Trang
Sonntags fahren wir nach Trang zu Léon. Er und seine Frau Kaew haben uns im Internet aufgespührt und zu einem Raclette eingeladen. Kurz vor Trang sehen wir immer wieder Absperrungstafeln mitten in der Strasse. Da wir jedoch sehen, dass trotzdem einige Autos durchfahren, fahren wir auch weiter. Plötzlich steht ein Teil der Strasse unter Wasser. Wir beobachten zuerst die anderen Fahrzeuge um die Tiefe abzuschätzen. Kein Problem für uns und fahren durch. Einen Kilometer weiter sieht die Lage etwas bedrohlicher aus. Ein Fluss hat die Brücke überflutet und das Wasser ist an einigen Stellen bestimmt einen Meter tief. Die Einheimischen nehmen es gelassen, fischen und baden darin. Einige Geländewagen und PW's fahren durch den Fluss. Also riskieren wir es auch. Einer unserer Aussenschränke füllt sich mit Wasser. Als wir wieder im Trockenen sind, fliesst eine Menge davon heraus. An den Strassen stehen viele Zelte. Diese werden von Einheimischen genutzt, da ihre Häuser tief im Wasser stehen.Léon, Kaew und sein Schwiegervater entdecken uns unterwegs. Sie eskortieren uns zu ihrem Haus. Wir werden herzlich von ihnen Willkommen geheissen. Es erfolgt eine Besichtigungstour im LoGi. Auch einige Nachbarn sind sehr daran interessiert. Zwei Kinder bringen sogar einen Bananenkuchen vorbei. Danach führt uns Léon durch sein Reich. Die beiden haben es wirklich schön hier. Kaew hat in der Zwischenzeit alles für den Racletteschmaus schön hergerichtet. Es gibt dazu Weisswein und zum Abschluss einen eisgekühlten Grappa. Mmmh, war das lecker. Als wir aufbrechen, schenken sie uns noch von ihrem Bananenbaum einige Bananen. Wir verbringen noch eine weitere Nacht in Trang und können dadurch noch einen neuen Warmwasserboiler organisieren. Eigentlich ist es eine 48kg Gasflasche und Lolo bohrt noch einige Löcher für die verschiedenen Anschlüsse hinein. Das Mittag- und Abendessen geniessen wir alle zusammen in einem Restaurant, in welchen wir diverse thailändische Spezialitäten verspeisen. Alles schmeckt hervorragend.
Liebe Kaew, lieber Léon für eure Gastfreundschaft möchten wir uns ganz herzlich bedanken. Wir haben uns bei Euch sehr wohlgefühlt und besuchen Euch gerne wieder, wenn wir in 3 Monaten zurück in Thailand sind.
6. April 2011 - zurück in Malaysia
Seit 3 Jahren sind wir unterwegs und überqueren just an diesem Tag die Grenze nach Malaysia. Die Ausreise von Thailand geht ganz locker über die Bühne. Innerhalb 10 Minuten sind wir im Besitz eines Ausreisestempels und die Formulare für unsere Fahrzeuge geben wir an einem anderen Schalter ab. Das war's. Auf der malaiischen Seite fahren wir irrtümlicherweise auf der Lastwagenspur weiter. Wir befinden uns in einem eingezäunten Areal und erfahren, dass wir wieder umdrehen müssen. Nichts einfacher als das. Es stehen jedoch so viele Lastgwagen im Weg, dass an ein schnelles Durchkommen nicht zu denken ist. Wir entdecken aber eine Expressspur und fahren durch. Doch beim Ausgang befinden wir uns bereits ausserhalb des Zolls und wir haben noch keinen Einreisestempel bzw. es ist auch keine Kontrolle der Fahrzeuge erfolgt, sind jedoch bereits in Malaysia. Wir parken irgendwo, füllen beim Einwanderungsschalter ein Formular aus und erhalten unseren Einreisestempel. Weil wir dieses Mal ohne Carnet de passage einreisen, sprechen wir mit mehreren Zollangestellten. Irgendwann landen wir im Büro des Chefs. Der erklärt uns, dass sie in diesem Fall keine Formulare ausstellen. Wir müssen unsere Fahrzeuge zuerst versichern lassen. Danach werden bei der Transportbehörde die Fahrzeuge besichtigt und eine Durchreisegenehmigung erstellt. Kein Problem, denken wir. Doch an der Grenze gibt es keine Versicherung, welche für so schwere Fahrzeuge eine Police ausstellt. Uni Asia General Insurance ist die einzige Versicherungsgesellschaft die unsere Fahrzeuge versichert. Die befindet sich im ca. 46 km entferneten Alor Star. Einer der Beamten gibt uns den Tipp mit dem Taxi dahin zu fahren. Wir finden diese Idee überhaupt nicht gut. Wir erwidern, dass wir nichts dafür können, dass es an der Grenze keine Versicherungsgesellschaft gibt, welche unsere Fahrzeuge versichern und erklären ihm, dass wir selber dahin fahren. Darauf schmunzelt er nur. Gesagt getan, wir fahren los. Am Abend haben wir dann endlich je eine Versicherungspolice für die Fahrzeuge in den Händen, aber keine Fahrgenehmigung der Behörden. Diese wäre übrigens beim Carnet de passage automatisch mit dabei. Korrekterweise müssten wir wieder an die Grenze zurückfahren. Wir lassen es aber bleiben.Den ganzen Tag haben wir noch nichts gegessen und freuen uns umso mehr, als wir einen Platz am Meer neben einem Restaurant finden. Wir lassen es uns bei Garnelen und Reis so richtig schmecken.
3 Jahre unterwegs
Wir haben vieles gesehen und erlebt. Es war ein schwieriges Jahr. Krankheiten, Reparaturen am LoGi und der Verlust unseres Hundes Manu hatten uns sehr beschäftigt. Während den Monaten in Malaysia erholten wir uns von den Strapazen. Über die Gastfreundschaft in muslimischen Ländern sind wir immer wieder auf das Neue überrascht. Die Thailänder erlebten wir eher als zurückhaltend. Was wir einerseits sehr genossen, denn wir wurden nicht belagert und mit den gleichen Fragen bestürmt, wie in Indien. Andererseits leben in Thailand sehr viele «Farangs» und über das ganze Jahr hinweg, werden sie von tausenden Touristen überrannt. Deshalb sind die Thailänder nicht so kontaktfreudig zu Ausländern.Das Reisen macht jedoch immer noch viel Spass und wir freuen uns, auf neue und alte Bekanntschaften, die uns in den kommenden Monaten noch bevorstehen.