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Letzten Sonntag dachte ich, in dieser Woche würde nicht viel passieren, ausser den Platz zu wechseln, die Sonne und das Meer zu geniessen. Ich hatte mich geirrt, denn ein Brief, den wir noch bei der Post aufgeben mussten, änderte unsere Pläne vollständig.
Da ich mit dem Roller unterwegs war, trafen wir uns auf dem Parkplatz am Eingang des Dorfes Nerezine wieder. Kaum als wir auf dem Platz waren, fuhr ein Auto mit Berner Kontrollschildern ebenfalls auf den Platz. Eine Frau mit ihrem Hund stieg aus und fragte uns, ob wir etwas suchen, denn sie meinte, wir wären mit einem Zügeltransporter unterwegs. Es stellt sich heraus, dass Gigi, ein Kumpel, Künstlerin, Malerin und jemand, der mit verschiedenen Gegenständen etwas Tolles zaubern kann, seit 4 Jahren hier auf der Insel in einem ganz herzigen Häuschen wohnt. Wir verabredeten uns später in einem Café und plauderten miteinander. Dabei meinte sie, wir könnten den LoGi bestimmt für eine Nacht auf dem Parkplatz stehen lassen. So entschieden wir uns, zu bleiben und genossen danach noch die Sonne und das Meer. Als wir später zu unserem Fahrzeug zurückfuhren, standen bereits einige Leute da und betrachteten unseren LoGi. Im ersten Moment dachten wir, dies bedeute nichts Gutes, aber als wir auf die Leute zu gingen, sprachen sie positiv über unser Wohnmobil. So lernten wir Marc aus Deutschland kennen, der bereits ein Foto gemacht hatte. Da er Automechaniker ist, interessierte er sich sehr dafür und wir zeigten ihm unser zu Hause. Er war sehr begeistert und wir verabredeten uns für später auf ein Glas Wein. Kaum abgefahren, klopfte er an unsere Türe und teilte uns mit, dass seine Eltern, Hannelore und Bernd, uns zum Fischessen einladen würden. Leider war ich bereits am Kochen und so trafen wir uns später bei seinen Eltern zu Hause, die ebenfalls ein Haus hier auf der Insel besitzen. Kaum als wir unsere Spaghetti's verdrückt hatten, klopfte es wieder und Gigi stand mit ihrer Hündin Luna davor. Sie hatte sich überlegt, wo wir unseren LoGi für die nächsten Tage platzieren könnten. Lolo und Gigi fuhren dann mit dem Roller dorthin, Luna und ich blieben zurück. Das Plätzchen war okay und danach tranken wir noch eine Flasche Wein. Gegen 22.00 Uhr besuchten wir noch die Eltern von Marc mit ihren österreichischen Nachbarn Johanna und Gerhard. Wir genossen den Abend mit Wein, Mozartkugeln und Toblerone.
Am nächsten Tag zeigte uns Marc, der uns von Gigi's Platz abriet, einen Platz, welcher er für unseren LoGi als geeignet fand. Da dieses Grundstück jemanden gehörte, denn er kannte, fragte er diesen. Leider verneinte er, da er das Gefühl hatte, es könnte mit der Polizei Probleme geben, was wir auch verstanden. Danach gingen wir baden.
Gegen Abend trafen wir noch Gigi, die bei ihrer Freundin
Barbara Morawiecz, eine bekannte deutsche Schauspielerin, zu Besuch war. Barbara besitzt ein wunderschönes Grundstück in der Nähe des Flughafens. Sie bot uns an, auf ihrem Land den LoGi zu platzieren. Dieses Angebot konnten wir nicht ausschlagen und so fuhren wir schnell nach Nerezine zurück um den LoGi zu holen. Kurz vor dem Eindunkeln waren wir dort angekommen und fanden dort zwei Zettel von Bernd und Gerhard, die in der Zwischenzeit einen Platz für uns gefunden hatten.
Als wir dann unseren LoGi platziert hatten, setzten wir uns mit Barbara zusammen und plauderten bis gegen Mitternacht. Sie erzählte uns ihre Lebensgeschichte, welche sehr interessant war.
Barbara ist eine herzensgute, couragierte, ältere Dame, die sich für sozial schwächere Menschen einsetzt.
So dass wir keine Probleme mit der Polizei erhielten, fuhren wir am nächsten Morgen mit Barbara nach
Mali Losinj ins Touristenbüro, um uns und sich selbst anzumelden. Gleichzeitig organisierten wir unser Ticket für die Fähre nach Zadar.
Nachmittags fuhren wir nach Nerezine zurück um uns bei Bernd und Gerhard zu bedanken und zu verabschieden. Gerhard baut zur Zeit sein Haus um und wir machten noch eine Besichtigungstour. Lieber Marc, lieber Gerhard, lieber Bernd für eure Hilfsbereitschaft und Gastfreundschaft möchten wir uns ganz herzlich bei euch bedanken.
Da Gigi ein Problem mit ihrem Laptop hatte, lud sie uns am Donnerstagabend zum Nachtessen ein und Lolo schaute sich das Ganze einmal an. Wie so oft, wenn irgendwelche PC-Probleme vorhanden sind, braucht dies einige Zeit, so dass wir am folgenden Samstag nochmals bei ihr vorbeischauten. Mit Istra Bitter, Wein und Spaghetti liessen wir den Abend ausklingen. Liebe Gigi auch dir möchten wir ganz herzlich Danken für deine Hilfsbereitschaft, den Kaffee, den Lindenhonig, das Olivenöl, deine Gastfreundschaft, das gemeinsame Kochen und Essen und dein Vertrauen. Wir werden dich und Luna immer in unseren Herzen tragen.
Bei Barbara genossen wir die Ruhe und die herrliche Aussicht. Ihr Anwesen ist wunderschön, vor allem ihr Garten hat Einiges zu bieten. Zwei riesige Agaven wachsen zur Zeit in die Höhe, welche bis zu 30 Jahre alt werden können. Sobald sie eine bestimmte Höhe erreicht haben, beginnen sie zu blühen und sterben danach. Leider werden wir dieses Phänomen nicht erleben, da Barbara meinte, dass diese Pflanze erst im August zu blühen beginnt. Da wir auf ihrem Grund und Boden stehen konnten, halfen wir ihr bei einigen Dingen. Der Garten war aber tabu, da wir ihrer Ansicht nach zu wenig von Pflanzen und Blumen verstehen. Sie schenkte uns immer wieder Gemüse aus dem Garten und sie gab uns verschiedene Früchte zum Probieren. So genossen wir die Zeit in vollen Zügen. Auch bei dir liebe Barbara, möchten wir uns ganz herzlich bedanken für deine Grosszügigkeit, den Salat, das Mangold, die Paprikas, den selbstgemachten Essig, deine Gastfreundschaft, das Ausborgen deiner Filme und deine Geschichten, die uns immer wieder fasziniert hatten.