Besichtigungstour
Sonntags war immer und überall viel los, auch am Vansee. Der LoGi war ebenfalls eine Attraktion. Die Einheimischen nutzten die Gelegenheit mit dem Fahrrad, dem Auto oder dem Lastwagen einmal, um unseren LoGi zu fahren. Wir hätten unser «Kässeli» ganz schön aufstocken können, wenn wir für eine Umrundung etwas verlangt hätten ;-).Endstation
Der Jandarma-Kommandant von Tuzla empfahl uns die Route über Şanlıurfa - Diyarbakır - Van und über Özalp in den Iran zu fahren. Er telefonierte sogar mit irgendwem, welcher ihm versicherte, dass die Grenze offen sei. Also fuhren wir durch das wunderschöne Tal Richtung Iran. Doch dann endete die Strasse abrupt und wir standen vor einem eingezäunten und verlotterten Gebäude. Das Militär ist dort stationiert, jedoch der Grenzübergang war da definitiv geschlossen. Deshalb ging unsere Reise wieder zurück nach Van und von dort nach Norden. Sie führte uns durch bunte Blumenwiesen und karge Felsformationen. So kamen wir doch noch auf die Seidenstrasse und sahen den Ararat, der 5165 m ü.M. liegt. Auf diesem Berg war anscheinend die Arche Noah gestrandet.Grenzüberquerung in den Iran
An der Grenze benötigt man viel Zeit und vor allem Geduld. Ständig wird man von Männern angesprochen, die den Touristen helfen möchten, das ganze Prozedere schneller abzuwickeln. Dafür zocken sie die Touristen dann so richtig ab. Wir wollten jedoch keine Sonderbehandlung, sondern genau wie die anderen in der Schlange anstehen. Ein Zöllner kam dann doch auf uns zu, als er sah, dass Lolo den beiden Männern sehr bestimmt erklärte, dass wir keine Hilfe benötigen. So schaute nun der Zöllner für uns und gleichzeitig erhielten wir von ihm noch einige wichtige Informationen (z.B. dass man zum Tanken eine Diesel-Karte benötigt). Eine solche Karte hätten wir eigentlich gratis bei der Registrierung der Fahrzeuge beim «Road office» erhalten sollen. Doch leider wurde Lolo wieder von diesen beiden aufdringlichen Männern begleitet. Der dortige Angestellte arbeitet anscheinend mit denen zusammen, weil er lieferte Lolo keine Karte aus, da sie anscheinend ausgegangen seien. Die Touristenhelfer verkaufen die Karten jedoch für € 150. Da wir das Angebot ablehnten, gingen sie mit dem Preis herunter und wollten noch € 100 dafür. Wir gingen aber nicht auf den Deal ein. Im Versicherungsbüro dasselbe Prozedere. In Anwesenheit des «Touristenhelfers» (Lolo nennt sie Grenzmafia), sollte die Haftpflichtversicherung für den Saurer während einem Monat € 170 kosten. Das war Lolo zu viel und marschierte Schnurstracks aus dem Gebäude heraus. Während der Warterei beim Ausfahr-Gate kam plötzlich der Versicherungsangestellte zu uns und erklärte, dass dies «bad guys» seien und die Versicherung für € 60 erhältlich ist. Also doch die reinste Mafia.Ich möchte aber doch erwähnen, dass alle am Zoll, ausser diesen beiden lästigen «Touristmanager», wirklich sehr nett und zuvorkommend zu uns waren. Mir wurde sogar ein Tee angeboten. Während dieser Zeit hatten wir auch Geld gewechselt 1 € entspricht in etwa 14 000 Rial oder wie die Leute sagen würden 1 Khomeini. Denn auf jeder Note ist Ajatollah Chomeini abgebildet. Für € 140 haben wir nun fast 2 Millionen Rial bekommen. Man kann sich ausrechnen, wie gross der Geldberg bei uns nun ist, wenn man nur 10 000- und 20 000-Scheine hat.
Nach 6 Stunden konnten wir den Zoll verlassen und endlich losfahren. Unterwegs finden immer wieder Polizeikontrollen statt. Auch wir mussten einmal anhalten, da wir nicht angegurtet waren. Doch vor 30 Jahren war bei einem Lastwagen noch keine Gurten obligatorisch, deshalb besitzt unser LoGi auch keine. Kein Problem, wir durften weiterziehen.