Piepser und Insektizide lachen die Mücken, dass man es fast hören kann. Repellents (Lotions, Stifte, Gels, Sprays, Cremes, Vitamin-B-Tabletten) verschrecken zwar manchmal die Plagegeister, reizen aber die Schleimhäute des Menschen, wenn nicht seine gesamte Oberhaut, die sich - vor allem unter Sonnenbestrahlung - höchst allergisch gegen solcherlei duftende Chemikalien wehrt.
Was der Mücke schadet, vor allem Insektizide, ist meistens auch für den Menschen nicht besonders gesund. Da muss er sich zwischen Nervengift und Schlaflosigkeit entscheiden - und sich damit abfinden, dass die meisten Mittel zur Linderung der Einstichstellen, nicht zur Anwehr der surrenden Mückenweiber dienen. Bestimmte Vitamin B-Präparate sollen angeblich vorbeugend und lindernd wirken - was man sich möglichst von seinem Hausarzt bestätigen (bzw. verschreiben) lassen sollte. Kräuterspiralen, ätherische Öle (nach uralten Rezepten), Fliegengitter, Moskitonetze und... Der Aufenthalt in moskitofreien (trockenen) Gegenden ist immer noch der beste Schutz gegen die Mini-Vampire.
Myiasis: Die Larven einiger Fliegenarten (z.B. die der Tumbufliege in Afrika) bohren sich in die Haut, wodurch sich ein kleiner Abszess entwickelt. Zum Entsetzen des Befallenen kommt mit dem Eiter dann auch noch die inzwischen gereifte Fliegenmade zum Vorschein. Keine Panik! Danach heilt die Wunde rasch ab.
Brigitte Geh
Hautinfektionen in Form von kleinen eitrigen Wunden rühren daher, dass Insektenstiche, Krätze oder eine andere Hautirritation mit schmutzigen Fingernägeln aufgekratzt wurden.
Impetigo ist eine Bakterieninfektion, die eitrige Wunden mit gelblichen, glitzernden Krusten verursacht, die sich schnell ausbreiten. Sie ercheinen oft im Gesicht von Kindern, vor allem um den Mund herum. Impetigo geht über Wunden oder infizierte Finger rasch auf andere Personen über.
Ein Furunkel oder Abszess ist eine Infektion, die eine eitrige Blase unter der Haut formt. Manchmal entstehen sie durch eine Verletzung mit einem spitzen Gegenstand oder durch eine Injektion, die mit unsteriler Nadel gegeben wurde. Ein Furunkel ist schmerzhaft, die Haut in seiner Umgebung ist heiss und rot. Er kann zu geschwollenen Lymphknoten und Fieber führen.
Eine allergische Person, die etwas isst, einatmet oder eine Substanz berührt, gegen die sie allergisch ist, kann Eruptionen bekommen. Das kann auch nach der Einnahme von bestimmten Medikamenten geschehen. Der Ausschlag führt zu grossen, angehobenen Flecken oder Malen, vergleichbar mit Bienenstichen, die sehr jucken. Sie können rasch auftauchen und verschwinden oder von einer Körperstelle zur nächsten wandern.
Achte auf alle Ausschläge infolge von Medikamenten, vor allem Penicillininjektionen oder Sera auf Basis von Pferdeserum. Ein solcher Ausschlag kann innerhalb von 10 Min. bis zu 10 Tagen nach der Gabe des Medikamentes auftreten.
Wenn infolge eines Medikamentes (oral oder injiziert) eine Allergie auftritt, darf dieses Medikament auf dieser chemischen Basis nie wieder verabreicht werden. Wenn es nötig sein sollte ein Serum auf Basis von Pferdeserum zu geben (gegen Schlangen-, Spinnenbisse, Tetanus, Tollwut oder Diphtherie) vergewissere dich, dass der Patient dagegen nicht allergisch ist. Das ist wichtig, um einen allergischen Schock zu verhindern.
Brennesseln, aber auch andere Pflanzen und Bäume können Ausschläge, Brennen oder juckende Stellen bzw. Streifen verursachen.
Säuren von Salamandern oder Haare von Insekten haben manchmal die gleiche Wirkung.
Bei allergischen Personen können Eruptionen oder feuchte Stellen durch den flüchtigen oder andauernden kontakt mit bestimmten Sachen auftreten. Gummischuhe, Uhrenarmbänder, Pflaster, Ohrentropfen und andere Medikamente, Schönheitscreme, Parfüme oder Seife können ebenso die Urheber sein. Aber auch Metalle (Ohrringe, Jeansknöpfe und ähnliches).
Alle diese Erscheinungen verschwinden von selbst, sobald das auslösende Element nicht mehr in Kontakt mit der Haut kommt. Eine aus Haferflocken und Wasser gemixte Salbe hilft gegen den Juckreiz. Aspirin® und ein Antihistamin können auch helfen. Nur in schweren Fällen darf ein Corticoid (Creme oder oral) verabreicht werden.
Ein Gürtel oder Stellen mit schmerzhaften Blasen, die plötzlich auf einer Körperseite auftreten, sind vermutlich Gürtelrose.
Sie erscheint meistens auf dem Rücken, Hals, Gesicht und auf der Brust. Die Blasen sind meist 2-3 Wochen da und verschwinden dann wieder. Manchmal dauern die Schmerzen an oder kehren längst nach Verschwinden der Blasen wieder.
Herpes Zoster wird von einem Virus verursacht; normalerweise sind Leute betroffen, die schon Windpocken hatten. Sie ist nicht gefährlich, kann allerdings bei alten Menschen Anzeichen für eine vorliegende gefährliche Grunderkrankung sein. Vorsicht, dass man den Herpes nicht in die Augen bekommt. Vor allem Kinder können durch Kontakt mit Zoster-Kranken Windpocken bekommen, wenn sie sie noch nicht hatten.
Pilzinfektionen können an jeder beliebigen Körperstelle auftreten, am häufigsten aber:
Die Mehrzahl der Pilzinfektionen breitet sich als Ring aus. In der Regel jucken sie. Die Kopfmykose kann zu verkrusteten Flecken führen, auch zu Haarausfall. Vom Pilz befallene Nägel werden hart, dick und rauh.
Mykosen und alle anderen Pilzinfektionen sind ansteckend. Um es zu verhindern, dass sie von einem Kind zu anderen wanderen:
Kleine, dunkle oder helle Flecken mit deutlichem, unregelmässigem Rand, die man meistens am Hals, auf Rücken oder Brust findet, können eine Pilzinfektion namens Pityriasis versicolor (Röschenflechte) sein. Sie juckt normalerweise nicht und benötigt kaum medizinische Behandlung.
Lasse dir in der Apotheke eine 10% wässrige Natriumthiosulfat-Lösung mischen. Nach dem Bad auf die befallenen Stellen geben, auch auf die Nackenhaare. Mindestens 1 Monat lang jeden Tag.
Es gibt eine andere Art von weisser, kleiner Flecken auf den Wangen dunkelhäutiger Kinder, die sehr viel in der Sonne sind. Die Ränder sind weniger deutlich als bei der Pityriasis versicolor .
Diese Flecken sind keine Infektion und nicht so schlimm. Meistens verschwinden sie mit dem Wachstum des Kindes. Keine Behandlung nötig.
Im Gegensatz zur Meinung in der Bevölkerung sind alle diese Flecken keineswegs Zeichen für Anämmie, Spulwürmer oder Leberkrankheiten. Sie verschwinden nicht mit Hilfe von Stärkungsmitteln oder Vitaminen. Flecken, die nur auf den Wangen erscheinen, brauchen keine Behandlung.
Bei manchen Menschen verliert die Haut ihre natürliche Farbe (Pigmente). Danach erscheinen weisse Flecken. Sie sind am häufigsten an Händen, Füssen, Gesicht ud in der oberen Körperhälfte. Dieser Farbverlust - genannt Vitiligo - ist keine Krankheit. Man kann das mit dem Wechsel der Haarfarbe bei alten Menschen vergleichen. Es ist keine Behandlung nötig, man sollte aber darauf achten, dass diese Stellen nicht zu viel Sonne bekommen. Schütze diese Stellen durch Kleidung oder zinkoxydhaltige Salbe.
Gewisse Krankheiten können den Vitiligo ähnliche Flecken verursachen. Z.B. gibt es eine Infektionskrankheit namens Pinta, die mit rötlich, blauen Pusteln beginnt, die dann helle Flecken hinterlassen.
Die Behandlung der Pinta gleicht der der Syphilis, allerdings ist Pinta eine Geschlechtskrankheit, die nicht unbedingt durch sexuelle Kontakte verbreitet wird.
Jeder weisse Fleck ohne Sensibilität ist vermutlich Lepra. Auch einige Pilzerkrankungen verursachen weisse Flecken (siehe 5.14 - Weisse Flecken im Gesicht und am Körper).
Viele Frauen leiden während der Schwangerschaft unter dunklen, olivfarbenen Flecken auf der Gesichtshaut, Brust und dem Bauch (ein langer Strich in der Mitte des Bauches). Manchmal verschwinden diese Flecken nach der Geburt, manchhmal nicht (Schwangerschaftsflecken oder Chloasma). Solche Flecken können auch bei Frauen auftreten, die Verhütungsmittel nehmen.
Die Pellagra ist eine Form von Unterernährung (Vitaminmangelstörung), die das Nervensystem und die Verdauung angreift. Sie ist weitverbreitet in Gegenden, in denen die Menschen viel Mais essen, Reis oder stärkehaltige Speisen und sich nicht ausreichend mit Fleisch, Geflügel, Eiern, Fisch, Milch und Käse oder anderen protein- oder vitaminreichen Nahrungsmitteln ernähren. Sie ist auch verbreitet unter Menschen, die viel Alkohol trinken.
Beim Erwachsenen mit Pellagra ist die Haut trocken und rissig; die platzt wie nach einem Sonnenbrand, vor allem nachdem sie der Sonne ausgesetzt wurde (an Händen, Nackenkurve, Rückseite der Beine).
Beim unterernährten Kind, kann die Haut an den Beinen (manchmal an den Armen) dunkle Flecken, ähnlich einer Quetschung oder sogar wie eine verkrustete Wunde, auftreten. Die Füsse können anschwellen (Knöchel).
Wenn das geschieht, existieren in aller Regel auch noch andere Unterernährungszeichen: dicker Bauch, Wunden in den Mundwinkeln, wunde, rote Zunge, Appetitverlust, Schwierigkeiten zuzunehmen, etc.
Die meisten aller Warzen treten bei Kindern zwischen dem 3. und 5. Lebensjahr auf und verschwinden dann von selbst. Platte, schmerzhafte und warzenähnliche Stellen auf den Fusssohlen sind entweder aufgelaufene Blasen oder Hühneraugen.
Ein Hühnerauge ist eine harte dicke Stelle auf der Haut. Sie entstehen dort, wo Sandalen oder Schuhe den Fuss beengen oder wenn ein Zeh den anderen beengt. Sie können sehr schmerzhaft sein.
Jugendliche haben normalerweise Pickel oder Mitesser im Gesicht, auf Brust und Rücken, erst recht, wenn sie ölige Haut haben. Pickel sind kleine Hauterhebungen mit einer kleinen, eitrigen Spitze oder einem schwarzen Pünktchen. Manchmal können sie sehr gross und recht schmerzvoll werden.
Hautkrebs findet man häufiger bei hellhäutigen Menschen, die viel in der Sonne sind. Er erscheint meistens da, wo die Sonne die Haut am stärksten erfasst: Ohren, Schläfen, Nase, Lippen.
Hautkrebs kann unterschiedlich auftreten. Er beginnt meist mit einer Beule, die einen perlfarbenen Ring hat und in der Mitte ein Loch. Er wächst langsam.
Die Mehrzahl aller Hautkrebse sind ungefährlich, wenn sie zeitig behandelt werden. Um den Krebs wegzubekommen, muss operiert werden.
Wenn du eine chronische Wunde hast, die ein Hautkrebs sein könnte, suche einen Arzt auf. Um Hautkrebs zu vermeiden, sollten hellhäutige Menschen die Sonne meiden und einen Hut tragen. Wer schon einmal Hautkrebs hatte und in der Sonne arbeiten muss, kann eine Spezialcreme kaufen. Eine Salbe aus Zinkoxid ist billig und tut es auch.
Normalerweise wächst die Haut-TB langsam, dauert lange und kommt häufiger am selben Ort wieder (über Monate und Jahre hinweg).
TB greift die Lymphknoten an (zwischen Hals und Schulter). Die Knoten schwellen an, sondern Eiter ab, schliessen sich für einige Zeit und öffnen sich und suppen dann wieder, in der Regel nicht schmerzhaft.
Bei jeder Art von Wunde, Geschwür oder chronisch geschwollenen Lymphknoten empfiehlt es sich, einen Arzt aufzusuchen. Um die Ursache zu finden, müssen Tests gemacht werden.
Haut-TB wird genau wie Lungen-TB behandelt (siehe 4.2.1 - Tuberkulose (TBC, TB)). Um zu verhindern, dass die Infektion wiederkehrt, sollte die Behandlung mindestens 1 Jahr dauern und die Medikamente müssen mindestens nach der Heilung der Haut 6 Monate lang weiter genommen werden.
Erysipel ist eine akute und sehr schmerzhafte Hautinfektion. sie führt zu geschwollenen Stellen, die rot und heiss sind und einen deutlichen Rand haben. Diese Stelle breitet sich schnell über die Haut aus. Sie beginnen oft im Gesicht, im Nasenwinkel oder am Bein. In der Folge treten in der Regel Fieber, geschwollene Lymphknoten und Schüttelfrost auf.
So früh wie möglich mit der benadlung beginnen. Hohe Dosen Penicillin (10-20 Mill.E.) mindestens 10 Tage oder ein Breitbandantibiotikum (z.B. Erythromycin).
Benutze auh kalte Kompressen (z.B. Alkoholkompressen) und Aspirin® gegen die Schmerzen. Bettruhe ist einzuhalten.
Gasbrand ist eine sehr gefährliche Wundinfektion, die einen schlechten Geruch und Flüssigkeit absondert, gräulich-braun gefärbt. Die Haut um die befallene Stelle herum kann dunkle Blasen bilden und im Fleisch selbst können Luftblasen auftauchen. Die Infektion beginnt zwischen 6 Stunden und 3 Tagen nach der Verletzung. Sie verschlechtert sich zusehends und breitet sich bald aus. Ohne Behandlung führt ein Gasbrand in wenigen Tagen zum Tode.
Hautgeschwüre oder andere grosse und offene Wunden können viele Ursachen haben. Allerdings dürften chronische Geschwüre am Knöchel älterer Menschen oder von Frauen mit Krampfadern von mangelnder Durchblutung herrühren. Das Blut zirkuliert nicht mit der nötigen Geschwindigkeit durch die Beine. Diese Geschwüre können sehr gross werden. Die Haut um das Geschwür ist dunkelblau, schillernd und sehr dünn. Häufig sind die Füsse geschwollen.
Das bedeutet: chronische, offene Wunden, die bei Leuten auftauchen, die so krank sind, dass sie sich nicht mehr allein umdrehen können, vor allem bei alten, abgemagerten und sehr geschwächten Patienten. Die Wunden erscheinen an den knochigen Körperstellen, da wo die Haut mit dem Bett zusammenkommt. Die häufigsten Stellen sind Gesäss, Rücken, Ellbogen oder Füsse.
Tu alles, was oben gesagt wurde. Wasche die Wunden mit gekochtem Wasser, mit etwas Salz oder mit Wasserstoffsuperoxid. Schütze die Stellen mit steriler Gaze.
Die Augenheilkunde ist die Lehre von den Erkrankungen und Funktionsstörungen des Sehorgans und des Sehsinnes.
Die Augen sind empfindlich und benötigen gute Behandlung. Wenn irgendeines der nachstehenden Anzeichen auftritt, suche schnell ärztliche Hilfe:
Die Differenz der Pupillengrösse kann durch Gehirnschäden, Gerinnsel (Bluterguss), Schlag gegen das Auge, Glaukom oder Iritis entstehen. Eine kleine Differenz kann bei manchen Leuten normal sein.
Jede Augenverletzung muss als gefährlich angesehen werden, weil sie zur Erblindung führen kann. Selbst kleinste Risse der Hornhaut können sich infizieren und die Sehfähigkeit beeinträchtigen, wenn man sie nicht sorgfältig pflegt. Wenn eine Wunde so tief geht, dass ein schwarzer Punkt oder eine schwarze Stelle im Weissen des Auges erscheint, besteht grosse Gefahr. Das bedeutet, dass die innere Auskleidung des Auges sichtbar wird.
Wenn sich das Auge nach einem Schlag etwa mit Blut füllt, ist es in Gefahr. Die Gefahr erhöht sich noch, wenn der Schmerz nach einigen Tagen stärker wird; hier handelt es sich dann vermutlich um ein akutes Glaukom.
Oft kann man Sandkörnchen aus dem Auge holen, indem man Wasser darüber laufen lässt oder mit der Taschentuchspitze oder nasser Watte wischt.
Wenn sich das Sandkorn unter dem Oberlid befindet, versuche es mit Hilfe eines stumpfen Stöckchens herauszufischen. Wenn das nicht geht, gib etwas antibiotische Augensalbe in das Auge, verbinde es und geh zum Arzt.
Gerötete und schmerzende Augen können durch verschiedene Ursachen entstehen:
Dreck im Auge | normalerweise ist nur ein Auge betroffen, gerötet, starker oder schwacher Schmerz. |
Verbrennungen oder gefährliche Flüssigkeiten | Ein oder beide Augen betroffen: gerötet, schwacher oder starker Schmerz. |
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Meistens beide Augen betroffen (kann an einem beginnen oder in einem schlimmer sein). Normalerweise stärkere Rötung an den Rändern. Meist nur leichtes Brennen |
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In der Regel wird nur ein Auge angegriffen, etwas rötlicher in der Nähe der Hornhaut, oft sehr schmerzhaft. |
Eine Bindehautentzündung verursacht Rötungen, Ausfluss (Eiter) und ein leichtes Brennen in einem oder beiden Augen. Die Lider sind beim Aufwachen verklebt.
Zuerst putze die Augen mit einem sauberen Tuch und abgekochtem Wasser aus. Tagsüber gib ein antibiotisches Bindehautentzündungsmittel ins Auge. Einen Tropfen alle ei Stunden. Nachts gib eine antibiotische Salbe ins Auge. Zieh das Unterlid etwas hervor und gib die Salbe hinein. Es hat keinen Zweck die Salbe ausserhalb des Auges aufzutragen.
In der Regel ist die Bindehautentzündung sehr ansteckend. Die Infektion wandert problemlos von einer Person zur anderen. Lasse Kinder mit geröteten Augen nicht mit anderen im selben Bett schlafen und auch nicht ein und dasselbe Handtuch benutzen.
Wasche deine Hände jedesmal, nachdem du das Auge berührt hast.
Das ist eine Form der chronischen Bindehautentzündung, die sich sehr leicht verschlimmert (auch «Ägyptische Augenkrankheit»).
Sie kann Monate oder Jahre andauern. Wenn sie nicht bald behandelt wird, kann sie zur Erblindung führen.
Sie wird von jemandem direkt übertragen, der schon eine Augenlidenzündung hat, von verseuchten Gegenständen oder durch Fliegen oder Mücken.
Gib einen Monat lang sulfonamidhaltige Tropfen oder Salbe in die Augen. Für eine vollständige Heilung sollte man auf oralem Weg sulfonamidhaltige oder tetracycline- oder erythromycinhaltige Medikamente geben: 14 Tage lang, dann nach einer Wochenpause erneut 14 Tage.
Eine vollständige und gleich zu Beginn der Erkrankung durchgeführte Behandlung hilft, die Übertragung zu vermeiden. Überall, wo Menschen gerötete und tränende Augen haben (vor allem Kinder), sollte man schnell mit der Behandlung anfangen. Es ist auch wichtig, die Hygieneregeln zu befolgen.
Iritis ist ein ärtzlicher Notfall. Antibiotische Salbe hilft nicht. Sofort Arzt suchen.
normal
Iritis
Diese Erkrankung ist gefährlich und wird durch Überdruck im Auge hervorgerufen. Meistens beginnt sie nach dem vierzigsten Lebensjahr und ist einer der häufigsten Gründe für Blindheit. Um gegen die Erblindung anzugehen, ist es wichtig, die Signale des Glaukoms (Grüner Star) zu kennen und sofort ärztliche Hilfe zu suchen.
Wenn keine rasche Behandlung erfolgt, führt das akute Glaukom innerhalb weniger Tage zur Blindheit. Oft ist eine Operation nötig. Suche schnellstens ärztliche Hilfe! Solange keine ärztliche Hife in Aussicht ist, gib Acetazolamid (1 Tablette à 250g alle 4 Stunden).
normal
Glaukom
Binde ein Auge der Person zu und lasse sie auf einen Punkt unter sich blicken. Weder Kopf noch Augen dürfen bewegt werden.
Beobachte, wenn die Person deine sich auf sie zu bewegende Finger bemerkt.
Normalerweise werden die Finger etwa hier (A) bemerkt.
Beim Glaukom werden die Finger erst weiter vorn (B) bemerkt.
Wenn man es früh genug entdeckt, kann Blindheit verhindert werden durch ein spezielles Augenmittel, das von einem Arzt verabreicht werden muss. Dieses Augenmittel muss dann für enn Rest des Lebens eingenommen werden.
Menschen, die über 40 Jahre alt sind oder deren Verwandte ein Glaukom haben, müssen 1mal pro Jahr den Augendruck messen lassen.
Ist eine meist eitrige Entzündung der Drüsen der Augenlider in Form eines Abszesses mit Durchbruch nach innen oder aussen, rot, geschwollen, sehr schmerzhaft.
Leg ein paar warme, feuchte Kompressen mit etwas Salzzusatz auf's Auge. Die Verwendung eines antibiotischen Augentropfens, 3-4mal pro Tag und der Gebrauch einer antibiotischen Augensalbe während der Nacht, hilft neue Gerstenkörner zu verhindern.
Ein Pterygium ist eine fleischige Vergrösserung der Oberfläche des Auges, die sich vom Augenwinkel langsam über die Hornhaut hin zur Mitte des Auges schiebt. Es wird oft durch Sonnen-, Wind- und Staubeinwirkung provoziert.
Dunkle Brillen können die Reizung lindern und das Wachstum eindämmen. Es muss chirurgisch entfernt werden, bevor die Pupille erreicht wird. Hausmittel dürfen nicht benutzt werden. Allerdings können Tropfen von Kamillentee gut sein gegen das Brennen und den Juckreiz (gut gekocht und ohne Zucker).
Wenn die Oberfläche der Hornhaut sehr fein ist und womöglich mit einer Art Spinnweben oder einer Infektion überzogen, kann daraus ein schmerzhaftes Augengeschwür entstehen. Wenn man sehr genau und mit Licht hinsieht, kann man eine gräuliche, weniger glitzernde Fläche auf der Hornhaut erkennen. Wenn sie nicht gut behandelt werden, führen diese Geschwüre zur Erblindung.
Gib eine antibiotische Augensalbe ins Auge, verschliesse es und gib auch Penicillin. Wenn das Auge nach 2 Tagen nicht besser wird, suche einen Arzt auf.
Eine Narbe auf der Hornhaut ist ein weisser Fleck, der nicht schmerzt. Kann die Folge einer Verbrennung, eines Augengeschwürs oder sonst eines Schadens am Auge sein. Die einzige Behandlungsart ist die Chirurgie (Hornhauttransplantation). Das ist teuer und ergibt nicht immer gute Resultate. Die Operation darf nur gemacht werden, wenn die Person zwar blind ist, aber noch Licht erkennt.
Ein roter Fleck, blutfarben, nicht schmerzhaft, erscheint manchmal, wenn die Person schwere Sachen hebt, stark hustet oder einen Schlag auf's Auge bekommen hat (Hyposphagma). Kann auch durch hohen Blutdruck verursacht werden.
Der Fleck ist entstanden, weil ein kleines Butgefäss geplatzt ist. Das ist nicht gefährlich und verschwindet langsam ohne Behandlung. Kleine rote Flecken in Augen von Neugeborenen sind häufig. Sie benötigen keine Behandlung.
Eine Blutung hinter der Hornhaut ist ein Gefahrenzeichen. Meistens handelt es sich um eine Verletzung mit einem grösseren Gegenstand, wie einem Stachel.
Behandle es, indem du das Auge verschliesst. Die Person soll sich einige Tage ins Bett legen. Wenn die Schmerzen nach einigen Tagen nicht nachlassen, hat es vermutlich eine Verhärtung im Auge gegeben (Glaukom). Bringe die Person sofort zu einem Augenspezialisten.
Das ist ein Signal für eine schwere Infektion. Manchmal erscheint der Eiter mit Geschwüren der Hornhaut. Das bedeutet, dass das Auge in Gefahr ist. Gib Penicillin (oral) und such sofort ärztliche Hilfe. Wenn das Geschwür richtig behandelt wird, verschwindet der Eiter oft von allein.
Die Linse des Auges, hinter der Pupille, beginnt sich einzutrüben, was zur Folge hat, dass die Pupille grau oder weiss erscheint, wenn man sie beleuchtet. Der graue Star ist verbreitet unter alten Leuten, kann aber auch bei Babies erscheinen. Dann liegt sehr wahrscheinlich eine Erb- oder Stoffwechselkrankheit vor (untersuchen lassen).
Wenn eine blinde Person mit grauem Star noch Hellund Dunkel unterscheiden kann, kann eine Operation ihr zu erneuter Sehfähigkeit verhelfen (auch wenn sie Bewegungen erennen kann). Aber nach der Operation benötigt man starke Brillen.
Medikamente bessern den grauen Star nicht.
Diese Augenkrankheit ist verbreitet unter Kindern von 2 bis 5 Jahren. Sie wird verursacht durch Ernährung ohne Vitamin A. Wenn diese Erkrankung nicht schnell erkannt wird, kann das Kind davon blind werden.
Die Augendarre kann einfach durch Vitamin-A-haltige Kost behoben werden. Mache folgendes:
Achtung: Vitamin A im Exzess ist giftig. Gib nicht mehr als 200'000 Einheiten pro Woche und insgesamt nicht mehr als 1'000'000.
Wenn die Augen des Kindes schon sehr angegriffen sind, die Hornhaut getrübt, gewölbt oder kleinen Ulcera hat, suche scnell einen Arzt auf. Die Augen des Kindes müssen verdeckt werden und es muss Vitamin A bekommen. Und zwar 100'000 Einheiten oder per Tablette 200'000 auf einmal. Dunkelgrünes Gemüse und gelbes Gemüse verhindern Blindheit bei Kindern.
Manchmal beklagen sich ältere Personen darüber, dass sie Flecken sehen, wenn sie gegen eine helle Fläche blicken (Wand, Himmel). Diese Flecken bewegen sich, wenn sich die Augen bewegen und kommen einem vor wie kleine Fliegen. Normalerweise sind diese Flecken nicht gefährlich und brauchen nicht behandelt zu werden. Allerdings können sie zu einem Notfall werden, wenn sie die Sicht zu sehr behindern und zahlreich vorhanden sind (Veränderung der Netzhaut). Suche dann den Arzt auf.
Es gibt viele Gründe für Doppeltsehen. Wenn das plötzlich auftritt, chronisch ist oder sich langsam verschlechtert, so handelt es sich wahrscheinlich um ein Signal eines ernsten Problems (sofort zum Arzt).
Wenn das Doppeltsehen nur ab und zu auftritt, kann das ein Zeichen von Scwäsche oder Abgespanntheit sein, vielleicht Unterernährung.
Diese Krankheit gibt es in weiten Teilen Afrikas, in gewissen Regionen Mittelamerikas und im Norden Südamerikas. Sie wird von kleinen Würmern von Person zu Person übertragen. Transportmittel ist eine kleine Mücke, genannt «Kriebelmücke». Sie ist etwa 1mm gross und sieht eher aus wie eine kleine Fliege. Die Würmer werden von der Mücke in die Person eingeimpft,
Wenn die Behandlung am Anfang der Krankheit erfolgt, kann Blindheit vermieden werden. In Regionen, wo Onchozerkose auftritt, müssen Personen beim ersten Signal behandelt werden. Wenn die Augen bereits angegriffen sind, wird eine Behandlung sehr viel schwieriger und die Medikamente können alles sogar verschlimmern.
Das ist wichtig, weil
Mische ein Pulver aus gleichen Teilen Salz und Bicarbonat (Natron, Backpulver, Backsoda, Natriumbicarbonat, Natriumhydrogencarbonat). Befeuchte die Zahnbürste, bevor du sie in das Pulver tauchst. Salz und Bicarbonat haben den gleichen Effekt, wie Zahnpaste. Wenn du kein Bicarbonat hast, benutze nur Salz oder im einfachsten Fall Seife.
Spüle den Mund ordentlich mit Wasser aus. Wenn du einen Faden hast, reinige damit die Zahnzwischenräume. Danach umwickle ein Stäbchen mit Watte oder einem rauhen Stück Tuch und benutze das als Zahnbürste.
Um zu verhindern, dass der Zahn noch mehr schmerzt und dass das Gesicht anschwillt, weil sich ein Abszess bildet, vermeide Süsses und putze die Zähne gut nach jeder Mahlzeit.
Wenn du einen Zahn mit einem kleinen Loch hast, warte nicht, bis er zu schmerzen beginnt. Geh bald zum Zahnarzt, denn die Behandlung ist am Anfang einfacher und tut nicht weh.
Um die Schmerzen zu lindern:
Das Zahnfleisch wird rot und geschwollen (entzündet), schmerzhaft und blutet leicht weil:
- die Person sich die Zähne schlecht oder selten putzt.
- die Person sich falsch ernährt (vor allem fehlt Vitamin C)
Manchmal entzündet sich das Zahnfleisch während der Schwangerschaft. Das ist nicht schlimm und vergeht nach der Geburt, wenn die Mutter die Zähne gut putzt.
Achtung: Manchmal verursachen Medikamente gegen Anfälle (Epilepsie) eine Schwellung des Zahnfleisches. Wenn das passiert, frage einen Arzt, ob du das Medikament wechseln kannst. Bis du den Arzt gefragt hast, benutze das Medikament weiter.
Kleine Wunden in den Mundwinkeln von Kindern sind häufig ein zeichen von Unterernährung. Diese Kinder müssen vitamin- und proteinreiche Kost essen, wie Milch, Fleisch, Nüsse, Eier, Früchte und Gemüse. Die Wunden heilen schneller, wenn die Kinder Bierhefe essen.
Zunge mit weissem Belag: viele Krankheiten werden von weiss oder gelb belegter Zunge oder Gaumen begleitet. Das ist vor allem bei Fieber der Fall. Das ist nichts Schlimmes und vergeht normalerweise von selbst. Um den Heilungsprozess zu beschleunigen kann man Bierhefe oder Spülungen mit warmem Wasser und Natron verordnen.
Das sind kleine weisse Stellen im Mund und auf der Zunge, die wie geronnene Milch aussehen. Sie werden von einem Pilz verursacht. Moniliasis ist verbreitet bei Neugeborenen oder bei Personen, die bestimmte Antibiotika benutzen wie Tetracyclin oder Ampicillin. Streiche den Mund mit Gentiana-Violett aus oder mit einer Lösung aus Wasser und Natron. Falls du Antibiotika nimmst, setze sie ab, falls das möglich ist. Knoblauch (kauen) kann auch helfen. In schweren Fällen helfen Mittel gegen Moniliasis (z.B. Nystatin).
Das sind kleine weisse und schmerzende Punkte, die auf der Innenseite der Lippen auftauchen. Sie erscheinen oft, wenn die Person Fieber oder einen Schnupfen hat. Funktionsstörungen des Magens, Nervosität, Allergien und das Essen von sauren Speisen (wie Ananas) können auch dazu führen.
Diese Punkte bleiben etwa 1-3 Wochen und verschwinden dann. Es nützt nichts, Antibotika zu nehmen. Man kann mit warmem Salzwasser gurgeln oder Watte in Wasserstoffsuperoxid tunken und gegen die Stellen drücken.
Der Blasentrakt hilft dem Körper nicht verbauchte Substanzen zu sammeln und sie als Urin nach draussen zu befördern.
A Die Nieren filtern das Blut und bilden Urin.
B Die Ureter sind Kanäle, die den Urin von den Nieren zur Blase leiten.
C Die Blase ist ein Beutel, der den Urin enthält. Wenn sie zu voll ist spannt und vergrössert sie sich.
D Die Harnröhre befördert den Urin aus der Blase nach draussen.
Beim Mann: | Bei der Frau: |
A Prostata B Penis C Hodensack D Hoden |
E Grosse Schamlippen F Kleine Schamlippen G Klitoris H Vagina I Ausgang der Harnröhre |
Es gibt viele Erkrankungen am Blasentrakt. Oft ist es schwierig, die eine von der anderen zu unterscheiden. Manche sind nicht sehr schlimm, andere sehr gefährlich. Eine schwere Erkrankung kann mit weniger schlimmen Symptomen beginnen. Oft ist es sehr schwer, eine solche Krankheit zu erkennen, wenn man nur ein Buch wie dieses zur Hilfe hat. Es könnte nötig werden, spezielle Untersuchungen zu machen. Wenn möglich, suche einen Arzt auf.
Blaseninfektion
Viele Frauen leiden unter gutartigen Blaseninfektionen.
Bei Männern ist das weniger häufig. Manchmal sind die einzigen Anzeichen Schmerzen beim Urinieren, und dass man sehr oft Wasserlassen muss. Andere Zeichen sind Blut im Urin und Schmerzen im Unterbauch (Abdomen).
Schmerzen im Zentrum oder unteren Rückenteil, die sich nach seitwärts ausbreiten, unterhalb der Rippen mit Fieber, bedeuten ein ernstes Problem.
Blasen oder Nierensteine
Vergrösserung der Prostata
Dieses Problem ist bei älteren Männern verbreitet. Es wird durch eine angeschwollene Prostata hervorgerufen, die sich zwischen der Blase und dem Harnleiter befindet.
Achtung: Man muss zwischen einem Prostataproblem und einem Tripper unterscheiden, der auch Schwierigkeiten beim Wasserlassen verursacht. Beim älteren Mann ist wahrscheinlich die Prostata der Urheber. Aber ein jüngerer, erst recht wenn er in den letzten Tagen oder Wochen sexuellen Kontakt hatte, hat vielleicht einen Tripper.
Tripper (Gonorrhoe)
Tripper wird in der Regel durch sexuellen Kontakt übertragen.
Nach Monaten oder Jahren:
Nach Monaten oder Jahren:
Beim Mann treten die ersten Anzeichen für einen Tripper nach den ersten 2-5 Tagen (oder auch 3 Wochen danach und mehr) nach einem intimen Zusammensein mit einer infizierten Person auf.
Bei der Frau können Jahre vergehen, bevor das erste Signal auftritt. Aber auch ohne jedes Anzeichen, kann sie bereits wenige Tage nach der Ansteckung andere Menschen weiter anstecken.
mit Penicillin:
Männer bekommen 4 Tage lang täglich 1 Mega Penicillin (Tablette) oder eine einmalige Injektion von 1 Ampulle Magacillin-forte.
Frauen 5 Tage lang (evtl. bis zu 10 Tagen) 1 Mega Penicillin (Tablette). Bei Penicillin-Allergie in der Schwangerschaft: Gabe von Erythromycin.
mit Oxytetracyclin:
bei Penicillin-Allergie. Täglich 500mg Oxytetracyclin über 3 Tage.
mit Spectinomycin (Trobicin®): es gibt mittlerweile penicillinresistente Trippererreger. Dann sollte dieses Mittel angewendet werden. Es ist eine «One-shot-Therapie». Die Dosis beträgt beim Mann 2g, bei der Frau 4g (1 Spritze in jede Gesässseite).
Achtung: Jemand, der einen Tripper hat, kann auch ohne es zu wissen Syphilis haben. Procain-Benzylpenicillin hilft auch gegen Syphilis, aber die anderen oben genannten Medikamente können die ersten Anzeichen für Syphilis vertuschen, ohne die Krankheit zu heilen.
Wer einen Tripper hatte muss nach einem Monat eine Laboruntersuchung machen lassen, um zu prüfen, ob Syphilis vorliegt.
Syphilis
Das ist eine weitverbreitete und gefährliche Krankheit.
Ohne korrekte Behandlung kann eine Syphilis den ganzen Körper befallen und im Laufe der Jahre zu Herzerkrankungen, Lähmungen, Schwachsinn und vielen anderen Problemen führen.
Achtung: Falls sich, wenige Tage, Wochen oder Monate nach erscheinen einer Pustel oder kleinen Wunde am Genital, ein seltsamer Ausschlag auf der Haut ausbreitet, könnte es sich um Syphilis handeln. Wenn Zweifel bestehen sollten, Arzt aufsuchen.
Täglich 1 Mega Penicillin (Tabletten) über 20 Tage. Wer gegen Penicillin allergisch ist, oder wenn sich trotz Penicillin keine Besserung einstellt, kann auch Tetracycline oder Erythromycin bekommen: 14 Tage lang, 500mg, 4mal täglich.
Falls Zweifel an einer Syphilis bestehen, muss sofort ein professioneller Rat eingeholt werden. Möglicherweise muss eine Blutuntersuchung gemacht werden. Falls das nicht möglich ist, muss die betreffende Person behandelt werden, als ob eine Syphilis vorläge.
Alle, die sexuelle Beziehungen zu jemanden hatten, der an Syphilis erkrankt ist, müssen auch behandelt werden.
Bubos (Lymphogranuloma inguinale)
Die Leistenlymphknoten werden angegriffen.
Geschwollene, vergrösserte, dunkle Leistenlymphknoten, die aufbrechen, damit Eiter abfliessen kann, sich dann verschliessen und wieder aufbrechen.
Oder: Wunden am After, die schmerzen und jucken.
Sulfonamide oder Tetracycline: mindestens 3 Wochen, 2g/Tag. Vermeide jeden sexuellen Kontakt bis die Sache völlig geheilt ist.
AIDS: Die Risiken, sich eine AIDS-Infektion in der Drogenszene bzw. bei ungeschütztem Geschlechtsverkehr zu holen, sind hier nicht das Thema. Informationsblätter hierzu sind von jedem Gesundheitsamt erhältlich. Nachfolgend jedoch einige spezielle Informationen:
In Ländern mit bescheidener Infrastruktur muss man damit rechnen, dass Infektionsnadeln oder sonstige Instrumente nicht- oder nur in grösseren Kliniken und Arztpraxen einwandfrei sterilisiert sind. Der Mangel an Einwegnadeln ist oft ein Kosten- oder Nachlieferungsproblem.
Auf medizinische Eingriffe inklusive Zahnarztbesuche unter zweifelhaften hygienischen Bedingungen sollte man verzichten, wenn sie aufschiebbar sind. Besser: Ein Checkup vor der Reise, Tabletten statt Injektionen oder notfalls (!) ein Vorrat an Einwegnadeln im Koffer. Die aber unbedingt mit einer ärztlichen Verordnung, sonst kann die Reise zunächst in den Armen eines nervösen Drogenfahnders enden.
Freiwillige Verletzungen wie Ohrlöcherstechen, Tätowierungen und Akupunktur sind ohnehin ein verzichtbarer Spass. Aber auch der ist ungefährlich, wenn mit keimfreien Pieksern gearbeitet wird - was man unbedingt kontrollieren sollte.
Transfusionen, Erste Hilfe, Impfungen?
Zunächst mal kommen Bluttransfusionen sehr, sehr selten vor, auch auf Reisen. Aber jeder kann mal der Pechvogel sein. Dann sollte er nur geprüftes Blut akzeptieren, wobei es eine für Laien erkennbare Kennzeichnung der Konserven allerdings nicht gibt. So ist man auf die Zusicherung der Ärzte angewiesen. Bei lebensrettenden Blitzaktionen stellt sich die Frage nach sicheren Konserven im Grunde sowieso nicht. Ausserdem bemühen sich immer mehr Länder, schon im eigenen Interesse, Konserven und Spender auf eine Kontamination mit dem Aids-Virus zu untersuchen. Das Blut wird überall zunehmend sicherer, aber verlässliche Auskunft über die Sicherheit gibt es in Entwicklungsländern nicht, auch nicht von deren Auslandvertretungen.
Ein bisschen Vorsicht bei unfallträchtigen Sportarten und im Strassenverkehr empfielt sich ohnehin, besonders auf Reisen und in Ländern, die für die phantasievolle Fahrweise ihrer Motoristen bekannt sind.
Ebenfalls selten wird der Tourist in Zugzwang bei einer Mund zu Mund Beatmung kommen, oder diese selbst brauchen. Und dann müsste es sich nicht nur um einen Infizierten handeln, sondern auch viel Blut fliessen und intensive Wiederbelebung nötig sein, damit eine Ansteckung von Helfer oder Patient denkbar ist.
Impfstoffe sind weltweit aidsfrei, schlimmstenfalls sind sie mal überaltert. Vergewissern sollte man sich aber auch in autorisierten Impfzentren, dass das Impfbesteck einwandfrei ist (Einwegbesteck oder Sterilisierung vor den eigenen Augen). Unterwegs kann ohnehin nur eine Gelbfieberprophylaxe nötig werden, wenn man seine Reisepläne ändert.
Grenzfälle: Bei Maniküre und Pedikür, die ja nicht als Massaker konzipiert sind, müssten schon viele Unglücksfaktoren zusammenkommen, damit eine HIV-Infektion möglich wird. Auch bei einer Ansteckung durch Rasierinstrumente. Vorsichtshalber sollte man jedoch sein eigenes Gerät benutzen, vor allem die eigene Zahnbürste. Das rät ohnehin jeder Zahnarzt, da durch heftiges Rubbeln beim Putzen Infektionserreger direkt ins Blut gelangen können.
Tiere: Die Horrormeldung der Regenbogenpresse, eine Tropenreise sei unverantwortlich, weil auch Mücken Aids übertragen könnten, von Wanzen und Affen ganz zu schweigen, ändern nichts an der Tatsache, dass bisher keine einzige Aids-Übertragung vom Tier auf den Menschen nachgewiesen wurde. Wer von einem wütenden Köter gebissen wird, sollte sich nicht wegen Aids, sondern um seinen Tetanus bzw. Tollwutschutz sorgen.
Aids wird nicht durch Alltagskontakte übertragen. Ausserhalb des menschlichen Körpers wird das Virus relativ schnell inaktiviert. Auch durch Tröpfchen- oder Schmierinfektion wird es nicht weitergegeben. Das gilt zu Hause wie auf Reisen und ungeachtet der hygienischen Verhältnisse. So kann man getrost einen Gastgeber küssen, wenn es die Höflichkeit erfordert, auch wenn er hustet, niest oder spuckt. Garküchen sind nicht gefährlicher als Hotelrestaurants. Auch Essen und Trinken aus dem Familientopf, aus Wanderpokalen oder mit Rotationsbesteck kann man ohne Aidsfrucht geniessen. Wer dabei allzu unbekümmert ist, kann sich allerdings so manches andere Reisesouvenier einhandeln, eine Hepatitis A zum Beispiel (siehe dort).
Toiletten, Schwimmbäder, Saunen, Klimaanlagen - alles aidssicher. Tränen, Schweiss und Speichel spielen, obwohl sie theoretisch infiziert sein können, bei der Aids-Übertragung keine bekannte Rolle. Und keine Panik, wenn mal ein paar Blutstropfen in die Nahrung fliessen! Es gibt keinen Nachweis einer Aids-Infektion durch orale Blutaufnahme. Trotzdem sollten Männer lieber darauf zu verzichten, durch Blutsbrüderschaft (Blutopfer und Bluttrunk) ihre Freundschaft zu besiegeln.
Die Gefahren einer HIV-Infektion sind auf Reisen nicht grösser als zu Hause. Mit einem Restrisiko, sich auf bisher unbekanntem Weg zu infizieren, muss (und kann) man leben.
Aidstest? Wer viel unterwegs ist und im Terminplaner der letzten Jahre nicht nur tugendsame geschäftliche Verabredungen hatte, sollte den Test machen. Impfungen (etwa gegen Gelbfieber) und das erhöhte Gesundheitsrisiko in manchen Ländern könnten bei einer vorhandenen Immunsschwäche den Ausbruch der Krankheit begünstigen.
HIV-Antikörper sind frühestens vier Wochen nach Infizierung durch einen Screening-Test (ELISA) feststellbar. Obwohl er relativ sicher ist, sollte bei positivem Ergebnis anschliessend der zweite (Western blot) Test gemacht werden, der etwas aufwendiger, falsche positive Resultate jedoch praktisch ausschliesst.
Der Test kann anonym erfolgen, sprechen aber dem bisherigen aus menschlichem Blut gewonnenen Serum. die HB-Impfung wird in drei Etappen verabreicht (0/1/9 Monate) und gewährt zu 90% Schutz.
Der beste Schutz sind Kondome (jedoch ohne hundertprozentige Garantie). Nach riskantem Sexkontakt sollte auf jeden Fall durch entsprechende Untersuchung Lues ausgeschlossen werden, auch bei festgestellter Urethritis, da oft mehrere Krankheiten gleichzeitig übertragen werden. Behandlung von GO und Lues nicht unnötig verzögern: Abgesehen von der Gefahr, den Partner zu infizieren kann das Abwandern der Erreger durch die Blutbahn auch zu chronischen Erkrankungen anderer Organe führen.
Mit der Moral der Lust nach exotischen Abenteuern bislang nicht beizukommen, zumal immer kürzerer Entfernungen und billigere Flüge zu Sexspielereien ohne Grenzen einladen.
75 Prozent der Weltreisenden in Sachen Sex sind immer noch Männer, und nur wenige der auf flotte Flirts bedachten «Paxe» interessieren sich für die Hintergründe, die junge Frauen oder Männer in Asien oder Afrika in die Prostitution treiben. Und solange Touristen solche Liebesdienste mit harten Devisen entlohnen (und dabei längst nicht sotief in de Tasche greifen müssen wie zu Hause) wird sich nichts ändern - obwohl die Prostitution gerade in Thailand verboten ist.
Natürlich kann man sich auch zu Hause durch erotische Eskapaden eine der bekannten Geschlechtskrankheiten holen, aber das Risiko ungewollter Souvenirs ist beim fernen Freudentaumel wesentlich grösser als am heimischen Herd. «Bei einem einzigen Intimkontakt kann man noch Glück haben, beim zweiten hat man sich sicher infiziert»! Konstatiert der diensthabende Arzt in der Vierundzwanzig-Stunden-Klink in Pattaya/Thailand.
Die zwar betrüblichen, aber relativ harmlosen (weil richtig behandelt, heilbaren) Reiseandenken, auf deren Diagnose und Therapie auch die meisten Kliniken eingerichtet sind:
Urethritis (Harnröhrenentzündung mit akuten Beschwerden, brennen beim Wasserlassen, evtl. Ausfluss): Dabei kann es sich entweder um Erreger wie Chlamydien handeln, oder um Gonokokken, die Gonorrhoe (GO/Tripper) verursachende Bakterien. Um dem Vorwurf emanzipierter Freier/innen vorzubeugen: Auch sie können betroffen sein, und zur Urethritis kommt dann noch die Vaginitis (Scheidenentzündung) mit oder ohne Symptome. Bei der Frau allerdings sind die Beschwerden oft viel milder, das heisst, die (chronische) Erkrankung wird leicht übersehen und die Übertragung damit gefördert. Diagnose: durch Abstrich und mikroskopische Untersuchung. Therapie: 7 Tage lang Einnahme von 1 Tablette Vibramycin ® bei Chlamydien. 102 g Stanilo durch intramuskuläre Injektion bei GO. Von Selbstbehandlung ohne gesicherte Diagnose ist abzuraten!
Genitale Ulcerationen (Haut- oder Schleimhautgeschwüre).
1. Schmerzhafte Ulcera: durch Viren erzeugte Bläschen, z.B. Herpes. Therapie: lokal mit entsprechenden Salben. Nicht aus Bläschen entwickelte Ulcera, z.B. weicher Schanker. Therapie: Bactrim® forte (Trimethoprim und Sulfamethoxazol), 2x1 eine Woche.
2. Schmerzlose Ulcera: vor allem Syphillis (Lues). Die Zeit zwischen der Infektion und den ersten Krankheitszeichen dauert von drei Wochen bis maximal drei Monaten und verläuft in verschiedenen Stadien. Erstsymptome: flache Geschwüre mit hartem Randwall an der Stelle, wo die Keime durch winzige Hautverletzungen eindringen konnten, also meistens im Genitalbereich. Schwellung der Lymphknoten. Diagnose: durch Bluttest nach der Inkubationszeit (ca. zwei Monate). Wegen fehlender Erstsymptome empfielt sich nach jeder möglichen Infektion eine entsprechende Blutuntersuchung. Therapie: Penizillinkuren unter ärztlicher Kontrolle.
Weitere mögliche Erkrankungen nach amourösen Reiseerlebnissen: Candida (Pilzerkrankung, Juckreiz ohne wesentliche Hautveränderung, Ausfluss), Trichomonaden (Symptome wie Candida, bei der Frau ausnahmsweise mit mehr Beschwerden verbunden als beim Mann), Enddarmentzündungen, Hauptparasiten. Therapie mit Clont® (-Zäpfchen).
Brigitte Geh
Ein Katheter ist ein Gummischlauch, um Urin aus der Blase zu gewinnen und darf nur benutzt werden, wenn er absolut notwendig und zur Zeit keine ärztliche Hilfe in Sicht ist.
Selbst der umsichtige Gebrauch eines Katheters kann zu gefährlichen Infektionen führen und die Harnröhre verletzen. Wenn wenigstens ein bisschen Urin von alleine fliesst, lasse den Katheter beiseite!
Wenn jemand kein Wasserlassen kann, kann man zuerst versuchen, ihn in eine lauwarme Wanne zu setzen, um ihn zu animieren. Sofort mit der bahandlung beginnen, die gegen Gonorrhoe (Tripper) oder Prostataprobleme empfohlen wird.
Falls die Person eine sehr volle und schmerzhafte Blase hat, nicht urinieren kann und Gefahr einer Vergiftung durch den Urin (Urämie) besteht, dann und nur dann benutze einen Katheter.
Urämie (Vergiftung durch Urinstau)
Beachte: Wer Probleme beim Wasserlassen, Prostatavergrösserung oder Nierensteine hat, sollte für den Notfall immer einen Katheter im Haus haben.
Wie man einen Katheter benutzt
Schleim oder so etwas wie Eiter, der aus der Scheide fliesst: Alle Frauen haben normalerweise einen leichten vaginalen Ausfluss, der klar, milchig oder leicht gelbich aussieht. Wenn dieser Ausfluss keinen Juckreiz oder Geruch erzeugt, so besteht wahrscheinlich kein Grund zur Besorgnis.
Viele Frauen leiden vor allem in der Schwangerschaft unter juckendem Ausfluss. Hier können diverse Infektionen die Urheber sein. Ihre Merkmale sind lästig aber ungefährlich.
Schaumiger, spärlicher Ausfluss
Gelb-grünlich oder weiss, schlecht riechend, mit Juckreiz verbunden deutet auf Trichomonaden (siehe auch hier). Es brennt beim Wasserlassen und manchmal schwellen die Genitalien an und schmerzen.
Wichtig: Es ist wahrscheinlich, dass der Ehemann einer an Trichomonaden erkrankten Frau, die gleiche Krankheit auch hat, ohne es zu merken (die meisten Männer mit Trichomonaden spüren ein Brennen beim Wasserlassen). Hat die Frau sehr viele Trichomonaden, müssen sie und auch ihr Mann 2g Metronidazol oder Tinidazol einnehmen.
Ähnlich Dickmilch, der muffig oder nach rohem Brotteig riecht. Das könnte eine Pilzinfektion (Candida) sein. Candida ist sehr weit verbreitet unter schwangeren, kranken Frauen, Diabetikerinnen oder Frauen, die Antibiotika oder die «Pille» einnehmen. Candida wird von demselben Pilz verursacht, der bei Kindern kleine Pusteln im Mund hervorruft.
Starker Juckreiz möglich. Die Schamlippen färben sich meist hellrot und schmerzen. Brennen beim Wasserlassen.
Spüllösung aus Wasser und Essig herstellen. Oder benutze Scheidenzäpfchen, die Nystatin (Moronal) oder ein anderes Mittel gegen Pilze enthalten.
Jogurt in die Scheide zu geben, ist ein altes Hausmittel, dass dazu beiträgt, die Infektion einzudämmen (Joghurt oder Dickmilch taugen).
Achtung: niemals Antibiotika gegen diesen Infektionstyp einsetzen. Sie verschlimmern sie nur.
Dies könnte auf eine Infektion deuten, die eine Bakterie namens Haemophilus auslöst.
Häufig sind genaue Untersuchungen nötig, um zu beweisen, dass sie es sind und nicht die Trichomonaden.
Essigwasserlösungen helfen. Einige Zeit sollten auch antibiotikhaltige Scheidenzäpfchen angewandt werden.
Bräunlich oder grau, leicht blutig und schlecht riechend: Das sind Anzeichen für schwere Infektionen oder sogar Krebs. Falls Fieber auftritt, nimm Antibiotika. Suche sofort den Arzt auf.
Wichtig: Falls irgendein Ausfluss sehr lange anhält oder totz Behandlung nicht besser wird, suche fachkundige Hilfe.
Wie eine Frau Infektionen vermeiden kann:
Genitalbereich sauber halten. Wasche dich beim Baden mit Seife. Jedes Mal nach dem Stuhlgang muss man sich gründlich säubern. Immer von vorne nach hinten wischen. Wenn man von hinten nach vorne wischt, könnten Bakterien, Amöben oder Würmer in die Scheide gelangen. Achte auch bei kleinen Mädchen darauf, dass sie von vorne nach hinten gesäubert werden und bringe es ihnen bei, sobald sie alt genug sind.
Hierfür gibt es eine Menge Gründe, die schon an anderer Stelle des Buches genannt wurden. Die nachstehende Liste enthält einige Fragen, die dir helfen, nach der Ursache zu suchen.
Menstruationsbeschwerden. Sind die Schmerzen kurz vor oder während der Regel stärker?
Blasenentzündung. Das ist der verbreiteste Schmerz im Unterleib. Muss die Frau häufig Wasserlassen und verspürt sie dabei Schmerzen?
Pilzinfektion oder Trichomonadenbefall. Diese Infektionen erreichen manchmal den Uterus oder die Eileiter bis hin zu den Eierstöcken. Hat sie Ausfluss? Wie ist er beschaffen?
Bauchinfektion. Meistens handelt es sich um die Folgen eines vorangeschrittenen Trippers. Der Zustand kann akut auftreten, dann ähneln die Signale denen der Bauchfellentzündung (siehe dort) oder der Blinddarmentzündung. Oder aber chronisch, das heisst, dauerndes Unwohlsein, mal mehr mal weniger im Unterleib, oft begleitet von Schüttelfrost und Fieber. Wenn der Unterleib anschwillt oder sich verhärtet, könnten Endometriosen, Eileiterschwangerschaft oder Krebs dahinter stecken.
Infektion des Darms oder Mastdarms. Tauchen die Schmerzen auf wenn man isst oder Stuhlgang hat?
Einige der genannten Probleme sind nicht tragisch. Andere sind gefährlich. Spezielle Untersuchungen könnten notwendig werden. Wenn du nicht weisst, woher die Schmerzen kommen und sie nicht bald besser werden, suche den Arzt auf.
Hohes Fieber ist keine Krankheit an sich, sondern ein Zeichen für eine andere bestehende Krankheit. Hohes Fieber kann vor allem bei kleinen Kindern sehr gefährlich werden.
Wenn jemand Fieber hat:
Sehr hohes Fieber kann gefährlich sein, wenn nicht sofort etwas dagegen unternommen wird. Es können Krämpfe oder sogar Schäden im Gehirn entstehen. Immer sind die Kinder am gefährdesten.
Über 40 Grad muss das Fieber dringend heruntergebracht werden:
Wenn die Person nicht schlucken kann, zerstäube die Tablettenration und vermische sie mit Wasser und gib sie in den Darm wie eine Spülung oder mit einer Spritze (ohne Nadel), oder besorge Zäpfchen.
Wenn trotz allem das Fieber nicht runtergeht, setze die Kühlungen fort (evtl. Eisbeutel auf die Leisten) und suche sofort ärztliche Hilfe.
Schock ist ein lebensgefährlicher Zustand. Starke Blutdrucksenkung mit steigendem Puls (100/min). Ursachen können schwere Verbrennungen, starke Blutungen, starke Schmerzen, Dehydration, heftige Reaktion (allergisch, psychisch) auf etwas oder auf eine schwere Erkrankung sein.
Siehe auch die genaueren Kapitel: Allergischer Schock, Verbrennungsschock
Was tun, um gegen den Schock vorzubeugen oder ihn zu behandeln:
Beim ersten Schocksignal oder bei bestehendem Risiko:
Wenn die Person ohne Bewusstsein ist:
Die häufigsten Ursachen sind:
Wenn du die Ursache nicht kennst, kontrolliere sofort:
Bei Verdacht einer schweren Verletzung
Die Person
Einem Bewusstlosen darf man nie etwas durch den Mund einflössen.
Haut normal oder rot (Hitzschlag, Herzprobleme etc.)
Haut sehr blass (Schock, Schwäche etc.)
Wenn Speisen
Wenn die Person grösser ist als du, dann mache schnellstens fogendes:
Jemand, der
Sofort Mund-zu-Mund-Beatmung einsetzen,
Wenn es nicht gelingt,
Immer erst beatmen, bevor man Wasser auslaufen lässt!
Die üblichsten Ursachen für Atemstillstand sind:
Wenn jemand aufgehört hat zu atmen, beginne sofort mit Mund-zu-Mund-Beatmung.
Ergreife sofort folgende Massnahmen:
Bei grosser Hitze
Massnahmen: Einen Teelöffel Salz
Signale: Wer viel arbeitet
Behandlung: Lege die Person
Signale: Gerötete Haut,
Behandlung: Körpertemperatur
Der Hitzschlag
Hitzeerschöpfung
Schweiss, kalte feuchte Haut, grosse Pupillen, kein Fieber, Schwäche
Hitzschlag
Heisse, gerötete und trockene Haut, hohe Körpertemperatur. Person ist schwerkrank, evtl. bewusstlos.
Achtung: Nur abbinden, wenn Blutung nicht gestoppt werden kann unnd Wunde gross ist.
Alle 20 Minuten
Druckverbände und Abbindungen dürfen nicht angelegt werden
Hier besteht die Gefahr
Wie man Nasenbluten stoppt:
Vor allem bei alten Leuten entspringt die Nasenblutung oft hinter der Nase (innen) und lässt sich daher nicht durch eifaches Zuhalten beheben. In diesen Fällen bittet man den Patienten, sich ruhig hinzusetzen - mit vorgebeugtem Oberkörper. Gib ihm irgendetwas weiches zwischen die Zähne (Maiskolben oder etwas ähnliches), so dass er am Schlucken gehindert wird und dass Blut nach draussen ablaufen kann. Wenn möglich zum Arzt gehen.
Sauberkeit ist sehr wichtig gegen Infektionen und für die Heilung. Um eine Wunde zu versorgen, wasche dir erst mal die Hände; dann wasche die Wunde mit Wasser und Seife aus; achte dabei darauf, dass alle Fremdkörper herausgewaschen sind. Hebe die Haut an und wasche unter der Haut auch alles aus. Dazu kannst du eine Pinzette oder irgendein anderes Instrument verwenden. Immer vorher abkochen, um sicher zu gehen, dass die Instrumente sauber sind.
Wenn möglich, Wunde mit abgekochtem Wasser ausspülen, welches durch eine Spritze oder Schlauchvorrichtung eingeführt wird. Der winzigste Schmutzrest kann eine Infektion verursachen!
Niemals Alkohol oder andere ätzende Mittel direkt auf die Wunde tun! Das schadet dem Fleisch und der Heilung!
Ein frischer
Verschliesse einen Schnitt nur wenn...
Es gibt zwei Arten, einen Schnitt zu verschliessen:
Um herauszufinden
Pflasterverband in «Schmetterlingsform»
Achtung: Wirklich nur Wunden
Um eine Wunde zu nähen:
Mache den ersten Stich
Naht mit Nadel und Faden
Falls die verschlossene Wunde
Fäden ziehen
Schneide den Faden
Verbände sind dafür gut, Wunden
Wenn möglich,
Du kannst dir deine sterilen
Niemals eine feuchte oder dreckige Wundauflage verwenden!
Immer wenn der Verband
Beispiele für Verbände
Achtung: Achte darauf
Eine Wunde ist infiziert, wenn:
Die Infektion breitet
Hinter den Ohren zeigen
Unter den Ohren oder am Hals signalisieren
Am Hals, unterhalb des Kinns, deuten
Unter den Achseln können
In der Leistenbeuge deuten
Die Wunde gründlich
Lagere den betroffenen
Achtung: Falls sich in der Wunde ein schlechter Geruch, bräunlich-graue Sekrete oder rundherum Blasen (Luft-, Eiterblasen) bilden, kann die Person Gangrän (Gasbrand) haben. (siehe Spezialmassnahmen gegen Brand) Suche sofort einen Arzt auf!
Wunde gut auswaschen. Alles schmutzige
Niemals solche Wunden in irgendeiner Form verschliessen!.
Infektionsgefahr: Antibiotikum geben! Ampicillin in Kapseln; in schweren Fällen injizieren. Sonst Penicillin zum injizieren.
Tetanusgefahr: Bei nichtgeimpften Leuten ist sie hoch.
Generell gilt für Nichtgeimpfte:
Achte darauf, dass du alles eingeleitest hast für den Fall eines allergischen Schock (siehe Allergischer Schock) - Arzt suchen!
Bei schweren Schussverletzungen
Achtung: Falls die Kugel in den Knochen eingedrungen ist, kann dieser gebrochen sein.
Wenn der betroffene Körperteil bewegt oder belastet wird, kann das sehr schlimme Auswirkungen haben.
Wenn der Verdacht eines Knochenbruches vorliegt, so ist es das Beste, eine Schiene anzulegen und schnell einen Arzt aufzusuchen.
Verletz..
Akut..
Blind..
Verbrenn..
Knoch..
Transpo..
Verreenk..
Verstau..
Vergif..
Biss..
Spinnenbiss..
Monster..
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Unter dem Gütesiegel REISE KNOW-HOW
erscheinen Reisebücher verschiedener Verlage,
die der Verlegergemeinschaft «Individuelles Reisen» angehören.
Bevor ein Buch unter diesem Siegel erscheinen darf, wird es von einem
Expertengremium geprüft.
Peter Rump Verlags- und Vertriebsges.mbH
ist Mitglied der Verlegergemeinschaft «Individuelles Reisen» e.V.
Wo es keinen Arzt gibt von David Werner
Peter Rump Verlags- und Vertriebsges. mbH
Hauptstr. 198, D-33647 Bielefeld
Alle Rechte der deutschen Ausgabe liegen bei Peter Rump
3. erweiterte Auflage 1989
Titel der englischsprachigen Originalausgabe:
Werner, David
Where There Is No Doctor
Translation of Donde No Hay Doctor.
Includes index.
1. Medicine, Popular-Handbooks, manuals, etc.
2. Community health aides-Handbooks, manuals etc.
1. Title. (DNLM: 1. Rural health-Handbooks.
2. Community health aides-Handbooks. WA390 W492d)
RC81. W4813 362.1 77-12027
ISBN: 0-942364-01-3
The Hesperian Foundation
1919 Addison St., #304, Berkeley, California 94704
U.S.A.
Umschlagsgestaltung:
Konzeption und Design: M. Schönmann, P. Rump
Aquarell: Sabine Bürk
Fotos:
David Werner, Gunda Urban
Zeichnungen:
David Werner
Gesamtgestaltung:
Peter Rump
Übersetzung (aus dem Brasilianischen):
Ulrike Weber, Kiel
Medizinische Beratung:
Dr. med. Brigitte Wilhelm, Frankfurt
Dr. med. Rainer Lössl, München
Christian Jäck, Erlangen
Ergänzende Artikel:
Brigitte Geh, München
Bearbeitung:
Peter Rump
Druck und Bindung:
Fuldaer Verlagsanstalt GmbH, Fulda
ISBN 3-922376-35-5
PRINTED IN GERMANY
Dieses Buch ist erhältlich in jeder Buchhandlung Deutschlands, Österreich, der
Schweiz Belgiens und der Niederlande. Bitte informieren Sie Ihren Buchhändler über
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Deutschland: Prolit GmbH, Postfach 9, D-35461 Fernwald-Annerod
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Österreich: Mohr Morawa Buchvertrieb GmbH, Sulzengasse 2, A-1230 Wien
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